15.08.2020, 14:47
Hallo zusammen,
ich hatte im Examen 8,x und 10,x und schreibe seit 1,5 Jahren an meiner Diss. Ungefähr so lange bin ich auch in einer GK als WissMit beschäftigt. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich mit der Diss bei weitem nicht so weit bin, wie ich es vorhatte. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe, mich darauf konzentriert einzulassen, auch wenn mir mein Thema eigentlich gefällt und ich in den Doktorandenseminaren gutes Feedback von den Profs bekomme.
Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, die Diss abzubrechen und als Volljuristin in einen Beruf zu gehen. Nur wie stehen meine Chancen - unabhängig davon, dass die Situation mit Corona für Berufseinsteiger sowieso schwieriger geworden ist?
Mit einer nach relativ langer Zeit abgebrochenen Diss hat man sicher keinen Pluspunkt. Und den Abbruch zu kaschieren, wird auch kaum möglich sein, da ich ja eben im Lebenslauf die Tätigkeit in der GK habe. Zu sagen, ich hätte 1,5 Jahre Selbstfindung in Südostasien betrieben, scheidet damit aus (mal abgesehen davon, dass das wegen Corona nicht glaubhaft wäre ;))
Dass ich lange Zeit arbeitslos sein werde, habe ich sicherlich nicht zu befürchten. Aber ich will auch nicht auf irgendwelchen Sachbearbeiterstellen landen, wo man normalerweise mit 2 x a landet. Mein Ziel wäre schon GK oder Staatsdienst.
ich hatte im Examen 8,x und 10,x und schreibe seit 1,5 Jahren an meiner Diss. Ungefähr so lange bin ich auch in einer GK als WissMit beschäftigt. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich mit der Diss bei weitem nicht so weit bin, wie ich es vorhatte. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe, mich darauf konzentriert einzulassen, auch wenn mir mein Thema eigentlich gefällt und ich in den Doktorandenseminaren gutes Feedback von den Profs bekomme.
Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, die Diss abzubrechen und als Volljuristin in einen Beruf zu gehen. Nur wie stehen meine Chancen - unabhängig davon, dass die Situation mit Corona für Berufseinsteiger sowieso schwieriger geworden ist?
Mit einer nach relativ langer Zeit abgebrochenen Diss hat man sicher keinen Pluspunkt. Und den Abbruch zu kaschieren, wird auch kaum möglich sein, da ich ja eben im Lebenslauf die Tätigkeit in der GK habe. Zu sagen, ich hätte 1,5 Jahre Selbstfindung in Südostasien betrieben, scheidet damit aus (mal abgesehen davon, dass das wegen Corona nicht glaubhaft wäre ;))
Dass ich lange Zeit arbeitslos sein werde, habe ich sicherlich nicht zu befürchten. Aber ich will auch nicht auf irgendwelchen Sachbearbeiterstellen landen, wo man normalerweise mit 2 x a landet. Mein Ziel wäre schon GK oder Staatsdienst.
15.08.2020, 15:00
(15.08.2020, 14:47)MissSophie schrieb: Hallo zusammen,
ich hatte im Examen 8,x und 10,x und schreibe seit 1,5 Jahren an meiner Diss. Ungefähr so lange bin ich auch in einer GK als WissMit beschäftigt. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich mit der Diss bei weitem nicht so weit bin, wie ich es vorhatte. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe, mich darauf konzentriert einzulassen, auch wenn mir mein Thema eigentlich gefällt und ich in den Doktorandenseminaren gutes Feedback von den Profs bekomme.
Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, die Diss abzubrechen und als Volljuristin in einen Beruf zu gehen. Nur wie stehen meine Chancen - unabhängig davon, dass die Situation mit Corona für Berufseinsteiger sowieso schwieriger geworden ist?
Mit einer nach relativ langer Zeit abgebrochenen Diss hat man sicher keinen Pluspunkt. Und den Abbruch zu kaschieren, wird auch kaum möglich sein, da ich ja eben im Lebenslauf die Tätigkeit in der GK habe. Zu sagen, ich hätte 1,5 Jahre Selbstfindung in Südostasien betrieben, scheidet damit aus (mal abgesehen davon, dass das wegen Corona nicht glaubhaft wäre ;))
Dass ich lange Zeit arbeitslos sein werde, habe ich sicherlich nicht zu befürchten. Aber ich will auch nicht auf irgendwelchen Sachbearbeiterstellen landen, wo man normalerweise mit 2 x a landet. Mein Ziel wäre schon GK oder Staatsdienst.
Wenn du wirklich zum Staat willst sollte das kein Problem sein. Da kommt es erstmal auf die Note vom 2. an und die ist bei dir ja ziemlich gut. Im Gespräch wird sicherlich danach gefragt, aber wenn du sagst, dass das wissenschaftliche arbeiten einfach nichts für dich war, glaub ich nicht das man dir einen Strick draus dreht. Wie es in der Gk ankommt weiß ich leider nicht, aber mit diesen Noten wirst du auf jeden Fall nicht Sachbearbeiter werden müssen!
15.08.2020, 15:06
Das Folgende ist vielleicht etwas harsch, aber nicht böse gemeint - im Gegenteil!
Fassen wir mal: Du hast zwei gute Examina und arbeitest seit einiger Zeit in einer GK als WissMit. Du würdest gerne Anwältin in einer ebensolchen werden. Durch die Diss-Problematik hast du Sorgen, ob du nur noch "Sachbearbeiterstellen" bekommst.
Also ehrlich. Du arbeitest wöchentlich zwei oder drei Tage mit GK-Anwälten zusammen. Das Büro deines Partners ist vermutlich nur wenige Schritte entfernt. Warum fragst du nun uns, ob du wohl nun GK-Anwältin werden kannst? Du sitzt sprichwörtlich an der Quelle. Wir können hier nur mutmaßen, du kannst dich unmittelbar an deinen Partner wenden und einfach mal nachfragen, wie das so aussieht. Wenn du nicht sofort zum Partner willst, kannst du auch bei den Associates vorhorchen.
Nimm dir das zu Herzen. Eigeninitiative ist Teil des Anwaltsberufs.
Fassen wir mal: Du hast zwei gute Examina und arbeitest seit einiger Zeit in einer GK als WissMit. Du würdest gerne Anwältin in einer ebensolchen werden. Durch die Diss-Problematik hast du Sorgen, ob du nur noch "Sachbearbeiterstellen" bekommst.
Also ehrlich. Du arbeitest wöchentlich zwei oder drei Tage mit GK-Anwälten zusammen. Das Büro deines Partners ist vermutlich nur wenige Schritte entfernt. Warum fragst du nun uns, ob du wohl nun GK-Anwältin werden kannst? Du sitzt sprichwörtlich an der Quelle. Wir können hier nur mutmaßen, du kannst dich unmittelbar an deinen Partner wenden und einfach mal nachfragen, wie das so aussieht. Wenn du nicht sofort zum Partner willst, kannst du auch bei den Associates vorhorchen.
Nimm dir das zu Herzen. Eigeninitiative ist Teil des Anwaltsberufs.
15.08.2020, 15:17
(15.08.2020, 15:06)Gast schrieb: Das Folgende ist vielleicht etwas harsch, aber nicht böse gemeint - im Gegenteil!
Fassen wir mal: Du hast zwei gute Examina und arbeitest seit einiger Zeit in einer GK als WissMit. Du würdest gerne Anwältin in einer ebensolchen werden. Durch die Diss-Problematik hast du Sorgen, ob du nur noch "Sachbearbeiterstellen" bekommst.
Also ehrlich. Du arbeitest wöchentlich zwei oder drei Tage mit GK-Anwälten zusammen. Das Büro deines Partners ist vermutlich nur wenige Schritte entfernt. Warum fragst du nun uns, ob du wohl nun GK-Anwältin werden kannst? Du sitzt sprichwörtlich an der Quelle. Wir können hier nur mutmaßen, du kannst dich unmittelbar an deinen Partner wenden und einfach mal nachfragen, wie das so aussieht. Wenn du nicht sofort zum Partner willst, kannst du auch bei den Associates vorhorchen.
Nimm dir das zu Herzen. Eigeninitiative ist Teil des Anwaltsberufs.
Danke für deine Wortmeldung, die ich dir auch kein bisschen böse nehme, warum auch? :-)
In meinem GK-Team ohne Diss weiterzumachen, wäre keine Option. Die Linie dort ist (i) entweder 2*VB oder (ii) ein VB plus Zusatzquali in Form von Dr. oder Auslands-LL.M. (und Ausland heißt nicht Innsbruck oder Graz). Davon wurde auch bislang kein einziges Mal abgewichen, auch bei Referendaren nach dem Prinzip bekannt & bewährt nicht. Und einen LL.M. kann ich mir schlicht nicht leisten, auch wenn ich Programme in New York oder LA von vornherein außer Acht lasse.
15.08.2020, 15:22
(15.08.2020, 14:47)MissSophie schrieb: Hallo zusammen,
ich hatte im Examen 8,x und 10,x und schreibe seit 1,5 Jahren an meiner Diss. Ungefähr so lange bin ich auch in einer GK als WissMit beschäftigt. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich mit der Diss bei weitem nicht so weit bin, wie ich es vorhatte. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe, mich darauf konzentriert einzulassen, auch wenn mir mein Thema eigentlich gefällt und ich in den Doktorandenseminaren gutes Feedback von den Profs bekomme.
Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, die Diss abzubrechen und als Volljuristin in einen Beruf zu gehen. Nur wie stehen meine Chancen - unabhängig davon, dass die Situation mit Corona für Berufseinsteiger sowieso schwieriger geworden ist?
Mit einer nach relativ langer Zeit abgebrochenen Diss hat man sicher keinen Pluspunkt. Und den Abbruch zu kaschieren, wird auch kaum möglich sein, da ich ja eben im Lebenslauf die Tätigkeit in der GK habe. Zu sagen, ich hätte 1,5 Jahre Selbstfindung in Südostasien betrieben, scheidet damit aus (mal abgesehen davon, dass das wegen Corona nicht glaubhaft wäre ;))
Dass ich lange Zeit arbeitslos sein werde, habe ich sicherlich nicht zu befürchten. Aber ich will auch nicht auf irgendwelchen Sachbearbeiterstellen landen, wo man normalerweise mit 2 x a landet. Mein Ziel wäre schon GK oder Staatsdienst.
Bin ziemlich genau in der gleichen Situation mit 10 und 9, LL.M., 1,5 Jahren am Lehrstuhl und in der Bewerbungsphase. Der Rücklauf derzeit sieht nicht so aus, als wäre die (noch) nicht beendete Diss ein Problem. Überlege dir aber grundsätzlich, ob du es abbrechen willst. Ich lese raus, dass das bei dir noch nicht beschlossene Sache ist.
Wenn du dich mal umsiehst, wirst du sehr viele Leute mit seit vielen Jahren laufendem Promotionsvorhaben in den Kanzleien jeglicher Couleur sehen. Teils vorher jahrelang WissMit an der Uni/in GKen gewesen. Du wirst allein aufgrund der Noten schon in der GK (da werden sie dir eher noch mit Freistellung/flex. Arbeitszeiten entgegen kommen, damit du die nötige Ruhe hast, sie fertig zu machen, weil der Grad ja auf den Briefkopf soll) und auch im Staatsdienst (da interessiert die Diss eh niemanden) unterkommen. Viele haben inzwischen auch Teilzeitmodelle, von denen man sich recht vernünftig finanzieren kann. Der Staat sowieso. Es ist immer noch ein günstiger Markt für (örtlich/thematisch flexible) Arbeitnehmer, also spiel das ruhig aus.
Wenn dir die Ruhe fehlt, handel ein Blockmodell aus, wo du immer ganze Wochen/Monate hast, in denen du dich ganz auf die Diss konzentrieren kannst. Setz dir konkrete Ziele, 1 Seite pro Tag schreiben etc. Mach es "notfalls" zu deinem Hobby. Jetzt hast du vermutlich noch die Zeit und Unabhängigkeit, es durchzuziehen. Später wird es schwieriger. Und vielleicht wirst du dich auch ewig ärgern, wenn du es nicht durchziehst.
Das Andere ist der eigene Anspruch. Der ist immer zu hoch. Wenn du nicht in die Wissenschaft gehen willst und deine Betreuung da keine ganz genauen Vorstellungen hat, sei so pragmatisch wie möglich und d.h. so kurz wie möglich. Keine Aufforderung zum Pfusch, sondern zur Entscheidung. Take every shortcut you can !
15.08.2020, 15:40
(15.08.2020, 15:22)Guest schrieb:(15.08.2020, 14:47)MissSophie schrieb: Hallo zusammen,
ich hatte im Examen 8,x und 10,x und schreibe seit 1,5 Jahren an meiner Diss. Ungefähr so lange bin ich auch in einer GK als WissMit beschäftigt. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich mit der Diss bei weitem nicht so weit bin, wie ich es vorhatte. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe, mich darauf konzentriert einzulassen, auch wenn mir mein Thema eigentlich gefällt und ich in den Doktorandenseminaren gutes Feedback von den Profs bekomme.
Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, die Diss abzubrechen und als Volljuristin in einen Beruf zu gehen. Nur wie stehen meine Chancen - unabhängig davon, dass die Situation mit Corona für Berufseinsteiger sowieso schwieriger geworden ist?
Mit einer nach relativ langer Zeit abgebrochenen Diss hat man sicher keinen Pluspunkt. Und den Abbruch zu kaschieren, wird auch kaum möglich sein, da ich ja eben im Lebenslauf die Tätigkeit in der GK habe. Zu sagen, ich hätte 1,5 Jahre Selbstfindung in Südostasien betrieben, scheidet damit aus (mal abgesehen davon, dass das wegen Corona nicht glaubhaft wäre ;))
Dass ich lange Zeit arbeitslos sein werde, habe ich sicherlich nicht zu befürchten. Aber ich will auch nicht auf irgendwelchen Sachbearbeiterstellen landen, wo man normalerweise mit 2 x a landet. Mein Ziel wäre schon GK oder Staatsdienst.
Bin ziemlich genau in der gleichen Situation mit 10 und 9, LL.M., 1,5 Jahren am Lehrstuhl und in der Bewerbungsphase. Der Rücklauf derzeit sieht nicht so aus, als wäre die (noch) nicht beendete Diss ein Problem. Überlege dir aber grundsätzlich, ob du es abbrechen willst. Ich lese raus, dass das bei dir noch nicht beschlossene Sache ist.
Wenn du dich mal umsiehst, wirst du sehr viele Leute mit seit vielen Jahren laufendem Promotionsvorhaben in den Kanzleien jeglicher Couleur sehen. Teils vorher jahrelang WissMit an der Uni/in GKen gewesen. Du wirst allein aufgrund der Noten schon in der GK (da werden sie dir eher noch mit Freistellung/flex. Arbeitszeiten entgegen kommen, damit du die nötige Ruhe hast, sie fertig zu machen, weil der Grad ja auf den Briefkopf soll) und auch im Staatsdienst (da interessiert die Diss eh niemanden) unterkommen. Viele haben inzwischen auch Teilzeitmodelle, von denen man sich recht vernünftig finanzieren kann. Der Staat sowieso. Es ist immer noch ein günstiger Markt für (örtlich/thematisch flexible) Arbeitnehmer, also spiel das ruhig aus.
Wenn dir die Ruhe fehlt, handel ein Blockmodell aus, wo du immer ganze Wochen/Monate hast, in denen du dich ganz auf die Diss konzentrieren kannst. Setz dir konkrete Ziele, 1 Seite pro Tag schreiben etc. Mach es "notfalls" zu deinem Hobby. Jetzt hast du vermutlich noch die Zeit und Unabhängigkeit, es durchzuziehen. Später wird es schwieriger. Und vielleicht wirst du dich auch ewig ärgern, wenn du es nicht durchziehst.
Das Andere ist der eigene Anspruch. Der ist immer zu hoch. Wenn du nicht in die Wissenschaft gehen willst und deine Betreuung da keine ganz genauen Vorstellungen hat, sei so pragmatisch wie möglich und d.h. so kurz wie möglich. Keine Aufforderung zum Pfusch, sondern zur Entscheidung. Take every shortcut you can !
Die Situation ist nicht dieselbe. Du hast 2 VB und damit in der Kanzlei de TE (nach ihren Angaben) Chancen...
15.08.2020, 16:41
aus dem Bauch heraus würde ich schätzen, dass die Hälfte aller GK Anwälte ohne Dr Titel eine abgebrochene Diss im Keller liegen hat. Das ist vollkommen normal und 1,5 Jahre doch keine lange Zeit... ich saß damals 2 Jahre an meiner und das war im Verhältnis schon eher flott.
Du hast 18 Punkte in der Summe. Bewirb dich ganz entspannt auf Associate Stellen in anderen GKs und du wirst bald dort als Anwältin anfangen können. Dein Lebenslauf ist so normal/gewöhnlich für eine GK wie du es dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen kannst. ;)
Du hast 18 Punkte in der Summe. Bewirb dich ganz entspannt auf Associate Stellen in anderen GKs und du wirst bald dort als Anwältin anfangen können. Dein Lebenslauf ist so normal/gewöhnlich für eine GK wie du es dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen kannst. ;)
15.08.2020, 18:09
Ich kann Beiten empfehlen, da braucht man nur 17 P.
15.08.2020, 19:37
Beiten ist jetzt nicht unbedingt DIE GK. Da kann die Threaderstellerin mit 18 in Summe sicherlich bei renommierteren Kanzleien unterkommen
15.08.2020, 19:51