31.01.2024, 09:33
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31.01.2024, 11:57
(31.01.2024, 09:33)Legaleagle schrieb: Hallo zusammen,
ich habe regelmäßig Gerichtstermine im Umkreis von 20 - teils 200km in eine Richtung und nutze dafür mein Privatfahrzeug. Die anderen Anwälte haben alle ihren Dienstwagen (bin erst seit knapp einem Jahr hier, die anderen wesentlich länger). Folgendes Problem habe ich: Ich muss jetzt u.a. meine Versicherungspolice anpassen, weil ich natürlich so wesentlich mehr KM fahre. Zudem wirtschafte ich das Auto ja auch mit jeder Fahrt runter... Sprit bekomme ich am Ende des Jahres zurück (hätte ehrlich gesagt lieber nach einigen Fahrten, weil es locker bei 1000-2000,- ist je nach Fahrten halt.
Wie ist das bei euch geregelt? Bahnfahren wäre denk theoretisch eine Option, aber auch da würde ich wsh. in Vorkasse gehen und 2. brauche ich teils wesentlich länger.. statt teils 2h Anfahrt dann so 4h.
LG
Als ich noch Anwalt war, habe ich 0,42 Cent pro Km abrechnen können (RVG-Satz) und das Geld war innerhalb weniger Tage auf meinem Konto. Wir haben es dann an die Mandanten weitergegeben. Ich emfpand das als in Ordnung. Wenn man langsam fährt und 6 Liter verbraucht, ist es in Ordnung. Der höhere Versicherungsbetrag ist doch nicht so hoch?
Welche Erstattung bekommst du? Sind die Konditionen denn sonst gut?
Wenn alle einen Dienstwagen haben (wie lange sind die dabei?) und du nicht in absehbarer Zeit auch einen bekommst, würde ich mich anderweitig umschauen. Könnte man bei der nächsten Gehaltsverhandlung ansprechen, für den Arbeitgeber ist das ja relativ günstig.
31.01.2024, 12:26
Hier gibts auch 42ct pro km wenige Tage nach der Fahrt überwiesen, 30ct steuerfrei, 12ct zu versteuern. Ist okay, deckt die Kosten aber macht einen nicht reich.
So wie das bei Dir geregelt ist, ist es m.E. Ausbeutung.
So wie das bei Dir geregelt ist, ist es m.E. Ausbeutung.
31.01.2024, 14:54
(31.01.2024, 12:26)ALTER MANN schrieb: Hier gibts auch 42ct pro km wenige Tage nach der Fahrt überwiesen, 30ct steuerfrei, 12ct zu versteuern. Ist okay, deckt die Kosten aber macht einen nicht reich.
So wie das bei Dir geregelt ist, ist es m.E. Ausbeutung.
Naja, sei froh das es so ist. BMF zahlt in bestimmten Fällen weniger als die Hälfte
31.01.2024, 16:04
Ich hatte bis vor ca. einem Jahr noch kein Auto, da das in der Großstadt eher lästig ist. Bin daher mit der Bahn gefahren oder wenn schlecht erreichbar, konnten wir einen Mietwagen buchen. Sehr weite Reisen, etwa von Nord- nach Süddeutschland, durften geflogen werden.
Meine Kosten habe ich wenige Tage nach dem Termin direkt erstattet bekommen bzw. haben wir teure Sachen wie Flüge direkt über das Sekretariat buchen lassen. 30 Cent pro km wurden erstattet wenn man mit dem eigenen PKW fährt, alle anderen Kosten natürlich 1:1. Bei der Verpflegungspauschale wurde der doppelte gesetzliche Satz bezahlt, aber eben erst ab 8h Abwesenheit.
Jetzt im Unternehmen bekommen wir die 30 Cent steuer- und sozialversicherungsfrei plus weitere 5 Cent brutto und gesetzliche Verpflegungspauschale. Mein Mann hat sich letztens deswegen aufgeregt. Für weite Strecken nutzen wir hier aber eigentlich fast immer die Bahn, Nord-Süd wieder das Flugzeug. Ich bin letztens nur aus Bequemlichkeit mit dem eigenen Auto von Hamburg nach Hannover gefahren. Ich habe mittlerweile einen alten Gebrauchten, da schlagen die Kosten nicht ganz so deutlich zu Buche. Ich fahre relativ wenig, daher will ich kein Geld mit einem Neuwagen verbrennen.
Einem Dienstwagen haben bei uns nur die Außendienstler. Theoretisch gibt es noch Poolfahrzeuge für die, die nur gelegentlich fahren, aber da kommt man in einem großen Unternehmen als x-beliebiger Mitarbeiter nicht so einfach ran.
Die Regelung bei dir finde ich nicht gerecht und würde protestieren, müsste ich dem Arbeitgeber eine zinsloses Darlehens über mehrere tausend Euro bis zum Ende des Jahres gewähren.
Edit: da Bahnfahrten bei uns und bei meinem früheren Arbeitgeber Arbeitszeit ist und Überstunden aufgeschrieben und ausgeglichen werden, ist mir in dem Fall der zusätzliche Zeitaufwand egal.
Meine Kosten habe ich wenige Tage nach dem Termin direkt erstattet bekommen bzw. haben wir teure Sachen wie Flüge direkt über das Sekretariat buchen lassen. 30 Cent pro km wurden erstattet wenn man mit dem eigenen PKW fährt, alle anderen Kosten natürlich 1:1. Bei der Verpflegungspauschale wurde der doppelte gesetzliche Satz bezahlt, aber eben erst ab 8h Abwesenheit.
Jetzt im Unternehmen bekommen wir die 30 Cent steuer- und sozialversicherungsfrei plus weitere 5 Cent brutto und gesetzliche Verpflegungspauschale. Mein Mann hat sich letztens deswegen aufgeregt. Für weite Strecken nutzen wir hier aber eigentlich fast immer die Bahn, Nord-Süd wieder das Flugzeug. Ich bin letztens nur aus Bequemlichkeit mit dem eigenen Auto von Hamburg nach Hannover gefahren. Ich habe mittlerweile einen alten Gebrauchten, da schlagen die Kosten nicht ganz so deutlich zu Buche. Ich fahre relativ wenig, daher will ich kein Geld mit einem Neuwagen verbrennen.
Einem Dienstwagen haben bei uns nur die Außendienstler. Theoretisch gibt es noch Poolfahrzeuge für die, die nur gelegentlich fahren, aber da kommt man in einem großen Unternehmen als x-beliebiger Mitarbeiter nicht so einfach ran.
Die Regelung bei dir finde ich nicht gerecht und würde protestieren, müsste ich dem Arbeitgeber eine zinsloses Darlehens über mehrere tausend Euro bis zum Ende des Jahres gewähren.
Edit: da Bahnfahrten bei uns und bei meinem früheren Arbeitgeber Arbeitszeit ist und Überstunden aufgeschrieben und ausgeglichen werden, ist mir in dem Fall der zusätzliche Zeitaufwand egal.
31.01.2024, 23:44
Die sollen dir einen Dienstwagen stellen und fertig ist. Derzeit nutzt man dich aus.
01.02.2024, 10:35
Wir sind insgesamt nur 6 Anwälte... Die eine Anwältin genießt das Tochterprivileg, weshalb ich mich da schwer vergleichen kann. Die ist hier direkt mit Dienstfahrzeug gestartet.
Die anderen sind 20, 30 Jahre hier. Ich bin also irgendwie eine Ausnahme. Sehe trotzdem nicht ein in Vorkasse zu gehen mit ein paar Hundert bis tausend Euro.. Erklärung Partner, warum man das erst nach vielen angesammelten Fahrten überweist: Wäre für die Steuerberaterin einfacher und ich solle halt besser wirtschaften, wenn ich nicht mal paar Hundert Euro auslegen könne. Mir gehts aber eher um das Prinzip, dass ich hier halt in Vorkasse gehe und monatlich logischerweise dann weniger zur Verfügung habe
Die anderen sind 20, 30 Jahre hier. Ich bin also irgendwie eine Ausnahme. Sehe trotzdem nicht ein in Vorkasse zu gehen mit ein paar Hundert bis tausend Euro.. Erklärung Partner, warum man das erst nach vielen angesammelten Fahrten überweist: Wäre für die Steuerberaterin einfacher und ich solle halt besser wirtschaften, wenn ich nicht mal paar Hundert Euro auslegen könne. Mir gehts aber eher um das Prinzip, dass ich hier halt in Vorkasse gehe und monatlich logischerweise dann weniger zur Verfügung habe
01.02.2024, 16:48
(01.02.2024, 10:35)Legaleagle schrieb: Wir sind insgesamt nur 6 Anwälte... Die eine Anwältin genießt das Tochterprivileg, weshalb ich mich da schwer vergleichen kann. Die ist hier direkt mit Dienstfahrzeug gestartet.
Die anderen sind 20, 30 Jahre hier. Ich bin also irgendwie eine Ausnahme. Sehe trotzdem nicht ein in Vorkasse zu gehen mit ein paar Hundert bis tausend Euro.. Erklärung Partner, warum man das erst nach vielen angesammelten Fahrten überweist: Wäre für die Steuerberaterin einfacher und ich solle halt besser wirtschaften, wenn ich nicht mal paar Hundert Euro auslegen könne. Mir gehts aber eher um das Prinzip, dass ich hier halt in Vorkasse gehe und monatlich logischerweise dann weniger zur Verfügung habe
Gerade bei so kleinen Arbeitgebern würde ich nie im Leben in Vorkasse gehen. Dein Chef ist dumm, wenn er dir das einreden will, denn du bist ja nicht der kleine Handwerker, der von Recht keine Ahnung hat. Als Anwalt ist dir klar, dass damit das Risko auf dich verlagert wird, deinem Geld hinterherzulaufen.
Ich habe hier ja in einigen Threads schon von meinem ersten Chef, dem Choleriker, berichtet. Der hat die Überweisungsbelege für die Gehälter noch selbst zur Bank gebracht. Einmal habe ich es für ihn erledigt, weil es ihm egal, war, dass die am 3. des Monats noch in der Postausgangsschublade lagen. Mir war das aber nicht egal, denn es war mein Geld, mit dem er so nachlässig umging und auf das ich angewiesen war. So geht man mit Mitarbeitern nicht um.
Ein paar Jahre später habe ich ein Unternehmen vertreten, was die Gehälter aufgrund finanzieller Probleme immer verspätet oder gar nicht gezahlt hat. Sitz mal beim ArbG und versuch das als Anwalt des Unternehmens schönzureden - funktioniert nicht, denn das ist als Arbeitgeber eine Totsünde.
Ich erinnere mich gerade dunkel, dass du über Probleme berichtest hast, einen Job zu finden. Kann das sein? Wenn ja, bist du vermutlich froh, dass du einen Job hast, aber ganz ehrlich, diese Kanzlei ist es nicht. Ein No-Go und ich würde mich mindestens langfristig nach etwas anderem umsehen.
01.02.2024, 22:01
(01.02.2024, 10:35)Legaleagle schrieb: Wir sind insgesamt nur 6 Anwälte... Die eine Anwältin genießt das Tochterprivileg, weshalb ich mich da schwer vergleichen kann. Die ist hier direkt mit Dienstfahrzeug gestartet.
Die anderen sind 20, 30 Jahre hier. Ich bin also irgendwie eine Ausnahme. Sehe trotzdem nicht ein in Vorkasse zu gehen mit ein paar Hundert bis tausend Euro.. Erklärung Partner, warum man das erst nach vielen angesammelten Fahrten überweist: Wäre für die Steuerberaterin einfacher und ich solle halt besser wirtschaften, wenn ich nicht mal paar Hundert Euro auslegen könne. Mir gehts aber eher um das Prinzip, dass ich hier halt in Vorkasse gehe und monatlich logischerweise dann weniger zur Verfügung habe
Ganz ehrlich: Nach so einer Aussage würde ich sofort anfangen, mir was Neues zu suchen. Am Anfang verdient man ja nicht so viel, weshalb ich die Aussage wirklich dreist finde. Selbst wenn man mehr verdient, würde ich es nicht einsehen, so lange in Vorleistung zu gehen. Der Arbeitgeber würde dir ja auch nicht dein Gehalt früher zahlen.
02.02.2024, 18:34
Frag nach einem Reisekostenvorschuss für das Jahr.
Bei Widerstand: Die Partner sollen besser wirtschaften, wenn sie nicht mal den Reisekostenvorschuss für einen Rechtsanwalt für ein läppisches Jahr auslegen können. Alternativ ist ein Dienstwagen natürlich auch okay.
Bei Widerstand: Die Partner sollen besser wirtschaften, wenn sie nicht mal den Reisekostenvorschuss für einen Rechtsanwalt für ein läppisches Jahr auslegen können. Alternativ ist ein Dienstwagen natürlich auch okay.