13.01.2021, 14:46
(13.01.2021, 14:33)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:25)Warum Fail schrieb:(13.01.2021, 14:20)Gast schrieb: Viele? 4-5 Gks machen das und paar kleinere. Das Problem ist wenn man NUR diesel macht. nebenbei paar diesel fälle sind kein problem
Es gibt aber - zumindest so wie ich das mitbekomme - so viele Berufsanfänger, die Diesel machen. Ich gehöre dazu. Seit etwas mehr als einem Jahr.. und wenn ich hier die Meinungen über die Tätigkeit als "Dieselanwalt" höre, frage ich mich, ob ich nicht schnellstmöglich den Job wechseln sollte, obwohl ich meine Kanzlei und das Team mag. Auch ist meine Bezahlung für zweimal ausreichend gut.
Die Beiträge über Diesel sorgen bei mir mittlerweile dafür, dass ich Angst haben muss, beim Jobwechsel als Nichtskönner abgestempelt zu werden.
Hat nichts mit Nichtskönner zu tun, aber das man nun mal für Diesel keine herausragenden Fähigkeiten braucht und solche auch nicht entwickelt, ist Fakt und auch jedermann bekannt. Anderenfalls würden die GK doch auch nicht Leute mit 2x ausreichend einstellen. Will jetzt gar nicht auf den Noten rumreiten, aber es muss doch jedem bewusst sein, dass man mit solchen Noten normalerweise komplett uninteressant ist und es einen Haken geben muss, warum man auf einmal eingestellt wird
+1
Der nächste Karriereschritt dürfte auch schwerer fallen, da man keine relevante fachliche Entwicklung aufzeigen kann, die für eine (qualifiziertere) Anschlussbeschäftigung relevant ist.
Spätestens dann werden, mangels Berufserfahrung, wieder die Noten relevant, welche ja oft nicht so pralle sind.
Also steht man wieder vor dem gleichen Problem.
13.01.2021, 14:52
(13.01.2021, 14:46)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:33)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:25)Warum Fail schrieb:(13.01.2021, 14:20)Gast schrieb: Viele? 4-5 Gks machen das und paar kleinere. Das Problem ist wenn man NUR diesel macht. nebenbei paar diesel fälle sind kein problem
Es gibt aber - zumindest so wie ich das mitbekomme - so viele Berufsanfänger, die Diesel machen. Ich gehöre dazu. Seit etwas mehr als einem Jahr.. und wenn ich hier die Meinungen über die Tätigkeit als "Dieselanwalt" höre, frage ich mich, ob ich nicht schnellstmöglich den Job wechseln sollte, obwohl ich meine Kanzlei und das Team mag. Auch ist meine Bezahlung für zweimal ausreichend gut.
Die Beiträge über Diesel sorgen bei mir mittlerweile dafür, dass ich Angst haben muss, beim Jobwechsel als Nichtskönner abgestempelt zu werden.
Hat nichts mit Nichtskönner zu tun, aber das man nun mal für Diesel keine herausragenden Fähigkeiten braucht und solche auch nicht entwickelt, ist Fakt und auch jedermann bekannt. Anderenfalls würden die GK doch auch nicht Leute mit 2x ausreichend einstellen. Will jetzt gar nicht auf den Noten rumreiten, aber es muss doch jedem bewusst sein, dass man mit solchen Noten normalerweise komplett uninteressant ist und es einen Haken geben muss, warum man auf einmal eingestellt wird
+1
Der nächste Karriereschritt dürfte auch schwerer fallen, da man keine relevante fachliche Entwicklung aufzeigen kann, die für eine (qualifiziertere) Anschlussbeschäftigung relevant ist.
Spätestens dann werden, mangels Berufserfahrung, wieder die Noten relevant, welche ja oft nicht so pralle sind.
Also steht man wieder vor dem gleichen Problem.
Als relevante fachliche Entwicklung würde ich höchstens die Prozesserfahrung ansehen, die man durch Diesel zuhauf bekommt. Klar laufen die Prozesse nahezu immer nach Schema X ab und es wird dem Projektjuristen auch ein ganz strenger Leitfaden an die Hand gegeben, was er darf und was er nicht darf, aber immerhin kriegt man eine gewisse Routine für Auftritt vorm Gericht, was durchaus für Berufsanfänger hilfreich sein kann. Dies gilt meines Erachtens insbesondere für Anschlusstätigkeiten in kleineren Kanzleien, bei denen man relativ früh allein zu Verhandlungen geschickt wird
13.01.2021, 14:58
(13.01.2021, 14:52)Gast schrieb: Als relevante fachliche Entwicklung würde ich höchstens die Prozesserfahrung ansehen, die man durch Diesel zuhauf bekommt. Klar laufen die Prozesse nahezu immer nach Schema X ab und es wird dem Projektjuristen auch ein ganz strenger Leitfaden an die Hand gegeben, was er darf und was er nicht darf, aber immerhin kriegt man eine gewisse Routine für Auftritt vorm Gericht, was durchaus für Berufsanfänger hilfreich sein kann. Dies gilt meines Erachtens insbesondere für Anschlusstätigkeiten in kleineren Kanzleien, bei denen man relativ früh allein zu Verhandlungen geschickt wird
Diese Art von "Erfahrung" dürfte einem aber in einer kleinen Kanzlei max. einen Vorsprung von 6 Wochen verschaffen.
13.01.2021, 15:04
(13.01.2021, 14:58)Gast_ schrieb:(13.01.2021, 14:52)Gast schrieb: Als relevante fachliche Entwicklung würde ich höchstens die Prozesserfahrung ansehen, die man durch Diesel zuhauf bekommt. Klar laufen die Prozesse nahezu immer nach Schema X ab und es wird dem Projektjuristen auch ein ganz strenger Leitfaden an die Hand gegeben, was er darf und was er nicht darf, aber immerhin kriegt man eine gewisse Routine für Auftritt vorm Gericht, was durchaus für Berufsanfänger hilfreich sein kann. Dies gilt meines Erachtens insbesondere für Anschlusstätigkeiten in kleineren Kanzleien, bei denen man relativ früh allein zu Verhandlungen geschickt wird
Diese Art von "Erfahrung" dürfte einem aber in einer kleinen Kanzlei max. einen Vorsprung von 6 Wochen verschaffen.
Ja da bin ich bei dir, ist natürlich nichts weltbewegendes :D. Aber in Kombination mit dem durchaus guten Gehalt für Projektjuristen ist es gerade für Berufsanfänger mit eher schwachen Noten keine verlorene Zeit
13.01.2021, 15:17
Natürlich kann man das Geld mitnehmen und dann schauen, wie man die Tätigkeit später gewinnbringend verkaufen kann. Aber man sollte halt sehen, dass man sich potentiell in eine Sackgasse begibt, aus der man nur schwer wieder rauskommt. Das viele Geld gibt es eigentlich nur dafür, dass man eine Anwaltszulassung hat.
13.01.2021, 15:20
(13.01.2021, 15:17)Gast_ schrieb: Natürlich kann man das Geld mitnehmen und dann schauen, wie man die Tätigkeit später gewinnbringend verkaufen kann. Aber man sollte halt sehen, dass man sich potentiell in eine Sackgasse begibt, aus der man nur schwer wieder rauskommt. Das viele Geld gibt es eigentlich nur dafür, dass man eine Anwaltszulassung hat.
Bezogen nur auf GK? Oder wenn man generell Dieselanwalt ist?
13.01.2021, 15:45
(13.01.2021, 15:20)Warum Fail schrieb:(13.01.2021, 15:17)Gast_ schrieb: Natürlich kann man das Geld mitnehmen und dann schauen, wie man die Tätigkeit später gewinnbringend verkaufen kann. Aber man sollte halt sehen, dass man sich potentiell in eine Sackgasse begibt, aus der man nur schwer wieder rauskommt. Das viele Geld gibt es eigentlich nur dafür, dass man eine Anwaltszulassung hat.
Bezogen nur auf GK? Oder wenn man generell Dieselanwalt ist?
Dieselanwalt generell. In den einschlägig bekannten Dieselkanzleien auf Verbraucherseite wird doch meines Wissens nach nicht wesentlich anders als in den Großkanzleien gearbeitet: Es werden massenhaft die gleichen Klagen und Schriftsätze mit lediglich anderen Daten rausgehauen. Da braucht man einfach Leute, die für die Schriftsätze die richtigen Textbausteine zusammenkopieren und unterschreiben können und vielleicht mal in der mündlichen Verhandlung die Anträge stellen, während die eigentliche inhaltliche und strategische Arbeit zentral geleistet wird. Da arbeitet ein Berufsanfänger in einer "normalen" kleineren Kanzlei sicherlich deutlich juristischer und verfügt dementsprechend nach 1-2 Jahren auch über wesentlich mehr klassische anwaltliche Berufserfahrung (Mandantenmanagement, eigenständiges Anfertigen von Schriftsätzen, spontane Reaktion auf überraschende Situationen in der mündlichen Verhandlung usw.) und verfügt insgesamt über breitere Rechtskenntnisse.
13.01.2021, 15:58
P. S.: Ich will ja niemandem zu nahe treten, aber ich denke, man sollte sich dann schon ehrlich fragen, ob man bei seiner Tätigkeit wirklich weiterführende, vielfältige Rechtskenntnisse und Fähigkeiten erwirbt oder im Wesentlichen nur nach Anweisung von "oben" praktisch ein- und denselben Fall immer wieder und wieder bearbeitet.
13.01.2021, 16:01
(13.01.2021, 15:04)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:58)Gast_ schrieb:(13.01.2021, 14:52)Gast schrieb: Als relevante fachliche Entwicklung würde ich höchstens die Prozesserfahrung ansehen, die man durch Diesel zuhauf bekommt. Klar laufen die Prozesse nahezu immer nach Schema X ab und es wird dem Projektjuristen auch ein ganz strenger Leitfaden an die Hand gegeben, was er darf und was er nicht darf, aber immerhin kriegt man eine gewisse Routine für Auftritt vorm Gericht, was durchaus für Berufsanfänger hilfreich sein kann. Dies gilt meines Erachtens insbesondere für Anschlusstätigkeiten in kleineren Kanzleien, bei denen man relativ früh allein zu Verhandlungen geschickt wird
Diese Art von "Erfahrung" dürfte einem aber in einer kleinen Kanzlei max. einen Vorsprung von 6 Wochen verschaffen.
Ja da bin ich bei dir, ist natürlich nichts weltbewegendes :D. Aber in Kombination mit dem durchaus guten Gehalt für Projektjuristen ist es gerade für Berufsanfänger mit eher schwachen Noten keine verlorene Zeit
Dem schließe ich mich an. Der "Vita-Fail", von dem andernorts schon die Rede war, ist vermutlich die Notenkombination, die einen Juristen leider sein Leben lang begleitet. Wer z.B. wegen 2*a keine vernünftige Stelle zum Berufseinstieg ergattern kann, der wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er einen Job als Projekt-/Dieselanwalt ausschlüge, um stattdessen noch eine fettere Lücke im CV zu haben. Arbeitgeber wollen Berufserfahrung sehen. Die haben Projekt-/Dieselanwälte in jedem Fall. Wieviel Wochen das dann im Vergleich zu anderen Stellen rechnerisch sind, das checkt keine kleinere Kanzlei. Da kommt es nur auf die Darstellung im Bewerbungsschreiben und -gespräch an.
13.01.2021, 16:17
das ist halt 24 mal 1 Monat Berufserfahrung. Verarschen könnt ihr mit solcheR Erfahrung nur denn ÖD und Unternehmen. Jede Kanzlei weiß was Diesel bedeutet