19.03.2021, 11:31
Hallo zusammen,
ich wollte mal wissen wie euer Einstieg als angestellter Anwalt so gelaufen ist :)
Ich habe von Anfang an mein eigenes Dezernat bekommen. Die Partner knallen mir Akten hin mit dem Hinweis "mach mal". Ich fühle mich etwas überfordert. Ich habe keine eigene Reno und kann auch nicht auf die Renos der anderen zurückgreifen. Ich muss von der Aktenanlage bis zu Vereinbarung von Telefonterminen, Postausgang etc. alles selbst erledigen. Das wundert mich etwas, bin ich doch Angestellter und nicht selbstständig...
Wie sind eure Erfahrungen so? Wie wurdet ihr ins team integriert? MOmentan mache ich einen FA-Kurs, um von meiner Materie (IT-Recht) überhaupt etwas zu verstehen...
Ich arbeite derzeit in Teilzeit (25 Std/Woche) für 2,6k brutto (KK - 7 Anwälte)
ich wollte mal wissen wie euer Einstieg als angestellter Anwalt so gelaufen ist :)
Ich habe von Anfang an mein eigenes Dezernat bekommen. Die Partner knallen mir Akten hin mit dem Hinweis "mach mal". Ich fühle mich etwas überfordert. Ich habe keine eigene Reno und kann auch nicht auf die Renos der anderen zurückgreifen. Ich muss von der Aktenanlage bis zu Vereinbarung von Telefonterminen, Postausgang etc. alles selbst erledigen. Das wundert mich etwas, bin ich doch Angestellter und nicht selbstständig...
Wie sind eure Erfahrungen so? Wie wurdet ihr ins team integriert? MOmentan mache ich einen FA-Kurs, um von meiner Materie (IT-Recht) überhaupt etwas zu verstehen...
Ich arbeite derzeit in Teilzeit (25 Std/Woche) für 2,6k brutto (KK - 7 Anwälte)
19.03.2021, 11:33
(19.03.2021, 11:31)AnwaltBRD schrieb: Hallo zusammen,
ich wollte mal wissen wie euer Einstieg als angestellter Anwalt so gelaufen ist :)
Ich habe von Anfang an mein eigenes Dezernat bekommen. Die Partner knallen mir Akten hin mit dem Hinweis "mach mal". Ich fühle mich etwas überfordert. Ich habe keine eigene Reno und kann auch nicht auf die Renos der anderen zurückgreifen. Ich muss von der Aktenanlage bis zu Vereinbarung von Telefonterminen, Postausgang etc. alles selbst erledigen. Das wundert mich etwas, bin ich doch Angestellter und nicht selbstständig...
Wie sind eure Erfahrungen so? Wie wurdet ihr ins team integriert? MOmentan mache ich einen FA-Kurs, um von meiner Materie (IT-Recht) überhaupt etwas zu verstehen...
Ich arbeite derzeit in Teilzeit (25 Std/Woche) für 2,6k brutto (KK - 7 Anwälte)
Ich arbeite fast hauptsächlich mit Formularbüchern und habe überhaupt keine Zeit halbwegs juristisch zu denken. Für Klagen krame ich einfach Urteile raus, und zitiere die, ohne groß eigene Argumentation zu bringen
19.03.2021, 11:52
Ich arbeite bei einem Einzelanwalt. Habe teilweise Akten, die mein Chef mit bearbeitet und bei welchen ich mich mit ihm jederzeit austauschen kann. Dann habe ich Akten, auf die er keine Lust hat und die ich alleine bearbeite. Wenn ich vertiefte juristische fragen habe, bekomme ich nur zu hören, das müsse ich selber wissen, käme doch gerade aus dem Examen. mittlerweile finde ich den Mix aber gut, da ich so gezwungen bin, rechtlich tief zu prüfen und mein nur noch halb vorhandenes Examenswissens in manchen Gebieten aufzufrischen. Das Problem war, dass ich nur Google zur Hilfe hatte. Könnte jetzt aber durchsetzen, dass wir aktuelle Kommentare und einen juris Zugang erhalten. Die Zeit für die Recherche und die Aktenbearbeitung ist höher , aber bisher kann ich sie mir nehmen. Arbeitsdruck ist also nicht so hoch. Da ich nicht unterzeichnet, mache ich es so gut wie ich kann und probiere mich aus. Kann die refas mitbenutzen.
Viel schwieriger finde ich die Gerichtstermine, die ich nur bedingt vorbereiten kann. Es kommt ja immer anders. Und bei denen mich der ein oder andere Richter oder gegnerische Kollege echt auflaufen lassen hat. Naja die Erfahrung muss man wohl erst sammeln.
Viel schwieriger finde ich die Gerichtstermine, die ich nur bedingt vorbereiten kann. Es kommt ja immer anders. Und bei denen mich der ein oder andere Richter oder gegnerische Kollege echt auflaufen lassen hat. Naja die Erfahrung muss man wohl erst sammeln.
19.03.2021, 12:35
Sehr merkwürdiges Konzept. Anwalt bezahlen (und auf Vollzeit gerechnet gar nicht mal so knapp), damit der während der Arbeitszeit Akten anlegt und Briefe ausdruckt, statt Umsatz zu erwirtschaften.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
19.03.2021, 13:08
(19.03.2021, 12:35)Gast schrieb: Sehr merkwürdiges Konzept. Anwalt bezahlen (und auf Vollzeit gerechnet gar nicht mal so knapp), damit der während der Arbeitszeit Akten anlegt und Briefe ausdruckt, statt Umsatz zu erwirtschaften.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
Ja, ich plane auch, mich möglichst zeitnah wegzubewerben. Aber ich habe schon mal mit einem Arbeitgeber ins Klo gegriffen - daher bin ich erstmal vorsichtig und wäge noch genau ab. Den FA-Kurs ziehe ich jetzt auch erstmal durch.
Bin mir auch noch nicht sicher, ob ich mich in dem Beruf insgesamt wohlfühle... Aber Berufserfahrung muss man auch erstmal sammeln...
19.03.2021, 21:06
(19.03.2021, 13:08)AnwaltBRD schrieb:(19.03.2021, 12:35)Gast schrieb: Sehr merkwürdiges Konzept. Anwalt bezahlen (und auf Vollzeit gerechnet gar nicht mal so knapp), damit der während der Arbeitszeit Akten anlegt und Briefe ausdruckt, statt Umsatz zu erwirtschaften.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
Ja, ich plane auch, mich möglichst zeitnah wegzubewerben. Aber ich habe schon mal mit einem Arbeitgeber ins Klo gegriffen - daher bin ich erstmal vorsichtig und wäge noch genau ab. Den FA-Kurs ziehe ich jetzt auch erstmal durch.
Bin mir auch noch nicht sicher, ob ich mich in dem Beruf insgesamt wohlfühle... Aber Berufserfahrung muss man auch erstmal sammeln...
Du schreibst exakt wie ein Freund von mir der exakt die selben kurzfristigen Jobwechsel gemacht hat. Hat sich dann unglücklich mit Verweis auf FA 1 Jahr bei einer Mittelstandskanzlei (80k) rumgequält. Er war irgendwann im Dezember 20 so unglücklich, dass er sogar seine Beziehung zuhause gefährdete. Ich hab ihn dann irgendwann mal auf ein Bier getroffen und solange zugelabert, bis er überzeugt war. Hat gerade (ohne FA) nen Job bei nem Hidden Champion als Syndikus gefunden und ist mir unendlich dankbar. ...dort nun auch (in nicht nachvollziehbarem Umfang) glücklich :D
Die Geschichte ist insoweit schön. Was aber insbesondere dabei auffällt ist, dass er auch sowas sagte wie Du „Weiß nicht ob ich mich im Job noch wohlfühle“. Unterschätze nicht, dass Dir der RA-Job vllt nur deshalb nicht mehr gefällt, weil das Klima in Deiner Kanzlei so scheiße ist.
20.03.2021, 13:47
(19.03.2021, 21:06)GvR schrieb:(19.03.2021, 13:08)AnwaltBRD schrieb:(19.03.2021, 12:35)Gast schrieb: Sehr merkwürdiges Konzept. Anwalt bezahlen (und auf Vollzeit gerechnet gar nicht mal so knapp), damit der während der Arbeitszeit Akten anlegt und Briefe ausdruckt, statt Umsatz zu erwirtschaften.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
Ja, ich plane auch, mich möglichst zeitnah wegzubewerben. Aber ich habe schon mal mit einem Arbeitgeber ins Klo gegriffen - daher bin ich erstmal vorsichtig und wäge noch genau ab. Den FA-Kurs ziehe ich jetzt auch erstmal durch.
Bin mir auch noch nicht sicher, ob ich mich in dem Beruf insgesamt wohlfühle... Aber Berufserfahrung muss man auch erstmal sammeln...
Du schreibst exakt wie ein Freund von mir der exakt die selben kurzfristigen Jobwechsel gemacht hat. Hat sich dann unglücklich mit Verweis auf FA 1 Jahr bei einer Mittelstandskanzlei (80k) rumgequält. Er war irgendwann im Dezember 20 so unglücklich, dass er sogar seine Beziehung zuhause gefährdete. Ich hab ihn dann irgendwann mal auf ein Bier getroffen und solange zugelabert, bis er überzeugt war. Hat gerade (ohne FA) nen Job bei nem Hidden Champion als Syndikus gefunden und ist mir unendlich dankbar. ...dort nun auch (in nicht nachvollziehbarem Umfang) glücklich :D
Die Geschichte ist insoweit schön. Was aber insbesondere dabei auffällt ist, dass er auch sowas sagte wie Du „Weiß nicht ob ich mich im Job noch wohlfühle“. Unterschätze nicht, dass Dir der RA-Job vllt nur deshalb nicht mehr gefällt, weil das Klima in Deiner Kanzlei so scheiße ist.
Danke für den netten Post!!!! Bei mir ist es tatsächlich noch etwas verfahrener... den FA Kurs bekomme ich vom AG bezahlt und wenn alles passt, hab ich den im Juli erledigt. Dann wär es natürlich ziemlich scheisse, direkt danach zu gehen (zumal Jobsuche dank Corona ggf. etwas länger dauern würde).
Dazu kommt, dass es mich eigentlich nur an meinen jetzigen Arbeitsort verschlagen hat, weil meine bessere Hälfte hier ihr Studium absolviert (6 Jahre zusammen, Verlobung steht vll irgendwann an *g*) und wir hier zusammengezogen sind.
Da der Arbeitsmarkt hier besonders schlecht ist und die Wohnung zu teuer für einen allein ist, warte ich jetzt eigentlich darauf, dass meine bessere Hälfte ihr Studium (kommendes Sommersemester, wenn ich mich nicht irre) erledigt hat, und dann geht es weiter :)
Ich bin mir sicher, dass der RA-Job Spaß machen kann, aber das Arbeitsklima ist für mich echt entscheidend - da würde ich beim nächsten Bewerbungsgespräch ganz genau drauf achten. Gehalt spielt weniger eine Rolle, solange ich jetzt nicht mit 500€ Rente am Ende darstünde ...
20.03.2021, 13:57
(20.03.2021, 13:47)AnwaltBRD schrieb:(19.03.2021, 21:06)GvR schrieb:(19.03.2021, 13:08)AnwaltBRD schrieb:(19.03.2021, 12:35)Gast schrieb: Sehr merkwürdiges Konzept. Anwalt bezahlen (und auf Vollzeit gerechnet gar nicht mal so knapp), damit der während der Arbeitszeit Akten anlegt und Briefe ausdruckt, statt Umsatz zu erwirtschaften.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
Ja, ich plane auch, mich möglichst zeitnah wegzubewerben. Aber ich habe schon mal mit einem Arbeitgeber ins Klo gegriffen - daher bin ich erstmal vorsichtig und wäge noch genau ab. Den FA-Kurs ziehe ich jetzt auch erstmal durch.
Bin mir auch noch nicht sicher, ob ich mich in dem Beruf insgesamt wohlfühle... Aber Berufserfahrung muss man auch erstmal sammeln...
Du schreibst exakt wie ein Freund von mir der exakt die selben kurzfristigen Jobwechsel gemacht hat. Hat sich dann unglücklich mit Verweis auf FA 1 Jahr bei einer Mittelstandskanzlei (80k) rumgequält. Er war irgendwann im Dezember 20 so unglücklich, dass er sogar seine Beziehung zuhause gefährdete. Ich hab ihn dann irgendwann mal auf ein Bier getroffen und solange zugelabert, bis er überzeugt war. Hat gerade (ohne FA) nen Job bei nem Hidden Champion als Syndikus gefunden und ist mir unendlich dankbar. ...dort nun auch (in nicht nachvollziehbarem Umfang) glücklich :D
Die Geschichte ist insoweit schön. Was aber insbesondere dabei auffällt ist, dass er auch sowas sagte wie Du „Weiß nicht ob ich mich im Job noch wohlfühle“. Unterschätze nicht, dass Dir der RA-Job vllt nur deshalb nicht mehr gefällt, weil das Klima in Deiner Kanzlei so scheiße ist.
Danke für den netten Post!!!! Bei mir ist es tatsächlich noch etwas verfahrener... den FA Kurs bekomme ich vom AG bezahlt und wenn alles passt, hab ich den im Juli erledigt. Dann wär es natürlich ziemlich scheisse, direkt danach zu gehen (zumal Jobsuche dank Corona ggf. etwas länger dauern würde).
Dazu kommt, dass es mich eigentlich nur an meinen jetzigen Arbeitsort verschlagen hat, weil meine bessere Hälfte hier ihr Studium absolviert (6 Jahre zusammen, Verlobung steht vll irgendwann an *g*) und wir hier zusammengezogen sind.
Da der Arbeitsmarkt hier besonders schlecht ist und die Wohnung zu teuer für einen allein ist, warte ich jetzt eigentlich darauf, dass meine bessere Hälfte ihr Studium (kommendes Sommersemester, wenn ich mich nicht irre) erledigt hat, und dann geht es weiter :)
Ich bin mir sicher, dass der RA-Job Spaß machen kann, aber das Arbeitsklima ist für mich echt entscheidend - da würde ich beim nächsten Bewerbungsgespräch ganz genau drauf achten. Gehalt spielt weniger eine Rolle, solange ich jetzt nicht mit 500€ Rente am Ende darstünde ...
Naja, wenn der AG dich keine Fortbildungsvereinbarung unterschreiben lassen hat, ist das sein Problem. Würde mir über verlorene Investitionen des AG keine Gedanken machen, wenn er dich abseits davon sowieso knechtet.
20.03.2021, 15:10
(20.03.2021, 13:57)Gast schrieb:(20.03.2021, 13:47)AnwaltBRD schrieb:(19.03.2021, 21:06)GvR schrieb:(19.03.2021, 13:08)AnwaltBRD schrieb:(19.03.2021, 12:35)Gast schrieb: Sehr merkwürdiges Konzept. Anwalt bezahlen (und auf Vollzeit gerechnet gar nicht mal so knapp), damit der während der Arbeitszeit Akten anlegt und Briefe ausdruckt, statt Umsatz zu erwirtschaften.
Wir sind als Kanzlei auch eher knapp ausgestattet, was das Backoffice angeht. Dazu noch häufige Krankheiten etc. Mache daher auch viele Sachen selbst (im Gegensatz zu einigen älteren Kollegen, die noch diktieren oder wegen jedem Office-Kleinkram im Sekretariat anrufen). Aber nie würde ich für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, der meine Arbeitskraft nicht wertschätzt.
Würde mich schleunigst wegbewerben.
Ja, ich plane auch, mich möglichst zeitnah wegzubewerben. Aber ich habe schon mal mit einem Arbeitgeber ins Klo gegriffen - daher bin ich erstmal vorsichtig und wäge noch genau ab. Den FA-Kurs ziehe ich jetzt auch erstmal durch.
Bin mir auch noch nicht sicher, ob ich mich in dem Beruf insgesamt wohlfühle... Aber Berufserfahrung muss man auch erstmal sammeln...
Du schreibst exakt wie ein Freund von mir der exakt die selben kurzfristigen Jobwechsel gemacht hat. Hat sich dann unglücklich mit Verweis auf FA 1 Jahr bei einer Mittelstandskanzlei (80k) rumgequält. Er war irgendwann im Dezember 20 so unglücklich, dass er sogar seine Beziehung zuhause gefährdete. Ich hab ihn dann irgendwann mal auf ein Bier getroffen und solange zugelabert, bis er überzeugt war. Hat gerade (ohne FA) nen Job bei nem Hidden Champion als Syndikus gefunden und ist mir unendlich dankbar. ...dort nun auch (in nicht nachvollziehbarem Umfang) glücklich :D
Die Geschichte ist insoweit schön. Was aber insbesondere dabei auffällt ist, dass er auch sowas sagte wie Du „Weiß nicht ob ich mich im Job noch wohlfühle“. Unterschätze nicht, dass Dir der RA-Job vllt nur deshalb nicht mehr gefällt, weil das Klima in Deiner Kanzlei so scheiße ist.
Danke für den netten Post!!!! Bei mir ist es tatsächlich noch etwas verfahrener... den FA Kurs bekomme ich vom AG bezahlt und wenn alles passt, hab ich den im Juli erledigt. Dann wär es natürlich ziemlich scheisse, direkt danach zu gehen (zumal Jobsuche dank Corona ggf. etwas länger dauern würde).
Dazu kommt, dass es mich eigentlich nur an meinen jetzigen Arbeitsort verschlagen hat, weil meine bessere Hälfte hier ihr Studium absolviert (6 Jahre zusammen, Verlobung steht vll irgendwann an *g*) und wir hier zusammengezogen sind.
Da der Arbeitsmarkt hier besonders schlecht ist und die Wohnung zu teuer für einen allein ist, warte ich jetzt eigentlich darauf, dass meine bessere Hälfte ihr Studium (kommendes Sommersemester, wenn ich mich nicht irre) erledigt hat, und dann geht es weiter :)
Ich bin mir sicher, dass der RA-Job Spaß machen kann, aber das Arbeitsklima ist für mich echt entscheidend - da würde ich beim nächsten Bewerbungsgespräch ganz genau drauf achten. Gehalt spielt weniger eine Rolle, solange ich jetzt nicht mit 500€ Rente am Ende darstünde ...
Naja, wenn der AG dich keine Fortbildungsvereinbarung unterschreiben lassen hat, ist das sein Problem. Würde mir über verlorene Investitionen des AG keine Gedanken machen, wenn er dich abseits davon sowieso knechtet.
Nimm bitte keine Sekunde Rücksicht auf Deinen Arbeitgeber, nur weil er Dir Deinen FA-Kurs bezahlt. Denn auf Dich nimmt der Arbeitgeber auch keinen Meter Rücksicht. Ich wünsch Dir alles Gute!