09.02.2023, 21:21
Hallo Freunde!
Bislang habe ich mir über eine BU keine Gedanken gemacht, aber aus irgendeinem Grund kam mir heute der Gedanke. Aber braucht man das speziell als Rechtsanwalt?
Etwas überspitzt: Das ist ein Bürojob, bei dem man ab und an mal unterwegs ist. Schwere körperliche Arbeit ist damit nicht verbunden. Das kann man theoretisch auch im Liegen machen. Wenn man nicht gerade beide Hände und seinen Verstand verliert, ist man doch kaum eingeschränkt.
Die Versicherung wäre nämlich relativ teuer; wenn ich im Fall der Fälle so wie jetzt „verdienen“ will und bis Renteneintrittsalter versichert sein will, müsste ich mindestens 160 € im Monat zahlen. Finde ich schon happig.
Wie handhabt ihr das?
Bislang habe ich mir über eine BU keine Gedanken gemacht, aber aus irgendeinem Grund kam mir heute der Gedanke. Aber braucht man das speziell als Rechtsanwalt?
Etwas überspitzt: Das ist ein Bürojob, bei dem man ab und an mal unterwegs ist. Schwere körperliche Arbeit ist damit nicht verbunden. Das kann man theoretisch auch im Liegen machen. Wenn man nicht gerade beide Hände und seinen Verstand verliert, ist man doch kaum eingeschränkt.
Die Versicherung wäre nämlich relativ teuer; wenn ich im Fall der Fälle so wie jetzt „verdienen“ will und bis Renteneintrittsalter versichert sein will, müsste ich mindestens 160 € im Monat zahlen. Finde ich schon happig.
Wie handhabt ihr das?
10.02.2023, 00:00
Ein erheblicher Teil der BU Fälle kommt auch von psychischen Krankheiten. Eine Belastungsdepression („Burnout“) oder ein Bandscheibenvorfall o.ä. kann dich auch bei einem (stressigen) Bürojob erwischen. Daher ist eine BU zur Absicherung schon anzuraten und hab mit Berufseinstieg auch eine abgeschlossen.
Edit: Das Versorgungswerk zahlt zwar auch bei 100% Berufsunfähigkeit, aber die Voraussetzungen erfüllt nur ein verschwindend geringer Teil. Zudem zahlt eine private BU auch schon bei teilweiser Berufsunfähigkeit anteilig.
Edit: Das Versorgungswerk zahlt zwar auch bei 100% Berufsunfähigkeit, aber die Voraussetzungen erfüllt nur ein verschwindend geringer Teil. Zudem zahlt eine private BU auch schon bei teilweiser Berufsunfähigkeit anteilig.
10.02.2023, 10:09
Rechne Mal wie lange du mit dem Geld das du stattdessen zurücklegen würdest einen Verdienstausfall kompensieren könntest.
160 sind günstig für eine BU.
160 sind günstig für eine BU.
10.02.2023, 10:16
Ich habe noch einen Altvertrag seit 17 Jahren, der mit einer privaten Rentenversicherung gekoppelt ist. Würde man heute sicher nicht mehr so abschließen, aber eine BU halte ich auch im Bürojob für essentiell.
Eine Freundin von mir ist schwerbehindert mit einer Autoimmunerkrankung. Sie hat umgeschult auf einen Bürojob, kann selbst aber den nur noch mit großer Mühe, Teilzeit (30h) und 100% Home Office aufrechterhalten. Im Grunde kratzt sie seit mehreren Jahren an der Erwerbsunfähigkeit. Sie ist jetzt 44, hat zwischendurch aufgrund ihrer Erkrankung Hartz 4 bezogen und verdient auch jetzt nur knapp über Mindestlohn. Im Alter wird sie Grundsicherung beziehen.
Ist sch*** und mit Sicherheit hat sie sich ihr Leben anders vorgestellt, als sie ihr Studium begann.
Eine Freundin von mir ist schwerbehindert mit einer Autoimmunerkrankung. Sie hat umgeschult auf einen Bürojob, kann selbst aber den nur noch mit großer Mühe, Teilzeit (30h) und 100% Home Office aufrechterhalten. Im Grunde kratzt sie seit mehreren Jahren an der Erwerbsunfähigkeit. Sie ist jetzt 44, hat zwischendurch aufgrund ihrer Erkrankung Hartz 4 bezogen und verdient auch jetzt nur knapp über Mindestlohn. Im Alter wird sie Grundsicherung beziehen.
Ist sch*** und mit Sicherheit hat sie sich ihr Leben anders vorgestellt, als sie ihr Studium begann.
10.02.2023, 11:03
Habe schon mit Ref-Beginn eine abgeschlossen und seither aufrecht erhalten. Halt in meinem Falle dann Dienstunfähigkeitsversicherung. Ebenfalls gekoppelt mit privater Vorsorge.
Ist ebenfalls nur vor dem Hintergrund etwaiger psychischer Erkrankungen, die davon auch umfasst sind.
Mein monatlicher Beitrag hält sich in Grenzen und gemessen an den Berechnungen, die regelmäßig kommen, bin ich auch vor einem finanziellen Hintergrund sehr zufrieden, die Versicherung zumindest noch als Ergänzung zu haben.
Ist ebenfalls nur vor dem Hintergrund etwaiger psychischer Erkrankungen, die davon auch umfasst sind.
Mein monatlicher Beitrag hält sich in Grenzen und gemessen an den Berechnungen, die regelmäßig kommen, bin ich auch vor einem finanziellen Hintergrund sehr zufrieden, die Versicherung zumindest noch als Ergänzung zu haben.
10.02.2023, 11:58
Rücken und Psyche können dich auch im Bürojob treffen. Wenn man nicht mehr 8h sitzen oder stehen kann, wirds auch nichts mehr mit Bürojob.
Habe trotzdem keine BU. Das Risiko gehe ich ein. l
Habe trotzdem keine BU. Das Risiko gehe ich ein. l
11.02.2023, 13:01
Man muss bei einer BU auch immer denken, dass man dann im Fall der Fälle sehr viel Geduld, Ausdauer und auch Glück haben muss, dass die Versicherungsgesellschaft sich nicht quer stellt. Höre da echt häufig so Fälle. Gerade erst letztens von einer Verwandten, bei der Krebs diagnostiziert wurde und die schon in der Chemo war. Sie hatte extra minutiös auf alles geachtet beim Abschluss. Hat ihr dann aber nichts gebracht, weill sie keine Kraft hatte, es durchzusetzen. Sie hat dann einen Rechtsanwalt eingeschaltet und nachdem sie wieder "geheilt" war, haben sie sich entschuldigt und ihr Geld für die Auflösung des Vertrages angeboten (was sie dummerweise angenommen hat).
12.02.2023, 21:44
Bei der Versoegungswerk-BU muss man meines Wissens nach auch die Zulassung zurückgeben, bei einer privaten BU nicht.
Ich habe eine kleine BU, die 1500 EUR abdecken würde. Mir war wichtig, dass mein absolutes Minimum was ich zum Leben benötige abgesichert ist. Eine psych. Erkrankung oder Krebs kann jeden treffen.
Ich habe eine kleine BU, die 1500 EUR abdecken würde. Mir war wichtig, dass mein absolutes Minimum was ich zum Leben benötige abgesichert ist. Eine psych. Erkrankung oder Krebs kann jeden treffen.
13.02.2023, 13:16
Ich habe auch eine kleine private BU zu der vom Versorgungswerk abgeschlossen. Da die meisten BU Fälle im hohen Alter eintreten, steigen die Kosten bei einer Laufzeit bis zum 65. oder gar 67. Lebensjahr überproportional. Ich habe mich deshalb dazu entschieden, die BU nur bis zum 60.Lebensjahr abzuschließen und spare damit über 50% des Beitrages. Ich gehe fest davon aus, dass ich danach ohnehin nur noch arbeiten werde, wenn ich Bock habe und nicht weil ich muss.
13.03.2023, 20:28
(11.02.2023, 13:01)Bro schrieb: Man muss bei einer BU auch immer denken, dass man dann im Fall der Fälle sehr viel Geduld, Ausdauer und auch Glück haben muss, dass die Versicherungsgesellschaft sich nicht quer stellt. Höre da echt häufig so Fälle. Gerade erst letztens von einer Verwandten, bei der Krebs diagnostiziert wurde und die schon in der Chemo war. Sie hatte extra minutiös auf alles geachtet beim Abschluss. Hat ihr dann aber nichts gebracht, weill sie keine Kraft hatte, es durchzusetzen. Sie hat dann einen Rechtsanwalt eingeschaltet und nachdem sie wieder "geheilt" war, haben sie sich entschuldigt und ihr Geld für die Auflösung des Vertrages angeboten (was sie dummerweise angenommen hat).
Ja, das gibt es immer. Egal, welche Versicherung. Hier helfen nur spezialisierte Anwälte, die i. d. R. auch Kosten. Daher wird auch nicht selten empfohlen, dass man mit der BU auch eine Rechtsschutz abschließen sollte. Nicht beim gleichen Versicherer!
Vor allem kann sich sowas ziehen. Selbst wenn Versicherung X nach Jahren zur Leistung verurteilt wird, gibt es bei Folgeleistungen immer wieder Streit.



