27.03.2025, 20:10
Langsam wundere ich mich, ob es Zeit ist das Tuch zu schmeißen und aufzugeben. Ich versuche mich nicht zu vergleichen, ich habe mehrere Kinder und führe einen ganz anderen Lifestyle als die meisten Auszubildenden.
Ich muss mich mit vielen anderen Themen beschäftigen, die nicht das Jurastudium betreffen.
Hinzu kommen Schulferien, Krankheiten etc.. immer pünktlich kurz vor der Hausarbeitsdeadline oder der Klausur. Dennoch versuche ich es. Ich scheitere oft, nach dem 2. oder 3. Anlauf klappt es dann auch.
Nun sind jetzt mittlerweile knappe 2 Jahre vergangen seitdem ich versuche den Öffrecht Schein fertig zu bekommen. Ich habe diesmal wirklich alles gegeben und dennoch hat es nicht ausgereicht. Die anderen Scheine habe ich schon. Im Öffrecht happerts bei mir, obwohl ich es meine zu verstehen. Ich finde Zivilrecht viel komplizierter, dennoch tue ich mich bei den Klausuren schwer, mich zu beweisen.
Ich bin letztes Jahr in eine Depression gefallen, weil ich Angst habe keinen Ausweg zu finden. Ich bin über 30 und ich weiß nicht wo ich jetzt als Quereinsteiger beginnen soll. Es wurde so viel Geld und Zeit in das Studium investiert.
Meine allergrößte Angst ist für immer abhängig von meinem Mann zu sein und dass mein Mann mir vorwirft, dass er sein Geld aus dem Fenster geschmissen hat, um mein Studium zu fördern. Solange ich nicht fertig werde, bleibe ich abhängig. Ich verstehe nicht wie ich früher 7-9 P Klausuren schreiben konnte und jetzt kann ich froh sein 4 P zu ergattern.
Ich war mir so sicher, dieses Jahr mein Examen zu schreiben. Mein Mann hat sich schon darauf eingestellt dass er diesen Sommer alleine mit den Kindern wegfährt. Nun muss ich mein Glück wieder im 89. Semester versuchen.
Ich fühle mich wie vom Pech verfolgt, nach jeder gescheiterten Klausur. Zwischenzeitlich, habe ich bereits hunderte von Euros bei Reps. hinterlassen. Diese Reps. finanziert von meinem Mann. Es deprimiert mich , dass ich nichts vorweisen kann. Ich weiß nicht ob das Leben übehraupt noch Lebenswert ist. Ich hasse mich dafür, dass ich es zulasse dass ich mein Selbstwert über das Studium definiere, aber am Ende des Tages ist das Leben auf Planet Erde für Menschen besonders in der westlichen Welt so gestrickt. Man ist nichts, ohne finanziellen Erfolg. Ja ich habe zwei Kinder groß gezogen, 4 Jahre gestillt, alle Breis selber hergestellt, koche lieber bevor ich sie Fastfood essen lasse, versuche sie mit Anstand zu erziehen, aber wem juckt das schon, wenn ich keine Karriere vorweisen kann? Während mein Mann Business Deal nach Business Deal abschließt, muss ich mit 33 schauen dass ich mich rechtzeitig zum nächsten Semester immatrikuliere.
Letztens hatte ich einen Alptraum, dass meine Kinder und ich zusammen die Uni besuchen. Ist dies ein Zeichen aufzugeben? Wenn ja, mit was soll ich anfangen, was mir auch Geld einbringt? Ein weiteres Studium wird mir mein Mann nicht finanzieren!
Gibt es Juristen hier, die das Jura Studium trotz anderer Themen bestanden haben? Ich kann nicht 9h in der Bib sitzen, von Montag- Sonntag; das geht einfach nicht wenn meine Kinder um 15h von ihren Einrichtungen abgeholt werden müssen. Ich bin psychisch nicht in bester Verfassung. Meine Freunde sagen, wenn ein Studium das mit einem macht, sollte man es sein lassen.
Ich weiß nicht was ich mir erhoffe von diesem Post. Rant zu Ende.
27.03.2025, 21:20
28.03.2025, 00:59
(27.03.2025, 20:10)Foreverinlaw schrieb:Langsam wundere ich mich, ob es Zeit ist das Tuch zu schmeißen und aufzugeben. Ich versuche mich nicht zu vergleichen, ich habe mehrere Kinder und führe einen ganz anderen Lifestyle als die meisten Auszubildenden.Ich muss mich mit vielen anderen Themen beschäftigen, die nicht das Jurastudium betreffen.Hinzu kommen Schulferien, Krankheiten etc.. immer pünktlich kurz vor der Hausarbeitsdeadline oder der Klausur. Dennoch versuche ich es. Ich scheitere oft, nach dem 2. oder 3. Anlauf klappt es dann auch.Nun sind jetzt mittlerweile knappe 2 Jahre vergangen seitdem ich versuche den Öffrecht Schein fertig zu bekommen. Ich habe diesmal wirklich alles gegeben und dennoch hat es nicht ausgereicht. Die anderen Scheine habe ich schon. Im Öffrecht happerts bei mir, obwohl ich es meine zu verstehen. Ich finde Zivilrecht viel komplizierter, dennoch tue ich mich bei den Klausuren schwer, mich zu beweisen.Ich bin letztes Jahr in eine Depression gefallen, weil ich Angst habe keinen Ausweg zu finden. Ich bin über 30 und ich weiß nicht wo ich jetzt als Quereinsteiger beginnen soll. Es wurde so viel Geld und Zeit in das Studium investiert.Meine allergrößte Angst ist für immer abhängig von meinem Mann zu sein und dass mein Mann mir vorwirft, dass er sein Geld aus dem Fenster geschmissen hat, um mein Studium zu fördern. Solange ich nicht fertig werde, bleibe ich abhängig. Ich verstehe nicht wie ich früher 7-9 P Klausuren schreiben konnte und jetzt kann ich froh sein 4 P zu ergattern.Ich war mir so sicher, dieses Jahr mein Examen zu schreiben. Mein Mann hat sich schon darauf eingestellt dass er diesen Sommer alleine mit den Kindern wegfährt. Nun muss ich mein Glück wieder im 89. Semester versuchen.Ich fühle mich wie vom Pech verfolgt, nach jeder gescheiterten Klausur. Zwischenzeitlich, habe ich bereits hunderte von Euros bei Reps. hinterlassen. Diese Reps. finanziert von meinem Mann. Es deprimiert mich , dass ich nichts vorweisen kann. Ich weiß nicht ob das Leben übehraupt noch Lebenswert ist. Ich hasse mich dafür, dass ich es zulasse dass ich mein Selbstwert über das Studium definiere, aber am Ende des Tages ist das Leben auf Planet Erde für Menschen besonders in der westlichen Welt so gestrickt. Man ist nichts, ohne finanziellen Erfolg. Ja ich habe zwei Kinder groß gezogen, 4 Jahre gestillt, alle Breis selber hergestellt, koche lieber bevor ich sie Fastfood essen lasse, versuche sie mit Anstand zu erziehen, aber wem juckt das schon, wenn ich keine Karriere vorweisen kann? Während mein Mann Business Deal nach Business Deal abschließt, muss ich mit 33 schauen dass ich mich rechtzeitig zum nächsten Semester immatrikuliere.Letztens hatte ich einen Alptraum, dass meine Kinder und ich zusammen die Uni besuchen. Ist dies ein Zeichen aufzugeben? Wenn ja, mit was soll ich anfangen, was mir auch Geld einbringt? Ein weiteres Studium wird mir mein Mann nicht finanzieren!Gibt es Juristen hier, die das Jura Studium trotz anderer Themen bestanden haben? Ich kann nicht 9h in der Bib sitzen, von Montag- Sonntag; das geht einfach nicht wenn meine Kinder um 15h von ihren Einrichtungen abgeholt werden müssen. Ich bin psychisch nicht in bester Verfassung. Meine Freunde sagen, wenn ein Studium das mit einem macht, sollte man es sein lassen.Ich weiß nicht was ich mir erhoffe von diesem Post. Rant zu Ende.
Hey, erstmal: Danke, dass du das mit uns teilst! Sich etwas von der Seele schreiben hat dir hoffentlich gut getan.
Auch wenn es nicht so wirkt vor dem Hintergrund des Examens: Du hast bereits mehr erreicht als die meisten anderen es je werden: Du hast deine Scheine im Zivil- und Strafrecht.
Denke mal kurz an die Leute, die bereits abgebrochen haben: Die haben das nicht. IdR sind deine Kommilitonen Anfang 20 und haben keinerlei Verpflichtungen wie du. Du ziehst nebenbei zwei Kinder groß und hast die Scheine bereits. Ich finde das Wahnsinn. Das ist eine Leistung, auf die du stolz sein kannst. Das schafft nicht jeder. Versuche nicht auf die "erfolgreichen" Leute zu gucken, sondern dich auf deine eigenen Leistungen zu fokussieren. Wen man sich mit Überfliegern vergleicht, steht man immer "schlechter" da.
Du bist auch ohne deinen Mann etwas. Vielleicht mag der Business Deals abschließen, aber du kümmerst dich nebenbei noch um die Kinder. Würdest du Vollzeit studieren, dann wärst du sicherlich weiter. Du tust es aber nicht. Was vollkommen in Ordnung ist. Das ist doch gerade das schöne am Studium: Du kannst es so machen, wie du willst.
Dein Mann und du, ihr seid ein Team. Ihr solltet euch ergänzen. Gerade scheinst du mehr Care-Arbeit zu erledigen. Das ist vollkommen okay. Dafür unterstützt er dein Studium finanziell.
Selbst im "schlimmsten" Fall, dass du das Studium nicht mehr fortführen willst, ist es nicht so schlimm, wie es sich für dich gerade anfühlen mag: zB Behörden nehmen gerne ehemalige Jurastudierende für ihr duales Studium. Es gibt so viele Quereinsteiger und so viele Leute werden aufgrund des demographischen Wandels gesucht. Du wirst auch dann was finden.
Versuch bitte, die positiven Aspekte zu sehen.
Du bist so viel mehr wert.
28.03.2025, 02:23
Lass mich dir als Frau und Mutter einen Rat geben: höre auf, perfekt sein zu wollen. Vielleicht interpretiere ich gerade zu viel in deinen Text rein, aber insbesondere dein Satz mit dem Brei lässt mich aufhorchen.
Lies bitte nicht zu viel im Internet in den diversen Mami-Bloggs, schaue nicht zu viel bei Instagram rein und zieh stattdessen dein eigenes Ding durch.
Es ist ok, wenn nicht immer alles perfekt läuft. Der Haushalt muss nicht immer glänzen und Kinder werden im Zweifel auch mit Fertiggläschen satt. Das Leben mit Kindern ist anstrengend und man darf es sich an vielen Stellen leichter machen, wenn dadurch der Alltag einfacher wird.
Falls noch nicht geschehen, spanne deinen Mann mehr mit ein. Eure gemeinsamen Kinder und der Haushalt sind nicht nur deine Zuständigkeit.
Und wegen deiner Depression bist du hoffentlich in Behandlung, nehme ich an?
Mit Kindern wirst du nicht das typische Studentenleben führen wie die anderen. Deswegen vergleiche dich nicht mit denen. Ich habe Respekt vor jedem, der sein Studium oder das Ref mit Kindern durchzieht, denn einfach ist es bestimmt nicht.
Willst du studieren? Wenn ja, nimm dir bei den Kindern jede Hilfe, die du bekommen kannst (Papa, Großeltern, Babysitter und ggf. längere Betreuung) und zieh dein Studium durch. Wenn du aufhörst, jeden Teil deines Alltags perfekt machen zu wollen, wirst du auch wieder mehr Kraft haben, für das Studium zu lernen.
Wenn du aber wirklich nicht mehr studieren willst, ist auch das ok. Nur solltest du dann zumindest eine andere Ausbildung abschließen um finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können.
Jeder (m/w/d), der kleine Kinder hat, kann ein Lied davon singen, wie anstrengend es ist, Kinder und Beruf neben dem permanenten Schlafmangel und allem unter einen Hut zu bringen. Ich arbeite mit zwei relativ kleinen Kindern sogar 37h (hier im Unternehmen Vollzeit), aber glaube bitte nicht, dass ich eine Super-Heldin bin. Hier bleibt privat einfach auch manchmal sehr viel liegen, aber das ist ok. Alles perfekt im Griff zu haben, funktioniert nicht.
Du reibst dich gerade zwischen beiden Welten auf und ich denke, du wirst akzeptieren müssen, dass du nicht in beiden Welten perfekt abliefern kannst.
Lies bitte nicht zu viel im Internet in den diversen Mami-Bloggs, schaue nicht zu viel bei Instagram rein und zieh stattdessen dein eigenes Ding durch.
Es ist ok, wenn nicht immer alles perfekt läuft. Der Haushalt muss nicht immer glänzen und Kinder werden im Zweifel auch mit Fertiggläschen satt. Das Leben mit Kindern ist anstrengend und man darf es sich an vielen Stellen leichter machen, wenn dadurch der Alltag einfacher wird.
Falls noch nicht geschehen, spanne deinen Mann mehr mit ein. Eure gemeinsamen Kinder und der Haushalt sind nicht nur deine Zuständigkeit.
Und wegen deiner Depression bist du hoffentlich in Behandlung, nehme ich an?
Mit Kindern wirst du nicht das typische Studentenleben führen wie die anderen. Deswegen vergleiche dich nicht mit denen. Ich habe Respekt vor jedem, der sein Studium oder das Ref mit Kindern durchzieht, denn einfach ist es bestimmt nicht.
Willst du studieren? Wenn ja, nimm dir bei den Kindern jede Hilfe, die du bekommen kannst (Papa, Großeltern, Babysitter und ggf. längere Betreuung) und zieh dein Studium durch. Wenn du aufhörst, jeden Teil deines Alltags perfekt machen zu wollen, wirst du auch wieder mehr Kraft haben, für das Studium zu lernen.
Wenn du aber wirklich nicht mehr studieren willst, ist auch das ok. Nur solltest du dann zumindest eine andere Ausbildung abschließen um finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können.
Jeder (m/w/d), der kleine Kinder hat, kann ein Lied davon singen, wie anstrengend es ist, Kinder und Beruf neben dem permanenten Schlafmangel und allem unter einen Hut zu bringen. Ich arbeite mit zwei relativ kleinen Kindern sogar 37h (hier im Unternehmen Vollzeit), aber glaube bitte nicht, dass ich eine Super-Heldin bin. Hier bleibt privat einfach auch manchmal sehr viel liegen, aber das ist ok. Alles perfekt im Griff zu haben, funktioniert nicht.
Du reibst dich gerade zwischen beiden Welten auf und ich denke, du wirst akzeptieren müssen, dass du nicht in beiden Welten perfekt abliefern kannst.
28.03.2025, 06:53
(28.03.2025, 02:23)Egal_ schrieb: Lass mich dir als Frau und Mutter einen Rat geben: höre auf, perfekt sein zu wollen. Vielleicht interpretiere ich gerade zu viel in deinen Text rein, aber insbesondere dein Satz mit dem Brei lässt mich aufhorchen.
Lies bitte nicht zu viel im Internet in den diversen Mami-Bloggs, schaue nicht zu viel bei Instagram rein und zieh stattdessen dein eigenes Ding durch.
Es ist ok, wenn nicht immer alles perfekt läuft. Der Haushalt muss nicht immer glänzen und Kinder werden im Zweifel auch mit Fertiggläschen satt. Das Leben mit Kindern ist anstrengend und man darf es sich an vielen Stellen leichter machen, wenn dadurch der Alltag einfacher wird.
Falls noch nicht geschehen, spanne deinen Mann mehr mit ein. Eure gemeinsamen Kinder und der Haushalt sind nicht nur deine Zuständigkeit.
Und wegen deiner Depression bist du hoffentlich in Behandlung, nehme ich an?
Mit Kindern wirst du nicht das typische Studentenleben führen wie die anderen. Deswegen vergleiche dich nicht mit denen. Ich habe Respekt vor jedem, der sein Studium oder das Ref mit Kindern durchzieht, denn einfach ist es bestimmt nicht.
Willst du studieren? Wenn ja, nimm dir bei den Kindern jede Hilfe, die du bekommen kannst (Papa, Großeltern, Babysitter und ggf. längere Betreuung) und zieh dein Studium durch. Wenn du aufhörst, jeden Teil deines Alltags perfekt machen zu wollen, wirst du auch wieder mehr Kraft haben, für das Studium zu lernen.
Wenn du aber wirklich nicht mehr studieren willst, ist auch das ok. Nur solltest du dann zumindest eine andere Ausbildung abschließen um finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können.
Jeder (m/w/d), der kleine Kinder hat, kann ein Lied davon singen, wie anstrengend es ist, Kinder und Beruf neben dem permanenten Schlafmangel und allem unter einen Hut zu bringen. Ich arbeite mit zwei relativ kleinen Kindern sogar 37h (hier im Unternehmen Vollzeit), aber glaube bitte nicht, dass ich eine Super-Heldin bin. Hier bleibt privat einfach auch manchmal sehr viel liegen, aber das ist ok. Alles perfekt im Griff zu haben, funktioniert nicht.
Du reibst dich gerade zwischen beiden Welten auf und ich denke, du wirst akzeptieren müssen, dass du nicht in beiden Welten perfekt abliefern kannst.
Danke für den Beitrag. Ich leide tatsächlich an Perfektionismus. Ich fühle mich miserabel als Mutter und als Studentin. Ich spanne meinen Mann ein, wenn es nicht anders geht, zb. wenn er die Kinder zum Spiel bringt. Fühle mich jedesmal miserabel danach, weil ich wegen dem Pauken schon einiges an Spiele verpasst habe. Ich fühle mich manchmal so als würde ich es nicht verdienen Mutter oder Studentin zu sein, da ich beiden Aufgaben nicht gerecht werde. Mein Sohn hatte sich vor kurzem dem Arm gebrochen, und musste 4 Wochen zuhause bleiben. In der Zeit hatte ich mir vorgenommen jeden Abend durchzulernen und der Schlafmangel hat mich so unausstehlich gemacht. Ich musste dann einsehen dass es einfach nicht geht und abwarten bis es meinem Sohn besser geht. Ich bin so ungeduldig mit mir selbst...
In welcher Branche bist du tätig?
28.03.2025, 10:03
Meine Mutter hat zwei Kinder bekommen während des Studium und Refs. Das ist durchaus möglich. Aber erwarte nicht, dass du mit Bestnoten abschließt. Ich glaube aber, du jagst den Karrierefrauen mit Kind nach, die ne halbe Stelle bei ner GK machen und sich das Kindermädchen leisten, aber anderseits willst du die perfekte Mama sein. Das kannst du vergessen.
Irgendwie musst du Kompromisse machen. Entweder "bessere " Noten aber "schlechtere "Mama oder schlechtere Noten und bessere Mama.
" wenn juckt das schon , wenn ich keine Karriere vorweisen kann "?
Gegenfrage: Wen juckt deine Karriere ?
Irgendwie musst du Kompromisse machen. Entweder "bessere " Noten aber "schlechtere "Mama oder schlechtere Noten und bessere Mama.
" wenn juckt das schon , wenn ich keine Karriere vorweisen kann "?
Gegenfrage: Wen juckt deine Karriere ?
28.03.2025, 10:54
zunächst ganz großen Respekt, dass du sich so öffnest!!!
wie hier schon geschrieben wurde, selbst wenn du die Entscheidung treffen solltest, dass du dieses Studium nicht durchziehst, du wirst nicht ewig von deinem Mann abhängig sein. Ich spüre da eine gewisse Angst, die aber unbegründet ist. Du hast schon sehr viel geleistet und unter Beweis gestellt. Das wird auch auf dem Arbeitsmarkt anerkannt. Bei uns in der Versicherungsbranche werden Jurastudenten, die abgebrochen haben, z.B. sehr gerne genommen. Andere Bereiche wurden hier auch bereits genannt. Da kann man auch gutes Geld verdienen. Ja ein RA in einer GK verdient mehr, aber der hat eh Arbeitszeiten, die sich mit deinem Anspruch an Familie kaum vereinbaren lassen. Auch wenn es hier häufig so aussieht, als ob dort die meisten Absolventen landen, so ist es nicht. Und die meisten verdienen nicht gleich 6-stellig im Jahr
Ich kenne einige Kolleg:innen, die abgebrochen haben und heute tolle Jobs haben. Eine arbeitet sogar bei uns im Haus, einer ist Journalist, eine hat eine richtig geile Karriere bei einem großen deutschen Einzelhändler gemacht.
Will sagen: mach dir nicht zu viele Gedanken über deine Zukunft! Ich würde mich freuen, wenn du es durchziehst, aber auch ohne Examen bist du nicht wertlos. Lass dich nicht von diesem Studium so runterziehen! Geh deinen Weg bitte bewusst
wie hier schon geschrieben wurde, selbst wenn du die Entscheidung treffen solltest, dass du dieses Studium nicht durchziehst, du wirst nicht ewig von deinem Mann abhängig sein. Ich spüre da eine gewisse Angst, die aber unbegründet ist. Du hast schon sehr viel geleistet und unter Beweis gestellt. Das wird auch auf dem Arbeitsmarkt anerkannt. Bei uns in der Versicherungsbranche werden Jurastudenten, die abgebrochen haben, z.B. sehr gerne genommen. Andere Bereiche wurden hier auch bereits genannt. Da kann man auch gutes Geld verdienen. Ja ein RA in einer GK verdient mehr, aber der hat eh Arbeitszeiten, die sich mit deinem Anspruch an Familie kaum vereinbaren lassen. Auch wenn es hier häufig so aussieht, als ob dort die meisten Absolventen landen, so ist es nicht. Und die meisten verdienen nicht gleich 6-stellig im Jahr
Ich kenne einige Kolleg:innen, die abgebrochen haben und heute tolle Jobs haben. Eine arbeitet sogar bei uns im Haus, einer ist Journalist, eine hat eine richtig geile Karriere bei einem großen deutschen Einzelhändler gemacht.
Will sagen: mach dir nicht zu viele Gedanken über deine Zukunft! Ich würde mich freuen, wenn du es durchziehst, aber auch ohne Examen bist du nicht wertlos. Lass dich nicht von diesem Studium so runterziehen! Geh deinen Weg bitte bewusst
28.03.2025, 10:59
(27.03.2025, 20:10)Foreverinlaw schrieb:Langsam wundere ich mich, ob es Zeit ist das Tuch zu schmeißen und aufzugeben. Ich versuche mich nicht zu vergleichen, ich habe mehrere Kinder und führe einen ganz anderen Lifestyle als die meisten Auszubildenden.Ich muss mich mit vielen anderen Themen beschäftigen, die nicht das Jurastudium betreffen.Hinzu kommen Schulferien, Krankheiten etc.. immer pünktlich kurz vor der Hausarbeitsdeadline oder der Klausur. Dennoch versuche ich es. Ich scheitere oft, nach dem 2. oder 3. Anlauf klappt es dann auch.Nun sind jetzt mittlerweile knappe 2 Jahre vergangen seitdem ich versuche den Öffrecht Schein fertig zu bekommen. Ich habe diesmal wirklich alles gegeben und dennoch hat es nicht ausgereicht. Die anderen Scheine habe ich schon. Im Öffrecht happerts bei mir, obwohl ich es meine zu verstehen. Ich finde Zivilrecht viel komplizierter, dennoch tue ich mich bei den Klausuren schwer, mich zu beweisen.Ich bin letztes Jahr in eine Depression gefallen, weil ich Angst habe keinen Ausweg zu finden. Ich bin über 30 und ich weiß nicht wo ich jetzt als Quereinsteiger beginnen soll. Es wurde so viel Geld und Zeit in das Studium investiert.Meine allergrößte Angst ist für immer abhängig von meinem Mann zu sein und dass mein Mann mir vorwirft, dass er sein Geld aus dem Fenster geschmissen hat, um mein Studium zu fördern. Solange ich nicht fertig werde, bleibe ich abhängig. Ich verstehe nicht wie ich früher 7-9 P Klausuren schreiben konnte und jetzt kann ich froh sein 4 P zu ergattern.Ich war mir so sicher, dieses Jahr mein Examen zu schreiben. Mein Mann hat sich schon darauf eingestellt dass er diesen Sommer alleine mit den Kindern wegfährt. Nun muss ich mein Glück wieder im 89. Semester versuchen.Ich fühle mich wie vom Pech verfolgt, nach jeder gescheiterten Klausur. Zwischenzeitlich, habe ich bereits hunderte von Euros bei Reps. hinterlassen. Diese Reps. finanziert von meinem Mann. Es deprimiert mich , dass ich nichts vorweisen kann. Ich weiß nicht ob das Leben übehraupt noch Lebenswert ist. Ich hasse mich dafür, dass ich es zulasse dass ich mein Selbstwert über das Studium definiere, aber am Ende des Tages ist das Leben auf Planet Erde für Menschen besonders in der westlichen Welt so gestrickt. Man ist nichts, ohne finanziellen Erfolg. Ja ich habe zwei Kinder groß gezogen, 4 Jahre gestillt, alle Breis selber hergestellt, koche lieber bevor ich sie Fastfood essen lasse, versuche sie mit Anstand zu erziehen, aber wem juckt das schon, wenn ich keine Karriere vorweisen kann? Während mein Mann Business Deal nach Business Deal abschließt, muss ich mit 33 schauen dass ich mich rechtzeitig zum nächsten Semester immatrikuliere.Letztens hatte ich einen Alptraum, dass meine Kinder und ich zusammen die Uni besuchen. Ist dies ein Zeichen aufzugeben? Wenn ja, mit was soll ich anfangen, was mir auch Geld einbringt? Ein weiteres Studium wird mir mein Mann nicht finanzieren!Gibt es Juristen hier, die das Jura Studium trotz anderer Themen bestanden haben? Ich kann nicht 9h in der Bib sitzen, von Montag- Sonntag; das geht einfach nicht wenn meine Kinder um 15h von ihren Einrichtungen abgeholt werden müssen. Ich bin psychisch nicht in bester Verfassung. Meine Freunde sagen, wenn ein Studium das mit einem macht, sollte man es sein lassen.Ich weiß nicht was ich mir erhoffe von diesem Post. Rant zu Ende.
Erst einmal Respekt, dass du es trotz der Kinder und allem so weit geschafft hast. Das Studium ist bereits ohne zusätzliche Hürden schwer genug, viele leiden auch so psychisch darunter.
Gerade weil du es so weit geschafft hast und das ja gerade nicht ohne Erfolg würde ich weiter dabei bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass du den Abbruch später bereust und er dich immer wieder umtreibt, ist mEn nicht gering.
Ich würde mir ggf. eine Auszeit nehmen, ein wenig Abstand, viel reflektieren und probieren einen Rhythmus und eine Struktur aufzubauen mit der sich Familie und Studium vereinen lässt. Das Studium verlangt mEn deutlich weniger Arbeit als man es denkt und das fällt einem leider erst rückblickend auf. Ich weiß nicht was an deiner Uni, in deinem Bundesland für den Öffrecht-Schein verlangt wird, aber nehmen wir beispielsweise an es ist jeweils eine Klausur aus dem Baurecht, dem Kommunalrecht und dem Polizei- und Sicherheitsrecht. Dann würde ich probieren mir einen Tag Zeit zunehmen, einen Plan zu entwerfen. Egal womit du lernst, alles ist Endich und letztlich definitiv machbar. Nimmst du ein Skript, dann hat es vielleicht 100 Seiten pro Rechtsgebiet, beim Lehrbuch vielleicht 200. Das lässt sich super in Tage runterbrechen und wenn du im Anschluss eine Zeitspanne zum Anwenden deines Wissens an Fällen einplanst, dann kann in den Klausuren eigentlich nicht viel schief gehen. Es sind in den Scheinen regelmäßig wiederkehrende Klassiker. Diese Klausuren werden von vielen auf Gutglück mitgeschrieben, wenn man da ein wenig Struktur reinbringt, sind schnell auch gute Noten drinnen.
Und ich glaube es ist auch sehr wichtig, dass du an dich glaubst, ich habe viele hinter ihrem Potential bleiben sehen, weil sie einfach nicht an sich geglaubt haben und mit der falschen Einstellungen rangehen. Dabei hast du offensichtlich mehr als genügend Gründe an dich zu glauben! Du hast es weitergeschafft als viele und das obwohl du es deutlich schwerer hattest! Du hast gute Chancen es weiterhin zu schaffen und sicherlich auch dich wieder Richtung 7-9 Punkte zu bewegen. Ich hoffe ich konnte dir ein Stück weit helfen, wenn du konkretere Tipps brauchst, frag gerne nach.
Viel Erfolg, du kannst das definitiv schaffen!
28.03.2025, 15:35
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Selbst ohne Kinder mit Vollzeit lernen ist das Jurastudium sehr sehr hart. Karriere und beruflicher Erfolg sind nicht alles im Leben. Eine Familie zu haben mit zwei Kinder wiegt mehr als jede gute Punktzahl im Examen. Es ist nichtmal gegeneinander abzuwägen. Man sollte niemals aus dem Blick verlieren, was im Leben wirklich wichtig. Und das meiner Meinung nach ganz bestimmt nicht eine tolle Karriere.
Wenn du aber für dich dennoch das Examen angehen willst, weil dir Jura an sich gefällt und nicht um iwem iwas zu beweisen, kann ich dir vllt ein paar Tipps geben. Ob die zeitlich für dich klappen, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Aber Jura ist eine unglaublich krasse Masse. Deshalb muss man es systematisch angehen und nicht bloß mit Einzelfällen lernen. Man muss die Systematik checken und nicht bloß Auswendiglernen. Das erfordert Zeit und ist anstrengend. Aber der für mich beste Weg war, Vorlesungen zu hören. Dadurch habe ich wirklich sehr sehr viel verstanden und konnte auch im Examen (2. Examen) entsprechend punkten.
Im Internet verfügbar ist:
BGB AT, SchuldR AT und SchuldR BT von Prof. Lorenz aus München (niemand wird dir das ZivilR jemals besser erklären als er/ selbst komplizierte Sachen werden plötzlich verständlich)
SachenR von Eidenmüller
StrafR At und BT von Satzger
Gesellschaftsrecht und Handelsrecht von Servatius (wobei man wegen MoPeG aufpassen muss, könnten vllt an der ein oder anderen Stelle überholt sein)
Erbrecht eben von Lorenz
Diese Vorlesungen sind frei verfügbar.
Als Kölner Student hat man Zugriff auf Vorlesungen von Ogorek (Örecht) und weitere ÖR Vorlesungen.
Ich habe all die Vorlesungen gehört, sogar auf 0,75 (Geschwindigkeit) und alles mitgeschrieben und die jeweiligen Folien ergänzt. Und am Tag danach wiederholt.
Es war unglaublich hart und nervenzerrend, aber ich kann behaupten, dass ich dadurch ein sehr allumfassendes Wissen erworben habe. Dieses Wissen wendest du dann am besten an durch Examensklausuren skizzieren und ausschreiben.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man das Examen besteht, wenn man dies mühevoll durcharbeitet (und alle weiteren nicht von mir erwähnten Fächer). Aber wie man vermutet, braucht das Zeit, leider sogar viel Zeit.
Repetitorien versprechen, alles schön kompakt und komprimiert zu lehren. Ich bin damit nicht gut gefahren und ehrlicherweise habe ich kaum was verstanden und habe nur auswendig gelernt. Das ist für mich definitiv der falsche Weg gewesen.
Ich denke, es gibt keinen einfachen Weg. Einige müssen kürzere Wege versuchen zu gehen wegen den Lebensumständen. Aber ich denke, lieber einmal richtig (auch wenn es weh tut); statt möglicherweise mehrmals falsch.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Wenn du aber für dich dennoch das Examen angehen willst, weil dir Jura an sich gefällt und nicht um iwem iwas zu beweisen, kann ich dir vllt ein paar Tipps geben. Ob die zeitlich für dich klappen, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Aber Jura ist eine unglaublich krasse Masse. Deshalb muss man es systematisch angehen und nicht bloß mit Einzelfällen lernen. Man muss die Systematik checken und nicht bloß Auswendiglernen. Das erfordert Zeit und ist anstrengend. Aber der für mich beste Weg war, Vorlesungen zu hören. Dadurch habe ich wirklich sehr sehr viel verstanden und konnte auch im Examen (2. Examen) entsprechend punkten.
Im Internet verfügbar ist:
BGB AT, SchuldR AT und SchuldR BT von Prof. Lorenz aus München (niemand wird dir das ZivilR jemals besser erklären als er/ selbst komplizierte Sachen werden plötzlich verständlich)
SachenR von Eidenmüller
StrafR At und BT von Satzger
Gesellschaftsrecht und Handelsrecht von Servatius (wobei man wegen MoPeG aufpassen muss, könnten vllt an der ein oder anderen Stelle überholt sein)
Erbrecht eben von Lorenz
Diese Vorlesungen sind frei verfügbar.
Als Kölner Student hat man Zugriff auf Vorlesungen von Ogorek (Örecht) und weitere ÖR Vorlesungen.
Ich habe all die Vorlesungen gehört, sogar auf 0,75 (Geschwindigkeit) und alles mitgeschrieben und die jeweiligen Folien ergänzt. Und am Tag danach wiederholt.
Es war unglaublich hart und nervenzerrend, aber ich kann behaupten, dass ich dadurch ein sehr allumfassendes Wissen erworben habe. Dieses Wissen wendest du dann am besten an durch Examensklausuren skizzieren und ausschreiben.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man das Examen besteht, wenn man dies mühevoll durcharbeitet (und alle weiteren nicht von mir erwähnten Fächer). Aber wie man vermutet, braucht das Zeit, leider sogar viel Zeit.
Repetitorien versprechen, alles schön kompakt und komprimiert zu lehren. Ich bin damit nicht gut gefahren und ehrlicherweise habe ich kaum was verstanden und habe nur auswendig gelernt. Das ist für mich definitiv der falsche Weg gewesen.
Ich denke, es gibt keinen einfachen Weg. Einige müssen kürzere Wege versuchen zu gehen wegen den Lebensumständen. Aber ich denke, lieber einmal richtig (auch wenn es weh tut); statt möglicherweise mehrmals falsch.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
28.03.2025, 21:56
(27.03.2025, 21:20)Novize schrieb:(27.03.2025, 20:10)Foreverinlaw schrieb:Ich bin psychisch nicht in bester Verfassung.
Merkt man 😂.
Aber ganz ehrlich: Fast jeder Jurist ist an diesem Studium zwischenzeitlich mal verzweifelt und in jedem Juristen steckt das Wrack eines Poeten. Zieh einfach durch. DU schaffst das!
Bei diesem Thema zu sagen "wir mussten da alle durch" zeigt ein beängstigendes Maß an sozialer Inkompetenz.