09.03.2023, 14:58
Hallo an alle,
ich befinde mich aktuell in der Wahlstation in der Rechtsabteilung einer der BIG4. Das Rechtsgebiet gefällt mir, ich komme mit den Aufgaben gut klar und die Leute aus meinem Team (die ich bisher kennengelernt habe) sind alle ganz nett. Allerdings herrscht eine starke Homeoffice-Kultur, sodass ich kaum jemanden sehe (max. 1x die Woche zum Mittagessen, ansonsten arbeiten alle im Homeoffice) und im Übrigen bis auf ggf. kurze Telefonate oder E-Mails dauerhaft alleine bin. Im Vorstellungsgespräch wurde mir die Möglichkeit, Homeoffice zu machen, mitgeteilt, allerdings eine Verteilung von 3 Tage Anwesenheit zu 2 Tage Abwesenheit angegeben und dies als durchschnittlicher Teamwert bezeichnet. Tatsächlich arbeite ich derzeit maximal einen Tag in der Kanzlei, immer dann, wenn auch jemand anderes da ist, denn alleine im Büro zu sitzen ist nicht wirklich besser. Da ich unmittelbar vor dem 1. Lockdown mein erstes Examen geschrieben habe, nach dem 2. Lockdown ins Ref gestartet bin, alle AG-Termine sowie die Stationen weit überwiegend online gestaltet wurden und die Examensvorbereitung ihr Übriges getan hat, fühle ich mich inzwischen sehr einsam und Aktivitäten am Wochenende gleichen das einfach nicht mehr aus. Mir fehlt der direkte fachliche aber auch menschliche Austausch am Tag.
Geht es jemandem ähnlich und/oder habt ihr Ideen, damit umzugehen?
ich befinde mich aktuell in der Wahlstation in der Rechtsabteilung einer der BIG4. Das Rechtsgebiet gefällt mir, ich komme mit den Aufgaben gut klar und die Leute aus meinem Team (die ich bisher kennengelernt habe) sind alle ganz nett. Allerdings herrscht eine starke Homeoffice-Kultur, sodass ich kaum jemanden sehe (max. 1x die Woche zum Mittagessen, ansonsten arbeiten alle im Homeoffice) und im Übrigen bis auf ggf. kurze Telefonate oder E-Mails dauerhaft alleine bin. Im Vorstellungsgespräch wurde mir die Möglichkeit, Homeoffice zu machen, mitgeteilt, allerdings eine Verteilung von 3 Tage Anwesenheit zu 2 Tage Abwesenheit angegeben und dies als durchschnittlicher Teamwert bezeichnet. Tatsächlich arbeite ich derzeit maximal einen Tag in der Kanzlei, immer dann, wenn auch jemand anderes da ist, denn alleine im Büro zu sitzen ist nicht wirklich besser. Da ich unmittelbar vor dem 1. Lockdown mein erstes Examen geschrieben habe, nach dem 2. Lockdown ins Ref gestartet bin, alle AG-Termine sowie die Stationen weit überwiegend online gestaltet wurden und die Examensvorbereitung ihr Übriges getan hat, fühle ich mich inzwischen sehr einsam und Aktivitäten am Wochenende gleichen das einfach nicht mehr aus. Mir fehlt der direkte fachliche aber auch menschliche Austausch am Tag.
Geht es jemandem ähnlich und/oder habt ihr Ideen, damit umzugehen?
09.03.2023, 16:36
Kann das absolut nachvollziehen. Während meines Refs ab April 2021 (im Namen vertippt, haha...) waren viele AGs rein online, z.B. der Einführungslehrgang oder die ÖffR-AG. Meine Verwaltungsstation ebenfalls nur Home Office. Und während der Stationen bei Gericht und StA war ich abseits von dann und wann mal Verhandlungen bzw. (regelmäßigen) Sitzungsvertretungen primär zuhause.
Home Office hat seine Vorteile. Sowas wie drei Tage Büro, zwei Tage Home Office kann ich mir grundlegend vorstellen.
Aber nur zuhause hocken, Horror. Zum einen wegen des fehlenden Tapetenwechsels, zum anderen - und wohl vor allem - auch wegen der fehlenden persönlichen Kontakte. Für mich mach es einen riesigen Unterschied, ob ich Leute persönlich oder nur online treffe.
Home Office hat seine Vorteile. Sowas wie drei Tage Büro, zwei Tage Home Office kann ich mir grundlegend vorstellen.
Aber nur zuhause hocken, Horror. Zum einen wegen des fehlenden Tapetenwechsels, zum anderen - und wohl vor allem - auch wegen der fehlenden persönlichen Kontakte. Für mich mach es einen riesigen Unterschied, ob ich Leute persönlich oder nur online treffe.
09.03.2023, 17:25
Meine Frau arbeitet auch bei einer der Big 4, allerdings nicht im Legal-Bereich. Sie war seit vielen Wochen nicht mehr im Büro, Präsenztermine sind eigentlich nur noch erforderlich bei BD-Terminen, wichtigen Meetings, Linces etc.
Der allgemeine Büroalltag spielt sich zu 95% daheim ab.
Der allgemeine Büroalltag spielt sich zu 95% daheim ab.
09.03.2023, 18:40
100% HO wäre für mich die Hölle, nicht nur wegen kleiner Kids daheim. Ich brauche einfach das Büro, meine Kollegen, meine Sekretärin.
09.03.2023, 23:06
Bist du an dem Standort, wo auch dein Ref war? Wenn ja, verabrede dich mit anderen Referendaren zum Kaffee oder Mittagessen oder versuche anderweitig, neue Leute kennenzulernen.
Lange vor Corona, aber während meiner Wahlstation bei einer Big4, gab es ein Praktikantenprogramm, bei dem auch die Referendare angesiedelt waren. Dadurch habe ich einige Leute kennengelernt, mit denen ich häufig abends was trinken oder feiern war. Wir waren alle neu in der Stadt und kannten sonst niemanden, daher passte das sehr gut. Gegen die Einsamkeit während des Arbeitstages hilft das zwar nicht, aber bevor du auch noch die Abende allein verbringst, solltest du das vielleicht machen.
Oder du fragst mal einen der Kollegen mit dem du dich gut verstehst, wann seine Bürotage sind und ihr "verabredet" euch für diesen Tag zum gemeinsamen Arbeiten oder zumindest Mittagessen? Funktioniert sicher auch mit Kollegen aus anderen Abteilungen, die du vom Sehen kennst, wenn du dich traust, auf diese zuzugehen.
Mittlerweile stehe ich schon lange im Berufsleben. Wir haben 2 Büro- und 3 HO-Tage. Einer der Bürotage als Teamtag, wo alle aus unserem Team anwesend sein müssen. Der 2. Tag ist flexibel. Nicht immer ist jemand aus meinem Team da. Da im Regelfall alle oder fast alle von unserem Flur gemeinsam Mittagessen gehen, ist das aber nicht schlim. Ein paar Leute sind immer da, mit denen man sich unterhalten kann.
Lange vor Corona, aber während meiner Wahlstation bei einer Big4, gab es ein Praktikantenprogramm, bei dem auch die Referendare angesiedelt waren. Dadurch habe ich einige Leute kennengelernt, mit denen ich häufig abends was trinken oder feiern war. Wir waren alle neu in der Stadt und kannten sonst niemanden, daher passte das sehr gut. Gegen die Einsamkeit während des Arbeitstages hilft das zwar nicht, aber bevor du auch noch die Abende allein verbringst, solltest du das vielleicht machen.
Oder du fragst mal einen der Kollegen mit dem du dich gut verstehst, wann seine Bürotage sind und ihr "verabredet" euch für diesen Tag zum gemeinsamen Arbeiten oder zumindest Mittagessen? Funktioniert sicher auch mit Kollegen aus anderen Abteilungen, die du vom Sehen kennst, wenn du dich traust, auf diese zuzugehen.
Mittlerweile stehe ich schon lange im Berufsleben. Wir haben 2 Büro- und 3 HO-Tage. Einer der Bürotage als Teamtag, wo alle aus unserem Team anwesend sein müssen. Der 2. Tag ist flexibel. Nicht immer ist jemand aus meinem Team da. Da im Regelfall alle oder fast alle von unserem Flur gemeinsam Mittagessen gehen, ist das aber nicht schlim. Ein paar Leute sind immer da, mit denen man sich unterhalten kann.
10.03.2023, 12:47
Das ist sicher Typfrage.
Ich arbeite 100% im HO (wie eigentlich fast alle der 250 Kolleg:innen). Ich muss nicht umziehen (habe Familie / schulpflichtige Kinder) und kann trotzdem für eine Tech Company arbeiten.
Wir treffen uns 2x im Jahr. Mein Team sehe in in unregelmäßigen Abständen ( eher privat) immer mal.
Ich arbeite 100% im HO (wie eigentlich fast alle der 250 Kolleg:innen). Ich muss nicht umziehen (habe Familie / schulpflichtige Kinder) und kann trotzdem für eine Tech Company arbeiten.
Wir treffen uns 2x im Jahr. Mein Team sehe in in unregelmäßigen Abständen ( eher privat) immer mal.