16.10.2020, 13:36
Richtig hohe Noten (12 +) bekommt man im Gesamtdurchschnitt nur dann, wenn man zum einen regelmäßig alle wesentlichen Probleme vollständig und "richtig" löst und zum anderen keinen einzigen Ausrutscher nach unten hat. Beides ist im zweiten Examen schwieriger als im Ersten.
Meine persönliche Perspektive nachdem ich gerade erst Einsicht in meine Klausuren vom 2. Examen (zum Kontext: Erstes Examen in BW 12,x schriftlich Staatsteil; Zweites Examen in Berlin 8,x schriftlich) gehalten habe:
Im zweiten Examen scheinen die Prüfer deutlich mehr an der Lösungsskizze zu hängen. Im ersten Examen habe ich bei keiner(!) der Klausuren die Skizze genau getroffen, habe aber stets alle wesentlichen Probleme erkannt und vertretbar dazu argumentiert. Dafür gab es dann pro Klausur je nach Qualität der Argumentation zwischen 10-14 Punkte.
Mein Eindruck war, dass man grundsätzlich bereits dann mindestens ein vb bekommen hat, wenn man alle wesentlichen Probleme (nicht auch die ganzen Randprobleme) erkannt und mit guter, in die Tiefe gehender Argumentation bearbeitet hat. Man konnte also als wirklich guter Kandidat, der zu jedem Thema etwas Vernünftiges zu Papier gebracht hat, nicht wirklich in die unteren Punkte-Regionen abrutschen.
Im zweiten Examen ist das meiner Erfahrung nachanders. Ich habe ich mich von vornherein bemüht, "taktischer" zu schreiben und bei 5/7 Klausuren die jeweiligen Hauptprobleme auch wie vorgesehen gelöst. Ich hatte aber in jeder dieser Klausuren Randprobleme teilweise anders als vorgesehen gelöst oder übersehen. Dafür gab es im zweiten Examen nur noch 8-10 Punkte pro Klausur. Begründung: Solide Leistung und gute Argumentation, aber Randprobleme nicht vollständig richtig, da reicht es eben "nur" für knappes vb. Persönlich scheinen mir die Korrektoren eher als im ersten Examen nach Maßgabe einer reinen Strichliste vorgegangen zu sein.
In den beiden anderen Klausuren bin ich "falsch abgebogen", allerdings ohne mir dabei mehr als Nebenprobleme abzuschneiden, die ich ohnehin nicht gesehen hätte. In den Voten wurde mir jeweils vernünftige Argumentation bescheinigt, im Ergebnis aber jeweils leider nur 5 Punkte, da nur eingeschränkt praxistauglich. Ich bin mit recht sicher, dass beide dieser Klausuren im ersten Examen noch mindestens bei 8+ gelegen hätten.
Fazit: Im ersten Examen bekommen außer den (sehr wenigen) Kandidaten, die wirklich ALLES richtig machen, auch Kandidaten mit einem (sehr) guten Gesamteindruck noch 12 Punkte +. Gleichzeitig rutscht man im ersten Examen bei gutem Gesamtverständnis auch nicht so leicht in die Regionen von 7 Punkte und weniger ab. Im zweiten Examen hilft dir der Gesamteindruck der Klausur dagegen nur noch sehr bedingt weiter. Man muss tatsächlich gerade die anvisierten Probleme möglichst exakt wie vorgesehen abklappern. Als Folge gibt es weniger sehr hohe (12+) und sehr viel mehr durchschnittliche Noten. Die Kehrseite zu dem Ganzen ist allerdings, dass man einfacher über die 4 Punkte + kommt, solange man wenigstens ein paar der angelegten Probleme mit Standardargumentation aus Skripten lösen kann.
Meine persönliche Perspektive nachdem ich gerade erst Einsicht in meine Klausuren vom 2. Examen (zum Kontext: Erstes Examen in BW 12,x schriftlich Staatsteil; Zweites Examen in Berlin 8,x schriftlich) gehalten habe:
Im zweiten Examen scheinen die Prüfer deutlich mehr an der Lösungsskizze zu hängen. Im ersten Examen habe ich bei keiner(!) der Klausuren die Skizze genau getroffen, habe aber stets alle wesentlichen Probleme erkannt und vertretbar dazu argumentiert. Dafür gab es dann pro Klausur je nach Qualität der Argumentation zwischen 10-14 Punkte.
Mein Eindruck war, dass man grundsätzlich bereits dann mindestens ein vb bekommen hat, wenn man alle wesentlichen Probleme (nicht auch die ganzen Randprobleme) erkannt und mit guter, in die Tiefe gehender Argumentation bearbeitet hat. Man konnte also als wirklich guter Kandidat, der zu jedem Thema etwas Vernünftiges zu Papier gebracht hat, nicht wirklich in die unteren Punkte-Regionen abrutschen.
Im zweiten Examen ist das meiner Erfahrung nachanders. Ich habe ich mich von vornherein bemüht, "taktischer" zu schreiben und bei 5/7 Klausuren die jeweiligen Hauptprobleme auch wie vorgesehen gelöst. Ich hatte aber in jeder dieser Klausuren Randprobleme teilweise anders als vorgesehen gelöst oder übersehen. Dafür gab es im zweiten Examen nur noch 8-10 Punkte pro Klausur. Begründung: Solide Leistung und gute Argumentation, aber Randprobleme nicht vollständig richtig, da reicht es eben "nur" für knappes vb. Persönlich scheinen mir die Korrektoren eher als im ersten Examen nach Maßgabe einer reinen Strichliste vorgegangen zu sein.
In den beiden anderen Klausuren bin ich "falsch abgebogen", allerdings ohne mir dabei mehr als Nebenprobleme abzuschneiden, die ich ohnehin nicht gesehen hätte. In den Voten wurde mir jeweils vernünftige Argumentation bescheinigt, im Ergebnis aber jeweils leider nur 5 Punkte, da nur eingeschränkt praxistauglich. Ich bin mit recht sicher, dass beide dieser Klausuren im ersten Examen noch mindestens bei 8+ gelegen hätten.
Fazit: Im ersten Examen bekommen außer den (sehr wenigen) Kandidaten, die wirklich ALLES richtig machen, auch Kandidaten mit einem (sehr) guten Gesamteindruck noch 12 Punkte +. Gleichzeitig rutscht man im ersten Examen bei gutem Gesamtverständnis auch nicht so leicht in die Regionen von 7 Punkte und weniger ab. Im zweiten Examen hilft dir der Gesamteindruck der Klausur dagegen nur noch sehr bedingt weiter. Man muss tatsächlich gerade die anvisierten Probleme möglichst exakt wie vorgesehen abklappern. Als Folge gibt es weniger sehr hohe (12+) und sehr viel mehr durchschnittliche Noten. Die Kehrseite zu dem Ganzen ist allerdings, dass man einfacher über die 4 Punkte + kommt, solange man wenigstens ein paar der angelegten Probleme mit Standardargumentation aus Skripten lösen kann.
Nachrichten in diesem Thema
Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gast - 10.10.2020, 13:21
RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gast - 10.10.2020, 13:22
RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gasthesse - 10.10.2020, 13:40
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RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gast GPA - 10.10.2020, 14:23
RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gastvfd - 10.10.2020, 13:54
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RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gast - 10.10.2020, 15:09
RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Auch Bln - 10.10.2020, 15:17
RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gast - 10.10.2020, 16:20
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RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Gast - 10.10.2020, 18:18
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RE: Warum gibt es im 2. Examen kaum richtig gute Noten? - von Minza - 11.10.2020, 15:39
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