27.03.2025, 01:13
Meine Situation ist die Folgende: Ich bin mit meinem 2. Examen nicht zufrieden, am Ende hat es auch aus privaten Gründen wohl einfach an der nötigen Leidensfähigkeit gefehlt, grundsätzlich bin ich aber schon ehrgeizig und lernfreudig. Daher jetzt meine Idee, den Makel des "ausreichend" durch den StB auszuwetzen. Damit würden sich wohl wieder viele Türen öffnen und bis zur Steuerberaterprüfung nach den zwei zur Zulassung notwenigen Jahren Praxiserfahrung wäre auch wieder Motivation zum Lernen da.
Nun stellt sich aber die Frage, wie man als Volljurist mit einem hohen Befriedigend im 1. und lediglich einem hohen Ausreichend im 2. Examen möglichst sinnvoll steuerrechtlich arbeiten soll. Die Big4 Legal sind (neben tendenziell höheren Anforderungen was die Noten anbelangt) ja nicht steuerrechtlich tätig während die non-legal Abteilungen meiner derzeitigen Kenntnis nach nicht nach Volljuristen suchen.
Hat vielleicht jemand eine Idee?
Bevorzugter Arbeitsort ist Hessen. Vorkenntnisse im Steuerrecht habe ich (nur) aus dem universitären Schwerpunktbereich.
D D
Nun stellt sich aber die Frage, wie man als Volljurist mit einem hohen Befriedigend im 1. und lediglich einem hohen Ausreichend im 2. Examen möglichst sinnvoll steuerrechtlich arbeiten soll. Die Big4 Legal sind (neben tendenziell höheren Anforderungen was die Noten anbelangt) ja nicht steuerrechtlich tätig während die non-legal Abteilungen meiner derzeitigen Kenntnis nach nicht nach Volljuristen suchen.
Hat vielleicht jemand eine Idee?
Bevorzugter Arbeitsort ist Hessen. Vorkenntnisse im Steuerrecht habe ich (nur) aus dem universitären Schwerpunktbereich.
D D
27.03.2025, 02:27
Erstmal großen Respekt dafür, dass du noch Motivation hast um später das Steuerberaterexamen zu machen.Würde es aber nicht nur deswegen machen um irgendeinen angeblichen “Makel” auszugleichen.
Die Tax-Bereiche der Big 4- Gesellschaften suchen gerade händeringend nach neuen Mitarbeitern und je nach Partner/ Service Line auch gerne nach Volljuristen. Wenn du dich dort bewerben würdest, würden die dich also fast sicher nehmen, allerdings würdest du dort wohl wie ein normaler Absolvent mit einem entsprechenden Gehalt einsteigen.
Daher würde ich mich an deiner Stelle erst mal bei mittelständischen Anwaltskanzleien umschauen. Gerade in Frankfurt sollte es da eigentlich reichlich Stellen geben. Bewirb dich auch bei Kanzleien, wo du die angegebenen Notenanforderungen nicht erfüllst, da es im Steuerrecht häufig nicht so streng gesehen wird, weil der Bereich nicht sonderlich attraktiv für Volljuristen ist.
Die Tax-Bereiche der Big 4- Gesellschaften suchen gerade händeringend nach neuen Mitarbeitern und je nach Partner/ Service Line auch gerne nach Volljuristen. Wenn du dich dort bewerben würdest, würden die dich also fast sicher nehmen, allerdings würdest du dort wohl wie ein normaler Absolvent mit einem entsprechenden Gehalt einsteigen.
Daher würde ich mich an deiner Stelle erst mal bei mittelständischen Anwaltskanzleien umschauen. Gerade in Frankfurt sollte es da eigentlich reichlich Stellen geben. Bewirb dich auch bei Kanzleien, wo du die angegebenen Notenanforderungen nicht erfüllst, da es im Steuerrecht häufig nicht so streng gesehen wird, weil der Bereich nicht sonderlich attraktiv für Volljuristen ist.
27.03.2025, 19:31
Die Big4 stellen auch in den WP-Gesellschaften Anwälte ein. Daneben gibt es zahlreiche mittelständische WPGs und gemischte Sozietäten mit Anwälten und Steuerberatern.
Ein Spaziergang wird es allerdings nicht. Die Durchfallquoten liegen in manchen Durchgängen bei über 50% und ich kenne jemanden, der trotz mehrjähriger Berufserfahrungen als BWLer in der Steuerberatung 2x durchgefallen ist. Wie der Vorposter sagt, mache es daher nicht nur aus der Not heraus, sondern aus echtem Interesse. Auch ohne den StB wirst du mit deinen Noten etwas finden.
Ein Spaziergang wird es allerdings nicht. Die Durchfallquoten liegen in manchen Durchgängen bei über 50% und ich kenne jemanden, der trotz mehrjähriger Berufserfahrungen als BWLer in der Steuerberatung 2x durchgefallen ist. Wie der Vorposter sagt, mache es daher nicht nur aus der Not heraus, sondern aus echtem Interesse. Auch ohne den StB wirst du mit deinen Noten etwas finden.
28.03.2025, 07:46
28.03.2025, 11:09
bei den WPs kannst du bereits heute unterkommen, wenn du wirklich gerne Steuern und Co machen möchtest. Die nehmen Volljuristen gerne. Mit Steuerberaterprüfung wird es deine Karrierechancen dort erweitern. Wenn du dann vielleicht noch WP wirst bist du vorne dabei
Mein Trauzeuge hat Lehramt Wirtschaft und Sport studiert, ist nach seinem Ref zu KPMG gewechselt und ist heute WP bei EY. Dort sind Quereinsteiger nicht so selten
Mein Trauzeuge hat Lehramt Wirtschaft und Sport studiert, ist nach seinem Ref zu KPMG gewechselt und ist heute WP bei EY. Dort sind Quereinsteiger nicht so selten
28.03.2025, 11:56
(28.03.2025, 07:46)Tess T. Culls schrieb:(27.03.2025, 02:27)REF.NRW schrieb: Bewirb dich auch bei Kanzleien, wo du die angegebenen Notenanforderungen nicht erfüllst, da es im Steuerrecht häufig nicht so streng gesehen wird, weil der Bereich nicht sonderlich attraktiv für Volljuristen ist.
Den Part kann ich nicht nachvollziehen.
Es gibt wenige Kollegen, die gerne Steuerrecht machen. Daher bestehen die Kanzleien in dem Bereich nicht so sehr auf ihren Mindestnotenanforderungen. Kommst also in dem Bereich leichter rein, als in einen anderen Bereich bei derselben Kanzlei.
28.03.2025, 12:30
(28.03.2025, 11:56)Äfes schrieb: Es gibt wenige Kollegen, die gerne Steuerrecht machen. Daher bestehen die Kanzleien in dem Bereich nicht so sehr auf ihren Mindestnotenanforderungen. Kommst also in dem Bereich leichter rein, als in einen anderen Bereich bei derselben Kanzlei.
Hm. Meine Erfahrungen sehen da bisschen anders aus. Mag sein, dass die Notenanforderungen eine größere Spannbreite haben. Aber ohne bereits mit Steuerrecht in Berührung gekommen zu sein, wird das in (auch) auf Steuerrecht spezialisierte Kanzleien ohne entsprechende Noten (als einziges Beurteilungskriterium) auch kein Selbstläufer.
28.03.2025, 12:51
(28.03.2025, 12:30)Tess T. Culls schrieb:(28.03.2025, 11:56)Äfes schrieb: Es gibt wenige Kollegen, die gerne Steuerrecht machen. Daher bestehen die Kanzleien in dem Bereich nicht so sehr auf ihren Mindestnotenanforderungen. Kommst also in dem Bereich leichter rein, als in einen anderen Bereich bei derselben Kanzlei.
Hm. Meine Erfahrungen sehen da bisschen anders aus. Mag sein, dass die Notenanforderungen eine größere Spannbreite haben. Aber ohne bereits mit Steuerrecht in Berührung gekommen zu sein, wird das in (auch) auf Steuerrecht spezialisierte Kanzleien ohne entsprechende Noten (als einziges Beurteilungskriterium) auch kein Selbstläufer.
Meine Aussage vorhin war auch mehr auf den Threadersteller bezogen, der zumindest schon im Schwerpunkt Steuerrecht hatte.
Schon klar, dass die Arbeitgeber erwarten, dass man zumindest Berührungspunkte zum Steuerrecht im Lebenslauf hat.
28.03.2025, 12:53
(28.03.2025, 12:30)Tess T. Culls schrieb:(28.03.2025, 11:56)Äfes schrieb: Es gibt wenige Kollegen, die gerne Steuerrecht machen. Daher bestehen die Kanzleien in dem Bereich nicht so sehr auf ihren Mindestnotenanforderungen. Kommst also in dem Bereich leichter rein, als in einen anderen Bereich bei derselben Kanzlei.
Hm. Meine Erfahrungen sehen da bisschen anders aus. Mag sein, dass die Notenanforderungen eine größere Spannbreite haben. Aber ohne bereits mit Steuerrecht in Berührung gekommen zu sein, wird das in (auch) auf Steuerrecht spezialisierte Kanzleien ohne entsprechende Noten (als einziges Beurteilungskriterium) auch kein Selbstläufer.
Ich kenne das auch nur als Gerücht hier aus dem Forum, genauso wie beim Datenschutz.
Sicherlich mag nicht jeder jedes Rechtsgebiet, aber für jeden Topf gibt es einen Deckel. Ich habe die Steuerberatung auf Unternehmensseite als sehr spannendes Umfeld empfunden und kann jedem Referendar empfehlen, sich von den Vorbehalten mancher hier im Forum nicht abhalten zu lassen.
Nur die StB-Prüfung macht man nicht mal eben mit links. Das ist der einzige Hacken.
28.03.2025, 13:31
(28.03.2025, 12:53)Egal_ schrieb:(28.03.2025, 12:30)Tess T. Culls schrieb:(28.03.2025, 11:56)Äfes schrieb: Es gibt wenige Kollegen, die gerne Steuerrecht machen. Daher bestehen die Kanzleien in dem Bereich nicht so sehr auf ihren Mindestnotenanforderungen. Kommst also in dem Bereich leichter rein, als in einen anderen Bereich bei derselben Kanzlei.
Hm. Meine Erfahrungen sehen da bisschen anders aus. Mag sein, dass die Notenanforderungen eine größere Spannbreite haben. Aber ohne bereits mit Steuerrecht in Berührung gekommen zu sein, wird das in (auch) auf Steuerrecht spezialisierte Kanzleien ohne entsprechende Noten (als einziges Beurteilungskriterium) auch kein Selbstläufer.
Ich kenne das auch nur als Gerücht hier aus dem Forum, genauso wie beim Datenschutz.
Sicherlich mag nicht jeder jedes Rechtsgebiet, aber für jeden Topf gibt es einen Deckel. Ich habe die Steuerberatung auf Unternehmensseite als sehr spannendes Umfeld empfunden und kann jedem Referendar empfehlen, sich von den Vorbehalten mancher hier im Forum nicht abhalten zu lassen.
Nur die StB-Prüfung macht man nicht mal eben mit links. Das ist der einzige Hacken.
Nach meiner Erfahrung gilt das schon, aber eben nicht wenn man komplett blank ist. Im Steuerrecht gibt es viele andere und vorherige Qualifikationen, sodass das Examen hier nur ein Kriterium von mehreren ist.
Natürlich hätte ich als Steuerrechtspartner lieber einen neuen Kollegen mit StB Titel und nem befriedigend, als denjenigen ohne Vorkenntnisse mit vb...