09.02.2020, 21:13
(09.02.2020, 00:34)StaatsanwaltNRW schrieb:(08.02.2020, 16:43)Gast34789 schrieb: @StaatsanwaltNRW:
Ich fasse mal zusammen:
Du bist Prädikatsjurist, vertrittst aber dennoch die Auffassung, unter Staatsanwälten seien es gerade Prädikätsjuristen, die Fälle zerdenken würden, wobei Du dich selbst aber nicht zu dieser Gruppe dazu zählst. Deine Einschätzung stützt du darauf, dass du mit (allen?) deinen Kollegen befreundet bist und Ihr offen über eure Noten redet.
Ahhh ja...du bist mit so vielen Kollegen befreundest, dass Du sowohl Ihre Noten aus beiden Examina kennst, als auch Ihre Arbeitsleistung als Staatsanwalt beurteilen kannst, obgleich du deren Akten allenfalls vertretungsweise zu Gesicht bekommst und sehr wahrscheinlich auch nicht jeden Deiner „Freunde“ bei deren Abwesenheit vertrittst. Bei deiner effizienten Arbeitsweise dürfte Vertretungsakte bedeuten, nur die letzte Seite zu lesen und dann sofort weg....Vielleicht hat es bei dir im zweiten Examen nicht für 9 Punkte gereicht, anders kann ich mir das bashing gegen 9 Punkte Leute nicht erklären. Sei doch einfach froh, dass du mit so guten Leuten zusammen arbeiten darfst.
Bei einem gebe ich dir aber Recht: Zu einem guten Staatsanwalt gehört Entscheidungsfreude und Fleiß. Insbesondere Letzteres dürfte wieder für Prädikatsjuristen sprechen, die nach meiner persönlichen Erfahrung auch am fleißigsten in der Examenavorbereitung waren.
Zu deiner Frage:
Ich kann die Arbeit als Staatsanwalt deshalb so gut beurteilen, weil ich als Unternehmensjurist BEIM Daimler arbeite...ist doch klar!!
Ich weiß nicht, wieso man mich persönlich so angehen muss. Das ist wirklich unglaublich. Aber danke, ich bin sehr froh, so tolle Kollegen zu haben und liebe meinen Job. Ich weiß aber, dass es auch ohne Prädikat geklappt hätte und mich das Prädikat nicht zu einem besseren oder schlechteren Staatsanwalt macht.
Ich habe mich selbst von denjenigen, die alles zerdenken, garnicht ausgeschlossen. Vielmehr habe ich oben geschrieben, dass ich es anfangs selbst getan habe und lernen musste, nicht alles zu einem Problem zu machen.
Ich hoffe, dass du in deinem Beruf - wo auch immer -glücklich wirst. Alle anderen möchte ich ermutigen, sich bei der StA zu bewerben. Wir können noch einige neue junge und motivierte Kollegen gebrauchen! :-)
Da kann ich nur beipflichten: es ist ein toller Beruf - gerade weil man in den Ermittlungsverfahren in einer frühen Phase die Weichen stellen kann. In meiner Probezeit fand ich die Tätigkeit unheimlich abwechslungsreich und gerade die Zusammenarbeit mit Polizei und Zoll bietet mehr Spannung, als die richterliche Tätigkeit "im Kämmerlein".
@ Staatsanwalt: Meinst Du nicht, dass das "anfängliche Zerdenken" viel mehr etwas mit mangelnden Erfahrungswerten des Anfängers zu tun hat, als mit der Note?