19.06.2020, 22:58
Ich find's gut, dass man mal in einige Berufe reinschnuppern kann. Aber es macht insgesamt einfach nur Stress. Dieses ewige Jonglieren mit Station, AG, Examen ist einfach nur belastend.
Man stellt sich da einen 24-jährigen vor, der durch seine Ausbilder fit fürs Examen wird und dann Richter werden kann. In der Praxis ist es so, dass man beim Ausbilder völlig auf dessen Gutdünken angewiesen ist, dort (wenn) nur dessen eigene Arbeitsweise lernt, in der AG eigentlich gar nichts gelehrt kriegt und trotzdem da sein muss. Das Examen hat, soweit ich das jetzt schon sehen kann, mit der Ausbildung eigentlich nichts zu tun, die Noten sind auch völlig entkoppelt.
Im Examen geht's eigentlich nur drum die Leute noch fertiger zu machen und noch längere Klausuren in noch kürzerer Zeit schreiben zu lassen. Wer dann noch 30 ist und schon Familie hat, der weiß ja kaum noch, wie man das alles unter einen Hut kriegen soll. Am Ende wird's ein um die Ausbildung drücken, in der AG schlafen und dann Kaiser Skripten auswendig lernen werden.
Man stellt sich da einen 24-jährigen vor, der durch seine Ausbilder fit fürs Examen wird und dann Richter werden kann. In der Praxis ist es so, dass man beim Ausbilder völlig auf dessen Gutdünken angewiesen ist, dort (wenn) nur dessen eigene Arbeitsweise lernt, in der AG eigentlich gar nichts gelehrt kriegt und trotzdem da sein muss. Das Examen hat, soweit ich das jetzt schon sehen kann, mit der Ausbildung eigentlich nichts zu tun, die Noten sind auch völlig entkoppelt.
Im Examen geht's eigentlich nur drum die Leute noch fertiger zu machen und noch längere Klausuren in noch kürzerer Zeit schreiben zu lassen. Wer dann noch 30 ist und schon Familie hat, der weiß ja kaum noch, wie man das alles unter einen Hut kriegen soll. Am Ende wird's ein um die Ausbildung drücken, in der AG schlafen und dann Kaiser Skripten auswendig lernen werden.
20.06.2020, 01:16
(19.06.2020, 22:00)RechtsanwaltII schrieb: Das ist ja kein Widerspruch.
Ich habe mir die Stationen auch so weit wie möglich ausgesucht. Sogar meine Wunschabteilung in der StA konnte ich bekommen, indem ich das OLG lange genug belabert habe.
Auch war die Zeit nicht schlecht. Es war nur im Hinblick auf das Examen komplett wertlos.
Würde ich auch unterschreiben. Klar kann man sich aussuchen. Aber das System stelle ich einfach in Frage. Dann soll man doch bitte wie bei Ärzten ein praktisches Jahr machen oder zB die Klausuren jeweils nach den Stationen schreiben lassen um das alles zu entzerren.
20.06.2020, 10:55
Ich bereue es ohnehin extrem, Jura studiert zu haben. Das war die größte Fehlentscheidung meines Lebens. Ich gehöre aber leider zu den Leuten, die durchziehen, statt rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, egal, wie kaputt sie das alles machen. Mich hat die Zeit verändert und ich habe tatsächlich - und das meine ich wirklich ernst - den Glauben an Gerechtigkeit und den Glauben das Gute verloren.
Man wird, wie der Ersteller schon sagt, wie n Schuljunge behandelt, nieder gemacht und man muss sich doch am Ende anhören was für ein Versager man ist un dass man sich ja nicht genug angestrengt hat, weil man X Note nicht hat. Am Ende wird man reduziert auf eine Zahl. ALles vorherige spielt doch gar keine Rolle. Für mich war die Zeit, und auch insbesondere das Ref (wobei ich das erste Examen viel schlimmer fand), grausam und belastend. Der Job (Unternehmen) ist auch nur so lala; dafür hätte ich mir das nicht antun müssen. Mit Anfang 20 glaubt man aber, man kann alles und als Jurist sei doch alles super etc. Pustekuchen. Ich wurde eines besseren belehrt. Nicht falsch verstehen: Jura an sich ist toll, ich mag das auch. Aber das System ist sadistisch und krank, durchtrieben von in der Regel sehr arroganten Menschen, die von Lebenswirklichkeit da draußen kaum eine Ahnung haben, weswegen wir sie auch nicht vermittelt bekommen können. Das lerne ich bspw. jetzt erst im Job... Schade ist nur, dass man so fertig ist. Ich bin fertig. Und das Jahre nach dem Ref.
Ich meine, mal im Ernst: ich bin schon lange kein Referendar, schreibe das hier UND schaue regelmäßig in dieses Forum.... allein das zeigt doch, wie gestört man durch das System werden kann. Ich verachte es und hasse über alles und wünschte mir, nie damit auch nur im Ansatz in Berührung gekommen zu sein.
Man wird, wie der Ersteller schon sagt, wie n Schuljunge behandelt, nieder gemacht und man muss sich doch am Ende anhören was für ein Versager man ist un dass man sich ja nicht genug angestrengt hat, weil man X Note nicht hat. Am Ende wird man reduziert auf eine Zahl. ALles vorherige spielt doch gar keine Rolle. Für mich war die Zeit, und auch insbesondere das Ref (wobei ich das erste Examen viel schlimmer fand), grausam und belastend. Der Job (Unternehmen) ist auch nur so lala; dafür hätte ich mir das nicht antun müssen. Mit Anfang 20 glaubt man aber, man kann alles und als Jurist sei doch alles super etc. Pustekuchen. Ich wurde eines besseren belehrt. Nicht falsch verstehen: Jura an sich ist toll, ich mag das auch. Aber das System ist sadistisch und krank, durchtrieben von in der Regel sehr arroganten Menschen, die von Lebenswirklichkeit da draußen kaum eine Ahnung haben, weswegen wir sie auch nicht vermittelt bekommen können. Das lerne ich bspw. jetzt erst im Job... Schade ist nur, dass man so fertig ist. Ich bin fertig. Und das Jahre nach dem Ref.
Ich meine, mal im Ernst: ich bin schon lange kein Referendar, schreibe das hier UND schaue regelmäßig in dieses Forum.... allein das zeigt doch, wie gestört man durch das System werden kann. Ich verachte es und hasse über alles und wünschte mir, nie damit auch nur im Ansatz in Berührung gekommen zu sein.
20.06.2020, 11:14
Trennt doch mal Ref und Examina. Wie undifferenziert seid ihr bitte. Das eine und das andere hängen nicht wirklich zusammen.
20.06.2020, 11:44
20.06.2020, 12:17
Weil man Ref streichen kann und Examina lassen oder Examina streichen und Ref lassen. Ihr unterstellt hier einen zwingenden Zusammenhang. 50% der Flennposts sind examensbezogen obwohl es nur um das Ref geht im Thread.
20.06.2020, 13:36
(20.06.2020, 10:55)Zustimmung schrieb: Ich bereue es ohnehin extrem, Jura studiert zu haben. Das war die größte Fehlentscheidung meines Lebens. Ich gehöre aber leider zu den Leuten, die durchziehen, statt rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, egal, wie kaputt sie das alles machen. Mich hat die Zeit verändert und ich habe tatsächlich - und das meine ich wirklich ernst - den Glauben an Gerechtigkeit und den Glauben das Gute verloren.
Man wird, wie der Ersteller schon sagt, wie n Schuljunge behandelt, nieder gemacht und man muss sich doch am Ende anhören was für ein Versager man ist un dass man sich ja nicht genug angestrengt hat, weil man X Note nicht hat. Am Ende wird man reduziert auf eine Zahl. ALles vorherige spielt doch gar keine Rolle. Für mich war die Zeit, und auch insbesondere das Ref (wobei ich das erste Examen viel schlimmer fand), grausam und belastend. Der Job (Unternehmen) ist auch nur so lala; dafür hätte ich mir das nicht antun müssen. Mit Anfang 20 glaubt man aber, man kann alles und als Jurist sei doch alles super etc. Pustekuchen. Ich wurde eines besseren belehrt. Nicht falsch verstehen: Jura an sich ist toll, ich mag das auch. Aber das System ist sadistisch und krank, durchtrieben von in der Regel sehr arroganten Menschen, die von Lebenswirklichkeit da draußen kaum eine Ahnung haben, weswegen wir sie auch nicht vermittelt bekommen können. Das lerne ich bspw. jetzt erst im Job... Schade ist nur, dass man so fertig ist. Ich bin fertig. Und das Jahre nach dem Ref.
Ich meine, mal im Ernst: ich bin schon lange kein Referendar, schreibe das hier UND schaue regelmäßig in dieses Forum.... allein das zeigt doch, wie gestört man durch das System werden kann. Ich verachte es und hasse über alles und wünschte mir, nie damit auch nur im Ansatz in Berührung gekommen zu sein.
Ich stimme Die vollkommen zu. Ich hab das mal angefangen zu studieren, weil ich verstehen wollte wie die Welt funktioniert. Das hat auch geklappt. Hinter fast allen Sachen stecken rechtliche/wirtschaftliche Probleme.
Heute bin ich Syndikus in einem großen Unternehmen und verdiene auch sehr gut, trotz beschissen Examina. Und ja, auch ich lese hier noch. Ist doch krank.
Mit dem heutigen Wissen würde ich das nie wieder studieren. Das Ref ist dabei noch die Krönung. Die Leute sind alle 25-30 oder noch älter. Aber man behandelt sie wie komplette Idioten wieder wie in der Schule.
Das ist es einfach nicht wert. Selbst wenn man gut durchkommt. Aus meinem Umfeld, und da sind auch viele echt gute Leute dabei, hat keiner mehr Bock auf den Scheiß. Ein guter Freund zB ist in einer GK und denkt ernsthaft darüber nach, ob er nicht ein italienisches Bistro aufmacht. GK ist doch auch nur Schmerzensgeld (Und dafür auch echt zu wenig). Es gibt ein paar Sadisten, die sich das langfristig antun.
20.06.2020, 13:39
(20.06.2020, 13:36)Gast schrieb:(20.06.2020, 10:55)Zustimmung schrieb: Ich bereue es ohnehin extrem, Jura studiert zu haben. Das war die größte Fehlentscheidung meines Lebens. Ich gehöre aber leider zu den Leuten, die durchziehen, statt rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, egal, wie kaputt sie das alles machen. Mich hat die Zeit verändert und ich habe tatsächlich - und das meine ich wirklich ernst - den Glauben an Gerechtigkeit und den Glauben das Gute verloren.
Man wird, wie der Ersteller schon sagt, wie n Schuljunge behandelt, nieder gemacht und man muss sich doch am Ende anhören was für ein Versager man ist un dass man sich ja nicht genug angestrengt hat, weil man X Note nicht hat. Am Ende wird man reduziert auf eine Zahl. ALles vorherige spielt doch gar keine Rolle. Für mich war die Zeit, und auch insbesondere das Ref (wobei ich das erste Examen viel schlimmer fand), grausam und belastend. Der Job (Unternehmen) ist auch nur so lala; dafür hätte ich mir das nicht antun müssen. Mit Anfang 20 glaubt man aber, man kann alles und als Jurist sei doch alles super etc. Pustekuchen. Ich wurde eines besseren belehrt. Nicht falsch verstehen: Jura an sich ist toll, ich mag das auch. Aber das System ist sadistisch und krank, durchtrieben von in der Regel sehr arroganten Menschen, die von Lebenswirklichkeit da draußen kaum eine Ahnung haben, weswegen wir sie auch nicht vermittelt bekommen können. Das lerne ich bspw. jetzt erst im Job... Schade ist nur, dass man so fertig ist. Ich bin fertig. Und das Jahre nach dem Ref.
Ich meine, mal im Ernst: ich bin schon lange kein Referendar, schreibe das hier UND schaue regelmäßig in dieses Forum.... allein das zeigt doch, wie gestört man durch das System werden kann. Ich verachte es und hasse über alles und wünschte mir, nie damit auch nur im Ansatz in Berührung gekommen zu sein.
Ich stimme Die vollkommen zu. Ich hab das mal angefangen zu studieren, weil ich verstehen wollte wie die Welt funktioniert. Das hat auch geklappt. Hinter fast allen Sachen stecken rechtliche/wirtschaftliche Probleme.
Heute bin ich Syndikus in einem großen Unternehmen und verdiene auch sehr gut, trotz beschissen Examina. Und ja, auch ich lese hier noch. Ist doch krank.
Mit dem heutigen Wissen würde ich das nie wieder studieren. Das Ref ist dabei noch die Krönung. Die Leute sind alle 25-30 oder noch älter. Aber man behandelt sie wie komplette Idioten wieder wie in der Schule.
Das ist es einfach nicht wert. Selbst wenn man gut durchkommt. Aus meinem Umfeld, und da sind auch viele echt gute Leute dabei, hat keiner mehr Bock auf den Scheiß. Ein guter Freund zB ist in einer GK und denkt ernsthaft darüber nach, ob er nicht ein italienisches Bistro aufmacht. GK ist doch auch nur Schmerzensgeld (Und dafür auch echt zu wenig). Es gibt ein paar Sadisten, die sich das langfristig antun.
Meine Leute aus der Schule haben ihre 20er genossen und ich mich mit so einem Scheiß beschäftigt. Nie wieder.
20.06.2020, 14:17
(20.06.2020, 12:17)Gast schrieb: Weil man Ref streichen kann und Examina lassen oder Examina streichen und Ref lassen. Ihr unterstellt hier einen zwingenden Zusammenhang. 50% der Flennposts sind examensbezogen obwohl es nur um das Ref geht im Thread.
Lies doch bitte nochmal die vorherigen Posts, und du wirst feststellen, dass sich die meisten beklagen, weil das Ref wenig mit dem Examen zu tun hat. Und „Flennposts“? Come on! Niemand zwingt dich hier mitzulesen, geschweige denn zu antworten.
Es gibt halt Menschen, denen setzt das Ref/ der Examensstress mehr zu, als anderen. Sollte dich das nicht betreffen, sei doch so lieb, und unterstell anderen nicht, dass sie „Flennen“ Bzw. sich nur undifferenziert (weil kognitiv nicht fähig) zu dem Thema auslassen.
Gelinde gesagt, sind Menschen wie du, die andere wegen ihrer schwachen Momente runtermachen, einer der Gründe, warum ich von diesem Studium + Ref enttäuscht bin.
Liebe Grüße,
Evtl. der Repetitor der in # 3 genannt ist (ich weiß nicht, ob ich gemeint bin, habe es meinen Leuten aber auch immer gesagt :-D)
20.06.2020, 18:21
Es wird sich nur ändern, wenn wir, die diese Farce-Veranstaltung hinter uns gebracht haben, nicht dem gleichen Denkfehler erliegen, wie alle unsere Vorgänger seit ca 1798: "Joo war doch rückwirkend gar nicht so schlimm." Wir müssen dieses (inhaltlich berechtigte) Feuer des Hasses am Lodern halten und zukünftig ernsthaft versuchen, das System konstruktiv zu verbessern - obwohl es uns selbst keinen Nutzen mehr bringt.