02.08.2023, 13:31
Hi zusammen,
ich hatte im Erstversuch leider nur 6,5 Punkte, wobei selbst das über meine Leistungsfähigkeit täuscht, weil mich die mündliche nochmal extrem hochgerissen hat.
Woran es meiner Ansicht nach lag:
-ich habe keine Klausur zuende geschrieben, meistens nur die Hälfte der Aufgaben gelöst
-ich hatte viel zu wenig materielles Wissen, wodurch ich an vielen Stellen Zeit verloren habe, weil ich mir irgendwas aus dem Gesetz zusammen gebastelt habe.
-ich habe keinen Schimmer von juristischer Methodenlehre, habe immer einfach sturr Sinn und Zweck und Wortlaut der Norm gegeneinander abgewogen und den Sinn und Zweck siegen lassen
Ich hab mich, nach 8 Jahre langer Jura-Pause, viel zu kurz vorbereitet, weil sich das Examen wie ein bedrohlicher Endgegner vor mir aufgebaut hatte und ich irgendwann an den Punkt kam, an dem ich wusste, wenn ich es jetzt nicht einmal durchziehe, mache ich es nie. Habe dann einfach schnell zwei Monate vorher alle Schwabe Bücher durchgelesen. War richtig dumm, ich weiß.
Für den Verbesserungsversuch will ich es besser machen.
Ich lese unglaublich langsam, schaffe pro Tag nicht mehr als 20 Seiten Lehrbuch/Skript, daher will ich das so gut es geht auslassen. Nur im Strafrecht AT werde ich den Rengier durcharbeiten, weil ich da wirklich null Ahnung habe.
Darüber hinaus habe ich mir folgendes überlegt:
-In den Klausuren im Zivilrecht kam es mir so vor, als bestünden sie nicht aus einem großen Fall, sondern eigentlich aus mehreren kleinen, die zu einem verbastelt wurden. Daher dachte ich, dass ich am besten die kleinen Fallbücher von Hemmer durcharbeite. So würde ich mir das materielle Wissen draufschaffen, ohne Lehrbücher lesen zu müssen. Die verbleibenden Monate würde ich mit dem Gliedern von Original-Examensfällen verbringen.
-Im Öffentliche Recht weiß ich eigentlich recht viel und habe auch ein gutes systematisches Verständnis. Im Erstversuch war ich einfach viel zu langsam und habe die Klausuren nicht annähernd fertig geschrieben. Daher ist der Plan, zwei Klausuren pro Woche zu schreiben und zur Korrektur abzugeben (1x Uni Klausurenkurs, 1x Juracademy)
-im Strafrecht weiß ich nichts. Da hatte ich im Erstversuch Glück, dass nichts wildes aus dem AT gefragt war und Delikte, welche die wenigsten so richtig können. Hab da einfach gefreestylt ohne Ende.
Daher fällt es mir hier am schwierigsten, mir einen Plan zu überlegen. AT, wie gesagt, mit Rengier. Aber BT? Ich dachte, vielleicht entweder mit dem aufgezeichneten Unirep des letzten Jahres oder Lecturio oder Juracademy.
Was haltet ihr von dem Plan? Was hat euch am besten geholfen, euch fürs Examen vorzubereiten?
Welches Buch zur Methodenlehre könnt ihr empfehlen?
Danke und Grüße
Der Weltenbummler
ich hatte im Erstversuch leider nur 6,5 Punkte, wobei selbst das über meine Leistungsfähigkeit täuscht, weil mich die mündliche nochmal extrem hochgerissen hat.
Woran es meiner Ansicht nach lag:
-ich habe keine Klausur zuende geschrieben, meistens nur die Hälfte der Aufgaben gelöst
-ich hatte viel zu wenig materielles Wissen, wodurch ich an vielen Stellen Zeit verloren habe, weil ich mir irgendwas aus dem Gesetz zusammen gebastelt habe.
-ich habe keinen Schimmer von juristischer Methodenlehre, habe immer einfach sturr Sinn und Zweck und Wortlaut der Norm gegeneinander abgewogen und den Sinn und Zweck siegen lassen
Ich hab mich, nach 8 Jahre langer Jura-Pause, viel zu kurz vorbereitet, weil sich das Examen wie ein bedrohlicher Endgegner vor mir aufgebaut hatte und ich irgendwann an den Punkt kam, an dem ich wusste, wenn ich es jetzt nicht einmal durchziehe, mache ich es nie. Habe dann einfach schnell zwei Monate vorher alle Schwabe Bücher durchgelesen. War richtig dumm, ich weiß.
Für den Verbesserungsversuch will ich es besser machen.
Ich lese unglaublich langsam, schaffe pro Tag nicht mehr als 20 Seiten Lehrbuch/Skript, daher will ich das so gut es geht auslassen. Nur im Strafrecht AT werde ich den Rengier durcharbeiten, weil ich da wirklich null Ahnung habe.
Darüber hinaus habe ich mir folgendes überlegt:
-In den Klausuren im Zivilrecht kam es mir so vor, als bestünden sie nicht aus einem großen Fall, sondern eigentlich aus mehreren kleinen, die zu einem verbastelt wurden. Daher dachte ich, dass ich am besten die kleinen Fallbücher von Hemmer durcharbeite. So würde ich mir das materielle Wissen draufschaffen, ohne Lehrbücher lesen zu müssen. Die verbleibenden Monate würde ich mit dem Gliedern von Original-Examensfällen verbringen.
-Im Öffentliche Recht weiß ich eigentlich recht viel und habe auch ein gutes systematisches Verständnis. Im Erstversuch war ich einfach viel zu langsam und habe die Klausuren nicht annähernd fertig geschrieben. Daher ist der Plan, zwei Klausuren pro Woche zu schreiben und zur Korrektur abzugeben (1x Uni Klausurenkurs, 1x Juracademy)
-im Strafrecht weiß ich nichts. Da hatte ich im Erstversuch Glück, dass nichts wildes aus dem AT gefragt war und Delikte, welche die wenigsten so richtig können. Hab da einfach gefreestylt ohne Ende.
Daher fällt es mir hier am schwierigsten, mir einen Plan zu überlegen. AT, wie gesagt, mit Rengier. Aber BT? Ich dachte, vielleicht entweder mit dem aufgezeichneten Unirep des letzten Jahres oder Lecturio oder Juracademy.
Was haltet ihr von dem Plan? Was hat euch am besten geholfen, euch fürs Examen vorzubereiten?
Welches Buch zur Methodenlehre könnt ihr empfehlen?
Danke und Grüße
Der Weltenbummler
02.08.2023, 16:02
(02.08.2023, 13:31)Weltenbummler schrieb: Hi zusammen,
ich hatte im Erstversuch leider nur 6,5 Punkte, wobei selbst das über meine Leistungsfähigkeit täuscht, weil mich die mündliche nochmal extrem hochgerissen hat.
Woran es meiner Ansicht nach lag:
-ich habe keine Klausur zuende geschrieben, meistens nur die Hälfte der Aufgaben gelöst
-ich hatte viel zu wenig materielles Wissen, wodurch ich an vielen Stellen Zeit verloren habe, weil ich mir irgendwas aus dem Gesetz zusammen gebastelt habe.
-ich habe keinen Schimmer von juristischer Methodenlehre, habe immer einfach sturr Sinn und Zweck und Wortlaut der Norm gegeneinander abgewogen und den Sinn und Zweck siegen lassen
Ich hab mich, nach 8 Jahre langer Jura-Pause, viel zu kurz vorbereitet, weil sich das Examen wie ein bedrohlicher Endgegner vor mir aufgebaut hatte und ich irgendwann an den Punkt kam, an dem ich wusste, wenn ich es jetzt nicht einmal durchziehe, mache ich es nie. Habe dann einfach schnell zwei Monate vorher alle Schwabe Bücher durchgelesen. War richtig dumm, ich weiß.
Für den Verbesserungsversuch will ich es besser machen.
Ich lese unglaublich langsam, schaffe pro Tag nicht mehr als 20 Seiten Lehrbuch/Skript, daher will ich das so gut es geht auslassen. Nur im Strafrecht AT werde ich den Rengier durcharbeiten, weil ich da wirklich null Ahnung habe.
Darüber hinaus habe ich mir folgendes überlegt:
-In den Klausuren im Zivilrecht kam es mir so vor, als bestünden sie nicht aus einem großen Fall, sondern eigentlich aus mehreren kleinen, die zu einem verbastelt wurden. Daher dachte ich, dass ich am besten die kleinen Fallbücher von Hemmer durcharbeite. So würde ich mir das materielle Wissen draufschaffen, ohne Lehrbücher lesen zu müssen. Die verbleibenden Monate würde ich mit dem Gliedern von Original-Examensfällen verbringen.
-Im Öffentliche Recht weiß ich eigentlich recht viel und habe auch ein gutes systematisches Verständnis. Im Erstversuch war ich einfach viel zu langsam und habe die Klausuren nicht annähernd fertig geschrieben. Daher ist der Plan, zwei Klausuren pro Woche zu schreiben und zur Korrektur abzugeben (1x Uni Klausurenkurs, 1x Juracademy)
-im Strafrecht weiß ich nichts. Da hatte ich im Erstversuch Glück, dass nichts wildes aus dem AT gefragt war und Delikte, welche die wenigsten so richtig können. Hab da einfach gefreestylt ohne Ende.
Daher fällt es mir hier am schwierigsten, mir einen Plan zu überlegen. AT, wie gesagt, mit Rengier. Aber BT? Ich dachte, vielleicht entweder mit dem aufgezeichneten Unirep des letzten Jahres oder Lecturio oder Juracademy.
Was haltet ihr von dem Plan? Was hat euch am besten geholfen, euch fürs Examen vorzubereiten?
Welches Buch zur Methodenlehre könnt ihr empfehlen?
Danke und Grüße
Der Weltenbummler
Klausuren, Klausuren und nochmal Klausuren. Mindestens 2 die Woche. Dann ordentlich und selbstkritisch nacharbeiten. Klausuren (unter realen Examensbedingungen! nur dann klappt es) sind mE die beste Möglichkeit, ein super Examen zu schreiben. Es ist natürlich auch der ungemütlichste Weg. Mir hats geholfen, habe 2 Klausuren die Woche (Fr u. Sa) geschrieben uns bin auf 8,33, mit der Mdl. dann Prädikat gekommen.
02.08.2023, 16:32
Danke sehr für deine Antwort.
Was hast du denn an den anderen Tagen gemacht? Lehrbücher gelesen oder auch vorrangig Fälle gelöst?
Was hast du denn an den anderen Tagen gemacht? Lehrbücher gelesen oder auch vorrangig Fälle gelöst?
02.08.2023, 16:45
Also Klausuren sind sehr wichtig. So wie Du es beschrieben hast, fehlen Dir aber schon ein paar Kenntnisse, die Du fürs Examen definitiv drauf haben müsstest.
Deshalb bringt Dir nur Klausuren schreiben auch nichts. Würde Dir deshalb einen Mittelweg empfehlen:
1x die Woche eine Klausur komplett ausschreiben (Klausurenkurs in der Uni oder anderer Anbieter - fand Alpmann Schmidt KK ganz gut)
1x die Woche Fälle auf Examensniveau Stichpunktartig / Skizzenartig lösen
Ansonsten: Karteikarten ballern!
Wenn Du noch keine eigenen Karteikarten geschriebenen hast, besorg dir vorgeschriebene Karteikarten. Meine Favoriten für die Wiederholung waren die Shorties von Hemmer (alle Boxen) oder/und die Basiskarten von Kahn über Anki (die ich mit eigenen geschriebenen über mein Rep ergänzt habe). Ganz wichtig - entscheid dich für ein Set und bleib dabei! Fürs ausprobieren ist wohl nur wenig Zeit.
6 Monate sind schon relativ wenig Zeit um selbst die Karteikarten durchzukriegen (mit entsprechenden Wiederholungen fürs Langzeitgedächtnis): die Skripten und Lehrbücher bringen Dir da einen Scheiß, wenn Du jetzt erst anfängst Sie zusammenzufassen (es sei denn Du behältst alles direkt nach dem Lesen).
Für die Nebengebiete: Skript (von nem Rep oder Uni-Rep - so n paar Seiten kein AS-Heft oder ähnliches) oder abgespeckt die Basiskarten durchhauen (kleine Empfehlung: https://www.jura.uni-muenchen.de/fakulta...index.html ZPO Crashkurs von Fevers - falls Du gegen Ende noch Zeit dafür hast!)
Ansonsten grundsätzlich: Nimm Dir nichts vor, was vom Pensum nur schwer oder unmöglich zu schaffen ist. Du brauchst mal n halben Tag Pause und Sport ist auch wichtig um nicht komplett abzudrehen.
Respekt übrigens, dass Du nur mit Schwabe etc. auf die 6,5 P gekommen bist! Viele schaffen mit viel mehr Vorbereitung nicht mal das.
Viel Erfolg!!
Edit: Wenns quick und dirty sein muss: https://www.repetitorium-hofmann.de/skripten/
Ist jetzt nicht das ausführlichste aber für ne Basiswiederholung völlig ausreichend! Auch der Lernplan ist zur Orientierung nicht so übel: https://www.repetitorium-hofmann.de/lernplan/
Deshalb bringt Dir nur Klausuren schreiben auch nichts. Würde Dir deshalb einen Mittelweg empfehlen:
1x die Woche eine Klausur komplett ausschreiben (Klausurenkurs in der Uni oder anderer Anbieter - fand Alpmann Schmidt KK ganz gut)
1x die Woche Fälle auf Examensniveau Stichpunktartig / Skizzenartig lösen
Ansonsten: Karteikarten ballern!
Wenn Du noch keine eigenen Karteikarten geschriebenen hast, besorg dir vorgeschriebene Karteikarten. Meine Favoriten für die Wiederholung waren die Shorties von Hemmer (alle Boxen) oder/und die Basiskarten von Kahn über Anki (die ich mit eigenen geschriebenen über mein Rep ergänzt habe). Ganz wichtig - entscheid dich für ein Set und bleib dabei! Fürs ausprobieren ist wohl nur wenig Zeit.
6 Monate sind schon relativ wenig Zeit um selbst die Karteikarten durchzukriegen (mit entsprechenden Wiederholungen fürs Langzeitgedächtnis): die Skripten und Lehrbücher bringen Dir da einen Scheiß, wenn Du jetzt erst anfängst Sie zusammenzufassen (es sei denn Du behältst alles direkt nach dem Lesen).
Für die Nebengebiete: Skript (von nem Rep oder Uni-Rep - so n paar Seiten kein AS-Heft oder ähnliches) oder abgespeckt die Basiskarten durchhauen (kleine Empfehlung: https://www.jura.uni-muenchen.de/fakulta...index.html ZPO Crashkurs von Fevers - falls Du gegen Ende noch Zeit dafür hast!)
Ansonsten grundsätzlich: Nimm Dir nichts vor, was vom Pensum nur schwer oder unmöglich zu schaffen ist. Du brauchst mal n halben Tag Pause und Sport ist auch wichtig um nicht komplett abzudrehen.
Respekt übrigens, dass Du nur mit Schwabe etc. auf die 6,5 P gekommen bist! Viele schaffen mit viel mehr Vorbereitung nicht mal das.
Viel Erfolg!!
Edit: Wenns quick und dirty sein muss: https://www.repetitorium-hofmann.de/skripten/
Ist jetzt nicht das ausführlichste aber für ne Basiswiederholung völlig ausreichend! Auch der Lernplan ist zur Orientierung nicht so übel: https://www.repetitorium-hofmann.de/lernplan/
03.08.2023, 08:40
Viele Dank für deine ausführliche Antwort und die vielen Tipps!
Klausuren werde ich auf jeden Fall 1-2 die Woche ausschreiben. Kostet sauviel Zeit, aber ich würde sagen, mangelnde Klausurpraxis war mein größtes Problem.
Daneben werde ich Fälle gliedern.
Karteikarten schaue ich mir mal an. Die Karten von Thomas Kahn sehen auf den ersten Blick ja schonmal spitze aus, aber das sind einfach viel zu viele, um sie in 6 Monaten durchzukriegen.
Ich schaue mir mal die Shorties und die Karten von JI an.
Klausuren werde ich auf jeden Fall 1-2 die Woche ausschreiben. Kostet sauviel Zeit, aber ich würde sagen, mangelnde Klausurpraxis war mein größtes Problem.
Daneben werde ich Fälle gliedern.
Karteikarten schaue ich mir mal an. Die Karten von Thomas Kahn sehen auf den ersten Blick ja schonmal spitze aus, aber das sind einfach viel zu viele, um sie in 6 Monaten durchzukriegen.
Ich schaue mir mal die Shorties und die Karten von JI an.
03.08.2023, 09:22
Ich muss da meinem Vorredner teilweise widersprechen. Meiner Erfahrung nach war es nämlich genau das, was mich und viele meiner Kommilitonen nach vorne gebracht hat: Klausuren schreiben unter Examensbedingungen, obwohl man keine Ahnung hat. Denn letztlich ist es nun einmal so, dass man ohnehin nicht alles lernen kann. Die Fähigkeit Klausuren einer vertretbaren Lösung zuzuführen, obwohl man nicht jedes Rechtsproblem kennt, ist deshalb mE das Wichtigste fürs Examen. Das ist nichts, was man auswendig lernen kann, sondern eine Fähigkeit, die man vglb. mit einer fremden Sprache oder einem Instrument schlicht üben muss. Ich würde deshalb auf jeden Fall 2 Klausuren schreiben. Besser dazu noch 1 Klausur pro Woche gliedern. Vor dsm Examen, wenn man die Probeklausuren nicht mehr rechtzeitig zurückbekommt, dann 4 Klausuren pro Woche gliedern.
An den restlichen Tagen habe ich Aufsätze gelesen und daraus Karteikarten geschrieben, die ich jeden morgen (außer an Klausurtagen) eine Stunde gelernt habe. Das hat mich aber nicht so sehr nach vorne gebracht. Die Klausuren waren es.
An den restlichen Tagen habe ich Aufsätze gelesen und daraus Karteikarten geschrieben, die ich jeden morgen (außer an Klausurtagen) eine Stunde gelernt habe. Das hat mich aber nicht so sehr nach vorne gebracht. Die Klausuren waren es.
03.08.2023, 10:33
Ich würde eher meinem Vorvorredner zustimmen und einen Mittelweg empfehlen. Noch so viele Probeklausuren helfen über fehlendes Grundlagenwissen und einiges an Spezialwissen, das man nicht in Kommentaren findet (zB Baurecht, aktuelle Rechtsprechung), nicht hinweg. Der Satz „Die Sau wird nicht vom Wiegen fett“ stimmt für das Zweite zwar weniger als für das Erste, aber es ist immer noch was dran.
Tatbestände schreiben und Formalia lernt man in der Tat durchs Klausurenschreiben, aber das materielle Recht, um das es auch im Zweiten immer noch primär geht, eben nicht bzw. nur punktuell und mit grossem Aufwand.
Tatbestände schreiben und Formalia lernt man in der Tat durchs Klausurenschreiben, aber das materielle Recht, um das es auch im Zweiten immer noch primär geht, eben nicht bzw. nur punktuell und mit grossem Aufwand.
03.08.2023, 10:37
(03.08.2023, 10:33)Spencer schrieb: Ich würde eher meinem Vorvorredner zustimmen und einen Mittelweg empfehlen. Noch so viele Probeklausuren helfen über fehlendes Grundlagenwissen und einiges an Spezialwissen, das man nicht in Kommentaren findet (zB Baurecht, aktuelle Rechtsprechung), nicht hinweg. Der Satz „Die Sau wird nicht vom Wiegen fett“ stimmt für das Zweite zwar weniger als für das Erste, aber es ist immer noch was dran.
Tatbestände schreiben und Formalia lernt man in der Tat durchs Klausurenschreiben, aber das materielle Recht, um das es auch im Zweiten immer noch primär geht, eben nicht bzw. nur punktuell und mit grossem Aufwand.
Es geht hier - soweit ich das verstanden habe - um das erste Examen. Was deine Aussage aber nicht weniger richtig macht; im Gegenteil stehen ja gar keine Kommentare zur Verfügung, deshalb sollten zumindest in den Rechtsgebieten die absoluten Grundlagen sitzen, weil die "unbekannten Probleme" sonst keine Detailprobleme, sondern Basiswissen sind.
03.08.2023, 14:08
Ah, sorry! Dann würde ich erst Recht nicht zuviel Zeit mit Klausurenschreiben verbringen. Für das Erste habe ich 25 Klausuren geschrieben und mich 18 Monate (Rep + 6 Monate) insgesamt vorbereitet. Die Klausuren haben zumindest mir völlig ausgereicht, um den Gutachtenstil zu trainieren und ein Gefühl für die richtige Zeiteinteilung zu entwickeln. Nach der damaligen Mehrheitsmeinung hätte ich in der Zeit mindestens 80 Klausuren schreiben müssen…
Das fundierte materielle Wissen, das ich mir stattdessen in der Zeit angeeignet habe, hat mich dann auch noch durchs Zweite getragen, obwohl ich da dann mit 20 Klausuren wirklich zu wenig geschrieben hatte.
Das fundierte materielle Wissen, das ich mir stattdessen in der Zeit angeeignet habe, hat mich dann auch noch durchs Zweite getragen, obwohl ich da dann mit 20 Klausuren wirklich zu wenig geschrieben hatte.
03.08.2023, 20:26
(03.08.2023, 14:08)Spencer schrieb: Ah, sorry! Dann würde ich erst Recht nicht zuviel Zeit mit Klausurenschreiben verbringen. Für das Erste habe ich 25 Klausuren geschrieben und mich 18 Monate (Rep + 6 Monate) insgesamt vorbereitet. Die Klausuren haben zumindest mir völlig ausgereicht, um den Gutachtenstil zu trainieren und ein Gefühl für die richtige Zeiteinteilung zu entwickeln. Nach der damaligen Mehrheitsmeinung hätte ich in der Zeit mindestens 80 Klausuren schreiben müssen…
Das fundierte materielle Wissen, das ich mir stattdessen in der Zeit angeeignet habe, hat mich dann auch noch durchs Zweite getragen, obwohl ich da dann mit 20 Klausuren wirklich zu wenig geschrieben hatte.
Alle die ich kenne, die derartig wenige Klausuren geschrieben haben sind über 6P im 1
Examen nicht hinausgekommen (was nicht heißen soll, dass es nicht mglw auch Ausnahmen gibt). Das Klausurenschreiben wird daher von allen Repetitorien und Profs ja nicht ohne Grund gepredigt. Verstehe Deinen Einwand auch nicht. Schreibt man Fr + Sa Klausur und löst ggf. noch eine weitere bleiben immer noch 3,5 Tage bzw. 4 Tage, um normal zu lernen. Für diese Tage muss man sich natürlich einen Plan machen. Warum meinst Du, man könne dort keine Grundlagen lernen?