11.02.2023, 11:40
Wie würdet Ihr folgende Situationen in größeren Kanzleien/GK's einschätzen (Vor-/Nachteile, ggf. eigene Erfahrungen, etc.):
1. Arbeit aus eher kleinerem Standort A/"Anhängselbüro" heraus für Partner an Standort B (Entfernung mehrere Stunden)
2. Arbeit an Standort A hauptsächlich für Partner an Standort B (Entfernung mehrere Stunden), aber wohl auch Einbindung an Standort A, gleiches Rechtsgebiet
3. Arbeit an Standort A, "auf dem Papier" allein für Partner an Standort B in anderem Rechtsgebiet (Entfernung mehrere Stunden) mit Versprechen faktisch auch für den eigentlich gewünschten Partner/das gewünschte Rechtsgebiet zu arbeiten.
Eine gewisse Pendelei wäre wohl bei allem Erforderlich/wahrscheinlich auch im eigenen Interesse.
1. Arbeit aus eher kleinerem Standort A/"Anhängselbüro" heraus für Partner an Standort B (Entfernung mehrere Stunden)
2. Arbeit an Standort A hauptsächlich für Partner an Standort B (Entfernung mehrere Stunden), aber wohl auch Einbindung an Standort A, gleiches Rechtsgebiet
3. Arbeit an Standort A, "auf dem Papier" allein für Partner an Standort B in anderem Rechtsgebiet (Entfernung mehrere Stunden) mit Versprechen faktisch auch für den eigentlich gewünschten Partner/das gewünschte Rechtsgebiet zu arbeiten.
Eine gewisse Pendelei wäre wohl bei allem Erforderlich/wahrscheinlich auch im eigenen Interesse.
11.02.2023, 14:48
Nur wenn die Pendelei zur Arbeitszeit zählt. Ansonsten ist das sehr viel verschenkte Freizeit.
11.02.2023, 17:23
Ich kenne zwei Leute, für die die Arbeit für einen anderen Standort im Ergebnis bedeutete dass sie umziehen sollten/mussten. Das war vor Corona, aber trotzdem wäre ich bei solchen Konstellationen eher vorsichtig.
11.02.2023, 19:18
Hängt auch von deiner Seniorität/Erfahrung ab. Ich kenne einige Leute aus dem GK-Bereich die vollständig Remote vom Home Office oder einem anderen Standort arbeiten und ein Mal pro Woche ca 1 1/2h - 2h pro Weg pendeln (wenn wirklich viel los ist wird auf den Präsenztag verzichtet). Das Pendeln zählt natürlich nicht zur Arbeitszeit, weshalb der Arbeitstag schon recht lang ist. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass sowas eigentlich ausschließlich mit entsprechender Berufserfahrung klappen kann, d.h. du kein Berufsanfänger bist. Im GK Bereich musst du dich einfach am Anfang super oft mit deinem Partner und den Kollegen eng abstimmen - das klappt in der Regel Remote einfach nicht und sorgt für Frust.
13.02.2023, 10:18
(11.02.2023, 19:18)User321 schrieb: Hängt auch von deiner Seniorität/Erfahrung ab. Ich kenne einige Leute aus dem GK-Bereich die vollständig Remote vom Home Office oder einem anderen Standort arbeiten und ein Mal pro Woche ca 1 1/2h - 2h pro Weg pendeln (wenn wirklich viel los ist wird auf den Präsenztag verzichtet). Das Pendeln zählt natürlich nicht zur Arbeitszeit, weshalb der Arbeitstag schon recht lang ist. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass sowas eigentlich ausschließlich mit entsprechender Berufserfahrung klappen kann, d.h. du kein Berufsanfänger bist. Im GK Bereich musst du dich einfach am Anfang super oft mit deinem Partner und den Kollegen eng abstimmen - das klappt in der Regel Remote einfach nicht und sorgt für Frust.
Ergänzung: auch typisch sind Pendlerwohnungen. Es gibt einige (aber auch hier eher mit höherer Seniorität) gerade in GKen, die unter der Woche eben in der Stadt, in der sie arbeiten leben (die meisten größeren Kanzleien haben entweder ein Kontingent an möblierten Wohnungen oder können bei der Suche helfen) und am Wochenende dann nach Hause fahren. Am Berufsanfang wird tatsächlich grds. Präsenz erwartet und das ist auch in der Regel sinnvoll um Prozesse/Leute kennen zu lernen.
13.02.2023, 12:58
Welche Dauer ist denn eurer Meinung nach sinnvoll für die Präsenzphase? Auch ich habe gerade ein neues Angebot bekommen für einen Partner in einer anderen Stadt zu arbeiten. Mir wurde aber zugesagt die Arbeit nach einer Einarbeitungszeit von "meinem" Büro aus machen zu können. Ein Zeitrahmen wurde nicht konkret genannt.
13.02.2023, 13:17
Lässt sich schwer pauschal sagen - kommt m.E. aber wesentlich auf die Struktur der Kanzlei (GK, MK etc.), die Arbeitsweise des Partners, Rechtsgebiet und Mandantenstruktur an. Wenn es sich um eine GK-Einheit mit Transaktionsgeschäft handelt, würde ich aus eigener Erfahrung (und Erfahrung aus dem Bekanntenkreis) mal 1 Jahr, eher 2 Jahre nennen. Home Office Tage gehen zwar vorher sicher auch schon, aber du bist einfach abhängig vom Input deines Partners/deiner erfahrenen Kollegen. Insbesondere wenn es halt schnelllebigeres Transaktionsgeschäft ist kannst du da im Zweifel auch nicht so lang warten.
13.02.2023, 15:42
(13.02.2023, 12:58)Frieda schrieb: Welche Dauer ist denn eurer Meinung nach sinnvoll für die Präsenzphase? Auch ich habe gerade ein neues Angebot bekommen für einen Partner in einer anderen Stadt zu arbeiten. Mir wurde aber zugesagt die Arbeit nach einer Einarbeitungszeit von "meinem" Büro aus machen zu können. Ein Zeitrahmen wurde nicht konkret genannt.
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Ich habe Fälle erlebt, da konnten die Kollegen nach 2-3 Monaten schon weitestgehend aus einem anderen Büro arbeiten. Ich kenne aber genauso Fälle, da ist eine Anwesenheit am Partner-Standort praktisch zwingend für die ganze Zeit der Karriere erforderlich. Wer da an einem anderen Standort saß, war praktisch aus dem Team abgeschnitten.
Wie kann man es daher Wissen? Bei Kollegen rumfragen; im Vorstellungsgespräch ganz genau hinhören wie es geschildert wird; schauen, ob es schon andere gibt, die es im Team so handhaben.