28.10.2024, 13:48
Moin in die Runde!
hat jemand mit dem Anbieten einer Servnicenummer (0900er Nummer) Erfahrung als Rechtsanwalt gemacht?
Bei mir kommt es mehrmals am Tag vor, dass Mandanten eine Frage haben, die innerhalb 2-5 Minuten telefonisch geklärt werden kann.
In diesem Fall lohnt es sich kaum einen Beratungstermin anzusetzen. Über den Tag verteilt ergeben sich hieraus aber Gespräche von ca. 1 Stunde.
Im Netz bin ich auf Kollegen gestoßen, die eine Sondernummer für derartige Fälle haben. Die Anrufer zahlen 3 € die Minute für maximal 10 Minuten.
Diese Idee finde ich ganz interessant, habe jedoch Zweifel an der Annahme durch die Mandanten.
Hat jemand Erfahrungen gemacht? Wie nehmen die Anrufer das entgegen? Und wie wird das (ohne eine Mandantenakte anzulegen) abgerechnet?
hat jemand mit dem Anbieten einer Servnicenummer (0900er Nummer) Erfahrung als Rechtsanwalt gemacht?
Bei mir kommt es mehrmals am Tag vor, dass Mandanten eine Frage haben, die innerhalb 2-5 Minuten telefonisch geklärt werden kann.
In diesem Fall lohnt es sich kaum einen Beratungstermin anzusetzen. Über den Tag verteilt ergeben sich hieraus aber Gespräche von ca. 1 Stunde.
Im Netz bin ich auf Kollegen gestoßen, die eine Sondernummer für derartige Fälle haben. Die Anrufer zahlen 3 € die Minute für maximal 10 Minuten.
Diese Idee finde ich ganz interessant, habe jedoch Zweifel an der Annahme durch die Mandanten.
Hat jemand Erfahrungen gemacht? Wie nehmen die Anrufer das entgegen? Und wie wird das (ohne eine Mandantenakte anzulegen) abgerechnet?
28.10.2024, 15:00
(28.10.2024, 13:48)Reacher schrieb: Moin in die Runde!
hat jemand mit dem Anbieten einer Servnicenummer (0900er Nummer) Erfahrung als Rechtsanwalt gemacht?
Bei mir kommt es mehrmals am Tag vor, dass Mandanten eine Frage haben, die innerhalb 2-5 Minuten telefonisch geklärt werden kann.
In diesem Fall lohnt es sich kaum einen Beratungstermin anzusetzen. Über den Tag verteilt ergeben sich hieraus aber Gespräche von ca. 1 Stunde.
Im Netz bin ich auf Kollegen gestoßen, die eine Sondernummer für derartige Fälle haben. Die Anrufer zahlen 3 € die Minute für maximal 10 Minuten.
Diese Idee finde ich ganz interessant, habe jedoch Zweifel an der Annahme durch die Mandanten.
Hat jemand Erfahrungen gemacht? Wie nehmen die Anrufer das entgegen? Und wie wird das (ohne eine Mandantenakte anzulegen) abgerechnet?
My 2 cents: Den Mandanten wird es eher abschrecken, weil es so wirkt, als ob er schon für einen einfachen Anruf bei dir direkt ordentlich zahlen muss und er die Kosten nicht abschätzen kann. Für dich sind es im Endeffekt auch Peanuts und du gibst dein Wissen sehr kostengünstig weg.
Bei einer Mini-Frage würde ich es einfach so am Telefon erklären aber alle anderen, also auch die ganzen 5-Minuten-Anrufe, würde ich zu einem Beratungstermin einladen und dann die Erstberatungsgebühr ansetzen. Dann dehnst du das Gespräch ein wenig aus, kleines Schwätzchen. Schon hast du in 20 Minuten über 100 Euro verdient wenn du 3-4 solcher Telefonate pro Tag konvertiert bekommst, lohnt es sich doch so richtig für dich.
Wenn es sich um Stammmandanten handelt, würde ich sie hingegen einfach am Telefon beraten und danach eine Rechnung schicken (am Anfang vom Telefonat natürlich darüber aufklären).
28.10.2024, 15:05
kommt auf dein Geschäftsmodell an. Ich würde einen solchen Kollegen meiden, da es für mich nicht so seriös wirkt
28.10.2024, 18:40
Kanzleien, die telefonische Beratung anbieten, gibt es einige. Schau mal bei denen, wie die das machen.
Eine 0900 Nummer würde ich allerdings nicht wählen, lieber 0800, denn wer nicht Gen Z ist, dürfte 0900 noch mit der guten alten Werbung für Telefonsex verbinden (gibt es solche TV-Werbung noch? Keine Ahnung).
Unseriös finde ich es nicht, könnte mir aber vorstellen, dass feste Uhrzeiten dafür besser sind. Auch weiß ich nicht, ob alle diese Kanzleien die telefonische Beratung über eine kostenpflichtige Hotline lösen. Ich könnte es mir auch mit einer normalen Telefonnummer vorstellen. Allerdings hast du dann mehr Risiko und solltest zumindest die Daten der Mandanten vorher abfragen, idealerweise auch die Bankdaten. Das lässt sich sicher programmieren (ich stelle mir gerade so eine Art Terminservice wie beim Arzt vor, wo man einen Termin buchen kann und die Daten hinterlassen muss). Abrechnungsmodus evtl. 20 oder 30 Minuten pauschal statt 10 Minutentaktung.
Ein No-Go ist aus meiner Sicht der Rat, die Mandanten in ein Schwätzchen zu verwickeln. Das gehört sich aus meiner Sicht nicht und zieht zu recht schlechte Bewertungen (zu teuer, Abzocke, ...) nach sich. Wenn der Mandant schwatzen will gerne, aber ich stelle niemandem mehr als ca. 3 Minuten Smalltalk in Rechnung, wenn ich den Smalltalk verursacht und ausgedehnt habe.
Eine 0900 Nummer würde ich allerdings nicht wählen, lieber 0800, denn wer nicht Gen Z ist, dürfte 0900 noch mit der guten alten Werbung für Telefonsex verbinden (gibt es solche TV-Werbung noch? Keine Ahnung).
Unseriös finde ich es nicht, könnte mir aber vorstellen, dass feste Uhrzeiten dafür besser sind. Auch weiß ich nicht, ob alle diese Kanzleien die telefonische Beratung über eine kostenpflichtige Hotline lösen. Ich könnte es mir auch mit einer normalen Telefonnummer vorstellen. Allerdings hast du dann mehr Risiko und solltest zumindest die Daten der Mandanten vorher abfragen, idealerweise auch die Bankdaten. Das lässt sich sicher programmieren (ich stelle mir gerade so eine Art Terminservice wie beim Arzt vor, wo man einen Termin buchen kann und die Daten hinterlassen muss). Abrechnungsmodus evtl. 20 oder 30 Minuten pauschal statt 10 Minutentaktung.
Ein No-Go ist aus meiner Sicht der Rat, die Mandanten in ein Schwätzchen zu verwickeln. Das gehört sich aus meiner Sicht nicht und zieht zu recht schlechte Bewertungen (zu teuer, Abzocke, ...) nach sich. Wenn der Mandant schwatzen will gerne, aber ich stelle niemandem mehr als ca. 3 Minuten Smalltalk in Rechnung, wenn ich den Smalltalk verursacht und ausgedehnt habe.
28.10.2024, 19:37
@Patenter Gast
Wären reine Neumandate. Gedacht wäre die Servicenummer neben der normalen Kanzleinummer. Das Sekretariat würde die Anrufe filtern und bei kurzen Fragen statt durchzustellen auf den kostenpflichtigen Dienst hinweisen. Die Abschreckung des Mandanten ist mir ebenfalls ein großes Hindernis.
@Egal
0800er Nummern sind zwangsläufig "kostenlose Rufnummern" (Freecall nennen die sich). Es ist daher nicht möglich eine derartige Vorwahl zu besitzen und dann abzurechnen.
Um der Problematik mit den "schwätzchen" entgegenzuwirken sind die 0900er Nummern maximal 10 Minuten lang möglich. Mit erreichen der Dauer wird der Anruf beendet.
Bei mir passiert es wie gesagt häufig, dass Mandanten durchgestellt werden als potenzielle Neumandate. Es stellt sich nach 2-5 Minuten meistens raus, dass kein Problem besteht und mit einem kleinen Tipp schon geholfen ist. Danach entsteht kein Mandant. Lediglich diese Zeit würde ich ideshalb in irgendeiner Art verwerten wollen.
Wären reine Neumandate. Gedacht wäre die Servicenummer neben der normalen Kanzleinummer. Das Sekretariat würde die Anrufe filtern und bei kurzen Fragen statt durchzustellen auf den kostenpflichtigen Dienst hinweisen. Die Abschreckung des Mandanten ist mir ebenfalls ein großes Hindernis.
@Egal
0800er Nummern sind zwangsläufig "kostenlose Rufnummern" (Freecall nennen die sich). Es ist daher nicht möglich eine derartige Vorwahl zu besitzen und dann abzurechnen.
Um der Problematik mit den "schwätzchen" entgegenzuwirken sind die 0900er Nummern maximal 10 Minuten lang möglich. Mit erreichen der Dauer wird der Anruf beendet.
Bei mir passiert es wie gesagt häufig, dass Mandanten durchgestellt werden als potenzielle Neumandate. Es stellt sich nach 2-5 Minuten meistens raus, dass kein Problem besteht und mit einem kleinen Tipp schon geholfen ist. Danach entsteht kein Mandant. Lediglich diese Zeit würde ich ideshalb in irgendeiner Art verwerten wollen.
28.10.2024, 19:47
Würde ich stark von abraten! Ich würde mehr Respekt vor der eigenen Dienstleistung haben.
Im Übrigen zerstört die Abrechnung einer Beratungsgebühr (sind glaube ich eh nur 250 netto) jegliche künftige Mandatsbeziehung und lohnt sich kaum. Mach die Erstberatung kurz und kostenlos und wirke dann je nach Gegenstandswert auf eine Vergütungsvereinbarung hin oder triff eine für beiden Seiten tragbare Pauschale oder ähnliches. Immer langfristig denken. Auch Empfehlugen sind mehr Wert als RVG-Gebühren
Im Übrigen zerstört die Abrechnung einer Beratungsgebühr (sind glaube ich eh nur 250 netto) jegliche künftige Mandatsbeziehung und lohnt sich kaum. Mach die Erstberatung kurz und kostenlos und wirke dann je nach Gegenstandswert auf eine Vergütungsvereinbarung hin oder triff eine für beiden Seiten tragbare Pauschale oder ähnliches. Immer langfristig denken. Auch Empfehlugen sind mehr Wert als RVG-Gebühren