12.10.2020, 13:09
netter Troll. Der Ausbilder kennt die Note nicht und ich bezweifel, dass er seine Noten erzählt hat.
12.10.2020, 13:27
12.10.2020, 13:37
einen RA juckt die Note halt nicht. Als RA zählen andere Dinge. Dir ist doch auch die Abiturnote deines Praktikanten egal. Fühlst du dich bedroht, wenn er 1,2 Abi hat?
12.10.2020, 13:56
Stimmt so nicht. Die Note wird bei Juristen quasi noch aufs Grab gemeißelt. Wäre ich normaler RA mit 2xausreichend oder befr (und würde nicht bereits ohnehin mehrere 100k verdienen), dann fände ich es schon bitter, wenn mein Referendar im ersten Examen sogar 13 Punkte hätte.
12.10.2020, 14:52
selbstverständlich bedeutet die Note etwas und wenn es nur die Eitelkeit des Ausbilders ist. Zumal an der Note (zumindest in dem Bereich) auch einfach andere geistige Fähigkeiten stecken.
Wer im Bereich 12 Punkte unterwegs ist, hat dort oben einfach nochmal ein schnelleres Rechenzentrum...
es ist absurd RA ohne VB bewerten zu lassen.
Wer im Bereich 12 Punkte unterwegs ist, hat dort oben einfach nochmal ein schnelleres Rechenzentrum...
es ist absurd RA ohne VB bewerten zu lassen.
12.10.2020, 18:54
Back to topic: Weil die JPAs nicht mehr juristisches Wissen/ Verständnis abprüfen, sondern sich für Rennfahrerklausuren abfeiern, die in 5h nicht schaffbar sind, obwohl inhaltlich höchstens medium spannend.
So kann man den Nachwuchs auch vertreiben. Genial. Chapeau!
So kann man den Nachwuchs auch vertreiben. Genial. Chapeau!
13.10.2020, 16:06
In der Tendenz sicherlich richtig, dass man im 2. weniger mit absoluten Spitzennoten glänzen kann, dafür habe ich auch das Gefühl, dass die Noten nach unten gedeckelt sind. Wenn man sauber aufbaut, den Urteilsstil einhält, vernünftig tenoriert und materiell-rechtlich keinen absoluten Stuss fabriziert landet man in aller Regel bei 6-7 Punkten plus. Richtig am Fall vorbei schreiben wie bei den wirklich abgefahrenen Klausuren im ersten kann man kaum. Hatte im zweiten Examen alle Klausuren im Bereich B/VB (also Klausuren B und VB), dafür aber auch keine über 13 Punkte. Im ersten war von 5 bis 15 alles dabei
15.10.2020, 08:46
(12.10.2020, 18:54)Peter schrieb: Back to topic: Weil die JPAs nicht mehr juristisches Wissen/ Verständnis abprüfen, sondern sich für Rennfahrerklausuren abfeiern, die in 5h nicht schaffbar sind, obwohl inhaltlich höchstens medium spannend.
So kann man den Nachwuchs auch vertreiben. Genial. Chapeau!
+ 1
Genau so ist es!!
15.10.2020, 09:00
Wobei die Frage ist, warum die Klausuren immer länger werden...
16.10.2020, 13:36
Richtig hohe Noten (12 +) bekommt man im Gesamtdurchschnitt nur dann, wenn man zum einen regelmäßig alle wesentlichen Probleme vollständig und "richtig" löst und zum anderen keinen einzigen Ausrutscher nach unten hat. Beides ist im zweiten Examen schwieriger als im Ersten.
Meine persönliche Perspektive nachdem ich gerade erst Einsicht in meine Klausuren vom 2. Examen (zum Kontext: Erstes Examen in BW 12,x schriftlich Staatsteil; Zweites Examen in Berlin 8,x schriftlich) gehalten habe:
Im zweiten Examen scheinen die Prüfer deutlich mehr an der Lösungsskizze zu hängen. Im ersten Examen habe ich bei keiner(!) der Klausuren die Skizze genau getroffen, habe aber stets alle wesentlichen Probleme erkannt und vertretbar dazu argumentiert. Dafür gab es dann pro Klausur je nach Qualität der Argumentation zwischen 10-14 Punkte.
Mein Eindruck war, dass man grundsätzlich bereits dann mindestens ein vb bekommen hat, wenn man alle wesentlichen Probleme (nicht auch die ganzen Randprobleme) erkannt und mit guter, in die Tiefe gehender Argumentation bearbeitet hat. Man konnte also als wirklich guter Kandidat, der zu jedem Thema etwas Vernünftiges zu Papier gebracht hat, nicht wirklich in die unteren Punkte-Regionen abrutschen.
Im zweiten Examen ist das meiner Erfahrung nachanders. Ich habe ich mich von vornherein bemüht, "taktischer" zu schreiben und bei 5/7 Klausuren die jeweiligen Hauptprobleme auch wie vorgesehen gelöst. Ich hatte aber in jeder dieser Klausuren Randprobleme teilweise anders als vorgesehen gelöst oder übersehen. Dafür gab es im zweiten Examen nur noch 8-10 Punkte pro Klausur. Begründung: Solide Leistung und gute Argumentation, aber Randprobleme nicht vollständig richtig, da reicht es eben "nur" für knappes vb. Persönlich scheinen mir die Korrektoren eher als im ersten Examen nach Maßgabe einer reinen Strichliste vorgegangen zu sein.
In den beiden anderen Klausuren bin ich "falsch abgebogen", allerdings ohne mir dabei mehr als Nebenprobleme abzuschneiden, die ich ohnehin nicht gesehen hätte. In den Voten wurde mir jeweils vernünftige Argumentation bescheinigt, im Ergebnis aber jeweils leider nur 5 Punkte, da nur eingeschränkt praxistauglich. Ich bin mit recht sicher, dass beide dieser Klausuren im ersten Examen noch mindestens bei 8+ gelegen hätten.
Fazit: Im ersten Examen bekommen außer den (sehr wenigen) Kandidaten, die wirklich ALLES richtig machen, auch Kandidaten mit einem (sehr) guten Gesamteindruck noch 12 Punkte +. Gleichzeitig rutscht man im ersten Examen bei gutem Gesamtverständnis auch nicht so leicht in die Regionen von 7 Punkte und weniger ab. Im zweiten Examen hilft dir der Gesamteindruck der Klausur dagegen nur noch sehr bedingt weiter. Man muss tatsächlich gerade die anvisierten Probleme möglichst exakt wie vorgesehen abklappern. Als Folge gibt es weniger sehr hohe (12+) und sehr viel mehr durchschnittliche Noten. Die Kehrseite zu dem Ganzen ist allerdings, dass man einfacher über die 4 Punkte + kommt, solange man wenigstens ein paar der angelegten Probleme mit Standardargumentation aus Skripten lösen kann.
Meine persönliche Perspektive nachdem ich gerade erst Einsicht in meine Klausuren vom 2. Examen (zum Kontext: Erstes Examen in BW 12,x schriftlich Staatsteil; Zweites Examen in Berlin 8,x schriftlich) gehalten habe:
Im zweiten Examen scheinen die Prüfer deutlich mehr an der Lösungsskizze zu hängen. Im ersten Examen habe ich bei keiner(!) der Klausuren die Skizze genau getroffen, habe aber stets alle wesentlichen Probleme erkannt und vertretbar dazu argumentiert. Dafür gab es dann pro Klausur je nach Qualität der Argumentation zwischen 10-14 Punkte.
Mein Eindruck war, dass man grundsätzlich bereits dann mindestens ein vb bekommen hat, wenn man alle wesentlichen Probleme (nicht auch die ganzen Randprobleme) erkannt und mit guter, in die Tiefe gehender Argumentation bearbeitet hat. Man konnte also als wirklich guter Kandidat, der zu jedem Thema etwas Vernünftiges zu Papier gebracht hat, nicht wirklich in die unteren Punkte-Regionen abrutschen.
Im zweiten Examen ist das meiner Erfahrung nachanders. Ich habe ich mich von vornherein bemüht, "taktischer" zu schreiben und bei 5/7 Klausuren die jeweiligen Hauptprobleme auch wie vorgesehen gelöst. Ich hatte aber in jeder dieser Klausuren Randprobleme teilweise anders als vorgesehen gelöst oder übersehen. Dafür gab es im zweiten Examen nur noch 8-10 Punkte pro Klausur. Begründung: Solide Leistung und gute Argumentation, aber Randprobleme nicht vollständig richtig, da reicht es eben "nur" für knappes vb. Persönlich scheinen mir die Korrektoren eher als im ersten Examen nach Maßgabe einer reinen Strichliste vorgegangen zu sein.
In den beiden anderen Klausuren bin ich "falsch abgebogen", allerdings ohne mir dabei mehr als Nebenprobleme abzuschneiden, die ich ohnehin nicht gesehen hätte. In den Voten wurde mir jeweils vernünftige Argumentation bescheinigt, im Ergebnis aber jeweils leider nur 5 Punkte, da nur eingeschränkt praxistauglich. Ich bin mit recht sicher, dass beide dieser Klausuren im ersten Examen noch mindestens bei 8+ gelegen hätten.
Fazit: Im ersten Examen bekommen außer den (sehr wenigen) Kandidaten, die wirklich ALLES richtig machen, auch Kandidaten mit einem (sehr) guten Gesamteindruck noch 12 Punkte +. Gleichzeitig rutscht man im ersten Examen bei gutem Gesamtverständnis auch nicht so leicht in die Regionen von 7 Punkte und weniger ab. Im zweiten Examen hilft dir der Gesamteindruck der Klausur dagegen nur noch sehr bedingt weiter. Man muss tatsächlich gerade die anvisierten Probleme möglichst exakt wie vorgesehen abklappern. Als Folge gibt es weniger sehr hohe (12+) und sehr viel mehr durchschnittliche Noten. Die Kehrseite zu dem Ganzen ist allerdings, dass man einfacher über die 4 Punkte + kommt, solange man wenigstens ein paar der angelegten Probleme mit Standardargumentation aus Skripten lösen kann.