13.01.2021, 14:36
Liebe Juragemeinde,
ich habe mit 2 mal ausreichend bestanden, arbeite seit ca. 1,5 Jahren in einer auf den Abgasskandal spezialisierten Kanzlei. Meine Bezahlung ist für diese Noten gut, ich fahre nur 20min mit dem Auto zur Arbeit und das Team mag ich auch.
Wenn ich hier die Meinungen über "Dieselanwälte" höre, frage ich mich, ob man sich wegen dieser Tätigkeit schämen soll/muss?
Würde es - wie hier dargestellt - ernsthaft so schlecht für einen Jobwechsel sein, wenn man nur Diesel macht?
Ich bitte um ernste Meinungen/Erfahrungen und nicht abwertende Bemerkungen.
Lieben Dank.
ich habe mit 2 mal ausreichend bestanden, arbeite seit ca. 1,5 Jahren in einer auf den Abgasskandal spezialisierten Kanzlei. Meine Bezahlung ist für diese Noten gut, ich fahre nur 20min mit dem Auto zur Arbeit und das Team mag ich auch.
Wenn ich hier die Meinungen über "Dieselanwälte" höre, frage ich mich, ob man sich wegen dieser Tätigkeit schämen soll/muss?
Würde es - wie hier dargestellt - ernsthaft so schlecht für einen Jobwechsel sein, wenn man nur Diesel macht?
Ich bitte um ernste Meinungen/Erfahrungen und nicht abwertende Bemerkungen.
Lieben Dank.
13.01.2021, 14:39
Nen Kollege von mir hat's auch gemacht , trotz sehr sehr guter Noten. In einer Tier 3 Kanzlei. Nach 1,5 Jahren wurde er dann dort festangestellter RA.
Und die 1,5 Jahre hat er halt abartig gut verdient. Also, alles ist möglich. Habe auch schon überlegt es zu machen, allein wegen des Geldes.
Und die 1,5 Jahre hat er halt abartig gut verdient. Also, alles ist möglich. Habe auch schon überlegt es zu machen, allein wegen des Geldes.
13.01.2021, 14:39
(13.01.2021, 14:36)trauriger Diesenanwalt schrieb: Liebe Juragemeinde,
ich habe mit 2 mal ausreichend bestanden, arbeite seit ca. 1,5 Jahren in einer auf den Abgasskandal spezialisierten Kanzlei. Meine Bezahlung ist für diese Noten gut, ich fahre nur 20min mit dem Auto zur Arbeit und das Team mag ich auch.
Wenn ich hier die Meinungen über "Dieselanwälte" höre, frage ich mich, ob man sich wegen dieser Tätigkeit schämen soll/muss?
Würde es - wie hier dargestellt - ernsthaft so schlecht für einen Jobwechsel sein, wenn man nur Diesel macht?
Ich bitte um ernste Meinungen/Erfahrungen und nicht abwertende Bemerkungen.
Lieben Dank.
Wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du auf Klägerseite? Das wird nicht ansatzweise so negativ gesehen wie die Diesel-Projektanwälte in den GKs. Insofern musst du dir da wenig sorgen machen.
13.01.2021, 14:48
(13.01.2021, 14:39)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:36)trauriger Diesenanwalt schrieb: Liebe Juragemeinde,
ich habe mit 2 mal ausreichend bestanden, arbeite seit ca. 1,5 Jahren in einer auf den Abgasskandal spezialisierten Kanzlei. Meine Bezahlung ist für diese Noten gut, ich fahre nur 20min mit dem Auto zur Arbeit und das Team mag ich auch.
Wenn ich hier die Meinungen über "Dieselanwälte" höre, frage ich mich, ob man sich wegen dieser Tätigkeit schämen soll/muss?
Würde es - wie hier dargestellt - ernsthaft so schlecht für einen Jobwechsel sein, wenn man nur Diesel macht?
Ich bitte um ernste Meinungen/Erfahrungen und nicht abwertende Bemerkungen.
Lieben Dank.
Wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du auf Klägerseite? Das wird nicht ansatzweise so negativ gesehen wie die Diesel-Projektanwälte in den GKs. Insofern musst du dir da wenig sorgen machen.
So ist es. Es ist eine kleinere Kanzlei mit 8 Anwälten. Tätigkeitsgebiete der Kanzlei sind ferner Handelns-und Gesellschaftsrecht, Bank-Kapitalmarkrecht (Was ja eigtl auch zu Diesel zählt, da auch nur Arbeit mit Muster) und Arbeitsrecht.
Ich selber mache halt nur Diesel.
13.01.2021, 14:48
Unabhängig davon, auf welcher Seite man arbeitet, ist es keine Tätigkeit, für die man sich schämen soll bzw. muss, keine Sorge! Jeder der was anderes behauptet, labert kompletten Bullshit. Man muss es halt aber auch realistisch einschätzen können. Jedem im juristischen Bereich ist wohl bewusst, dass man mit 2x ausreichend nicht deshalb bei einer GK angestellt wurde, um die hochkomplexen Mandate zu bearbeiten, sondern für Fließbandarbeit, die keine herausragenden juristischen Fähigkeiten erfordern und auch nicht zu solchen führen. Prozesserfahrung erlangt man durch Diesel aber mehr als reichlich und dürfte daher meines Erachtens zumindest bei einem Wechsel zu einer kleineren Kanzlei gern gesehen sein.
Man darf halt einfach nicht erwarten, dass man nach zwei Jahren Dieselanwalt dasselbe Standing und dieselben Exitoptionen wie die übrigen GK Associates hat. Auf ne Übernahme würde ich auf keinen Fall spekulieren. Kommt zwar mal in Ausnahmefällen vor, ist aber wirklich so selten, dass man die Fälle an einer Hand abzählen kann. Und ich spreche da aus Erfahrung, war mal WissMit bei einer solchen GK
Man darf halt einfach nicht erwarten, dass man nach zwei Jahren Dieselanwalt dasselbe Standing und dieselben Exitoptionen wie die übrigen GK Associates hat. Auf ne Übernahme würde ich auf keinen Fall spekulieren. Kommt zwar mal in Ausnahmefällen vor, ist aber wirklich so selten, dass man die Fälle an einer Hand abzählen kann. Und ich spreche da aus Erfahrung, war mal WissMit bei einer solchen GK
13.01.2021, 14:49
(13.01.2021, 14:48)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:39)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:36)trauriger Diesenanwalt schrieb: Liebe Juragemeinde,
ich habe mit 2 mal ausreichend bestanden, arbeite seit ca. 1,5 Jahren in einer auf den Abgasskandal spezialisierten Kanzlei. Meine Bezahlung ist für diese Noten gut, ich fahre nur 20min mit dem Auto zur Arbeit und das Team mag ich auch.
Wenn ich hier die Meinungen über "Dieselanwälte" höre, frage ich mich, ob man sich wegen dieser Tätigkeit schämen soll/muss?
Würde es - wie hier dargestellt - ernsthaft so schlecht für einen Jobwechsel sein, wenn man nur Diesel macht?
Ich bitte um ernste Meinungen/Erfahrungen und nicht abwertende Bemerkungen.
Lieben Dank.
Wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du auf Klägerseite? Das wird nicht ansatzweise so negativ gesehen wie die Diesel-Projektanwälte in den GKs. Insofern musst du dir da wenig sorgen machen.
So ist es. Es ist eine kleinere Kanzlei mit 8 Anwälten. Tätigkeitsgebiete der Kanzlei sind ferner Handelns-und Gesellschaftsrecht, Bank-Kapitalmarkrecht (Was ja eigtl auch zu Diesel zählt, da auch nur Arbeit mit Muster) und Arbeitsrecht.
Ich selber mache halt nur Diesel.
Das war hier der Threadersteller
13.01.2021, 14:50
Diesel ist nicht unbedingt das juristische Hochreck. Aber Du dürftest dennoch jede Menge Berufserfahrung (zivilrechtlich/zivilprozessual) gesammelt haben und weisst, wie man Massenverfahren effektiv im Team (agil) abarbeitet. Du verfügst also über verwertbare Fähigkeiten, jedenfalls für kleine und mittlere Kanzleien. Du musst in Deinen Bewerbungsschreiben nur geschickt darstellen, was Du alles gelernt hast, dann dürfte Diesel für Dich jedenfalls kein Schaden sein.
13.01.2021, 14:50
(13.01.2021, 14:48)Gast schrieb: Unabhängig davon, auf welcher Seite man arbeitet, ist es keine Tätigkeit, für die man sich schämen soll bzw. muss, keine Sorge! Jeder der was anderes behauptet, labert kompletten Bullshit. Man muss es halt aber auch realistisch einschätzen können. Jedem im juristischen Bereich ist wohl bewusst, dass man mit 2x ausreichend nicht deshalb bei einer GK angestellt wurde, um die hochkomplexen Mandate zu bearbeiten, sondern für Fließbandarbeit, die keine herausragenden juristischen Fähigkeiten erfordern und auch nicht zu solchen führen. Prozesserfahrung erlangt man durch Diesel aber mehr als reichlich und dürfte daher meines Erachtens zumindest bei einem Wechsel zu einer kleineren Kanzlei gern gesehen sein.
Man darf halt einfach nicht erwarten, dass man nach zwei Jahren Dieselanwalt dasselbe Standing und dieselben Exitoptionen wie die übrigen GK Associates hat. Auf ne Übernahme würde ich auf keinen Fall spekulieren. Kommt zwar mal in Ausnahmefällen vor, ist aber wirklich so selten, dass man die Fälle an einer Hand abzählen kann. Und ich spreche da aus Erfahrung, war mal WissMit bei einer solchen GK
Ich, der Threadersteller, arbeite nicht in einer GK :)
13.01.2021, 14:54
(13.01.2021, 14:39)Gast schrieb: Wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du auf Klägerseite? Das wird nicht ansatzweise so negativ gesehen wie die Diesel-Projektanwälte in den GKs. Insofern musst du dir da wenig sorgen machen.
Auf der Klägerseite wird doch auch nicht wesentlich anders gearbeitet, nämlich vor allem mit Copy & Paste.
13.01.2021, 17:29
Sollte man also einen Jobwechsel anstreben?