13.01.2021, 16:20
(13.01.2021, 16:17)Gast schrieb: das ist halt 24 mal 1 Monat Berufserfahrung. Verarschen könnt ihr mit solcheR Erfahrung nur denn ÖD und Unternehmen. Jede Kanzlei weiß was Diesel bedeutet
Wieso ist dann ein Bekannter von mir - ohne auch nur 1x VB - nach dem Ref erst für 1 Jahr zu Freshfields für Diesel und ist danach als Associate bei Flick Gocke Schaumburg untergekommen?
13.01.2021, 16:21
(13.01.2021, 16:17)Gast schrieb: das ist halt 24 mal 1 Monat Berufserfahrung. Verarschen könnt ihr mit solcheR Erfahrung nur denn ÖD und Unternehmen. Jede Kanzlei weiß was Diesel bedeutet
Man muss es ja nicht gleich für 2 Jahre machen. Wenn nichts anderes zu ergattern ist, dann eben Projekt-/Dieselanwalt werden und währenddessen weiter orientieren und bewerben.
13.01.2021, 16:26
(13.01.2021, 16:01)Gast schrieb:(13.01.2021, 15:04)Gast schrieb:(13.01.2021, 14:58)Gast_ schrieb:(13.01.2021, 14:52)Gast schrieb: Als relevante fachliche Entwicklung würde ich höchstens die Prozesserfahrung ansehen, die man durch Diesel zuhauf bekommt. Klar laufen die Prozesse nahezu immer nach Schema X ab und es wird dem Projektjuristen auch ein ganz strenger Leitfaden an die Hand gegeben, was er darf und was er nicht darf, aber immerhin kriegt man eine gewisse Routine für Auftritt vorm Gericht, was durchaus für Berufsanfänger hilfreich sein kann. Dies gilt meines Erachtens insbesondere für Anschlusstätigkeiten in kleineren Kanzleien, bei denen man relativ früh allein zu Verhandlungen geschickt wird
Diese Art von "Erfahrung" dürfte einem aber in einer kleinen Kanzlei max. einen Vorsprung von 6 Wochen verschaffen.
Ja da bin ich bei dir, ist natürlich nichts weltbewegendes :D. Aber in Kombination mit dem durchaus guten Gehalt für Projektjuristen ist es gerade für Berufsanfänger mit eher schwachen Noten keine verlorene Zeit
Dem schließe ich mich an. Der "Vita-Fail", von dem andernorts schon die Rede war, ist vermutlich die Notenkombination, die einen Juristen leider sein Leben lang begleitet. Wer z.B. wegen 2*a keine vernünftige Stelle zum Berufseinstieg ergattern kann, der wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er einen Job als Projekt-/Dieselanwalt ausschlüge, um stattdessen noch eine fettere Lücke im CV zu haben. Arbeitgeber wollen Berufserfahrung sehen. Die haben Projekt-/Dieselanwälte in jedem Fall. Wieviel Wochen das dann im Vergleich zu anderen Stellen rechnerisch sind, das checkt keine kleinere Kanzlei. Da kommt es nur auf die Darstellung im Bewerbungsschreiben und -gespräch an.
+1. Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Hier bekommt man ja oft den Eindruck, als würde man sich mit 1-1,5 Jahren Diesel den Lebenslauf zerschießen, also bisherige Berufschancen dadurch verschlechtern. Das ist absoluter Blödsinn. Oft ergibt sich notenbedingt als Alternative nur Lücke im Lebenslauf (Arbeitslosigkeit) oder unattraktive Stellen in Unternehmen oder kleiner FWW-Kanzlei. Schlimmstenfalls wird die Diesel-Station als „Wartezeit“ angesehen, sprich: Man ist so, als käme man grad aus dem Examen. Meist aber werden die Tätigkeiten dort (Klagen formulieren, vor Gericht auftreten, GK-Alltag miterleben) zumindest in gewissem Maße als Erfahrung angerechnet. Und dem Geldbeutel tut es ohnehin gut.
13.01.2021, 16:46
(13.01.2021, 16:20)Gast schrieb:(13.01.2021, 16:17)Gast schrieb: das ist halt 24 mal 1 Monat Berufserfahrung. Verarschen könnt ihr mit solcheR Erfahrung nur denn ÖD und Unternehmen. Jede Kanzlei weiß was Diesel bedeutet
Wieso ist dann ein Bekannter von mir - ohne auch nur 1x VB - nach dem Ref erst für 1 Jahr zu Freshfields für Diesel und ist danach als Associate bei Flick Gocke Schaumburg untergekommen?
Weil es 1) Ausnahmen gibt und 2) FGS bis auf wenige Fachbereiche auch nicht das absolute Non-Plus-Ultra ist - Arbeitszeiten wie in einer GK für maue Bezahlung, weltklasse
13.01.2021, 16:53
Es mag ja jeder seinen eigenen Weg gehen. Aber wer lieber auf den kurzfristigen Vorteil (Geld) schielt bzw. dem Versprechen glaubt, dass er vielleicht, wenn er sich nur gut genug bewährt, als regulärer Associate übernommen wird, oder sonst irgendwie seine formale Qualifkation verbessert, der darf sich dann nicht beschweren, wenn seine Ausgangslage 1-3 Jahre später eigentlich immer noch nicht wesentlich besser ist, sondern ihm dann entgegenhalten wird, er habe aber bislang nur Diesel gemacht.