04.07.2020, 20:04
Hallo zusammen,
ich schreib demnächst die schriftlich und bin am Ende. Nicht nur mit den Nerven. Insgesamt. Bin ein Wrack von der ganzen Schufterei. Es fing schon in der Zivilstation an. Da hab ich mich regelrecht aufgerieben für meinen Ausbilder und teilweise Nachtschicht geschoben.IIch hatte dann 9 Punkte und dachte mir, toll, vb direkt abgesahnt. Jedoch erfuhr ich im Nachgang im Austausch mit Mitreflingen, dass ich damit quasi das Schlusslicht war. Andere waren 3 mal bei ihrem Ausbilder und haben sich 14 Punkte rausgelassen. Das hat mich schon gefrustet. Naja jedenfalls hab ich mich jetzt die 17 Monate brutal reingegangen und kann mittlerweile nachts nicht mehr schlafen. jetzt überlege ich mir, das ref doch noch abzubrechen. klar, es sind nur noch 2 Monate bis zu den Klausuren. Aber ich glaub ich pack es vom Kopf her einfach nicht mehr. Mein Ziel ist es, unbedingt in die Justiz zu kommen, weil dort humane Arbeitszeiten herrschen und man gesellschaftlichen Respekt gezollt bekommt (Verwandte fragten schon, ob ich Richterin werden kann). Was sagt ihr? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben?
ich schreib demnächst die schriftlich und bin am Ende. Nicht nur mit den Nerven. Insgesamt. Bin ein Wrack von der ganzen Schufterei. Es fing schon in der Zivilstation an. Da hab ich mich regelrecht aufgerieben für meinen Ausbilder und teilweise Nachtschicht geschoben.IIch hatte dann 9 Punkte und dachte mir, toll, vb direkt abgesahnt. Jedoch erfuhr ich im Nachgang im Austausch mit Mitreflingen, dass ich damit quasi das Schlusslicht war. Andere waren 3 mal bei ihrem Ausbilder und haben sich 14 Punkte rausgelassen. Das hat mich schon gefrustet. Naja jedenfalls hab ich mich jetzt die 17 Monate brutal reingegangen und kann mittlerweile nachts nicht mehr schlafen. jetzt überlege ich mir, das ref doch noch abzubrechen. klar, es sind nur noch 2 Monate bis zu den Klausuren. Aber ich glaub ich pack es vom Kopf her einfach nicht mehr. Mein Ziel ist es, unbedingt in die Justiz zu kommen, weil dort humane Arbeitszeiten herrschen und man gesellschaftlichen Respekt gezollt bekommt (Verwandte fragten schon, ob ich Richterin werden kann). Was sagt ihr? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben?
04.07.2020, 20:16
Auf keinen Fall abbrechen. Lieber einen Gang runterfahren, einen Ausgleich zur Lernerei finden und es in zwei Monaten einfach versuchen. Abbrechen kannst du immer noch, sollte es am Ende tatsächlich schiefgehen und du den Ergänzungsvorbereitungsdienst dir wirklich nicht mehr antun magst.
Und über die 9 Punkte würde ich mich nicht wirklich ärgern. Die Zeugnisse sind absolut zweitrangig (wenn überhaupt), außerdem bewerten alle Ausbilder anders. Die einen schmeißen mit Noten um sich (vielleicht auch die bei deinen Ref-Kollegen), die anderen sind zurückhaltend mit allem über 9/10 Punkten.
Und über die 9 Punkte würde ich mich nicht wirklich ärgern. Die Zeugnisse sind absolut zweitrangig (wenn überhaupt), außerdem bewerten alle Ausbilder anders. Die einen schmeißen mit Noten um sich (vielleicht auch die bei deinen Ref-Kollegen), die anderen sind zurückhaltend mit allem über 9/10 Punkten.
04.07.2020, 20:18
Also: Kopf hoch (ich weiß, sagt sich einfach)! Und fahr wirklich einen Gang runter. Die Energie brauchst du für die Klausurenphase. Setz dir ein zeitliches Limit fürs Lernen und die Stationsarbeit. Alles Gute!
04.07.2020, 20:22
(04.07.2020, 20:04)Hallo :) schrieb: Ich sag mal was ich machen würde. In 2 Monaten würd ich schreiben. (Vorher schön Kopfurlaub mit Massage und Sport). Da hast du jetzt so viel gelernt wenn du jetzt aussteigt, vergisst du vieles wieder und wer weiß wann du dich je 'bereit' fühlst.
Ich denke du bestehst dann auch. Dann ist schon mal das in der Tasche. Wenns kein Prädikat ist(oder nicht bestanden) fängst du an nach einem Einzelunterricht Lehrer zu suchen und lässt dich genau auf deine Schwächen abklopfen (und motivieren). Und dann ab in die Verbesserung.
Gruß
m. rückerHallo zusammen,
ich schreib demnächst die schriftlich und bin am Ende. Nicht nur mit den Nerven. Insgesamt. Bin ein Wrack von der ganzen Schufterei. Es fing schon in der Zivilstation an. Da hab ich mich regelrecht aufgerieben für meinen Ausbilder und teilweise Nachtschicht geschoben.IIch hatte dann 9 Punkte und dachte mir, toll, vb direkt abgesahnt. Jedoch erfuhr ich im Nachgang im Austausch mit Mitreflingen, dass ich damit quasi das Schlusslicht war. Andere waren 3 mal bei ihrem Ausbilder und haben sich 14 Punkte rausgelassen. Das hat mich schon gefrustet. Naja jedenfalls hab ich mich jetzt die 17 Monate brutal reingegangen und kann mittlerweile nachts nicht mehr schlafen. jetzt überlege ich mir, das ref doch noch abzubrechen. klar, es sind nur noch 2 Monate bis zu den Klausuren. Aber ich glaub ich pack es vom Kopf her einfach nicht mehr. Mein Ziel ist es, unbedingt in die Justiz zu kommen, weil dort humane Arbeitszeiten herrschen und man gesellschaftlichen Respekt gezollt bekommt (Verwandte fragten schon, ob ich Richterin werden kann). Was sagt ihr? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben?
04.07.2020, 21:17
(04.07.2020, 20:04)m. rücker schrieb: Hallo zusammen,
ich schreib demnächst die schriftlich und bin am Ende. Nicht nur mit den Nerven. Insgesamt. Bin ein Wrack von der ganzen Schufterei. Es fing schon in der Zivilstation an. Da hab ich mich regelrecht aufgerieben für meinen Ausbilder und teilweise Nachtschicht geschoben.IIch hatte dann 9 Punkte und dachte mir, toll, vb direkt abgesahnt. Jedoch erfuhr ich im Nachgang im Austausch mit Mitreflingen, dass ich damit quasi das Schlusslicht war. Andere waren 3 mal bei ihrem Ausbilder und haben sich 14 Punkte rausgelassen. Das hat mich schon gefrustet. Naja jedenfalls hab ich mich jetzt die 17 Monate brutal reingegangen und kann mittlerweile nachts nicht mehr schlafen. jetzt überlege ich mir, das ref doch noch abzubrechen. klar, es sind nur noch 2 Monate bis zu den Klausuren. Aber ich glaub ich pack es vom Kopf her einfach nicht mehr. Mein Ziel ist es, unbedingt in die Justiz zu kommen, weil dort humane Arbeitszeiten herrschen und man gesellschaftlichen Respekt gezollt bekommt (Verwandte fragten schon, ob ich Richterin werden kann). Was sagt ihr? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben?
Zuende machen.
Ich war auch bei knallharten Ausbildern und habe 9 P bekommen, während andere faul waren und 14 bekommen haben.
Fazit? Ich habe die besten Klausurnoten der AG und eine Person mit 14 Punkten in Zeugnissen ist durchgefallen.
Bedeutet: die Zeugnisse können etwas aussagen, müssen es aber nicht.
04.07.2020, 22:07
Hey,
Ich hatte so in etwa das gleiche in der ersten Station... und kann deinen Frust bzgl der Noten sehr gut verstehen. Aber ich glaube wenn wir doch mittlerweile eines wissen sollten - nur weil man viel lernt heißt das leider nicht dass man auch die entsprechenden Noten dafür bekommt. Mag es am Ausbilder, dem Korrektor, Pech mit dem Thema etc gelegen haben... diese Noten sagen am Ende des Tages nichts über deine Fähigkeiten aus.
Ich kann dir einen Tipp gehen. Fahr komplett runter. Damit meine ich nicht abbrechen..., nimm dich vielleicht mal für zwei Wochen komplett raus, wenn es sein muss vier Wochen. Um erstmal etwas Abstand zu gewinnen und durchatmen du können. Vermutlich wirst du dann auf dein Wissen viel besser zurückgreifen bringen. Jetzt einfach den Stiefel durchzuziehen führt im Zweifel wirklich zum kollaps in den schriftlichen. Denk mal etwas an dich selbst, du hast doch schon super reflektiert. Und im Zweifel kannst du doch auch nochmal schreiben.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit, du bist nicht der einzige dem es so geht.
Ich hatte so in etwa das gleiche in der ersten Station... und kann deinen Frust bzgl der Noten sehr gut verstehen. Aber ich glaube wenn wir doch mittlerweile eines wissen sollten - nur weil man viel lernt heißt das leider nicht dass man auch die entsprechenden Noten dafür bekommt. Mag es am Ausbilder, dem Korrektor, Pech mit dem Thema etc gelegen haben... diese Noten sagen am Ende des Tages nichts über deine Fähigkeiten aus.
Ich kann dir einen Tipp gehen. Fahr komplett runter. Damit meine ich nicht abbrechen..., nimm dich vielleicht mal für zwei Wochen komplett raus, wenn es sein muss vier Wochen. Um erstmal etwas Abstand zu gewinnen und durchatmen du können. Vermutlich wirst du dann auf dein Wissen viel besser zurückgreifen bringen. Jetzt einfach den Stiefel durchzuziehen führt im Zweifel wirklich zum kollaps in den schriftlichen. Denk mal etwas an dich selbst, du hast doch schon super reflektiert. Und im Zweifel kannst du doch auch nochmal schreiben.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit, du bist nicht der einzige dem es so geht.
04.07.2020, 22:42
Was schon gesagt wurde und:
Muss man sich leisten können, aber du hast auch die Möglichkeit 6 Monate unbezahlt Urlaub zu nehmen und dann die Klausuren zu schreiben.
Und humane Arbeitsbedingungen gibt es auch im ÖD und auch Anwaltskanzleien können klasse sein. Ich schaffe den Justizdienst wahrscheinlich notentechnisch nicht und ich würde dafür niemals noch mal schreiben, auch wenn ich mich dafür nicht so viel verbessern müsste. Frag dich nach dem Examen, ob du wirklich in die Justiz willst oder ob du es nur willst, weil das unser Ausbildungsziel ist und das immer so angesprochen wird. Und außerdem hast du in der Justiz auch nicht mehr die super niedrige Arbeitsbelastung, als Anwältin wärst du genau so frei. Im ÖD ist es definitiv entspannter als in der Justiz. Ich hab auch immer die Justiz so hervor gehoben und musste dann einfach feststellen, dass ich gar nicht weiß wieso eigentlich. Ich glaube das kam auch eher von außen. Wenn du nach dem Examen wirklich in die Justiz willst und es nicht gereicht haben sollte, dann hast du immer noch den Verbesserungsversuch....aber das ist Zukunftsmusik oder gerade nicht relevant. Damit beeinflusst du dich nur negativ (selbsterfüllende Prophezeiung).
Versuch dich jetzt zu entspannen und dann mit neuem Mit zu lernen!
Muss man sich leisten können, aber du hast auch die Möglichkeit 6 Monate unbezahlt Urlaub zu nehmen und dann die Klausuren zu schreiben.
Und humane Arbeitsbedingungen gibt es auch im ÖD und auch Anwaltskanzleien können klasse sein. Ich schaffe den Justizdienst wahrscheinlich notentechnisch nicht und ich würde dafür niemals noch mal schreiben, auch wenn ich mich dafür nicht so viel verbessern müsste. Frag dich nach dem Examen, ob du wirklich in die Justiz willst oder ob du es nur willst, weil das unser Ausbildungsziel ist und das immer so angesprochen wird. Und außerdem hast du in der Justiz auch nicht mehr die super niedrige Arbeitsbelastung, als Anwältin wärst du genau so frei. Im ÖD ist es definitiv entspannter als in der Justiz. Ich hab auch immer die Justiz so hervor gehoben und musste dann einfach feststellen, dass ich gar nicht weiß wieso eigentlich. Ich glaube das kam auch eher von außen. Wenn du nach dem Examen wirklich in die Justiz willst und es nicht gereicht haben sollte, dann hast du immer noch den Verbesserungsversuch....aber das ist Zukunftsmusik oder gerade nicht relevant. Damit beeinflusst du dich nur negativ (selbsterfüllende Prophezeiung).
Versuch dich jetzt zu entspannen und dann mit neuem Mit zu lernen!
04.07.2020, 22:44
(04.07.2020, 22:42)Oh Gast1 schrieb: Was schon gesagt wurde und:
Muss man sich leisten können, aber du hast auch die Möglichkeit 6 Monate unbezahlt Urlaub zu nehmen und dann die Klausuren zu schreiben.
Und humane Arbeitsbedingungen gibt es auch im ÖD und auch Anwaltskanzleien können klasse sein. Ich schaffe den Justizdienst wahrscheinlich notentechnisch nicht und ich würde dafür niemals noch mal schreiben, auch wenn ich mich dafür nicht so viel verbessern müsste. Frag dich nach dem Examen, ob du wirklich in die Justiz willst oder ob du es nur willst, weil das unser Ausbildungsziel ist und das immer so angesprochen wird. Und außerdem hast du in der Justiz auch nicht mehr die super niedrige Arbeitsbelastung, als Anwältin wärst du genau so frei. Im ÖD ist es definitiv entspannter als in der Justiz. Ich hab auch immer die Justiz so hervor gehoben und musste dann einfach feststellen, dass ich gar nicht weiß wieso eigentlich. Ich glaube das kam auch eher von außen. Wenn du nach dem Examen wirklich in die Justiz willst und es nicht gereicht haben sollte, dann hast du immer noch den Verbesserungsversuch....aber das ist Zukunftsmusik oder gerade nicht relevant. Damit beeinflusst du dich nur negativ (selbsterfüllende Prophezeiung).
Versuch dich jetzt zu entspannen und dann mit neuem Mit zu lernen!
*Mut
04.07.2020, 22:54
Brich lieber ab, bevor du halb vorbereitet das Examen vergeigst und Chancen endgültig verbaut werden
05.07.2020, 12:14
(04.07.2020, 22:54)Gast schrieb: Brich lieber ab, bevor du halb vorbereitet das Examen vergeigst und Chancen endgültig verbaut werden
Ggf. verstehe ich die hinter diesem Rat stehende Logik nicht - wenn man abbricht, ist doch die Chance auf das Examen (erstmal) verbaut?!
Und wann soll man nur halb vorbereitet sein? Jeder geht den Examensstoff doch in den Stationen und der AG durch und vertieft dann am Ende sein Wissen für die Klausurbearbeitung. Da jeder ein anderes Talent und ein anderes Vorwissen hat, ist es doch klar, dass man am Ende unterschiedlich gut vorbereitet ist. Dazu kommt noch ein gewisser Zufall, welche Klausurtypen abgeprüft werden und wie man an den Klausurtagen drauf ist.
Liebe/r Threadersteller/in,
du schreibst "Naja jedenfalls hab ich mich jetzt die 17 Monate brutal reingegangen und kann mittlerweile nachts nicht mehr schlafen.".
Was meinst du genau damit? Wie ist dein Ref für dich abgelaufen? Wie war/ist dein Tagesablauf? Hast du noch einen Alltag neben Jura?
Und weiter "jetzt überlege ich mir, das ref doch noch abzubrechen. klar, es sind nur noch 2 Monate bis zu den Klausuren. Aber ich glaub ich pack es vom Kopf her einfach nicht mehr. Mein Ziel ist es, unbedingt in die Justiz zu kommen, weil dort humane Arbeitszeiten herrschen und man gesellschaftlichen Respekt gezollt bekommt (Verwandte fragten schon, ob ich Richterin werden kann)."
Warum genau überlegst du abzubrechen? Wegen körperlichen oder psychischen Symptomen? Weil du denkst, dass du ggf. dein Notenziel nicht erreichen kannst?
Wenn du mein guter Freund/meine gute Freundin wärst, würde ich dir raten, mal in dich zu gehen und dich zu fragen "Was sind meine wirklich zugrundeliegenden Gedanken dazu?". Das kann z.B. sein "Wenn ich 9 Punkte nicht schaffe, kann ich nicht glücklich werden." Und danach kannst du dir selbst helfen, indem du überlegst, ob das denn wirklich so ist und welche alternativen Gedanken du dir dazu überlegen kannst.
Negative Glaubenssätze können einen ansonsten von innen her kaputtmachen.
Und: Das Examen ist wirklich nicht der (einzige) Schlüssel zu deinem Glück im Leben.