20.12.2023, 12:26
Hallo Leute,
Hat jemand Erfahrung, Teilzeit in die Justiz (ohne besonderen Grund) einzusteigen? Mir wurde eine Stelle in Aussicht gestellt, für die ich allerdings eine Stunde pendeln müsste. Deshalb überlege ich anzufragen, ob diese auch im Umfang von 80% möglich wäre.
Verbaue ich mir damit alle Karrierechancen? Könnte ich als StA bei 80% überhaupt einen Tag Zuhause bleiben oder reduziert sich die Arbeitsbelastung gar nicht merklich?
Vielen Dank für eure Erfahrungen
Hat jemand Erfahrung, Teilzeit in die Justiz (ohne besonderen Grund) einzusteigen? Mir wurde eine Stelle in Aussicht gestellt, für die ich allerdings eine Stunde pendeln müsste. Deshalb überlege ich anzufragen, ob diese auch im Umfang von 80% möglich wäre.
Verbaue ich mir damit alle Karrierechancen? Könnte ich als StA bei 80% überhaupt einen Tag Zuhause bleiben oder reduziert sich die Arbeitsbelastung gar nicht merklich?
Vielen Dank für eure Erfahrungen
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
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Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
20.12.2023, 16:09
War es nicht so, dass man ohnehin darauf hinarbeitet, irgendwann schneller fertig zu sein mit seinen Aufgaben, ohne Zeiterfassung? Also ohnehin irgendwann weniger arbeitet? Wenn du jetzt Teilzeit machst, wirst du ebenfalls weniger arbeiten, aber auch weniger Geld dafür bekommen. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass es gut möglich ist, noch weniger zu arbeiten als die irgendwann wenig arbeitenden Vollzeit-Tätigen.
21.12.2023, 11:44
80% halte ich ehrlich gesagt für einen schlechten Deal. Beispiel am Gericht: als Richter hast du halt keine Arbeitszeit. Der GVP kann dir weniger Verfahren zuteilen, aber das ist eben nur eine relative Größe zu der Zuteilung bei Vollzeit. Bei der StA kommen eben auch Anzahl X Verfahren rein. Bei 80% ist das Risiko einfach groß, dass man 20% weniger Geld hat und trotzdem keinen echten, signifikanten Vorteil.
21.12.2023, 11:53
Naja, bei der StA bekommst du eben 80% der Verfahren, brauchst also auch (ca.) 80% der Arbeitszeit. Zumindest bei uns wird die verringerte Arbeitszeit auch bei der Sitzungseinteilung berücksichtigt.
Zu berücksichtigen ist aber, dass die Verfahren dennoch an allen 5 Wochentagen vorgelegt werden. Wenn du also Freitags frei haben möchtest, musst du sie entweder am Donnerstag vorziehen oder sie am Montag nacharbeiten.
Zu berücksichtigen ist aber, dass die Verfahren dennoch an allen 5 Wochentagen vorgelegt werden. Wenn du also Freitags frei haben möchtest, musst du sie entweder am Donnerstag vorziehen oder sie am Montag nacharbeiten.
21.12.2023, 12:17
80% der Verfahren mag bei Allgemeinen Abteilungen noch abzubilden sein, aber sobald wir von Sachen reden, die umfangreicher sind und nicht hauptsächlich vom Aktenumlauf leben...
21.12.2023, 12:34
Welche Sachen meinst du denn? Zumindest in sämtlichen Abteilungen, die ein Turnussystem haben (was bei uns alle außer der OK sind), kannst du doch 80% gut abbilden. 80% von 100 Neueingängen sind doch anteilsmäßig so viel wie 80% von 10 Eingängen, da spielt die absolute Zahl der Neueingänge und die Größe der Akten keine Rolle. Manche Abteilungen eignen sich natürlich trotzdem besser als andere, weil zB in der Kap-Abteilung eine höhere Erreichbarkeit erforderlich ist als in der Jugend.
21.12.2023, 15:09
Signifikant weniger Arbeitszeit hätte man dann nicht wirklich oder wie verstehe ich das?
21.12.2023, 15:21
Doch, aus meiner Sicht schon. Du bekommst eben in allen Turnus-Dezernaten 80% der üblichen Verfahrenszahl. Es kann aber sein, dass du als Anfänger zunächst ein Dezernat bekommst, das vorher auf 100%, lief. Dann dauert es natürlich etwas, bis dein Dezernat den Bestand von 80% erreicht. Und du müsstest dir bewusst sein, dass es in Abteilungen, die viele eilige Sachen haben (OK, Kapitalabteilung)schwieriger ist als in manchen anderen Abteilungen, wenn du einen Tag zu Hause bleiben möchtest (da auch an deinem freien Tag Arbeit anfallen kann). Grds. ist es als StA aber möglich und wird bei uns auch so praktiziert.
21.12.2023, 15:37
Wenn z.B. ein volles 100%-Dezernat 100 neue Verfahren pro Monat bekommst, erhälst du mit 80% nur 80 Verfahren.
21.12.2023, 15:51
Super, danke. Jetzt verstehe ich es besser. In Verbindung mit anscheinend 2 möglichen Tagen Home-Office hört sich die Stelle schon attraktiver an.