20.02.2021, 12:55
Hallo, ich bin seit einem Jahr Anwalt. Ging es euch auch so, dass ihr in der mündlichen Verhandlung , Zivilrecht, oft nicht wisdt, wie man sich verhält? Ich meine: welchen Antrag stellen ich, was mache ich, wenn der Vorsitzende mich erst in der Verhandlung auf etwas hinweist etc.
Mir geht es oft so, dass mich mein Chef zu einer ganz "einfachen" Verhandlung schickt und dann kommt es doch ganz anders. Habe auch oft das Gefühl, dass die Richter das ausnutzen und einen so verwirren bzw. So ins Messer laufen lassen, dass ich dann doch lieber schnell den vorgeschlagenen Vergleich schließe. Erst wenn ich dann im Auto sitze, fällt mir ein, dass ich zB den Hinweis in das Protokoll hätte aufnehmen lassen soll oder um Schriftsatz-Nachlass hätte bitten sollen. Habe das Gefühl, im Referendariat hat man dazu kaum was gelernt. Oder habe ich etwas verpasst.
Habt ihr Tipps, wie man sich auf solche Sachen vorbereiten kann? Oder ist es tatsächlich nur learning by doing...
Mir geht es oft so, dass mich mein Chef zu einer ganz "einfachen" Verhandlung schickt und dann kommt es doch ganz anders. Habe auch oft das Gefühl, dass die Richter das ausnutzen und einen so verwirren bzw. So ins Messer laufen lassen, dass ich dann doch lieber schnell den vorgeschlagenen Vergleich schließe. Erst wenn ich dann im Auto sitze, fällt mir ein, dass ich zB den Hinweis in das Protokoll hätte aufnehmen lassen soll oder um Schriftsatz-Nachlass hätte bitten sollen. Habe das Gefühl, im Referendariat hat man dazu kaum was gelernt. Oder habe ich etwas verpasst.
Habt ihr Tipps, wie man sich auf solche Sachen vorbereiten kann? Oder ist es tatsächlich nur learning by doing...
20.02.2021, 13:15
Ich bin auch noch lange dabei, denke aber, das kommt auch mit der Zeit. Erstmal kann man nur gut im Fall drin sein, sich vorher klare Ziele/Grenzen definieren bzw. mit dem Mandanten besprechen (will der Mandant einen Vergleich oder nicht, zu welchen Konditionen wäre der Mandant mit einem Vergleich zufrieden) und sich nicht hetzen lassen. Es hilft natürlich auch ein bisschen, vorher schonmal grob zu durchdenken, was so kommen kann (man weiß ja z. B. ob Zeugen geladen sind oder nicht und kann daraus ggf. Schlüsse ziehen). Alles kann man aber nicht vorhersehen.
Man kann IMMER um Unterbrechung bitten um mit dem Mandanten zu sprechen, das wird in aller Regel nicht abgelehnt und dann kann man in der Zeit auch nochmal überlegen - oder notfalls den Chef anrufen (letzteres habe ich auch schon gemacht).
Man kann IMMER um Unterbrechung bitten um mit dem Mandanten zu sprechen, das wird in aller Regel nicht abgelehnt und dann kann man in der Zeit auch nochmal überlegen - oder notfalls den Chef anrufen (letzteres habe ich auch schon gemacht).
20.02.2021, 13:27
Noch NICHT lange dabei, meinte ich natürlich
20.02.2021, 13:41
Schriftsatzrecht beantragen. Unterbrechung/Pause beantragen. Wenn ich nicht weiter weiß wird eiskalt um eine Pause gebeten. Zur Not rufe ich einen erfahrenen Partner/Chef an und frage. Bisher kam ich aber auch alleine zurecht. Unter Druck wird mich keiner setzen.