13.01.2021, 13:32
(13.01.2021, 13:26)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 12:58)Gast schrieb:(12.01.2021, 17:09)Gast schrieb: wieder ein Artikel in der FAZ der beklagt dass der Staat bald Nachwuchssorgen hat. Was sagt ihr dazu? Aktuell wird nur ab doppel VB eingestellt und dann kommt so ein Artikel
Warum wird in diesem Forum eigentlich ununterbrochen behauptet, derzeit werde nur ab VB eingestellt? Das stimmt einfach nicht. Auch nicht in Zeiten der Pandemie. FAZ vom 5. September 2020, Seite 18:
"Als eine der wenigen Verwaltungen legte Potsdam schon einen Zwischenstand für 2020 vor: Nur jeder vierte neueingestellte Richter oder Staatsanwalt kann ein Prädikatsexamen vorweisen."
Jeder vierte (!!!). Die überwältigende Mehrheit der neu eingestellten Richter*innen hat weniger als 9 Punkte. Das gilt mindestens für Brandenburg.
und Brandenburg ist hier sicher die Benchmark!
Selbstverständlich nicht. Die anderen 15 Bundesländer stellen mit Sicherheit erst ab Doppel-VB ein. :rolleyes:
13.01.2021, 13:41
(13.01.2021, 12:12)Gast schrieb:(13.01.2021, 12:05)Gast schrieb:(13.01.2021, 09:36)Gast schrieb:(13.01.2021, 02:31)Gast schrieb: Anwälte sind aber kündbar.
Als Richter/Beamter hast du faktisch keine Exit-Optionen mehr. Wenn es mit den Kollegenen und insbesondere der Geschäftsstelle nicht klappt, kann das sehr unangenehm werden.
Dass Exit-Optionen mit zunehmender Zeit enger werden, gilt doch auch für andere (nicht nur juristische) Berufe.
Nur hat im Angestelltenverhältnis ein Wechsel des Arbeitgebers keine erheblichen Auswirkungen auf die spätere Rente. Ein Wechsel Beamten-/Angestelltenverhältnis ist zwar möglich, ist aber mit solchen finanziellen Nachteilen bei der Altersversorgung verbunden, dass es in der Regel nicht mehr ernsthaft in Betracht gezogen werden kann.
Du lebst aber auch in einer sehr kleinen Blase glücklich vor Dich hin. Als Anwalt bist Du dann aber auch als Anwalt gefangen bzw. sehr limitiert, wenn Du nicht plötzlich mit Mitte 40 bei Null in der Rentenkasse beginnen willst. Das ist heftig! Die Zulassungen als Syndikus sind trotz der gesetzlichen Flankierung vor ein paar Jahren äußerst begrenzt, weil man natürlich nicht zu viele den Fängen der gRV entkommen lassen will.
Ich durfte bei einem Wechsel letztes Jahr bzgl. der Befreiung erstmal eine Absage kassieren und dann mussten mein Arbeitsvertrag und Aufgabenbereich erheblich geändert - was eigentlich weder in meinem noch im Sinne meines AG ist - werden. Die Schnittmenge zu meinem eigentlich beabsichtigten Tätigkeitsbereich ist recht gering, aber die Alternative wäre eine Kündigung gewesen, die ich ohne diesen Kompromiss auch eingereicht hätte. Und die 4 Beträge, die ich bis zur ersten Mitteilung, dass ich nicht befreit werden kann, in die gRV gezahlt habe, bekomme ich auch nicht zurück und nur etwas raus, wenn ich noch freiwillig für insgesamt 60 Monate Beiträge zahle. Fürs Versorgungswerk musste ich noch zusätzlich selbst zahlen.Das ist übrigens eine sehr häufig auftretende Problematik. Deine Auffassung hast Du ziemlich exklusiv;)
Im Rahmen des Beamtenverhältnisses hat man da deutlich mehr Wechselmöglichkeiten und selbst wenn man daraus wechselt und gewisse Pensionseinbußen in Kauf nimmt. Die staatliche Pension ist sicher (gut, die Höhe auch nicht 100%, wenn auch deutlich mehr als bei der Rente). Die der Versorgungswerke nicht. Da haben einige jetzt schon Probleme und besser wird das nicht. Von den Beträgen, die einem da mitgeteilt werden, sollte man vorsorglich jedenfalls mal ein paar hundert abziehen, auch wenn man es hoffentlich am Ende nicht braucht.
Insgesamt ist aber auch eine Mischung aus Pension und Rente nicht so schlecht- besser als im Versorgungswerk. Denn wenn man noch mehrere Jahrzehnte arbeiten muss, muss die Arbeit auch etwas Spaß machen-da kann man nicht nur auf ein paar € schauen.
13.01.2021, 13:42
(13.01.2021, 13:32)Gast schrieb:(13.01.2021, 13:26)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 12:58)Gast schrieb:(12.01.2021, 17:09)Gast schrieb: wieder ein Artikel in der FAZ der beklagt dass der Staat bald Nachwuchssorgen hat. Was sagt ihr dazu? Aktuell wird nur ab doppel VB eingestellt und dann kommt so ein Artikel
Warum wird in diesem Forum eigentlich ununterbrochen behauptet, derzeit werde nur ab VB eingestellt? Das stimmt einfach nicht. Auch nicht in Zeiten der Pandemie. FAZ vom 5. September 2020, Seite 18:
"Als eine der wenigen Verwaltungen legte Potsdam schon einen Zwischenstand für 2020 vor: Nur jeder vierte neueingestellte Richter oder Staatsanwalt kann ein Prädikatsexamen vorweisen."
Jeder vierte (!!!). Die überwältigende Mehrheit der neu eingestellten Richter*innen hat weniger als 9 Punkte. Das gilt mindestens für Brandenburg.
und Brandenburg ist hier sicher die Benchmark!
Selbstverständlich nicht. Die anderen 15 Bundesländer stellen mit Sicherheit erst ab Doppel-VB ein. :rolleyes:
Ich denke mal, gerade bei Potsdam finde ich die Zahlen überraschend, denn die Stadt ist eigentlich ziemlich beliebt und dürfte auch relativ viele Kandidaten anziehen, für die Berlin keine Kapazitäten mehr gehabt hat... Insgesamt bekommt man halt zu dieser ganzen Thematik keine wirklich transparenten Informationen. Wenn man sich aber mal anschaut, wie sich der öffentliche Dienst bei der Nachwuchswerbung so verhält, dann wundert es einen halt nicht, warum die nicht die Kandidaten bekommen, auf die die glauben, einen Anspruch zu haben... Wollten z.b. während des Refs eine Station im Verwaltungsgericht machen, haben das aber einfach nicht hinbekommen, mir eine Station dort zuzusagen, weil die Frau, die dafür zuständig ist, damit überfordert war. Man hat mir auch nicht abgesagt, sondern man hat mich einfach immer weiter vertröstet und das Ganze im Sande verlaufen lassen...
13.01.2021, 13:43
(13.01.2021, 13:26)Gast schrieb: Wer denkt wegen Corona stellen sie aktuell nur 2x VB ein, der denkt halt nicht mit deinem Kopf.
Hessen, diesen Sommer, Noten-VSS runtergestuft und gefühlt angefleht, dass wir uns bitte bewerben sollten... noch extra auf die 7,5 hingewiesen. so viel dazu, haha.
Der vermehrt zu beobachtende Bedeutungsverlust der Noten lässt sich aber doch im gesamten Spektrum des juristischen Arbeitsmarkts beobachten. Hier wird immer so getan, als wäre das ein Justiz Phänomen. Auch in den GKs hat das Gros der Neueinstellungen kein oder nur ein VB. Hier ist der Personalbedarf überdies noch viel extremer als in der Justiz, da man alle 3-5 Jahre 70% seines Personals austauscht. Schon rein statistisch lässt sich daraus ablesen, dass dies nur unter weitgehendem Verzicht auf die klassischen Qualifikationen funktioniert. Nach wie vor bietet man den Leuten nämlich, anders als früher, keine echte Bleibeperspektive, da nur die aller wenigsten Partner werden. Auch hat kaum einer Lust für immer Senior Associate zu sein und anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie für die gleiche Arbeit das 10-fache kassieren. Daran ändert sich auch nichts, dass man in einigen Kanzleien den Senior Associate jetzt Counsel nennt und damit versucht zu kaschieren, dass es keine Partneraussichten gibt!
Noten werden also insgesamt unbedeutender. In der Justiz, aber auch in allen anderen Bereichen. Nach wie vor gibt es kaum eine Kanzlei, die einen ähnlichen Bewerberpool hat wie die Justiz. Was glaubt ihr denn wie die Noten der Neueinstellungen bei Kanzleien wie White & Case, Dentons etc. sind. Da braucht sich selbst Brandenburg vermutlich nicht verstecken und das ist aus meiner Sicht das vielleicht unattraktivste Bundesland der gesamten Republik! Schaut man hingegen nach Bayern, Berlin und Hamburg würde sich jede GK wünschen, dass Sie auf den Bewerberpool Zugriff hätte. Das gilt erst Recht, da die Justiz in den Boom-Regionen nicht nur auf die Absolventen schielt, sondern gezielt junge Anwälte mit einem familienorientierten Lebensmodel anspricht. Schon aufgrund des Geschäftsmodells wird der Anwaltsberuf hier nie eine echte Alternative bieten können.
13.01.2021, 14:11
(13.01.2021, 13:43)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 13:26)Gast schrieb: Wer denkt wegen Corona stellen sie aktuell nur 2x VB ein, der denkt halt nicht mit deinem Kopf.
Hessen, diesen Sommer, Noten-VSS runtergestuft und gefühlt angefleht, dass wir uns bitte bewerben sollten... noch extra auf die 7,5 hingewiesen. so viel dazu, haha.
Der vermehrt zu beobachtende Bedeutungsverlust der Noten lässt sich aber doch im gesamten Spektrum des juristischen Arbeitsmarkts beobachten. Hier wird immer so getan, als wäre das ein Justiz Phänomen. Auch in den GKs hat das Gros der Neueinstellungen kein oder nur ein VB. Hier ist der Personalbedarf überdies noch viel extremer als in der Justiz, da man alle 3-5 Jahre 70% seines Personals austauscht. Schon rein statistisch lässt sich daraus ablesen, dass dies nur unter weitgehendem Verzicht auf die klassischen Qualifikationen funktioniert. Nach wie vor bietet man den Leuten nämlich, anders als früher, keine echte Bleibeperspektive, da nur die aller wenigsten Partner werden. Auch hat kaum einer Lust für immer Senior Associate zu sein und anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie für die gleiche Arbeit das 10-fache kassieren. Daran ändert sich auch nichts, dass man in einigen Kanzleien den Senior Associate jetzt Counsel nennt und damit versucht zu kaschieren, dass es keine Partneraussichten gibt!
Noten werden also insgesamt unbedeutender. In der Justiz, aber auch in allen anderen Bereichen. Nach wie vor gibt es kaum eine Kanzlei, die einen ähnlichen Bewerberpool hat wie die Justiz. Was glaubt ihr denn wie die Noten der Neueinstellungen bei Kanzleien wie White & Case, Dentons etc. sind. Da braucht sich selbst Brandenburg vermutlich nicht verstecken und das ist aus meiner Sicht das vielleicht unattraktivste Bundesland der gesamten Republik! Schaut man hingegen nach Bayern, Berlin und Hamburg würde sich jede GK wünschen, dass Sie auf den Bewerberpool Zugriff hätte. Das gilt erst Recht, da die Justiz in den Boom-Regionen nicht nur auf die Absolventen schielt, sondern gezielt junge Anwälte mit einem familienorientierten Lebensmodel anspricht. Schon aufgrund des Geschäftsmodells wird der Anwaltsberuf hier nie eine echte Alternative bieten können.
Zumindest bei Hengeler arbeiten nur Leute mit "gut" oder "sehr gut". Bei Gleiss Lutz (in Frankfurt) kommt vielleicht Mal jemand mit einem gehobenem "vollbefriedigend" rein. Wurde so bei den Career Days explizit gesagt.
13.01.2021, 14:17
Was sich ändern soll?
Das "Gehalt" eines Richters ist völlig okay. Da müssen sie nicht schrauben.
Ich möchte ein modernes gut eingerichtetes Büro.
Ich will ein paar Benefits, die zeigen, dass mich mich wertschätzt ( oder es zumindest gut heuchelt). So ein kostenloser Apfel ist tatsächlich da mehr Wert als 20cent.
Ich will Homeoffice Möglichkeiten.
Ich will mich weiterbilden können. Vielleicht auch mal (gut planbar) für ein Jahr an anderer Stelle etwas anderes machen.
Ich will Kollegen, die ticken wie ich.
Ich will Feedback, Kritik und Veränderungen.
Die GKs haben erkannt, dass man damit diese Generation von Juristen überzeugen muss und das es nichts bringt statt 120k nun 140k zu zahlen ( gab ja auch lange keine Erhöhung mehr).
Die Justiz weiß dass inzwischen auch, nur ist der Widerstand durch alte Kräfte dort noch zu groß. Aber auch da wird es ankommen. Entweder man öffnet die Tore für die 7 Punkte oder man bietet mehr. Vermutlich wird die Zukunft der Mittelweg sein und das wird gut so.
Das "Gehalt" eines Richters ist völlig okay. Da müssen sie nicht schrauben.
Ich möchte ein modernes gut eingerichtetes Büro.
Ich will ein paar Benefits, die zeigen, dass mich mich wertschätzt ( oder es zumindest gut heuchelt). So ein kostenloser Apfel ist tatsächlich da mehr Wert als 20cent.
Ich will Homeoffice Möglichkeiten.
Ich will mich weiterbilden können. Vielleicht auch mal (gut planbar) für ein Jahr an anderer Stelle etwas anderes machen.
Ich will Kollegen, die ticken wie ich.
Ich will Feedback, Kritik und Veränderungen.
Die GKs haben erkannt, dass man damit diese Generation von Juristen überzeugen muss und das es nichts bringt statt 120k nun 140k zu zahlen ( gab ja auch lange keine Erhöhung mehr).
Die Justiz weiß dass inzwischen auch, nur ist der Widerstand durch alte Kräfte dort noch zu groß. Aber auch da wird es ankommen. Entweder man öffnet die Tore für die 7 Punkte oder man bietet mehr. Vermutlich wird die Zukunft der Mittelweg sein und das wird gut so.
13.01.2021, 14:18
(13.01.2021, 14:11)Gast schrieb:(13.01.2021, 13:43)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 13:26)Gast schrieb: Wer denkt wegen Corona stellen sie aktuell nur 2x VB ein, der denkt halt nicht mit deinem Kopf.
Hessen, diesen Sommer, Noten-VSS runtergestuft und gefühlt angefleht, dass wir uns bitte bewerben sollten... noch extra auf die 7,5 hingewiesen. so viel dazu, haha.
Der vermehrt zu beobachtende Bedeutungsverlust der Noten lässt sich aber doch im gesamten Spektrum des juristischen Arbeitsmarkts beobachten. Hier wird immer so getan, als wäre das ein Justiz Phänomen. Auch in den GKs hat das Gros der Neueinstellungen kein oder nur ein VB. Hier ist der Personalbedarf überdies noch viel extremer als in der Justiz, da man alle 3-5 Jahre 70% seines Personals austauscht. Schon rein statistisch lässt sich daraus ablesen, dass dies nur unter weitgehendem Verzicht auf die klassischen Qualifikationen funktioniert. Nach wie vor bietet man den Leuten nämlich, anders als früher, keine echte Bleibeperspektive, da nur die aller wenigsten Partner werden. Auch hat kaum einer Lust für immer Senior Associate zu sein und anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie für die gleiche Arbeit das 10-fache kassieren. Daran ändert sich auch nichts, dass man in einigen Kanzleien den Senior Associate jetzt Counsel nennt und damit versucht zu kaschieren, dass es keine Partneraussichten gibt!
Noten werden also insgesamt unbedeutender. In der Justiz, aber auch in allen anderen Bereichen. Nach wie vor gibt es kaum eine Kanzlei, die einen ähnlichen Bewerberpool hat wie die Justiz. Was glaubt ihr denn wie die Noten der Neueinstellungen bei Kanzleien wie White & Case, Dentons etc. sind. Da braucht sich selbst Brandenburg vermutlich nicht verstecken und das ist aus meiner Sicht das vielleicht unattraktivste Bundesland der gesamten Republik! Schaut man hingegen nach Bayern, Berlin und Hamburg würde sich jede GK wünschen, dass Sie auf den Bewerberpool Zugriff hätte. Das gilt erst Recht, da die Justiz in den Boom-Regionen nicht nur auf die Absolventen schielt, sondern gezielt junge Anwälte mit einem familienorientierten Lebensmodel anspricht. Schon aufgrund des Geschäftsmodells wird der Anwaltsberuf hier nie eine echte Alternative bieten können.
Zumindest bei Hengeler arbeiten nur Leute mit "gut" oder "sehr gut". Bei Gleiss Lutz (in Frankfurt) kommt vielleicht Mal jemand mit einem gehobenem "vollbefriedigend" rein. Wurde so bei den Career Days explizit gesagt.
Ja genau.... Gehört schon Sinn für Humor dazu, so etwas zu behaupten...
13.01.2021, 14:19
(13.01.2021, 14:11)Gast schrieb:(13.01.2021, 13:43)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 13:26)Gast schrieb: Wer denkt wegen Corona stellen sie aktuell nur 2x VB ein, der denkt halt nicht mit deinem Kopf.
Hessen, diesen Sommer, Noten-VSS runtergestuft und gefühlt angefleht, dass wir uns bitte bewerben sollten... noch extra auf die 7,5 hingewiesen. so viel dazu, haha.
Der vermehrt zu beobachtende Bedeutungsverlust der Noten lässt sich aber doch im gesamten Spektrum des juristischen Arbeitsmarkts beobachten. Hier wird immer so getan, als wäre das ein Justiz Phänomen. Auch in den GKs hat das Gros der Neueinstellungen kein oder nur ein VB. Hier ist der Personalbedarf überdies noch viel extremer als in der Justiz, da man alle 3-5 Jahre 70% seines Personals austauscht. Schon rein statistisch lässt sich daraus ablesen, dass dies nur unter weitgehendem Verzicht auf die klassischen Qualifikationen funktioniert. Nach wie vor bietet man den Leuten nämlich, anders als früher, keine echte Bleibeperspektive, da nur die aller wenigsten Partner werden. Auch hat kaum einer Lust für immer Senior Associate zu sein und anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie für die gleiche Arbeit das 10-fache kassieren. Daran ändert sich auch nichts, dass man in einigen Kanzleien den Senior Associate jetzt Counsel nennt und damit versucht zu kaschieren, dass es keine Partneraussichten gibt!
Noten werden also insgesamt unbedeutender. In der Justiz, aber auch in allen anderen Bereichen. Nach wie vor gibt es kaum eine Kanzlei, die einen ähnlichen Bewerberpool hat wie die Justiz. Was glaubt ihr denn wie die Noten der Neueinstellungen bei Kanzleien wie White & Case, Dentons etc. sind. Da braucht sich selbst Brandenburg vermutlich nicht verstecken und das ist aus meiner Sicht das vielleicht unattraktivste Bundesland der gesamten Republik! Schaut man hingegen nach Bayern, Berlin und Hamburg würde sich jede GK wünschen, dass Sie auf den Bewerberpool Zugriff hätte. Das gilt erst Recht, da die Justiz in den Boom-Regionen nicht nur auf die Absolventen schielt, sondern gezielt junge Anwälte mit einem familienorientierten Lebensmodel anspricht. Schon aufgrund des Geschäftsmodells wird der Anwaltsberuf hier nie eine echte Alternative bieten können.
Zumindest bei Hengeler arbeiten nur Leute mit "gut" oder "sehr gut". Bei Gleiss Lutz (in Frankfurt) kommt vielleicht Mal jemand mit einem gehobenem "vollbefriedigend" rein. Wurde so bei den Career Days explizit gesagt.
das sind grade mal 1% der absolventen mit gut im 2. da müsste sich schon alle dort bewerben, damit denen nicht die associates ausgehen. ergibt keinen sinn.
13.01.2021, 14:24
(13.01.2021, 13:42)Gast HH schrieb:(13.01.2021, 13:32)Gast schrieb:(13.01.2021, 13:26)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 12:58)Gast schrieb:(12.01.2021, 17:09)Gast schrieb: wieder ein Artikel in der FAZ der beklagt dass der Staat bald Nachwuchssorgen hat. Was sagt ihr dazu? Aktuell wird nur ab doppel VB eingestellt und dann kommt so ein Artikel
Warum wird in diesem Forum eigentlich ununterbrochen behauptet, derzeit werde nur ab VB eingestellt? Das stimmt einfach nicht. Auch nicht in Zeiten der Pandemie. FAZ vom 5. September 2020, Seite 18:
"Als eine der wenigen Verwaltungen legte Potsdam schon einen Zwischenstand für 2020 vor: Nur jeder vierte neueingestellte Richter oder Staatsanwalt kann ein Prädikatsexamen vorweisen."
Jeder vierte (!!!). Die überwältigende Mehrheit der neu eingestellten Richter*innen hat weniger als 9 Punkte. Das gilt mindestens für Brandenburg.
und Brandenburg ist hier sicher die Benchmark!
Selbstverständlich nicht. Die anderen 15 Bundesländer stellen mit Sicherheit erst ab Doppel-VB ein. :rolleyes:
Ich denke mal, gerade bei Potsdam finde ich die Zahlen überraschend, denn die Stadt ist eigentlich ziemlich beliebt und dürfte auch relativ viele Kandidaten anziehen, für die Berlin keine Kapazitäten mehr gehabt hat... Insgesamt bekommt man halt zu dieser ganzen Thematik keine wirklich transparenten Informationen. Wenn man sich aber mal anschaut, wie sich der öffentliche Dienst bei der Nachwuchswerbung so verhält, dann wundert es einen halt nicht, warum die nicht die Kandidaten bekommen, auf die die glauben, einen Anspruch zu haben... Wollten z.b. während des Refs eine Station im Verwaltungsgericht machen, haben das aber einfach nicht hinbekommen, mir eine Station dort zuzusagen, weil die Frau, die dafür zuständig ist, damit überfordert war. Man hat mir auch nicht abgesagt, sondern man hat mich einfach immer weiter vertröstet und das Ganze im Sande verlaufen lassen..
Ich gehe mal davon aus, dass mit der Verwaltung in Potsdam das Justizministerium Brandenburg gemeint ist.
13.01.2021, 14:32
(13.01.2021, 14:18)Gast HH schrieb:(13.01.2021, 14:11)Gast schrieb:(13.01.2021, 13:43)Der echte Norden schrieb:(13.01.2021, 13:26)Gast schrieb: Wer denkt wegen Corona stellen sie aktuell nur 2x VB ein, der denkt halt nicht mit deinem Kopf.
Hessen, diesen Sommer, Noten-VSS runtergestuft und gefühlt angefleht, dass wir uns bitte bewerben sollten... noch extra auf die 7,5 hingewiesen. so viel dazu, haha.
Der vermehrt zu beobachtende Bedeutungsverlust der Noten lässt sich aber doch im gesamten Spektrum des juristischen Arbeitsmarkts beobachten. Hier wird immer so getan, als wäre das ein Justiz Phänomen. Auch in den GKs hat das Gros der Neueinstellungen kein oder nur ein VB. Hier ist der Personalbedarf überdies noch viel extremer als in der Justiz, da man alle 3-5 Jahre 70% seines Personals austauscht. Schon rein statistisch lässt sich daraus ablesen, dass dies nur unter weitgehendem Verzicht auf die klassischen Qualifikationen funktioniert. Nach wie vor bietet man den Leuten nämlich, anders als früher, keine echte Bleibeperspektive, da nur die aller wenigsten Partner werden. Auch hat kaum einer Lust für immer Senior Associate zu sein und anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie für die gleiche Arbeit das 10-fache kassieren. Daran ändert sich auch nichts, dass man in einigen Kanzleien den Senior Associate jetzt Counsel nennt und damit versucht zu kaschieren, dass es keine Partneraussichten gibt!
Noten werden also insgesamt unbedeutender. In der Justiz, aber auch in allen anderen Bereichen. Nach wie vor gibt es kaum eine Kanzlei, die einen ähnlichen Bewerberpool hat wie die Justiz. Was glaubt ihr denn wie die Noten der Neueinstellungen bei Kanzleien wie White & Case, Dentons etc. sind. Da braucht sich selbst Brandenburg vermutlich nicht verstecken und das ist aus meiner Sicht das vielleicht unattraktivste Bundesland der gesamten Republik! Schaut man hingegen nach Bayern, Berlin und Hamburg würde sich jede GK wünschen, dass Sie auf den Bewerberpool Zugriff hätte. Das gilt erst Recht, da die Justiz in den Boom-Regionen nicht nur auf die Absolventen schielt, sondern gezielt junge Anwälte mit einem familienorientierten Lebensmodel anspricht. Schon aufgrund des Geschäftsmodells wird der Anwaltsberuf hier nie eine echte Alternative bieten können.
Zumindest bei Hengeler arbeiten nur Leute mit "gut" oder "sehr gut". Bei Gleiss Lutz (in Frankfurt) kommt vielleicht Mal jemand mit einem gehobenem "vollbefriedigend" rein. Wurde so bei den Career Days explizit gesagt.
Ja genau.... Gehört schon Sinn für Humor dazu, so etwas zu behaupten...
Danke :)