13.07.2025, 19:49
Hallo allerseits,
ich bin selbstständiger Anwaltsnotar und war bislang wegen meiner zwei Kinder in der GKV versichert. Nach Scheidung ist meine Ex-Frau ins Ausland verzogen mit den Kindern. Sie kommen daher über die gesetzliche Familienversicherung nicht mehr in die Familienversicherung.
Ich zahle monatlich leider den Höchstsatz plus AG-Anteil in die GKV, und Ihr kennt ja deren Leistungsniveau in Großstädten.
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und eigentlich gesund; aber ich hatte vor ca. 6 Jahren Psychotherapie und außerdem Schilddrüsenunterfunktion. Nach meiner Erfahrung führt dies im Rahmen der Gesundheitsprüfung zu einer Verdoppelung dessen, was mir bei Check24 so ausgeworfen wird. Ich lasse mir vorsorglich natürlich noch einmal die Unterlagen nach § 305 SGB V kommen, aber muss damit auf jeden Fall rechnen.
Daher die Überlegung, in den Basistarif zu wechseln. Es scheint Basistarife zu geben, in denen man wesentlich weniger zahlt als bei der GKV, aber dafür mehr oder weniger hohen Selbstbehalt pro Jahr. Da ich nicht akut krank bin und recht gesund lebe und meine Behandlungen im Jahr nicht so viel kosten, wäre mir das lieber (ca. 500-600 monatlich, dafür Selbstzahlung - meine Behandlungen kosten in der Regel max. 2.000 im Jahr).
Hat jemand von Euch noch eine Idee? Ggf. PKV unter Ausklammerung von Psychotherapie (mir ist gesagt worden, dass man nicht allzu viel ausklammern kann)?
Danke für alle Hinweise.
ich bin selbstständiger Anwaltsnotar und war bislang wegen meiner zwei Kinder in der GKV versichert. Nach Scheidung ist meine Ex-Frau ins Ausland verzogen mit den Kindern. Sie kommen daher über die gesetzliche Familienversicherung nicht mehr in die Familienversicherung.
Ich zahle monatlich leider den Höchstsatz plus AG-Anteil in die GKV, und Ihr kennt ja deren Leistungsniveau in Großstädten.
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und eigentlich gesund; aber ich hatte vor ca. 6 Jahren Psychotherapie und außerdem Schilddrüsenunterfunktion. Nach meiner Erfahrung führt dies im Rahmen der Gesundheitsprüfung zu einer Verdoppelung dessen, was mir bei Check24 so ausgeworfen wird. Ich lasse mir vorsorglich natürlich noch einmal die Unterlagen nach § 305 SGB V kommen, aber muss damit auf jeden Fall rechnen.
Daher die Überlegung, in den Basistarif zu wechseln. Es scheint Basistarife zu geben, in denen man wesentlich weniger zahlt als bei der GKV, aber dafür mehr oder weniger hohen Selbstbehalt pro Jahr. Da ich nicht akut krank bin und recht gesund lebe und meine Behandlungen im Jahr nicht so viel kosten, wäre mir das lieber (ca. 500-600 monatlich, dafür Selbstzahlung - meine Behandlungen kosten in der Regel max. 2.000 im Jahr).
Hat jemand von Euch noch eine Idee? Ggf. PKV unter Ausklammerung von Psychotherapie (mir ist gesagt worden, dass man nicht allzu viel ausklammern kann)?
Danke für alle Hinweise.
13.07.2025, 20:50
(13.07.2025, 19:49)WilfulBlindness schrieb: Hallo allerseits,
ich bin selbstständiger Anwaltsnotar und war bislang wegen meiner zwei Kinder in der GKV versichert. Nach Scheidung ist meine Ex-Frau ins Ausland verzogen mit den Kindern. Sie kommen daher über die gesetzliche Familienversicherung nicht mehr in die Familienversicherung.
Ich zahle monatlich leider den Höchstsatz plus AG-Anteil in die GKV, und Ihr kennt ja deren Leistungsniveau in Großstädten.
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und eigentlich gesund; aber ich hatte vor ca. 6 Jahren Psychotherapie und außerdem Schilddrüsenunterfunktion. Nach meiner Erfahrung führt dies im Rahmen der Gesundheitsprüfung zu einer Verdoppelung dessen, was mir bei Check24 so ausgeworfen wird. Ich lasse mir vorsorglich natürlich noch einmal die Unterlagen nach § 305 SGB V kommen, aber muss damit auf jeden Fall rechnen.
Daher die Überlegung, in den Basistarif zu wechseln. Es scheint Basistarife zu geben, in denen man wesentlich weniger zahlt als bei der GKV, aber dafür mehr oder weniger hohen Selbstbehalt pro Jahr. Da ich nicht akut krank bin und recht gesund lebe und meine Behandlungen im Jahr nicht so viel kosten, wäre mir das lieber (ca. 500-600 monatlich, dafür Selbstzahlung - meine Behandlungen kosten in der Regel max. 2.000 im Jahr).
Hat jemand von Euch noch eine Idee? Ggf. PKV unter Ausklammerung von Psychotherapie (mir ist gesagt worden, dass man nicht allzu viel ausklammern kann)?
Danke für alle Hinweise.
1. PKV nicht wegen geringerer Beiträge, sondern ausschließlich wegen besserer Leistung sinnvoll
2. Zwingend ist die etwaige Differenz zwischen PKV und GKV Beitrag in jüngeren Jahren (sofern hier noch bestehend) anzulegen, um später den Anstieg kompensieren zu können. Ihn zu verkonsumieren ist töricht, siehe 1)
3. Mit 45 J können weniger Altersrückstellungen gebildet werden, das kann sich auf den Beitrag im Alter und auch jetzt auswirken
4.. Anwaltsnotar heißt RA, heißt Versorgungswerk, das kann ggf. wegen fehlender Möglichkeit der Pflichtversicherung in der Krankenversicherung der Rentner und damit freiwilligen Versicherung im Alter einschließlich Beitragspflichtag auf alle Einnahmen, d.h. auch Kapitalerträge, wiederum eine PKV attraktiver machen
5. Am besten mal einen kompetenten (!) unabhängigen Versicherungsmakler oder Honorarberater konsultieren, inwiefern das finanziell noch sinnig sein kann und wie die Rückmeldung auf anonynme Risikovoranfragen ist.
14.07.2025, 01:28
Bist du sicher, dass du in den Basistarif reinkommst? Google sagt nämlich etwas anderes.
Außerdem frage ich mich, warum du das machen willst. Wie hoch ist denn der Selbstbehalt? Je höher der Selbstbehalt, umso geringer der finanzielle Vorteil gegenüber der GKV. Noch bist du jung, aber die hohen Krankheitskosten kommen erst noch. Sich jedes Mal mit der Krankenkasse auseinandersetzen, ob die XY noch bezahlen ist auch nicht angenehm. Meinem Vater haben sie bis zum Tag der Behandlung eine Behandlung während seiner Krebstherapie zunächst nicht genehmigt. Für solche Spielchen hat man im Ernstfall keine Kraft. Selbst wenn du reinkommst, dürfte dir der Basistarif in der Hinsicht keine bessere Leistung bieten. Er ist eben nur als Notfallvorsorge für alle diejenigen gedacht, die ihre PKV nicht mehr zahlen können und nicht als günstige Variante der GKV.
Nachtrag: ich denke sogar, dass diese Variante finanziell für dich von Nachteil wäre. Die PKV zahlt nämlich vieles, was der Arzt abrechnet, auch mal nicht oder nur zu einem niedrigeren Satz, also schon bei den normalen Tarifen meine ich. Der Arzt hingegen denkt sich: "Super. PKV, da kann ich wenigstens deutlich mehr abrechnen als beim Kassenpatienten."
Außerdem frage ich mich, warum du das machen willst. Wie hoch ist denn der Selbstbehalt? Je höher der Selbstbehalt, umso geringer der finanzielle Vorteil gegenüber der GKV. Noch bist du jung, aber die hohen Krankheitskosten kommen erst noch. Sich jedes Mal mit der Krankenkasse auseinandersetzen, ob die XY noch bezahlen ist auch nicht angenehm. Meinem Vater haben sie bis zum Tag der Behandlung eine Behandlung während seiner Krebstherapie zunächst nicht genehmigt. Für solche Spielchen hat man im Ernstfall keine Kraft. Selbst wenn du reinkommst, dürfte dir der Basistarif in der Hinsicht keine bessere Leistung bieten. Er ist eben nur als Notfallvorsorge für alle diejenigen gedacht, die ihre PKV nicht mehr zahlen können und nicht als günstige Variante der GKV.
Nachtrag: ich denke sogar, dass diese Variante finanziell für dich von Nachteil wäre. Die PKV zahlt nämlich vieles, was der Arzt abrechnet, auch mal nicht oder nur zu einem niedrigeren Satz, also schon bei den normalen Tarifen meine ich. Der Arzt hingegen denkt sich: "Super. PKV, da kann ich wenigstens deutlich mehr abrechnen als beim Kassenpatienten."
14.07.2025, 06:32
(14.07.2025, 01:28)Egal_ schrieb: Bist du sicher, dass du in den Basistarif reinkommst? Google sagt nämlich etwas anderes.
Außerdem frage ich mich, warum du das machen willst. Wie hoch ist denn der Selbstbehalt? Je höher der Selbstbehalt, umso geringer der finanzielle Vorteil gegenüber der GKV. Noch bist du jung, aber die hohen Krankheitskosten kommen erst noch. Sich jedes Mal mit der Krankenkasse auseinandersetzen, ob die XY noch bezahlen ist auch nicht angenehm. Meinem Vater haben sie bis zum Tag der Behandlung eine Behandlung während seiner Krebstherapie zunächst nicht genehmigt. Für solche Spielchen hat man im Ernstfall keine Kraft. Selbst wenn du reinkommst, dürfte dir der Basistarif in der Hinsicht keine bessere Leistung bieten. Er ist eben nur als Notfallvorsorge für alle diejenigen gedacht, die ihre PKV nicht mehr zahlen können und nicht als günstige Variante der GKV.
Nachtrag: ich denke sogar, dass diese Variante finanziell für dich von Nachteil wäre. Die PKV zahlt nämlich vieles, was der Arzt abrechnet, auch mal nicht oder nur zu einem niedrigeren Satz, also schon bei den normalen Tarifen meine ich. Der Arzt hingegen denkt sich: "Super. PKV, da kann ich wenigstens deutlich mehr abrechnen als beim Kassenpatienten."
Das kann ich unterschreiben. Auch ist „mehr“ (Untersuchung) beim Arzt nicht immer besser. Als Privatpatient muss ich oft diskutieren dass ich bestimmte Untersuchungen nicht möchte, weil die aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben und der Arzt aber meint, wir sollten das machen, weil die PKV zahlt ja eh.
Tut sie aber nicht 😅 Anfangs hab ich mich noch bequatschen lassen und bin dann auf Kosten sitzen geblieben.
Großer Vorteil ist, dass man schneller einen Termin bekommt. Aber ansonsten…. Ich würde es nicht wieder tun mit dem Wechsel in die PKV (habe keine wirkliche Wahl, da mittlerweile Beamter - und das obwohl ich Beihilfe bekomme 😅).
14.07.2025, 16:37
der Hinweis auf einen Honorarberater finde ich bei dieser Ausgangssituation wichtig und hilfreich. Würde dir auch dringend dazu raten
Ich arbeite bei einem VU und wir haben auch eine PKV. Bei uns bekommst du keine PKV (egal in welchem Tarif) wenn die Psychotherapie weniger als 10 Jahre zurück liegt. Da geht auch nichts mit Risikozuschlag. Da sind wir strikt
Lass es dir durchrechnen und auch ich würde den Wechsel wegen der Leistungen vollziehen. Aber auch ein Teil der Wahrheit: bei Psychotherapie insbesondere mit stationären Aufenthalt bist du bei der GKV in den meisten Fällen besser aufgehoben. Es dauert zwar länger bis man einen Platz bekommt, aber nach Aussage unserer Kolleg:innen aus der PKV wird eine Verlängere der Therapie bzw. erneute Therapie durch die GKV deutlicher leichter bewilligt. Und das wäre nicht nur bei uns so, sondern auch bei anderen Häusern
Ich arbeite bei einem VU und wir haben auch eine PKV. Bei uns bekommst du keine PKV (egal in welchem Tarif) wenn die Psychotherapie weniger als 10 Jahre zurück liegt. Da geht auch nichts mit Risikozuschlag. Da sind wir strikt
Lass es dir durchrechnen und auch ich würde den Wechsel wegen der Leistungen vollziehen. Aber auch ein Teil der Wahrheit: bei Psychotherapie insbesondere mit stationären Aufenthalt bist du bei der GKV in den meisten Fällen besser aufgehoben. Es dauert zwar länger bis man einen Platz bekommt, aber nach Aussage unserer Kolleg:innen aus der PKV wird eine Verlängere der Therapie bzw. erneute Therapie durch die GKV deutlicher leichter bewilligt. Und das wäre nicht nur bei uns so, sondern auch bei anderen Häusern
14.07.2025, 20:27
Danke für Eure Einschätzungen. Ich denke nicht, dass ich wieder Psychotherapie machen werde, aber natürlich ist das im System.
Die Risiken sind aber überschaubar für einen freiwillig Versicherten, da man ja bis 55 wieder in die GKV zurück kann, wenn ich es richtig verstehe.
Die Risiken sind aber überschaubar für einen freiwillig Versicherten, da man ja bis 55 wieder in die GKV zurück kann, wenn ich es richtig verstehe.
15.07.2025, 14:44
(14.07.2025, 20:27)WilfulBlindness schrieb: Danke für Eure Einschätzungen. Ich denke nicht, dass ich wieder Psychotherapie machen werde, aber natürlich ist das im System.
Die Risiken sind aber überschaubar für einen freiwillig Versicherten, da man ja bis 55 wieder in die GKV zurück kann, wenn ich es richtig verstehe.
Nein, so easy ist das nicht. Du musst dafür Angestellter sein und dein Jahreseinkommen muss unter die Entgeltgrenze rutschen (derzeit knapp 70k brutto).
15.07.2025, 18:53
Wenn du ein Jahr mit deutlich weniger Gehalt auskommst und einen Arbeitgeber hast, der dir Teilzeit genehmigt, geht das. Das wird dir allerdings nicht in jeder Lebenslage möglich sein.
15.07.2025, 19:23
Nur 3 Monate
16.07.2025, 00:02
Der Kollege ist Anwaltsnotar und damit zwingend (als Notar kann man nicht angestellt sein) selbständig. Sein Amt wird er kaum niederlegen wollen, nur um wieder in die GKV zu kommen.