24.03.2021, 17:28
Hallo, ihr Lieben,
bestehen eurer Kenntnis nach nennenswerte Unterschiede zwischen einer Ref-Station bei einer Botschaft oder einem Konsulat? Fällt bei einem Konsulat die gesamte kulturelle und politische Abteilung weg? Diese machen einen Aufenthalt an einer Botschaft vermutlich sehr interessant, oder?
Ich frage mich, ob das auch dann gilt, wenn die Botschaft nur in der politischen Hauptstadt eines Landes sitzt. Manche Länder haben ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in einer anderen Stadt, die viel interessanter sein könnte. Das gilt je nach persönlicher Sichtweise etwa für die Türkei (Istanbul), Brasilien (Rio de Janeiro), Vietnam (Saigon), aber auch USA (New York) oder Australien (Sydney). Würdet ihr in einem solchen Land lieber in die interessantere Stadt gehen oder in die Stadt der Botschaft mit ihren interessanteren Aufgaben?
Ähnliches Spiel, wenn man zwei Länder miteinander vergleicht. Ich würde beispielsweise gerne nach Japan, wo es in Tokio eine Botschaft gibt und in Osaka ein Konsulat. Mich interessiert aber auch Korea, wo es nur die Botschaft in Seoul gibt. Angenommen nun, ich würde Botschaft>Konsulat und Japan>Korea besser finden. Dann käme Tokio (Botschaft+Japan) auf Platz 1. Aber als nächstes dann lieber Osaka (weil Japan) oder Seoul (weil Botschaft)?
Bei meiner Entscheidung würde ich gerne einen Eindruck davon haben, wie groß der Unterschied zwischen Botschaft und Konsulat ist.
Natürlich sind das am Ende Luxusprobleme und man kann sowieso "nur" Prioritäten angeben. Ich würde dennoch gerne ein paar Meinungen hören. Es geht um die Verwaltungsstation in NRW. Danke.
bestehen eurer Kenntnis nach nennenswerte Unterschiede zwischen einer Ref-Station bei einer Botschaft oder einem Konsulat? Fällt bei einem Konsulat die gesamte kulturelle und politische Abteilung weg? Diese machen einen Aufenthalt an einer Botschaft vermutlich sehr interessant, oder?
Ich frage mich, ob das auch dann gilt, wenn die Botschaft nur in der politischen Hauptstadt eines Landes sitzt. Manche Länder haben ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in einer anderen Stadt, die viel interessanter sein könnte. Das gilt je nach persönlicher Sichtweise etwa für die Türkei (Istanbul), Brasilien (Rio de Janeiro), Vietnam (Saigon), aber auch USA (New York) oder Australien (Sydney). Würdet ihr in einem solchen Land lieber in die interessantere Stadt gehen oder in die Stadt der Botschaft mit ihren interessanteren Aufgaben?
Ähnliches Spiel, wenn man zwei Länder miteinander vergleicht. Ich würde beispielsweise gerne nach Japan, wo es in Tokio eine Botschaft gibt und in Osaka ein Konsulat. Mich interessiert aber auch Korea, wo es nur die Botschaft in Seoul gibt. Angenommen nun, ich würde Botschaft>Konsulat und Japan>Korea besser finden. Dann käme Tokio (Botschaft+Japan) auf Platz 1. Aber als nächstes dann lieber Osaka (weil Japan) oder Seoul (weil Botschaft)?
Bei meiner Entscheidung würde ich gerne einen Eindruck davon haben, wie groß der Unterschied zwischen Botschaft und Konsulat ist.
Natürlich sind das am Ende Luxusprobleme und man kann sowieso "nur" Prioritäten angeben. Ich würde dennoch gerne ein paar Meinungen hören. Es geht um die Verwaltungsstation in NRW. Danke.
24.03.2021, 17:58
Hallo,
im Moment ist das Referendariatsprogramm sowieso ausgesetzt und wird ab Januar 2022 wsl nur im EU/EFTA Raum wieder aufgenommen.
Allgemein kommt es glaub ich auf deine Prüfungsordnung an, ob du bei einem Volljuristen ausgebildet werden musst oder nicht. Die Rechtsabteilung sitzt idR. bei der Botschaft, bei größeren Ländern gibt es auch Rechtsabteilungen bei den Konsulaten.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/karri...ndare-node
im Moment ist das Referendariatsprogramm sowieso ausgesetzt und wird ab Januar 2022 wsl nur im EU/EFTA Raum wieder aufgenommen.
Allgemein kommt es glaub ich auf deine Prüfungsordnung an, ob du bei einem Volljuristen ausgebildet werden musst oder nicht. Die Rechtsabteilung sitzt idR. bei der Botschaft, bei größeren Ländern gibt es auch Rechtsabteilungen bei den Konsulaten.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/karri...ndare-node
24.03.2021, 18:46
Andere Frage: Es werden doch an jeder Botschaft und jedem Konsula Visa und Pässe und sowas ausgegeben, oder? Was machen die Standorte mit "Rechts- und Konsularwesen" (RK) dann darüber hinaus noch alles? Es gibt ja ausdrücklich welche mit "wenig" oder "kein RK". Und das teilweise auch bei nur diesem einen Standort im Land.
Speziell Tokio und Osaka: Dort steht bei Botschaft Tokio "wenig RK" und bei Konsulat Osaka gar nichts dazu. Kann man das so deuten, dass die RK-Sachen dann in diesem Fall doch eher im Konsulat gemacht werden (das allerdings sehr klein sein soll)?
Speziell Tokio und Osaka: Dort steht bei Botschaft Tokio "wenig RK" und bei Konsulat Osaka gar nichts dazu. Kann man das so deuten, dass die RK-Sachen dann in diesem Fall doch eher im Konsulat gemacht werden (das allerdings sehr klein sein soll)?
24.03.2021, 22:34
(24.03.2021, 18:46)Gast schrieb: Andere Frage: Es werden doch an jeder Botschaft und jedem Konsula Visa und Pässe und sowas ausgegeben, oder? Was machen die Standorte mit "Rechts- und Konsularwesen" (RK) dann darüber hinaus noch alles? Es gibt ja ausdrücklich welche mit "wenig" oder "kein RK". Und das teilweise auch bei nur diesem einen Standort im Land.
Speziell Tokio und Osaka: Dort steht bei Botschaft Tokio "wenig RK" und bei Konsulat Osaka gar nichts dazu. Kann man das so deuten, dass die RK-Sachen dann in diesem Fall doch eher im Konsulat gemacht werden (das allerdings sehr klein sein soll)?
Es gibt noch den Kultur- und Wirtschaftsförderungsbereich; du würdest dann also in einem dieser Bereiche eingesetzt werden (Tätigkeiten: Veranstaltungen zum kulturellen und wirtschaftlichen Austausch bzw. zur wirtschaftlichen Förderung organisieren bzw. an diesen teilnehmen, Zeitungsberichte nach relevanten Artikeln durchlesen und zusammenfassen, etc.). An sich auch nicht verkehrt, da der RK Bereich durch das Verfassen von Remonstrationsbescheiden doch ziemlich eintönig werden kann. Zum AA geht man jedoch sowieso nicht wegen der super spannenden juristischen Materie, sondern um einen Einblick in die dortige Tätigkeit zu erhalten, um für sich selbst herauszufinden inwiefern diese Tätigkeit einem liegt und man sich mit dieser anfreunden kann (neben dem kennenlernen des fremden Landes an erster Stelle selbstverständlich )
27.03.2021, 00:36
(24.03.2021, 17:28)Gast schrieb: Hallo, ihr Lieben,
bestehen eurer Kenntnis nach nennenswerte Unterschiede zwischen einer Ref-Station bei einer Botschaft oder einem Konsulat? Fällt bei einem Konsulat die gesamte kulturelle und politische Abteilung weg? Diese machen einen Aufenthalt an einer Botschaft vermutlich sehr interessant, oder?
Ich frage mich, ob das auch dann gilt, wenn die Botschaft nur in der politischen Hauptstadt eines Landes sitzt. Manche Länder haben ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in einer anderen Stadt, die viel interessanter sein könnte. Das gilt je nach persönlicher Sichtweise etwa für die Türkei (Istanbul), Brasilien (Rio de Janeiro), Vietnam (Saigon), aber auch USA (New York) oder Australien (Sydney). Würdet ihr in einem solchen Land lieber in die interessantere Stadt gehen oder in die Stadt der Botschaft mit ihren interessanteren Aufgaben?
Ähnliches Spiel, wenn man zwei Länder miteinander vergleicht. Ich würde beispielsweise gerne nach Japan, wo es in Tokio eine Botschaft gibt und in Osaka ein Konsulat. Mich interessiert aber auch Korea, wo es nur die Botschaft in Seoul gibt. Angenommen nun, ich würde Botschaft>Konsulat und Japan>Korea besser finden. Dann käme Tokio (Botschaft+Japan) auf Platz 1. Aber als nächstes dann lieber Osaka (weil Japan) oder Seoul (weil Botschaft)?
Bei meiner Entscheidung würde ich gerne einen Eindruck davon haben, wie groß der Unterschied zwischen Botschaft und Konsulat ist.
Natürlich sind das am Ende Luxusprobleme und man kann sowieso "nur" Prioritäten angeben. Ich würde dennoch gerne ein paar Meinungen hören. Es geht um die Verwaltungsstation in NRW. Danke.
Ich war in Rio. Da gab es neben RK und innere Verwaltung noch Wirtschaft (wozu auch Entwicklungshilfe gehört), Presse und wenn ich mich richtig erinnere auch sowas wie Kultur. Politik im engeren Sinne gibt es nicht, dafür gibt es dann halt doch die Botschaft. Wenn aber das Militär in Rio einmarschiert, dann findet man schon eine Möglichkeit, sich dazu - im Rahmen der Zuständigkeit - zu äußern.
Meine Aufgaben waren neben Erbscheinen, Visaanträgen, Staatsangehörigkeitsfragen, Gefangenenbetreuung (RK) auch Kleinprojekte der Entwicklungszusammenarbeit und Vertragsprüfung zu den Ol. Spielen (Wirtschaft). Ich bin froh, nicht nach Brasilia gegangen zu sein, weil man zwar viel zu tun hat, aber Rio ist halt doch bedeutend nicer und die Aufgaben waren sehr interessant. Es kommt halt auch drauf an, was man draus macht. Wenn man sich einbringt, kann man überall spannende Sachen machen.
27.03.2021, 17:37
Mich würde das Auswärtige Amt auch in der Wahlstation interessieren.
Was sind denn die Voraussetzungen? Hat man auch Chancen, wenn
man das 1. Examen mit Ausreichend abgeschlossen hat?
Bzgl. des Ortes und ob Konsulat oder Botschaft habe ich keine
Präferenz.
Was sind denn die Voraussetzungen? Hat man auch Chancen, wenn
man das 1. Examen mit Ausreichend abgeschlossen hat?
Bzgl. des Ortes und ob Konsulat oder Botschaft habe ich keine
Präferenz.
27.03.2021, 18:01
Gleich noch eine andere Frage zum AA hinterher: Im Bewerbungsbogen ist von "Wahlfachgruppe oder Studienschwerpunkt" die Rede, in den FAQs heißt es "Alle Bewerbungen werden anhand eines Kriterienkatalogs nach Punkten bewertet. Zu den Kriterien gehören praktische Erfahrungen im In- und Ausland, Auslandsaufenthalte während Schule oder Studium und Sprachkenntnisse, aber natürlich auch Examensnote und Wahlfach."
Ich nehme an, dass beides dasselbe meint. Was ich nun aber nicht weiß, was damit gemeint ist (ansonsten finde ich nämlich weder im Bewerberbogen noch auf der Seite vom AA eine Erläuterung). Ich hab zwei Ideen, aber vielleicht ist es ja sogar was ganz anderes:
Ich nehme an, dass beides dasselbe meint. Was ich nun aber nicht weiß, was damit gemeint ist (ansonsten finde ich nämlich weder im Bewerberbogen noch auf der Seite vom AA eine Erläuterung). Ich hab zwei Ideen, aber vielleicht ist es ja sogar was ganz anderes:
- Ist es der Schwerpunktbereich im Studium (also der universitäre Teil, z.B. SPB 6 Steuerrecht an der Uni xy)?
- Oder soll man eine Richtung angeben, in der man am liebsten ausgebildet werden möchte? Dann verstehe ich es noch weniger, denn woher nehme ich mögliche Richtungen?
27.03.2021, 18:25
(27.03.2021, 18:01)Gast schrieb: Gleich noch eine andere Frage zum AA hinterher: Im Bewerbungsbogen ist von "Wahlfachgruppe oder Studienschwerpunkt" die Rede, in den FAQs heißt es "Alle Bewerbungen werden anhand eines Kriterienkatalogs nach Punkten bewertet. Zu den Kriterien gehören praktische Erfahrungen im In- und Ausland, Auslandsaufenthalte während Schule oder Studium und Sprachkenntnisse, aber natürlich auch Examensnote und Wahlfach."
Ich nehme an, dass beides dasselbe meint. Was ich nun aber nicht weiß, was damit gemeint ist (ansonsten finde ich nämlich weder im Bewerberbogen noch auf der Seite vom AA eine Erläuterung). Ich hab zwei Ideen, aber vielleicht ist es ja sogar was ganz anderes:Wäre nett, wenn jemand das Bewerbungsverfahren schon durch hat und berichten kann.
- Ist es der Schwerpunktbereich im Studium (also der universitäre Teil, z.B. SPB 6 Steuerrecht an der Uni xy)?
- Oder soll man eine Richtung angeben, in der man am liebsten ausgebildet werden möchte? Dann verstehe ich es noch weniger, denn woher nehme ich mögliche Richtungen?
Relevant in Bundesländern, in denen es ein Wahlfach im Referendariat gibt. In NRW etwa, wo es kein solches gibt, entbehrlich.
27.03.2021, 18:29
(27.03.2021, 17:37)Gast200 schrieb: Mich würde das Auswärtige Amt auch in der Wahlstation interessieren.
Was sind denn die Voraussetzungen? Hat man auch Chancen, wenn
man das 1. Examen mit Ausreichend abgeschlossen hat?
Bzgl. des Ortes und ob Konsulat oder Botschaft habe ich keine
Präferenz.
Auf die Note kommt es - mein Eindruck - nicht so stark an wie auf den internationalen Hintergrund (Sprachen, Auslandsaufenthalte etc.). Zudem spielt der Monat der Bewerbung eine große Rolle (viele Standorte haben nicht mehr als 1-2 Plätze, wenn die schon vergeben sind (weil diese Leuten in den Vormonat vergeben wurden), dann bekommt man seinen Wunsch nicht.
Außerdem: reine Bewerbungen in Städten wie "Madrid, Paris, London" haben natürlich geringere Chancen als Bewerber, die mehrere Standorte angeben (und etwa spanischsprachige Standorte berücksichtigen können).
27.03.2021, 18:50
Könnt ihr doch auf absehbare Zeit eh alles vergessen. auf der Seite vom AA sthet": In Anbetracht der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus ist das Referendarprogramm des Auswärtigen Amts im Ausland bis einschließlich Dezember 2021 ausgesetzt. Sofern es die Pandemielage zulässt, wird die Planung für ab Januar 2022 beginnende Referendarstationen – vorerst beschränkt auf die Auslandsvertretungen in EU- und EFTA-Staaten – wieder aufgenommen werden. Sollte sich bereits zuvor eine Entspannung abzeichnen, wird das Programm ggfs. auch früher wieder aufgenommen. "
Also frühestens ab Januar 2022 (auch das sthet ja aber noch in den Sternen) und dann eh nur EU.
Wenn außereurop. Ausland wieder möglich sein wird, seid ihr alle längst mit dem Ref durch.
Also frühestens ab Januar 2022 (auch das sthet ja aber noch in den Sternen) und dann eh nur EU.
Wenn außereurop. Ausland wieder möglich sein wird, seid ihr alle längst mit dem Ref durch.