25.11.2023, 17:36
Hallo zusammen,
ich habe große Freude daran, kernjuristisch zu arbeiten und Rechtsfragen vertieft zu bearbeiten. Rechtsgebiet wäre de facto egal, nur Arbeitszeiten und Gehalt sollte halbwegs stimmen, deswegen fällt GK raus. In welchen Berufen geht das denn? Ich brenne eigentlich für die Justiz, aber die Arbeitsbelastung schreckt mich ab und man hat jedenfalls nicht die Zeit, die Fälle auch mal vertieft zu bearbeiten..
ich habe große Freude daran, kernjuristisch zu arbeiten und Rechtsfragen vertieft zu bearbeiten. Rechtsgebiet wäre de facto egal, nur Arbeitszeiten und Gehalt sollte halbwegs stimmen, deswegen fällt GK raus. In welchen Berufen geht das denn? Ich brenne eigentlich für die Justiz, aber die Arbeitsbelastung schreckt mich ab und man hat jedenfalls nicht die Zeit, die Fälle auch mal vertieft zu bearbeiten..
25.11.2023, 17:43
was soll den "vertieft" bedeuten?
Ich verstehe das so als ob du stark dogmatisch / wissenschaftlich arbeiten möchtest, weshalb eigentlich nur die Forschung / Lehre in Betracht käme.
Wenn du damit eher gründlich oder ähnliches meinst, ist die frage eher obsolet, denn auch in Justiz oder anderen Tätigkeitsfeldern musst du dich gründlich und ausführlich mit dem jeweiligen Problem / der jeweiligen Akte auseinandersetzen, allein aus haftungsrechtlichen Erwägungen.
Ich verstehe das so als ob du stark dogmatisch / wissenschaftlich arbeiten möchtest, weshalb eigentlich nur die Forschung / Lehre in Betracht käme.
Wenn du damit eher gründlich oder ähnliches meinst, ist die frage eher obsolet, denn auch in Justiz oder anderen Tätigkeitsfeldern musst du dich gründlich und ausführlich mit dem jeweiligen Problem / der jeweiligen Akte auseinandersetzen, allein aus haftungsrechtlichen Erwägungen.
25.11.2023, 18:06
Anstellung bei einem BGH Anwalt?
25.11.2023, 19:12
Richter am Verwaltungs- oder Finanzgericht - da ist die Arbeitsbelastung zumeist sehr erträglich, zudem befasst man sich (abgesehen vom Asylrecht) in aller Regel schwerpunktmäßig mit Rechtsfragen.
26.11.2023, 15:48
(25.11.2023, 19:12)Zeitblom schrieb: Richter am Verwaltungs- oder Finanzgericht - da ist die Arbeitsbelastung zumeist sehr erträglich, zudem befasst man sich (abgesehen vom Asylrecht) in aller Regel schwerpunktmäßig mit Rechtsfragen.
Das kann ich für die Verwaltungsgerichtsbarkeit bestätigen. Im Vergleich mit der Ordentlichen und erst Recht mit der StA hat man hier für seine Fälle die Zeit, die man braucht, aber anders als vor 2015 auch nicht viel mehr.
Was man von der Finanzgerichtsbarkeit hört, gehen dort die Uhren hingegen dank nur 2-stufigem Instanzenzug noch einmal deutlich langsamer und bekommt dafür sogar R2/R3. Zur Strafe macht man dafür ein Leben lang Steuerrecht.
26.11.2023, 16:43
(25.11.2023, 17:43)Konova schrieb: was soll den "vertieft" bedeuten?
Ich verstehe das so als ob du stark dogmatisch / wissenschaftlich arbeiten möchtest, weshalb eigentlich nur die Forschung / Lehre in Betracht käme.
Wenn du damit eher gründlich oder ähnliches meinst, ist die frage eher obsolet, denn auch in Justiz oder anderen Tätigkeitsfeldern musst du dich gründlich und ausführlich mit dem jeweiligen Problem / der jeweiligen Akte auseinandersetzen, allein aus haftungsrechtlichen Erwägungen.
In der Justiz haftest du doch nur, wenn du es drauf anlegst. Ansonsten ist das ein Job mit ausschließlich moralischer Verantwortung.
Und insbesondere in der Justiz ist es oft überhaupt nicht ratsam jeden Fall bis ins kleinste Detail durchzuprüfen bzw. anzusehen, weil du dann eben absäufst.
26.11.2023, 18:19
(25.11.2023, 19:12)Zeitblom schrieb: Richter am Verwaltungs- oder Finanzgericht - da ist die Arbeitsbelastung zumeist sehr erträglich, zudem befasst man sich (abgesehen vom Asylrecht) in aller Regel schwerpunktmäßig mit Rechtsfragen.
Auch das Asylrecht bietet - allein durch die europarechtliche Herkunft - jedenfalls dann auch sehr viele Rechtsfragen, wenn man nicht nur Aufstockerklagen von Syrern bearbeitet. Wenn man Widerrufs/Rücknahme-Konstellation, Dublin und die ganze Bandbreite von "offensichtlich unbegründet"-Verfahren usw hat, hat man auch mehr als genug Rechtsfragen.
27.11.2023, 10:11
(26.11.2023, 18:19)1Ri schrieb:(25.11.2023, 19:12)Zeitblom schrieb: Richter am Verwaltungs- oder Finanzgericht - da ist die Arbeitsbelastung zumeist sehr erträglich, zudem befasst man sich (abgesehen vom Asylrecht) in aller Regel schwerpunktmäßig mit Rechtsfragen.
Auch das Asylrecht bietet - allein durch die europarechtliche Herkunft - jedenfalls dann auch sehr viele Rechtsfragen, wenn man nicht nur Aufstockerklagen von Syrern bearbeitet. Wenn man Widerrufs/Rücknahme-Konstellation, Dublin und die ganze Bandbreite von "offensichtlich unbegründet"-Verfahren usw hat, hat man auch mehr als genug Rechtsfragen.
Das kann ich nur unterstreichen! Ist letztlich auch nur besonderes VerwR, dazu mit einem größeren Augenmerk auf Tatsachenfeststellung, was sonst am VG jedenfalls seltener vorkommt als in der ordentlichen Gerichtsbarkeit.
28.11.2023, 09:20
Angesichts der beklagenswerten Vollzugsdefizite stelle ich mir die Arbeit als Richter im Asylrecht extrem frustrierend vor. Oder ist es nicht so?
28.11.2023, 19:32
Frustrierend ist etwas zu hart formuliert, man weiss ja im gerade zu entscheidenden Fall nicht, was später noch so alles passiert. Auch Vollzugsdefizite können irgendwann beseitigt werden. Ausserdem hat man ja auch noch die Stammmaterie und macht (zum Glück) nicht nur Asyl, das wäre mir juristisch zu einseitig.