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  5. Sinnkrise-Jura doch nichts für mich?
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Sinnkrise-Jura doch nichts für mich?
MS.98
Junior Member
**
Beiträge: 8
Themen: 1
Registriert seit: Mar 2023
#1
08.03.2023, 16:02
Hallo liebe Leute,

ich bin momentan ratlos und verzweifelt und weiß nicht so recht, was ich machen soll.
Ich habe vor kurzem in Hessen meine Klausuren der staatlichen Pflichtfachprüfung geschrieben, ab April werde ich noch meine Schwerpunktarbeit anfertigen, bevor ich im Juni (hoffentlich) zur Mündlichen antreten darf. 

Mein Problem ist aber, dass ich mittlerweile absolut keine Lust mehr auf Jura habe, es absolut keinen Spaß macht und ich mich auch in juristischen Berufen sehe. Schon rein menschlich gesehen bin ich nicht der typische Jurist. Schon während des Studiums hatte ich häufig große Schwierigkeiten, mich zugehörig zu fühlen. Viele meiner Kommilitonen empfand und empfinde ich bis heute als sehr unangenehme Menschen. Nichtsdestotrotz habe ich das Studium durchgezogen und am Anfang relativ zügig studiert, meine Noten waren zwar nicht überragend, aber doch recht ordentlich und ich hatte Spaß an der Materie. Während Corona fiel ich in ein tiefes Loch, ließ die Examensvorbereitung schleifen, hatte gesundheitliche Probleme. Trotzdem schaffte ich es, mich aufzuraffen, meldete mich zum Examen an. 

Nun fange ich an, zu hinterfragen, ob Jura überhaupt das Richtige für mich war. Ich weiß, die Erkenntnis kommt spät... Das Studium begann ich hauptsächlich, weil ich meinte, dass man mit Abitur doch studieren muss und sonst nichts in Frage kam, was mich interessiert oder meinen Neigungen entsprochen hätte.

Ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr kreativer und künstlerisch begabter Mensch bin. Ich liebe Musik und spiele auf hohem Niveau mehrere Instrumente. Als Jugendlicher übte ich teilweise mehrere Stunden am Tag, wollte mein Hobby zum Beruf machen. Mein großer Traum war es, als Militärmusiker bei der Bundeswehr einzusteigen. Leider zog ich mir eine böse Lippenverletzung zu und konnte mein Instrument nicht spielen. Es war nicht sicher, ob es jemals wieder funktionieren würde. Also sagte ich mir, studier was ordentliches, damit du einen sicheren Job bekommst. 

Heute ärgere ich mich maßlos darüber, diesen Weg nicht weiterverfolgt zu haben. Ich würde viel lieber mit Musik mein Geld verdienen als mit der Juristerei. Mein Studium, das mich neben Zeit auch viel Geld gekostet hat, wäre dann aber vollkommen für die Katz' gewesen. Und auch bei der Bundeswehr bin ich nicht sicher, ob es klappen wird. Mit 25 Jahren gehört man da schon zu den alten Bewerbern und jüngere Leute werden bei gleicher Eignung sicher bevorzugt eingestellt. 

Was soll ich tun? Lieber mit Jura weitermachen oder mich neu orientieren?
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Joko
Posting Freak
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Beiträge: 857
Themen: 15
Registriert seit: Dec 2021
#2
08.03.2023, 16:19
(08.03.2023, 16:02)MS.98 schrieb:  Hallo liebe Leute,

ich bin momentan ratlos und verzweifelt und weiß nicht so recht, was ich machen soll.
Ich habe vor kurzem in Hessen meine Klausuren der staatlichen Pflichtfachprüfung geschrieben, ab April werde ich noch meine Schwerpunktarbeit anfertigen, bevor ich im Juni (hoffentlich) zur Mündlichen antreten darf. 

Mein Problem ist aber, dass ich mittlerweile absolut keine Lust mehr auf Jura habe, es absolut keinen Spaß macht und ich mich auch in juristischen Berufen sehe. Schon rein menschlich gesehen bin ich nicht der typische Jurist. Schon während des Studiums hatte ich häufig große Schwierigkeiten, mich zugehörig zu fühlen. Viele meiner Kommilitonen empfand und empfinde ich bis heute als sehr unangenehme Menschen. Nichtsdestotrotz habe ich das Studium durchgezogen und am Anfang relativ zügig studiert, meine Noten waren zwar nicht überragend, aber doch recht ordentlich und ich hatte Spaß an der Materie. Während Corona fiel ich in ein tiefes Loch, ließ die Examensvorbereitung schleifen, hatte gesundheitliche Probleme. Trotzdem schaffte ich es, mich aufzuraffen, meldete mich zum Examen an. 

Nun fange ich an, zu hinterfragen, ob Jura überhaupt das Richtige für mich war. Ich weiß, die Erkenntnis kommt spät... Das Studium begann ich hauptsächlich, weil ich meinte, dass man mit Abitur doch studieren muss und sonst nichts in Frage kam, was mich interessiert oder meinen Neigungen entsprochen hätte.

Ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr kreativer und künstlerisch begabter Mensch bin. Ich liebe Musik und spiele auf hohem Niveau mehrere Instrumente. Als Jugendlicher übte ich teilweise mehrere Stunden am Tag, wollte mein Hobby zum Beruf machen. Mein großer Traum war es, als Militärmusiker bei der Bundeswehr einzusteigen. Leider zog ich mir eine böse Lippenverletzung zu und konnte mein Instrument nicht spielen. Es war nicht sicher, ob es jemals wieder funktionieren würde. Also sagte ich mir, studier was ordentliches, damit du einen sicheren Job bekommst. 

Heute ärgere ich mich maßlos darüber, diesen Weg nicht weiterverfolgt zu haben. Ich würde viel lieber mit Musik mein Geld verdienen als mit der Juristerei. Mein Studium, das mich neben Zeit auch viel Geld gekostet hat, wäre dann aber vollkommen für die Katz' gewesen. Und auch bei der Bundeswehr bin ich nicht sicher, ob es klappen wird. Mit 25 Jahren gehört man da schon zu den alten Bewerbern und jüngere Leute werden bei gleicher Eignung sicher bevorzugt eingestellt. 

Was soll ich tun? Lieber mit Jura weitermachen oder mich neu orientieren?

Das erste Examen fertig machen und dann umorientieren. 

Diese Phase ist normal. Dich zwingt keiner das Referendariat zu machen, allerdings würde ich den Abschluss des 1. Examens jetzt auf jeden Fall mitnehmen. Ansonsten hast du danach viele Möglichkeiten dich umzuschauen etwa in Form von Praktika oder einem Volontariat. 

Zur musikalischen Richtung: Ich weiß nicht, ob du quasi als Quereinstieg Vollzeitmusiker*in. Ich hatte nach dem Abitur auch überlegt dass mit der Geige zu machen, mich aber dann doch für Jura entschieden und die Geige als Hobby fortgeführt.
Abseits davon könntest du  im Projektmanagment Praktika machen und dort im Musikbereich tätig sein. Ich denke etwa an Thomann oder andere große Vertreiber von Instrumenten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2023, 16:21 von Joko.)
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Kisi
Junior Member
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Themen: 5
Registriert seit: Jul 2022
#3
08.03.2023, 17:46
Man kann es auch positiv sehen: Noch ist es nicht zu spät für dich, eine neue Richtung einzuschlagen. Mach' das 1. Stex fertig und gut ist. Im Ref wird es nicht besser. 

Mit dem 1. Stex kannst du locker im Unternehmen einsteigen und nebenbei deinen Musikwunsch verfolgen. Ist doch toll!
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Freidenkender
Senior Member
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Beiträge: 688
Themen: 0
Registriert seit: Mar 2022
#4
09.03.2023, 00:23
und noch eine Sache die vielleicht etwas Mut macht. Es gibt durchaus einige Arbeitgeber, die nicht den typischen Juristen suchen. Inzwischen sucht man oftmals ja gerade andere Charaktere/Typen für diverse Teams. 

Mach erst mal das erste Examen und dann schau weiter. Der gerade Weg ist nicht immer der richtige ;)
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rubinya3
Junior Member
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Beiträge: 42
Themen: 7
Registriert seit: Nov 2021
#5
09.03.2023, 10:26
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. 

Mach das Ding irgendwie fertig - dann wirst du später nichts bereuen. Stell Dir vor, du brichst ab und in ein paar Jahren liefen die anderen Ideen nicht so wie gehofft.. Du willst auf keinen Fall denken "hätte ich das Studium doch noch zu Ende gebracht" wenn du dafür jetzt nur noch ein paar Monate brauchst.. zieh durch! Es kann dir danach keiner mehr nehmen.

Und es ist wahrlich keine Schande, Jura und die Juristen nicht zu lieben :D Ich hab es auch mehr aus Vernunft gemacht. Literatur und Musikwissenschaften wären es bei mir sonst gewesen - nicht gerade aussichtsreich in der Jobsuche, weswegen es Jura wurde..

Wichtig ist: jetzt nichts zu überstürzen. Wer sich erstmal durch die schriftlichen Prüfungen gekämpft hat, der verdient sowas von den Abschluss und den hast du in einem halben Jahr in der Tasche - für immer. Also halt durch und orientier dich dann um. Ein Jurastudium kleidet jeden Lebenslauf, auch wenn du ganz woanders landest oder nochmal was Neues lernst/studierst. Ref muss man ja nicht machen.

Ich hoffe deine Lippenverletzung ist geheilt und du kannst deinem Instrument wieder nachgehen.
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Gast01234
Junior Member
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Beiträge: 14
Themen: 0
Registriert seit: Dec 2022
#6
09.03.2023, 19:19
Muss aus eigener Erfahrung sagen, dass ich nach dem Studium auch keinen Bock mehr hatte. Das Examen hat mir den Spaß ziemlich geraubt, sodass ich auch erst mal zwei Jahre was anderes gemacht habe. Bin dann doch noch ins Referendariat gegangen, weil ich nicht Gefahr laufen wollte als "nur" Diplomjurist lebenslang nur Zulieferer zu sein. Inzwischen bin ich durch und habe es auch nicht bereut, da mir das Ref deutlich mehr Spaß gemacht hat.

Zum Thema Geld verdienen mit Musik (bin selbst Streicher auf mM recht hohem Niveau): das klingt aus der Entfernung immer toll, aber 95% der Menschen, die das professionell betreiben, leben in prekären Verhältnissen und müssen jeden Cent zweimal umdrehen. Und dabei bleibt dann häufig der Spaß an der Sache auf der Strecke. Zumindest die Möglichkeit zu haben, noch etwas anderes zu machen, ist Gold wert - ob man die Möglichkeit nutzt, ist eine andere Frage.
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MS.98
Junior Member
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Beiträge: 8
Themen: 1
Registriert seit: Mar 2023
#7
10.03.2023, 09:09
Ich danke euch allen für eure ehrlichen und ermutigenden Worte. Das 1. Examen mache ich auf jeden Fall fertig, keine Frage. Und hauptberuflich Musik machen kommt auch nur über die Bundeswehr in Frage, das ist ein sicherer Job mit ordentlicher Bezahlung von Anfang an, man braucht keine Krankenversicherung, kann umsonst studieren usw. Da ich Trompete spiele, geht das bei mir, als Streicher hat man die Möglichkeit halt nicht.
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Joko
Posting Freak
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Beiträge: 857
Themen: 15
Registriert seit: Dec 2021
#8
10.03.2023, 10:36
(10.03.2023, 09:09)MS.98 schrieb:  Ich danke euch allen für eure ehrlichen und ermutigenden Worte. Das 1. Examen mache ich auf jeden Fall fertig, keine Frage. Und hauptberuflich Musik machen kommt auch nur über die Bundeswehr in Frage, das ist ein sicherer Job mit ordentlicher Bezahlung von Anfang an, man braucht keine Krankenversicherung, kann umsonst studieren usw. Da ich Trompete spiele, geht das bei mir, als Streicher hat man die Möglichkeit halt nicht.


Klingt doch gut. Grade die Bundeswehr bietet auch vielfältige Möglichkeiten.
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keepitsimple
Junior Member
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Beiträge: 18
Themen: 3
Registriert seit: Jan 2023
#9
20.03.2023, 13:57
(08.03.2023, 17:46)Kisi schrieb:  Man kann es auch positiv sehen: Noch ist es nicht zu spät für dich, eine neue Richtung einzuschlagen. Mach' das 1. Stex fertig und gut ist. Im Ref wird es nicht besser. 

Mit dem 1. Stex kannst du locker im Unternehmen einsteigen und nebenbei deinen Musikwunsch verfolgen. Ist doch toll!

Ich dachte, gerade das Ref würde durch den Praxisbezug einen anderen Blick auf Jura werfen?
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MS.98
Junior Member
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Beiträge: 8
Themen: 1
Registriert seit: Mar 2023
#10
31.05.2023, 16:11
Kleines Update: Ich habe morgen meine mündliche Prüfung und werde wahrscheinlich insgesamt mit einem befriedigend das Examen bestehen. Ich hätte mit der Note nicht gerechnet und bin jetzt recht ratlos... eigentlich möchte ich das Kapitel Jura abschließen und mich neuen Dingen zuwenden, andererseits ist die Note zu gut, um aufzugeben...
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