26.03.2023, 13:12
Hallo,
ich arbeite jetzt seit zwei Jahren als Rechtsanwalt im Steuerrecht und bin mir hinsichtlich des weiteren Berufswegs unsicher. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir diesbezüglich ein paar Einschätzungen geben könnt.
Zunächst kurz zu mir, ich habe beide Examen im befriedigenden Bereich (7,8 P und 7,08 P) absolviert, der Schwerpunkt lag jeweils im Steuerrecht. Zudem hatte ich zuvor noch einen Bachelor in VWL und einen LLM im Inland absolviert, auch jeweils mit Schwerpunkt Steuern.
Ich arbeite in einer mittelständischen Kanzlei. Das erste Jahr lief eigentlich ganz gut, im zweiten Jahr konnte ich das Umsatzziel allerdings nicht erreichen (meine Umsätze lagen ca. bei € 150 T und 140 T). Im Wesentlichen ist es so, dass ich die Fälle qualitativ zwar oft ordentlich bearbeite, aber zu viel Zeit benötige. Vermutlich resultiert es teilweise auch aus einer inneren Unsicherheit. Zum einen, weil ich allgemein oft Zeitprobleme habe, zum anderen aber auch aus der Komplexität der Materie. Manche Probleme fallen mir erst nach längerer Recherche auf, sodass ich immer denke, noch etwas übersehen zu haben und die Bearbeitung deswegen erst zu einem späten Zeitpunkt abschließe. Relativierend kann man ergänzen, dass teilweise auch andere Anwälte in unserem Bereich ähnliche Probleme hatten und dass meine Chefs kaum überhaupt passende Leute für den Bereich finden. Seitdem ich dort arbeite, gab es im Steuerbereich bei den Anwälten keine Neuanstellungen.
Eigentlich ist für diesen Sommer vorgesehen, dass ich in die StB-Prüfungsvorbereitung (15-Wochenkurs) gehe. Grundsätzlich hatte ich dies auch immer vor. Auch die Chefs möchten dies, sodass ich die entsprechende Freistellung bekommen habe.
Allerdings bin ich mir aufgrund der geschilderten Situation inzwischen hinsichtlich des StB-Examens nicht mehr ganz so sicher. Auch die Durchfallquoten sind ja bekanntlich erheblich. Ich könnte mir also durchaus eine andere berufliche Tätigkeit vorstellen. Eine Alternative, über die ich in letzter Zeit oft nachgedacht habe, wäre die Arbeit bei einem Landesrechnungshof. Ansonsten kämen sicher auch Stellen in Unternehmen in Betracht. Die Finanzverwaltung würde wahrscheinlich nicht so zu mir passen, da ich lieber selbst fachlich arbeite. Mir fällt es allerdings allgemein schwer zu erkennen, wo ich meine Stärken bestmöglich einsetzen kann.
Andererseits spricht sicher auch vieles dafür, weiterhin im Steuerrecht tätig zu sein. Ich denke, dass mir die Materie (abgesehen von dem "Zeitproblem") durchaus liegt und dass ich mich fachlich während der zwei Jahre sicher auch schon weiterentwickelt habe. Die Arbeit macht mir grundsätzlich auch Spaß, ich beschäftige mich gerne mit dem Steuerrecht (insb. Ertragsteuern, Steuerplanung, Unternehmensnachfolge, Internationales Steuerrecht, weniger Umsatzsteuerrecht). Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, jedenfalls mittelfristig in die Steuerabteilung eines Unternehmens zu wechseln. Laut den Stellenbeschreibungen scheint die Arbeit dort etwas "zahlenlastiger" zu sein, was mir entgegen kommen könnte, da ich mich selbst als zahlen- und matheaffin beschreiben würde.
Im Wesentlichen sehe ich also drei Optionen:
1.) Ich bleibe erstmal weiterhin in der Kanzlei und versuche mich an der StB-Prüfung. Notfalls müsste ich nächstes Jahr in den Zweitversuch, wenn es dieses Jahr nicht klappt.
2.) Ich wechsle den Arbeitgeber innerhalb des Steuerrechts, ggf. auch schon kurzfristig vor Beginn des StB-Kurses. Die StB-Prüfung würde ich dann ggf. erst nächstes Jahr in Angriff nehmen. Auch hier bestünde natürlich das Risiko, dass ich (endgültig) durch das StB-Examen falle.
3.) Ich kehre dem Steuerbereich komplett den Rücken und bewerbe mich bspw. bei einem Landesrechnungshof.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
ich arbeite jetzt seit zwei Jahren als Rechtsanwalt im Steuerrecht und bin mir hinsichtlich des weiteren Berufswegs unsicher. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir diesbezüglich ein paar Einschätzungen geben könnt.
Zunächst kurz zu mir, ich habe beide Examen im befriedigenden Bereich (7,8 P und 7,08 P) absolviert, der Schwerpunkt lag jeweils im Steuerrecht. Zudem hatte ich zuvor noch einen Bachelor in VWL und einen LLM im Inland absolviert, auch jeweils mit Schwerpunkt Steuern.
Ich arbeite in einer mittelständischen Kanzlei. Das erste Jahr lief eigentlich ganz gut, im zweiten Jahr konnte ich das Umsatzziel allerdings nicht erreichen (meine Umsätze lagen ca. bei € 150 T und 140 T). Im Wesentlichen ist es so, dass ich die Fälle qualitativ zwar oft ordentlich bearbeite, aber zu viel Zeit benötige. Vermutlich resultiert es teilweise auch aus einer inneren Unsicherheit. Zum einen, weil ich allgemein oft Zeitprobleme habe, zum anderen aber auch aus der Komplexität der Materie. Manche Probleme fallen mir erst nach längerer Recherche auf, sodass ich immer denke, noch etwas übersehen zu haben und die Bearbeitung deswegen erst zu einem späten Zeitpunkt abschließe. Relativierend kann man ergänzen, dass teilweise auch andere Anwälte in unserem Bereich ähnliche Probleme hatten und dass meine Chefs kaum überhaupt passende Leute für den Bereich finden. Seitdem ich dort arbeite, gab es im Steuerbereich bei den Anwälten keine Neuanstellungen.
Eigentlich ist für diesen Sommer vorgesehen, dass ich in die StB-Prüfungsvorbereitung (15-Wochenkurs) gehe. Grundsätzlich hatte ich dies auch immer vor. Auch die Chefs möchten dies, sodass ich die entsprechende Freistellung bekommen habe.
Allerdings bin ich mir aufgrund der geschilderten Situation inzwischen hinsichtlich des StB-Examens nicht mehr ganz so sicher. Auch die Durchfallquoten sind ja bekanntlich erheblich. Ich könnte mir also durchaus eine andere berufliche Tätigkeit vorstellen. Eine Alternative, über die ich in letzter Zeit oft nachgedacht habe, wäre die Arbeit bei einem Landesrechnungshof. Ansonsten kämen sicher auch Stellen in Unternehmen in Betracht. Die Finanzverwaltung würde wahrscheinlich nicht so zu mir passen, da ich lieber selbst fachlich arbeite. Mir fällt es allerdings allgemein schwer zu erkennen, wo ich meine Stärken bestmöglich einsetzen kann.
Andererseits spricht sicher auch vieles dafür, weiterhin im Steuerrecht tätig zu sein. Ich denke, dass mir die Materie (abgesehen von dem "Zeitproblem") durchaus liegt und dass ich mich fachlich während der zwei Jahre sicher auch schon weiterentwickelt habe. Die Arbeit macht mir grundsätzlich auch Spaß, ich beschäftige mich gerne mit dem Steuerrecht (insb. Ertragsteuern, Steuerplanung, Unternehmensnachfolge, Internationales Steuerrecht, weniger Umsatzsteuerrecht). Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, jedenfalls mittelfristig in die Steuerabteilung eines Unternehmens zu wechseln. Laut den Stellenbeschreibungen scheint die Arbeit dort etwas "zahlenlastiger" zu sein, was mir entgegen kommen könnte, da ich mich selbst als zahlen- und matheaffin beschreiben würde.
Im Wesentlichen sehe ich also drei Optionen:
1.) Ich bleibe erstmal weiterhin in der Kanzlei und versuche mich an der StB-Prüfung. Notfalls müsste ich nächstes Jahr in den Zweitversuch, wenn es dieses Jahr nicht klappt.
2.) Ich wechsle den Arbeitgeber innerhalb des Steuerrechts, ggf. auch schon kurzfristig vor Beginn des StB-Kurses. Die StB-Prüfung würde ich dann ggf. erst nächstes Jahr in Angriff nehmen. Auch hier bestünde natürlich das Risiko, dass ich (endgültig) durch das StB-Examen falle.
3.) Ich kehre dem Steuerbereich komplett den Rücken und bewerbe mich bspw. bei einem Landesrechnungshof.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
26.03.2023, 14:01
Ich sehe die Thematik hier ähnlich wie bei dem TE, der überlegt das Referendariat abzubrechen:
Du stehst kurz vor dem Ziel, hast viele Jahre mir Steuerrecht verbracht, deinen Lebenslauf darauf ausgerichtetet und überlegst nun kurz vor dem Ziel, alles hinzuschmeißen.
Ich würde nicht hinwerfen. Ein Jahr ca. und du hast den beschwerlichen Weg überstanden. Treibt dich die Angst, das StB-Examen nicht zu bestehen? Ja, die Durchfallquoten sind hoch, aber da sind auch andere Leute dabei, wie ein anderer TE letztens, der bisher und bis zum Examen kaum mit dem Steuerrecht in Berührung gekommen ist und nun auf Biegen und Brechen einen Abschluss hervorzaubern will.
Bei dir ist das anders. Du hast dich intensiv mit dem Steuerrecht beschäftigt. Du wirst mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit zu den Bestehern gehören als zu den Durchfallern. Das man länger braucht, als die alten Hasen im Geschäft ist völlig normal und du siehst ja bei deinen Kollegen, dass es denen nicht anders geht.
Nach dem StB-Examen kannst du immer noch überlegen, ob du den Weg im Steuerrecht weitergehst oder etwas anderes machst. Ein ehemaliger Kollege von mir ist nach dem StB-Examen zunächst in eine Next10 WPG, vorher mittelständische WPG, und kurz darauf ging er ins Unternehmen. Nicht "nur" in die Steuerabteilung, was natürlich auch möglich ist, sondern direkt als CEO. Es ist kein riesiges Unternehmen, trotzdem macht er jetzt ordentlich Karriere, wie er sich das mal vorgenommen hat. Den Steuerberatertitel hat er trotzdem behalten.
Ich bin mittlerweile von der WPG (dort Arbeitsrecht, Zivilrecht) ins Unternehmen gewechselt. Auch wir haben Steuerberater bei uns beschäftigt. Ich kenne mich nicht im Detail aus, aber offenbar gibt es den Syndikus-StB genauso wie den Syndikus-RA. Du verbaust dir also nichts oder machst den Titel umsonst, wenn du den StB noch machst und erst anschließend wechselst.
Ich würde das StB-Examen also machen.
Du stehst kurz vor dem Ziel, hast viele Jahre mir Steuerrecht verbracht, deinen Lebenslauf darauf ausgerichtetet und überlegst nun kurz vor dem Ziel, alles hinzuschmeißen.
Ich würde nicht hinwerfen. Ein Jahr ca. und du hast den beschwerlichen Weg überstanden. Treibt dich die Angst, das StB-Examen nicht zu bestehen? Ja, die Durchfallquoten sind hoch, aber da sind auch andere Leute dabei, wie ein anderer TE letztens, der bisher und bis zum Examen kaum mit dem Steuerrecht in Berührung gekommen ist und nun auf Biegen und Brechen einen Abschluss hervorzaubern will.
Bei dir ist das anders. Du hast dich intensiv mit dem Steuerrecht beschäftigt. Du wirst mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit zu den Bestehern gehören als zu den Durchfallern. Das man länger braucht, als die alten Hasen im Geschäft ist völlig normal und du siehst ja bei deinen Kollegen, dass es denen nicht anders geht.
Nach dem StB-Examen kannst du immer noch überlegen, ob du den Weg im Steuerrecht weitergehst oder etwas anderes machst. Ein ehemaliger Kollege von mir ist nach dem StB-Examen zunächst in eine Next10 WPG, vorher mittelständische WPG, und kurz darauf ging er ins Unternehmen. Nicht "nur" in die Steuerabteilung, was natürlich auch möglich ist, sondern direkt als CEO. Es ist kein riesiges Unternehmen, trotzdem macht er jetzt ordentlich Karriere, wie er sich das mal vorgenommen hat. Den Steuerberatertitel hat er trotzdem behalten.
Ich bin mittlerweile von der WPG (dort Arbeitsrecht, Zivilrecht) ins Unternehmen gewechselt. Auch wir haben Steuerberater bei uns beschäftigt. Ich kenne mich nicht im Detail aus, aber offenbar gibt es den Syndikus-StB genauso wie den Syndikus-RA. Du verbaust dir also nichts oder machst den Titel umsonst, wenn du den StB noch machst und erst anschließend wechselst.
Ich würde das StB-Examen also machen.
26.03.2023, 17:36
(26.03.2023, 13:12)Gast ST schrieb: Hallo,
ich arbeite jetzt seit zwei Jahren als Rechtsanwalt im Steuerrecht und bin mir hinsichtlich des weiteren Berufswegs unsicher. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir diesbezüglich ein paar Einschätzungen geben könnt.
Zunächst kurz zu mir, ich habe beide Examen im befriedigenden Bereich (7,8 P und 7,08 P) absolviert, der Schwerpunkt lag jeweils im Steuerrecht. Zudem hatte ich zuvor noch einen Bachelor in VWL und einen LLM im Inland absolviert, auch jeweils mit Schwerpunkt Steuern.
Ich arbeite in einer mittelständischen Kanzlei. Das erste Jahr lief eigentlich ganz gut, im zweiten Jahr konnte ich das Umsatzziel allerdings nicht erreichen (meine Umsätze lagen ca. bei € 150 T und 140 T). Im Wesentlichen ist es so, dass ich die Fälle qualitativ zwar oft ordentlich bearbeite, aber zu viel Zeit benötige. Vermutlich resultiert es teilweise auch aus einer inneren Unsicherheit. Zum einen, weil ich allgemein oft Zeitprobleme habe, zum anderen aber auch aus der Komplexität der Materie. Manche Probleme fallen mir erst nach längerer Recherche auf, sodass ich immer denke, noch etwas übersehen zu haben und die Bearbeitung deswegen erst zu einem späten Zeitpunkt abschließe. Relativierend kann man ergänzen, dass teilweise auch andere Anwälte in unserem Bereich ähnliche Probleme hatten und dass meine Chefs kaum überhaupt passende Leute für den Bereich finden. Seitdem ich dort arbeite, gab es im Steuerbereich bei den Anwälten keine Neuanstellungen.
Eigentlich ist für diesen Sommer vorgesehen, dass ich in die StB-Prüfungsvorbereitung (15-Wochenkurs) gehe. Grundsätzlich hatte ich dies auch immer vor. Auch die Chefs möchten dies, sodass ich die entsprechende Freistellung bekommen habe.
Allerdings bin ich mir aufgrund der geschilderten Situation inzwischen hinsichtlich des StB-Examens nicht mehr ganz so sicher. Auch die Durchfallquoten sind ja bekanntlich erheblich. Ich könnte mir also durchaus eine andere berufliche Tätigkeit vorstellen. Eine Alternative, über die ich in letzter Zeit oft nachgedacht habe, wäre die Arbeit bei einem Landesrechnungshof. Ansonsten kämen sicher auch Stellen in Unternehmen in Betracht. Die Finanzverwaltung würde wahrscheinlich nicht so zu mir passen, da ich lieber selbst fachlich arbeite. Mir fällt es allerdings allgemein schwer zu erkennen, wo ich meine Stärken bestmöglich einsetzen kann.
Andererseits spricht sicher auch vieles dafür, weiterhin im Steuerrecht tätig zu sein. Ich denke, dass mir die Materie (abgesehen von dem "Zeitproblem") durchaus liegt und dass ich mich fachlich während der zwei Jahre sicher auch schon weiterentwickelt habe. Die Arbeit macht mir grundsätzlich auch Spaß, ich beschäftige mich gerne mit dem Steuerrecht (insb. Ertragsteuern, Steuerplanung, Unternehmensnachfolge, Internationales Steuerrecht, weniger Umsatzsteuerrecht). Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, jedenfalls mittelfristig in die Steuerabteilung eines Unternehmens zu wechseln. Laut den Stellenbeschreibungen scheint die Arbeit dort etwas "zahlenlastiger" zu sein, was mir entgegen kommen könnte, da ich mich selbst als zahlen- und matheaffin beschreiben würde.
Im Wesentlichen sehe ich also drei Optionen:
1.) Ich bleibe erstmal weiterhin in der Kanzlei und versuche mich an der StB-Prüfung. Notfalls müsste ich nächstes Jahr in den Zweitversuch, wenn es dieses Jahr nicht klappt.
2.) Ich wechsle den Arbeitgeber innerhalb des Steuerrechts, ggf. auch schon kurzfristig vor Beginn des StB-Kurses. Die StB-Prüfung würde ich dann ggf. erst nächstes Jahr in Angriff nehmen. Auch hier bestünde natürlich das Risiko, dass ich (endgültig) durch das StB-Examen falle.
3.) Ich kehre dem Steuerbereich komplett den Rücken und bewerbe mich bspw. bei einem Landesrechnungshof.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Ich sehe nicht so ganz das Problem. Klar, wenn Du hinter den Umsatzerwartungen zurückbleibst, ist das natürlich nicht toll. Sind die realistisch bei Deinen Mandanten und Projekten?
Im Übrigen: Steuerrecht ist komplex, Deine Bereiche nicht trivial. Wenn Du einen Fehler machst, wird es im Zweifel richtig teuer.
Aber vieles kommt wieder, nach dem Berater hat man nochmal einen guten Rund-Ausblick, da dürfte es schneller gehen. Ich würde optimistisch bleiben. Und klar ist auch: Noch spezialisierter, und man ist noch schneller. Das muss man abwägen.
01.04.2023, 23:15
Erstmal vielen Dank für eure Antworten und aufbauenden Worte. Das war für mich auf jeden Fall sehr hilfreich und hat mich auch darin bestärkt, meinen Weg weiter zu gehen.
Nochmal zu meinem "Problem", ein Kumpel von mir, mit dem ich darüber gesprochen hatte, hatte es mal ganz treffend formuliert: Ich laufe quasi schon "Parkour" bei den Fällen, es kommt aber oft das Feedback, dass ich schneller arbeiten soll. Was mir eben schwer fällt, da ich die "Abkürzung" noch nicht kenne Mir fehlt also noch der vertiefte Gesamtüberblick über das Steuerrecht, die Systematik und damit einhergehend die Sicherheit bei der Fallbearbeitung. Ob die Umsatzerwartungen realistisch sind, kann ich mangels Vergleich schlecht einschätzen (meinen Chefs zufolge natürlich ja). Der erwartete Umsatz lag jetzt im 2. Jahr bei 200.000 €, mein Stundensatz liegt bei 200 € (wurde zuletzt etwas angehoben).
Aber insgesamt tendiere ich auf auf jeden Fall dazu, dass StB-Examen mitzunehmen (wie ihr schon geschrieben habt), zumal mir die Arbeit ja grundsätzlich gefällt und ich nach dem Examen auch bessere Entwicklungs- und ggf. Wechselmöglichkeiten habe. Bzgl. des Zeitaufwands bringt es ja auch nichts, wenn ich die Fälle schnell und oberflächlich bearbeite und dann im Zweifel teure Fehler mache. Im Rahmen des Möglichen arbeite ich dann an mir und versuche schneller zu werden bzw. (soweit möglich) mehr Routine zu bekommen.
Nochmal zu meinem "Problem", ein Kumpel von mir, mit dem ich darüber gesprochen hatte, hatte es mal ganz treffend formuliert: Ich laufe quasi schon "Parkour" bei den Fällen, es kommt aber oft das Feedback, dass ich schneller arbeiten soll. Was mir eben schwer fällt, da ich die "Abkürzung" noch nicht kenne Mir fehlt also noch der vertiefte Gesamtüberblick über das Steuerrecht, die Systematik und damit einhergehend die Sicherheit bei der Fallbearbeitung. Ob die Umsatzerwartungen realistisch sind, kann ich mangels Vergleich schlecht einschätzen (meinen Chefs zufolge natürlich ja). Der erwartete Umsatz lag jetzt im 2. Jahr bei 200.000 €, mein Stundensatz liegt bei 200 € (wurde zuletzt etwas angehoben).
Aber insgesamt tendiere ich auf auf jeden Fall dazu, dass StB-Examen mitzunehmen (wie ihr schon geschrieben habt), zumal mir die Arbeit ja grundsätzlich gefällt und ich nach dem Examen auch bessere Entwicklungs- und ggf. Wechselmöglichkeiten habe. Bzgl. des Zeitaufwands bringt es ja auch nichts, wenn ich die Fälle schnell und oberflächlich bearbeite und dann im Zweifel teure Fehler mache. Im Rahmen des Möglichen arbeite ich dann an mir und versuche schneller zu werden bzw. (soweit möglich) mehr Routine zu bekommen.
17.12.2023, 01:50
Hier der TE: Inzwischen habe ich das StB-Examen geschrieben, es hat in diesem Durchgang leider nicht gereicht. Bin noch am Überlegen, werde es aber wahrscheinlich nächstes Jahr nochmal versuchen.
Ich würde meine Chancen beim zweiten Versuch tendenziell besser einschätzen. Die Vorbereitungszeit war wohl insgesamt einfach etwas zu knapp. Das Risiko ist natürlich trotzdem nicht unerheblich, dass es auch beim zweiten Mal nicht klappt.
Meine Frage daher: Wisst ihr zufällig von Juristen, die das StB-Examen nicht bestanden haben, welchen Weg sie danach eingeschlagen haben? Bei Wiwis hört man ja, dass sie dann oft in Rechnungswesen- und Steuerabteilungen von Unternehmen wechseln. Zumindest letzteres müsste für Juristen mit Steuerschwerpunkt ja auch gut möglich sein..
Ich würde meine Chancen beim zweiten Versuch tendenziell besser einschätzen. Die Vorbereitungszeit war wohl insgesamt einfach etwas zu knapp. Das Risiko ist natürlich trotzdem nicht unerheblich, dass es auch beim zweiten Mal nicht klappt.
Meine Frage daher: Wisst ihr zufällig von Juristen, die das StB-Examen nicht bestanden haben, welchen Weg sie danach eingeschlagen haben? Bei Wiwis hört man ja, dass sie dann oft in Rechnungswesen- und Steuerabteilungen von Unternehmen wechseln. Zumindest letzteres müsste für Juristen mit Steuerschwerpunkt ja auch gut möglich sein..
18.12.2023, 17:10
zunächst: schade, dass es nicht geklappt hat. Aber kein Weltuntergang.
Beim uns im Unternehmen haben wir eine Kollegin, an die mich deine Situation erinnert. Sie hat auch in einer kleineren Kanzlei im SteuerRgearbeitet, dann den StB nicht geschafft. Sie hat dann dort noch ihren Fachanwaltslehrgang gemacht. Kanzlei gewechselt und darüber den Rest der erforderlichen Praxis geholt (was immer das auch im SteuerR ist), danach zum WP und in der Prüfung gearbeitet. Da haben wir sie dann abgeworben und sie leitet nun unseren Steuerrechtsbereich mit gut 10 MA
Beim uns im Unternehmen haben wir eine Kollegin, an die mich deine Situation erinnert. Sie hat auch in einer kleineren Kanzlei im SteuerRgearbeitet, dann den StB nicht geschafft. Sie hat dann dort noch ihren Fachanwaltslehrgang gemacht. Kanzlei gewechselt und darüber den Rest der erforderlichen Praxis geholt (was immer das auch im SteuerR ist), danach zum WP und in der Prüfung gearbeitet. Da haben wir sie dann abgeworben und sie leitet nun unseren Steuerrechtsbereich mit gut 10 MA
14.01.2024, 20:02
Hallo Freidenkender,
vielen Dank für deine Antwort.
Wahrscheinlich werde ich es mit dem StB nochmal versuchen. Ist aber auf jeden Fall gut zu wissen, dass man auch ohne Titel in dem Bereich vernünftige Perspektiven haben kann.
vielen Dank für deine Antwort.
Wahrscheinlich werde ich es mit dem StB nochmal versuchen. Ist aber auf jeden Fall gut zu wissen, dass man auch ohne Titel in dem Bereich vernünftige Perspektiven haben kann.