23.11.2023, 22:50
Hallo zusammen,
ich bin im Moment auf Jobsuche und habe momentan u.a. gute Aussichten bei einem großen Versicherer in NRW. Bei der Stelle geht es um komplexere Schadensregulierung in einem Volljuristen-Team. Die Bezahlung (tarifvertraglich TG 5) erscheint mir mit etwas über 53k recht mager. Die Work-Life-Balance und die Benefits sind dafür aber echt super (38h-Woche, 80% HO, Syndikuszulassung, betriebliche Altersvorsorge, 33 Urlaubstage, Gleitzeit etc.). Kurz zu meinem Profil: 2x b mit 7P.
Jetzt habe ich interessehalber mal hier im Forum zu dem Thema gewühlt und mich echt gewundert. Zwar sind viele Threads recht alt, aber da wird häufig vertreten, Jobs bei der Versicherung seien nur im Notfall und mit unterem ausreichend eine Option und danach sei das eigene Profil "verbrannt" und man käme nicht mehr aus der Branche raus. Hat hierzu jemand Erfahrungswerte? Persönlich habe ich das nie so wahrgenommen und die Tätigkeit in der Versicherung immer als Option mit entspannten Arbeitszeiten und sicherem Arbeitsplatz gesehen.
Außerdem interessieren mich die Karriereoptionen von Leuten, die den Weg gegangen sind. Was ist nach einem Einstieg über die Schadensregulierung möglich gewesen? "Klettert" man schnell im Tarifvertrag? Kann man innerhalb des Unternehmens in höhere Positionen wechseln und so vielleicht außertariflich der 100k-Grenze näher kommen? Bietet das Profil als Unternehmensjurist die Möglichkeit, in andere Unternehmen zu springen?
Über Erfahrungsberichte und eure Meinung freue ich mich!
ich bin im Moment auf Jobsuche und habe momentan u.a. gute Aussichten bei einem großen Versicherer in NRW. Bei der Stelle geht es um komplexere Schadensregulierung in einem Volljuristen-Team. Die Bezahlung (tarifvertraglich TG 5) erscheint mir mit etwas über 53k recht mager. Die Work-Life-Balance und die Benefits sind dafür aber echt super (38h-Woche, 80% HO, Syndikuszulassung, betriebliche Altersvorsorge, 33 Urlaubstage, Gleitzeit etc.). Kurz zu meinem Profil: 2x b mit 7P.
Jetzt habe ich interessehalber mal hier im Forum zu dem Thema gewühlt und mich echt gewundert. Zwar sind viele Threads recht alt, aber da wird häufig vertreten, Jobs bei der Versicherung seien nur im Notfall und mit unterem ausreichend eine Option und danach sei das eigene Profil "verbrannt" und man käme nicht mehr aus der Branche raus. Hat hierzu jemand Erfahrungswerte? Persönlich habe ich das nie so wahrgenommen und die Tätigkeit in der Versicherung immer als Option mit entspannten Arbeitszeiten und sicherem Arbeitsplatz gesehen.
Außerdem interessieren mich die Karriereoptionen von Leuten, die den Weg gegangen sind. Was ist nach einem Einstieg über die Schadensregulierung möglich gewesen? "Klettert" man schnell im Tarifvertrag? Kann man innerhalb des Unternehmens in höhere Positionen wechseln und so vielleicht außertariflich der 100k-Grenze näher kommen? Bietet das Profil als Unternehmensjurist die Möglichkeit, in andere Unternehmen zu springen?
Über Erfahrungsberichte und eure Meinung freue ich mich!
24.11.2023, 01:53
also ich arbeite in leitender Funktion in HR bei einer großen Versicherung in Bayern. Meines Erachtens bietet eine Versicherung wirklich gute Entwicklungsmöglichkeiten. Der Schadensbereich ist häufig der Einstieg für Juristen, aber große Häuser bieten tolle Optionen.
3 Geschichten aus unserem Haus aus der letzten Zeit, die ich recht gut kenne. 1 Kollege hat bei mir im Bereich Ref gemacht, dann im KFZ-Schaden eingestiegen und nach einem Jahr in die Rechtsabteilung gewechselt. Weiterer Kollege ist nach seinem Einstieg im Schaden nach 2 Jahren in den Bereich Geldwäsche gewechselt. Eine Kollegin aus dem Personenschaden ist nun bei mir in HR. Das sind nur 3 Kollegen, die ich echt gut kenne. Könnte noch viele Beispiele nennen mit Wechseln in den Bereich Kapitalanlage, Revision, Datenschutz....
Das Einstiegsgehalt für "Komplexschaden" mit TG 5 ist eher am unteren Rand. Ist sicher bei jeder Gesellschaft anders und jeder wird "komplex" anders bewerten, aber da geht sicher auch auf dieser Stelle noch was nach oben. Schadenbereich sind außerdem sehr groß, so dass auch dort Entwicklungsmöglichkeiten geboten sind.
Den Tarifvertrag und die Definition der Tarifstufen findest du hier AGV Versicherungen | Home | Tarifpolitik | Tarifverträge (agv-vers.de)
Interessant sind ggf. auch die Berufsjahre. Wir zählen ab dem 18 Lebensjahr einfach nach oben
3 Geschichten aus unserem Haus aus der letzten Zeit, die ich recht gut kenne. 1 Kollege hat bei mir im Bereich Ref gemacht, dann im KFZ-Schaden eingestiegen und nach einem Jahr in die Rechtsabteilung gewechselt. Weiterer Kollege ist nach seinem Einstieg im Schaden nach 2 Jahren in den Bereich Geldwäsche gewechselt. Eine Kollegin aus dem Personenschaden ist nun bei mir in HR. Das sind nur 3 Kollegen, die ich echt gut kenne. Könnte noch viele Beispiele nennen mit Wechseln in den Bereich Kapitalanlage, Revision, Datenschutz....
Das Einstiegsgehalt für "Komplexschaden" mit TG 5 ist eher am unteren Rand. Ist sicher bei jeder Gesellschaft anders und jeder wird "komplex" anders bewerten, aber da geht sicher auch auf dieser Stelle noch was nach oben. Schadenbereich sind außerdem sehr groß, so dass auch dort Entwicklungsmöglichkeiten geboten sind.
Den Tarifvertrag und die Definition der Tarifstufen findest du hier AGV Versicherungen | Home | Tarifpolitik | Tarifverträge (agv-vers.de)
Interessant sind ggf. auch die Berufsjahre. Wir zählen ab dem 18 Lebensjahr einfach nach oben
24.11.2023, 04:28
Wenn die tarifliche Eingruppierung nur in TG5 erfolgt geht es da eher nicht um wahnsinnig komplexe Schadenfälle. Mit deinem Profil (2xb) solltest du eigentlich bessere Optionen haben. Andererseits ist es als Einstiegsjob natürlich auch ok.
24.11.2023, 19:07
Ich möchte hier nochmal etwas weiter ausholen. Ich selbst bin aktuell in der Schadenregulierung bei einem Versicherer tätig (Bereich Industrie Haftpflicht). Mache das ganze seit fast 3 Jahren.
Bei uns im Team gibt es eine Unterteilung nach Schadenhöhe. Es gibt Großschadensachbearbeiter, die alle Schäden ab 100k Euro aufwärts (bis in den Millionenbereich) bearbeiten, und "normale" Sachbearbeiter, die alles unter 100k Euro bearbeiten, wobei es hier keine starre Grenze gibt. Ich bin in letzterem Bereich beschäftigt. Bei uns hat jeder Sachbearbeiter eine Vollmacht, innerhalb derer die Schäden selbstständig bearbeitet werden können, wenn es darüber hinaus geht, muss eine Freigabe vom Gruppenleiter oder Sachbearbeiter mit höherer Vollmacht erfolgen.
Die Tätigkeit ist durchaus interessant. Ich bearbeite sowohl Sach- als auch Personenschäden. Ich würde mir aber bewusst machen, dass der Job zwar juristische Elemente beinhaltet, aber es sich natürlich um keine kernjuristische Tätigkeit im eigentlichen Sinne handelt. Es geht um die Bewertung von Schadenfällen, d.h. Ermittlung des Sachverhaltes, Deckungs- und Haftungsprüfung. Letztere beinhaltet (im Haftpflichtbereich) die Prüfung von Schadenersatzansprüchen (deliktisch, vertraglich). Wenn du Personenschäden bearbeitest, spielt auch das Sozialversicherungsrecht eine Rolle. Weiterhin gehört die Prüfung und Durchführung von Regressen zu den Aufgaben. Ebenfalls gehört die Koordination und Begleitung von Gerichtsverfahren, Beauftragung von externen Rechtsanwälten und Sachverständigen zu der Tätigkeit. Man steht regelmäßig im Austausch mit Rechtsanwälten (sowohl mit den eigenen als auch mit denen der Gegenseite).
Die Karrieremöglichkeiten in dem Bereich sind sehr unterschiedlich und hängen von deinem Einsatz und Leistung ab. Bei uns gibt es Leute, die haben sich nach 2-3 Jahren in den Großschadenbereich entwickelt (selten), bei anderen dauert es 6 oder 10 Jahre. Viele andere sind seit 10 oder 15 Jahren immer noch nicht im Großschadenbereich angekommen. Natürlich kann man potenziell auch Gruppenleiter werden oder auch höhere Führungspositionen erreichen. Auch ist es natürlich möglich, zunächst im Schadenbereich anzufangen und dann innerhalb des Unternehmens in einen anderen Bereich zu wechseln (Stellen werden zuerst intern ausgeschrieben).
Weiterhin würde ich mir bewusst machen, dass es sich hier um eine kaufmännische Sachbearbeiterstelle handelt. Ein Studium ist formal für die Position nicht erforderlich. Bei uns im Team arbeiten neben Volljuristen, Wirtschaftsjuristen und Betriebswirten auch "einfache" Versicherungskaufleute. Gleichaltrige, die z.B. eine Ausbildung oder Bachelor gemacht haben, arbeiteten hier schon seit vielen Jahren in dem Bereich, wenn du als Volljurist einsteigst. Manche Versicherer schreiben die Stellen auch für 1. Stex aus.
Wenn du dich für den Versicherungsbereich interessierst und keinen Wert darauf legst, im kernjuristischen Bereich zu arbeiten, kann das durchaus ein interessanter Einstieg sein. Karrieremöglichkeiten hängen wie gesagt von Einsatz und Leistung ab. Ggf. könnte hier auch der Wechsel des Unternehmens erforderlich/hilfreich sein, um weiterzukommen. Mit ordentlichen Noten würde ich schauen, dass ich direkt im Großschadenbereich einsteige oder schnell dahin komme.
Bei uns im Team gibt es eine Unterteilung nach Schadenhöhe. Es gibt Großschadensachbearbeiter, die alle Schäden ab 100k Euro aufwärts (bis in den Millionenbereich) bearbeiten, und "normale" Sachbearbeiter, die alles unter 100k Euro bearbeiten, wobei es hier keine starre Grenze gibt. Ich bin in letzterem Bereich beschäftigt. Bei uns hat jeder Sachbearbeiter eine Vollmacht, innerhalb derer die Schäden selbstständig bearbeitet werden können, wenn es darüber hinaus geht, muss eine Freigabe vom Gruppenleiter oder Sachbearbeiter mit höherer Vollmacht erfolgen.
Die Tätigkeit ist durchaus interessant. Ich bearbeite sowohl Sach- als auch Personenschäden. Ich würde mir aber bewusst machen, dass der Job zwar juristische Elemente beinhaltet, aber es sich natürlich um keine kernjuristische Tätigkeit im eigentlichen Sinne handelt. Es geht um die Bewertung von Schadenfällen, d.h. Ermittlung des Sachverhaltes, Deckungs- und Haftungsprüfung. Letztere beinhaltet (im Haftpflichtbereich) die Prüfung von Schadenersatzansprüchen (deliktisch, vertraglich). Wenn du Personenschäden bearbeitest, spielt auch das Sozialversicherungsrecht eine Rolle. Weiterhin gehört die Prüfung und Durchführung von Regressen zu den Aufgaben. Ebenfalls gehört die Koordination und Begleitung von Gerichtsverfahren, Beauftragung von externen Rechtsanwälten und Sachverständigen zu der Tätigkeit. Man steht regelmäßig im Austausch mit Rechtsanwälten (sowohl mit den eigenen als auch mit denen der Gegenseite).
Die Karrieremöglichkeiten in dem Bereich sind sehr unterschiedlich und hängen von deinem Einsatz und Leistung ab. Bei uns gibt es Leute, die haben sich nach 2-3 Jahren in den Großschadenbereich entwickelt (selten), bei anderen dauert es 6 oder 10 Jahre. Viele andere sind seit 10 oder 15 Jahren immer noch nicht im Großschadenbereich angekommen. Natürlich kann man potenziell auch Gruppenleiter werden oder auch höhere Führungspositionen erreichen. Auch ist es natürlich möglich, zunächst im Schadenbereich anzufangen und dann innerhalb des Unternehmens in einen anderen Bereich zu wechseln (Stellen werden zuerst intern ausgeschrieben).
Weiterhin würde ich mir bewusst machen, dass es sich hier um eine kaufmännische Sachbearbeiterstelle handelt. Ein Studium ist formal für die Position nicht erforderlich. Bei uns im Team arbeiten neben Volljuristen, Wirtschaftsjuristen und Betriebswirten auch "einfache" Versicherungskaufleute. Gleichaltrige, die z.B. eine Ausbildung oder Bachelor gemacht haben, arbeiteten hier schon seit vielen Jahren in dem Bereich, wenn du als Volljurist einsteigst. Manche Versicherer schreiben die Stellen auch für 1. Stex aus.
Wenn du dich für den Versicherungsbereich interessierst und keinen Wert darauf legst, im kernjuristischen Bereich zu arbeiten, kann das durchaus ein interessanter Einstieg sein. Karrieremöglichkeiten hängen wie gesagt von Einsatz und Leistung ab. Ggf. könnte hier auch der Wechsel des Unternehmens erforderlich/hilfreich sein, um weiterzukommen. Mit ordentlichen Noten würde ich schauen, dass ich direkt im Großschadenbereich einsteige oder schnell dahin komme.
25.11.2023, 00:31
Hallo zusammen, danke für die ausführlichen Antworten!
@Freidenkender
Das klingt insgesamt doch recht positiv! Vielen Dank für den umfangreichen Einblick. Es scheint dann ja so zu sein, dass man, sobald man einmal den "Fuß in der Tür" hat, innerhalb des Unternehmens gute Chancen hat, über die Bewerbung aus dem Inneren an bestimmte Positionen zu kommen.
Danke auch für die Einschätzung zu der tariflichen Eingruppierung. Wenn du sagst, dass auch auf dieser Stelle noch etwas möglich sein könnte, meinst du damit Verhandlungen? Ich hatte angenommen, dass schon vorher feststeht, wie eine Stelle eingruppiert ist. Ist es in solchen Fällen tatsächlich möglich, eine höhere TG "auszuhandeln"?
@user_nrw
Besten Dank für die Informationen! Gut zu wissen, dass üblicherweise zunächst innerhalb des Unternehmens ausgeschrieben wird. Da scheint es sich dann ja zu lohnen, die Augen offen zu halten, wenn man z.B. in die Rechtsabteilung wechseln will.
Auch, dass du in einem gemischten Team tätig bist, ist interessant. Dass die Stelle formal auch anderweitig (z.B. mit Wirtschaftsjuristen) besetzt werden kann, hatte ich nicht im Blick. In meinem Fall ist es so, dass ausdrücklich nach Volljuristen gesucht wurde und das Team auch ausschließlich aus solchen besteht. Deshalb hat mich die tarifvertragliche Eingruppierung auch etwas gewundert.
Wie sieht es denn bei dir mit der TG nach 3 Jahren aus? Ich verstehe das so, dass du nach wie vor im normalen Schadensbereich geblieben bist. War dennoch ein Gruppenaufstieg möglich?
@Freidenkender
Das klingt insgesamt doch recht positiv! Vielen Dank für den umfangreichen Einblick. Es scheint dann ja so zu sein, dass man, sobald man einmal den "Fuß in der Tür" hat, innerhalb des Unternehmens gute Chancen hat, über die Bewerbung aus dem Inneren an bestimmte Positionen zu kommen.
Danke auch für die Einschätzung zu der tariflichen Eingruppierung. Wenn du sagst, dass auch auf dieser Stelle noch etwas möglich sein könnte, meinst du damit Verhandlungen? Ich hatte angenommen, dass schon vorher feststeht, wie eine Stelle eingruppiert ist. Ist es in solchen Fällen tatsächlich möglich, eine höhere TG "auszuhandeln"?
@user_nrw
Besten Dank für die Informationen! Gut zu wissen, dass üblicherweise zunächst innerhalb des Unternehmens ausgeschrieben wird. Da scheint es sich dann ja zu lohnen, die Augen offen zu halten, wenn man z.B. in die Rechtsabteilung wechseln will.
Auch, dass du in einem gemischten Team tätig bist, ist interessant. Dass die Stelle formal auch anderweitig (z.B. mit Wirtschaftsjuristen) besetzt werden kann, hatte ich nicht im Blick. In meinem Fall ist es so, dass ausdrücklich nach Volljuristen gesucht wurde und das Team auch ausschließlich aus solchen besteht. Deshalb hat mich die tarifvertragliche Eingruppierung auch etwas gewundert.
Wie sieht es denn bei dir mit der TG nach 3 Jahren aus? Ich verstehe das so, dass du nach wie vor im normalen Schadensbereich geblieben bist. War dennoch ein Gruppenaufstieg möglich?
25.11.2023, 01:01
Bei uns im Haftpflichtbereich ist es ein gemischtes Team. Wir haben aber auch ein Parallelteam, das ausschließlich aus Volljuristen besteht.
Ich habe die 3 Jahre noch nicht ganz voll. Bin immer noch auf der gleichen Position wie zu Beginn. Ich bin in TG 5-6 eingestiegen und bin da bislang immer noch eingruppiert.
Ich habe die 3 Jahre noch nicht ganz voll. Bin immer noch auf der gleichen Position wie zu Beginn. Ich bin in TG 5-6 eingestiegen und bin da bislang immer noch eingruppiert.
25.11.2023, 01:57
(25.11.2023, 00:31)Ref.NRW... schrieb: Hallo zusammen, danke für die ausführlichen Antworten!
@Freidenkender
Das klingt insgesamt doch recht positiv! Vielen Dank für den umfangreichen Einblick. Es scheint dann ja so zu sein, dass man, sobald man einmal den "Fuß in der Tür" hat, innerhalb des Unternehmens gute Chancen hat, über die Bewerbung aus dem Inneren an bestimmte Positionen zu kommen.
Danke auch für die Einschätzung zu der tariflichen Eingruppierung. Wenn du sagst, dass auch auf dieser Stelle noch etwas möglich sein könnte, meinst du damit Verhandlungen? Ich hatte angenommen, dass schon vorher feststeht, wie eine Stelle eingruppiert ist. Ist es in solchen Fällen tatsächlich möglich, eine höhere TG "auszuhandeln"?
@user_nrw
Besten Dank für die Informationen! Gut zu wissen, dass üblicherweise zunächst innerhalb des Unternehmens ausgeschrieben wird. Da scheint es sich dann ja zu lohnen, die Augen offen zu halten, wenn man z.B. in die Rechtsabteilung wechseln will.
Auch, dass du in einem gemischten Team tätig bist, ist interessant. Dass die Stelle formal auch anderweitig (z.B. mit Wirtschaftsjuristen) besetzt werden kann, hatte ich nicht im Blick. In meinem Fall ist es so, dass ausdrücklich nach Volljuristen gesucht wurde und das Team auch ausschließlich aus solchen besteht. Deshalb hat mich die tarifvertragliche Eingruppierung auch etwas gewundert.
Wie sieht es denn bei dir mit der TG nach 3 Jahren aus? Ich verstehe das so, dass du nach wie vor im normalen Schadensbereich geblieben bist. War dennoch ein Gruppenaufstieg möglich?
ob handeln möglich ist, ist sicher auch abhängig von dem Unternehmen. Wir sind da z.B. sehr strikt. Bei uns ist jeder Job sauber eingruppiert und es ist auch egal wo du arbeitest. Gleicher Job gleicher Lohn. Daher gibt es Verhandlungen bei uns nicht. Führt aber auch dazu, dass wir Bewerber überraschen und mehr auf den Tisch legen als gedacht
Ich kenne aus der Branche aber auch andere Versicherer. Das sind eher die kleineren, bei denen bestehen auch Möglichkeiten zu verhandeln. Da ist dann aber der Jurist auch eher die Ausnahme. Wir sind dafür einfach zu groß, dass man sich eine unharmonische Vergütungsstruktur leisten könnte
mein Hinweis auf die Vergütung bezog sich eher darauf, dass bei uns der Einstieg in eine "komplexe" Sachbearbeitung wohl bei TG6 läge.
Es schadet aber nicht bei der Vergütung trotzdem mal nachzufragen, ob noch was drin ist.
12.01.2024, 12:44
Update: Ich wechsel jetzt demnächst nach 3 Jahren zu einem anderen großen Versicherer in den Großschadenbereich (ebenfalls Haftpflicht). Starte dort in TG7 und nach der Probezeit TG 7-8.
12.01.2024, 21:36
17.09.2024, 22:35
(24.11.2023, 01:53)Freidenkender schrieb: also ich arbeite in leitender Funktion in HR bei einer großen Versicherung in Bayern. Meines Erachtens bietet eine Versicherung wirklich gute Entwicklungsmöglichkeiten. Der Schadensbereich ist häufig der Einstieg für Juristen, aber große Häuser bieten tolle Optionen.das heißt, wenn man mit 29 Jahren den Job aufnimmt, dass man automatisch bei 11 Jahren Berufserfahrung landet?
3 Geschichten aus unserem Haus aus der letzten Zeit, die ich recht gut kenne. 1 Kollege hat bei mir im Bereich Ref gemacht, dann im KFZ-Schaden eingestiegen und nach einem Jahr in die Rechtsabteilung gewechselt. Weiterer Kollege ist nach seinem Einstieg im Schaden nach 2 Jahren in den Bereich Geldwäsche gewechselt. Eine Kollegin aus dem Personenschaden ist nun bei mir in HR. Das sind nur 3 Kollegen, die ich echt gut kenne. Könnte noch viele Beispiele nennen mit Wechseln in den Bereich Kapitalanlage, Revision, Datenschutz....
Das Einstiegsgehalt für "Komplexschaden" mit TG 5 ist eher am unteren Rand. Ist sicher bei jeder Gesellschaft anders und jeder wird "komplex" anders bewerten, aber da geht sicher auch auf dieser Stelle noch was nach oben. Schadenbereich sind außerdem sehr groß, so dass auch dort Entwicklungsmöglichkeiten geboten sind.
Den Tarifvertrag und die Definition der Tarifstufen findest du hier AGV Versicherungen | Home | Tarifpolitik | Tarifverträge (agv-vers.de)
Interessant sind ggf. auch die Berufsjahre. Wir zählen ab dem 18 Lebensjahr einfach nach oben