05.02.2023, 10:45
Liebe alle,
es ist Sonntag und ich nutze mal die Zeit, mit euch über ein evtl. komisch klingendes Thema zu sprechen. Ich bin in sehr geordneten, aber nicht sonderlich reichen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Eltern sind beide Angestellt, also nix mit Pension etc.
Zur Zeit arbeite ich als Anwalt (seit ca. 10 Monaten) in einer FWW Kanzlei in Berlin und die Arbeit erfüllt mich und macht mir unglaublichen Spaß. Gute Arbeitszeiten, Gehalt könnte etwas besser sein, aber das kann sich in Zukunft ja noch ändern.
Mich treibt allerdings immer mehr der Gedanke rum, wie das später im Rentenalter eigentlich aussehen soll. Ich werde wohl kaum die Möglichkeit haben ein Haus/ Wohnung zu erben, geschweige denn selbst zu finanzieren. Daher schleicht sich bei mir der Gedanke ein, in den öD zu wechseln, auf eine Beamtenposition, um die Vorzüge der Pension später zu genießen. Denn ich sehe bei meinen Eltern, dass Rente einfach nicht wirklich hoch ist, was aber bei der Pension bezahlt wird, ist absurd.
Schön und gut, aber die Arbeit in der Justiz oder im öD fände ich allerdings nicht ganz so cool, sie würde mir glaub ich nicht gefallen, weil ich Zivilrechtler durch und durch bin. Ich hänge mich auch gerne mal so richtig in einen Fall rein. Wie soll ich also auf dieses Missstand am besten reagieren bzw wie macht ihr es? Macht ihr euch über die Zukunft gar keine Sorgen? Ich mein, mit 1,5k-2k Rente später ( das ist wohl schon viel) muss man halt echt krasse Abstriche machen. Aber meinen Job nur aus Zukunftsangst auszuwählen, kann das richtig sein?
Es wäre schön, wenn sich hier eine sachliche Diskusion auftun könnte, wo man Argumente austauscht, was wohl am sinnvollsten ist.
Besten Dank
es ist Sonntag und ich nutze mal die Zeit, mit euch über ein evtl. komisch klingendes Thema zu sprechen. Ich bin in sehr geordneten, aber nicht sonderlich reichen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Eltern sind beide Angestellt, also nix mit Pension etc.
Zur Zeit arbeite ich als Anwalt (seit ca. 10 Monaten) in einer FWW Kanzlei in Berlin und die Arbeit erfüllt mich und macht mir unglaublichen Spaß. Gute Arbeitszeiten, Gehalt könnte etwas besser sein, aber das kann sich in Zukunft ja noch ändern.
Mich treibt allerdings immer mehr der Gedanke rum, wie das später im Rentenalter eigentlich aussehen soll. Ich werde wohl kaum die Möglichkeit haben ein Haus/ Wohnung zu erben, geschweige denn selbst zu finanzieren. Daher schleicht sich bei mir der Gedanke ein, in den öD zu wechseln, auf eine Beamtenposition, um die Vorzüge der Pension später zu genießen. Denn ich sehe bei meinen Eltern, dass Rente einfach nicht wirklich hoch ist, was aber bei der Pension bezahlt wird, ist absurd.
Schön und gut, aber die Arbeit in der Justiz oder im öD fände ich allerdings nicht ganz so cool, sie würde mir glaub ich nicht gefallen, weil ich Zivilrechtler durch und durch bin. Ich hänge mich auch gerne mal so richtig in einen Fall rein. Wie soll ich also auf dieses Missstand am besten reagieren bzw wie macht ihr es? Macht ihr euch über die Zukunft gar keine Sorgen? Ich mein, mit 1,5k-2k Rente später ( das ist wohl schon viel) muss man halt echt krasse Abstriche machen. Aber meinen Job nur aus Zukunftsangst auszuwählen, kann das richtig sein?
Es wäre schön, wenn sich hier eine sachliche Diskusion auftun könnte, wo man Argumente austauscht, was wohl am sinnvollsten ist.
Besten Dank
05.02.2023, 11:08
1. Wie viel verdienst du überhaupt?
2. Hast du dir mal die Rentenberechnungen deines Versorgungswerks angeschaut oder triffst du auf Basis der Rente deiner Eltern Rückschlüsse auf deine Rente?
3. Das Zauberwort ist: Private Vorsorge. Wenn du ab jetzt jeden Monat 200-300€ zurücklegen kannst in einen Aktiensparplan, muss du dir in der Rente keine Sorgen machen. Wenn du natürlich so wenig verdienst, dass du das nicht kannst, könnte es später Probleme geben.
2. Hast du dir mal die Rentenberechnungen deines Versorgungswerks angeschaut oder triffst du auf Basis der Rente deiner Eltern Rückschlüsse auf deine Rente?
3. Das Zauberwort ist: Private Vorsorge. Wenn du ab jetzt jeden Monat 200-300€ zurücklegen kannst in einen Aktiensparplan, muss du dir in der Rente keine Sorgen machen. Wenn du natürlich so wenig verdienst, dass du das nicht kannst, könnte es später Probleme geben.
05.02.2023, 15:05
(05.02.2023, 10:45)Bärlina schrieb: Liebe alle,
es ist Sonntag und ich nutze mal die Zeit, mit euch über ein evtl. komisch klingendes Thema zu sprechen. Ich bin in sehr geordneten, aber nicht sonderlich reichen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Eltern sind beide Angestellt, also nix mit Pension etc.
Zur Zeit arbeite ich als Anwalt (seit ca. 10 Monaten) in einer FWW Kanzlei in Berlin und die Arbeit erfüllt mich und macht mir unglaublichen Spaß. Gute Arbeitszeiten, Gehalt könnte etwas besser sein, aber das kann sich in Zukunft ja noch ändern.
Mich treibt allerdings immer mehr der Gedanke rum, wie das später im Rentenalter eigentlich aussehen soll. Ich werde wohl kaum die Möglichkeit haben ein Haus/ Wohnung zu erben, geschweige denn selbst zu finanzieren. Daher schleicht sich bei mir der Gedanke ein, in den öD zu wechseln, auf eine Beamtenposition, um die Vorzüge der Pension später zu genießen. Denn ich sehe bei meinen Eltern, dass Rente einfach nicht wirklich hoch ist, was aber bei der Pension bezahlt wird, ist absurd.
Schön und gut, aber die Arbeit in der Justiz oder im öD fände ich allerdings nicht ganz so cool, sie würde mir glaub ich nicht gefallen, weil ich Zivilrechtler durch und durch bin. Ich hänge mich auch gerne mal so richtig in einen Fall rein. Wie soll ich also auf dieses Missstand am besten reagieren bzw wie macht ihr es? Macht ihr euch über die Zukunft gar keine Sorgen? Ich mein, mit 1,5k-2k Rente später ( das ist wohl schon viel) muss man halt echt krasse Abstriche machen. Aber meinen Job nur aus Zukunftsangst auszuwählen, kann das richtig sein?
Es wäre schön, wenn sich hier eine sachliche Diskusion auftun könnte, wo man Argumente austauscht, was wohl am sinnvollsten ist.
Besten Dank
Wer weiß schon, wie es in 30-40 Jahren, wenn Du (vermutlich) in Rente/Pension gehen wirst, aussieht. Man sagt ja immer, die Rente sei sicher, aber ob auf dem derzeitigen Niveau, das wage ich doch zu bezweifeln.
Von daher rate ich Dir, Deinen Job nicht (primär) nach der Renten- bzw. Pensionserwartung auszusuchen, sondern eher danach, was Dir Freude macht und Du Dir für die nächsten x Jahre vorstellen kannst. Wenn Du dann noch privat vorsorgst, sollte das doch passen.
05.02.2023, 15:55
Jeder Tag, den man sich auf Arbeit quält, ist ein Tag zu viel. Wir alle kennen die Vorurteile über den öD und durch das Ref bzw. die praktische Tätigkeit haben die meisten von uns genug Insights bekommen, dass sich diese Vorurteile bestätigt haben. Es wird nicht überall so sein, aber wie es in vielen Behörden abgeht, kannst du hier regelmäßig nachlesen. O-Ton der meisten: "Ich gehe ein wie eine Primel" (nicht ganz wörtliches Zitat aus einem dieser Threads).
Ich selbst habe aus diesem Grund ein Jobangebot des öD abgelehnt und bin doch weiterhin in der Privatwirtschaft geblieben. Der Spaß an der Arbeit ist mir die fehlende Sicherheit wert und schutzlos stehe ich hier (großer Konzern) zum Glück auch nicht da.
Ich sorge schon seit ca. 17 Jahren privat vor. Wie mein Vorschreiber schon schrieb, ist das das Zauberwort. Wenn du bis jetzt noch nicht angefangen hast, wird es höchste Zeit.
Ich werde eine Rente aus dem Versorgungswerk bekommen, eine kleine Rente aus der GRV und zusätzlich aus privater und betrieblicher Altersvorsorge. Mehr als das kann man eigentlich nicht machen und ich gehe davon aus, dass es reicht. Achja, ein abbezahltes Haus haben wir spätestens zum Renteneintritt auch.
Ich selbst habe aus diesem Grund ein Jobangebot des öD abgelehnt und bin doch weiterhin in der Privatwirtschaft geblieben. Der Spaß an der Arbeit ist mir die fehlende Sicherheit wert und schutzlos stehe ich hier (großer Konzern) zum Glück auch nicht da.
Ich sorge schon seit ca. 17 Jahren privat vor. Wie mein Vorschreiber schon schrieb, ist das das Zauberwort. Wenn du bis jetzt noch nicht angefangen hast, wird es höchste Zeit.
Ich werde eine Rente aus dem Versorgungswerk bekommen, eine kleine Rente aus der GRV und zusätzlich aus privater und betrieblicher Altersvorsorge. Mehr als das kann man eigentlich nicht machen und ich gehe davon aus, dass es reicht. Achja, ein abbezahltes Haus haben wir spätestens zum Renteneintritt auch.
07.02.2023, 17:41
Ich gehe davon aus, dass das Pensionsniveau des öffentlichen Dienstes in den nächsten 30 Jahren erheblich zusammenschrumpfen wird. Ungeachtet der Besonderheiten der Beamtenpensionen im Vergleich zur Rente, vermute ich sehr stark, dass sich die rund 71% Pensionsniveau im Vergleich zum immer weiter absinkenden Rentenniveau ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr vermitteln lassen. Das BVerfG hat zwar hinsichtlich der Beamtenversorgung einige "Pflöcke" eingeschlagen, aber auch daran kann und wird man drehen. Vermutlich wird (auch) die Pension irgendwann zu einer Grundsicherung verkommen. Davon gehe ich schon alleine deswegen aus, da in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche Kostenlawinen auf Deutschland zukommen, die - jedenfalls meiner Meinung nach - durch unsere woke grün-linken Politik noch verschärft wurden und sich inzwischen leider kaum noch strukturell beseitigen lassen (missratene Energie- und Migrationspolitik, Klimahysterie, Deutschland als "Zahlmeister" der halben Welt, unterfinanziertes Gesundheitssystem, Abwanderungstrend der Industrie, etc.). Angesichts der vielen Krisenherde, bei denen man sich zum Mitmischen verpflichtet fühlt und der m.E. oftmals verantwortungslosen Haushaltspolitik wird die Verschuldung von Bund, Ländern und Kommunen immer weiter anwachsen. Da die Besoldung und Versorgung vornehmlich von der Ländern als Dienstherren geleistet werden und die Personalkosten - je nach Bundesland - teilweise über 40 Prozent liegen, braucht man nicht viel Fantasie, wo man perspektivisch den Rotstift ansetzen könnte. Vielleicht kommt es auch alles anders, aber ich bin derzeit eher pessimistisch und würde jedenfalls alleine mit Blick auf die Pension keinen Jobwechsel vollziehen.
Wie sooft ist es hilfreich, sich selbst um alles zu kümmern (Stichwort: private Vorsorge).
Wie sooft ist es hilfreich, sich selbst um alles zu kümmern (Stichwort: private Vorsorge).
07.02.2023, 20:01
(07.02.2023, 17:41)MrJudgeBW schrieb: Ich gehe davon aus, dass das Pensionsniveau des öffentlichen Dienstes in den nächsten 30 Jahren erheblich zusammenschrumpfen wird. Ungeachtet der Besonderheiten der Beamtenpensionen im Vergleich zur Rente, vermute ich sehr stark, dass sich die rund 71% Pensionsniveau im Vergleich zum immer weiter absinkenden Rentenniveau ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr vermitteln lassen. Das BVerfG hat zwar hinsichtlich der Beamtenversorgung einige "Pflöcke" eingeschlagen, aber auch daran kann und wird man drehen. Vermutlich wird (auch) die Pension irgendwann zu einer Grundsicherung verkommen. Davon gehe ich schon alleine deswegen aus, da in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche Kostenlawinen auf Deutschland zukommen, die - jedenfalls meiner Meinung nach - durch unsere woke grün-linken Politik noch verschärft wurden und sich inzwischen leider kaum noch strukturell beseitigen lassen (missratene Energie- und Migrationspolitik, Klimahysterie, Deutschland als "Zahlmeister" der halben Welt, unterfinanziertes Gesundheitssystem, Abwanderungstrend der Industrie, etc.). Angesichts der vielen Krisenherde, bei denen man sich zum Mitmischen verpflichtet fühlt und der m.E. oftmals verantwortungslosen Haushaltspolitik wird die Verschuldung von Bund, Ländern und Kommunen immer weiter anwachsen. Da die Besoldung und Versorgung vornehmlich von der Ländern als Dienstherren geleistet werden und die Personalkosten - je nach Bundesland - teilweise über 40 Prozent liegen, braucht man nicht viel Fantasie, wo man perspektivisch den Rotstift ansetzen könnte. Vielleicht kommt es auch alles anders, aber ich bin derzeit eher pessimistisch und würde jedenfalls alleine mit Blick auf die Pension keinen Jobwechsel vollziehen.
Wie sooft ist es hilfreich, sich selbst um alles zu kümmern (Stichwort: private Vorsorge).
Etwas off topic und rechtlicher Natur. Meinst du eine Rückwirkung wäre hier zulässig?
Also ich wollte mir demnächst mal Gedanken dazu machen, inwieweit die Pension für Bestandsbeamte geändert werden kann.
Grundsätzlich ist mein Gefühl: zulässig.
Aber: man gibt sich als Beamter ja schon mit einem vergleichsweise sehr geringen Netto-Gehalt zufrieden.
In meiner persönlichen Rechnung ist die Pension auf der "Pro-Seite" der Argumente für den ÖD schon ein gewichtiges.
Würde man diese streichen, würde ich wechseln (außer man würde das Bruttogehalt entsprechend anpassen).
Eine Nachversicherung würde aber anhand des - sehr geringen - Brutto Gehaltes erfolgen... also iE trifft man auch schon jetzt Dispositionen im Hinblick auf den Bestand der Pension...
Daher wie gesagt, vom Grundgefühl, nicht abgeschlossener LebensSV, in den ändernd eingegriffen wird = unechte Rückwirkung = grds zulässig...?!
07.02.2023, 20:17
(07.02.2023, 20:01)Chill3r schrieb: Aber: man gibt sich als Beamter ja schon mit einem vergleichsweise sehr geringen Netto-Gehalt zufrieden.
Das Argument greift aber auch nur bei Juristen und vielleicht noch Informatikern. Ein Großteil der anderen Beamten freut sich über ein im Vergleich zur freien Wirtschaft gutes Gehalt plus die Pension. In A12 bekommst du dann etwa nach ein paar Jahren mit Ehepartner und Kind deine 55.000 Euro brutto und das für Stellen bzw. mit Qualifikationen, mit denen du in der freien Wirtschaft auch nicht überragend mehr verdienen würdest.
Würdest du bei den Juristen die Großkanzleien wegnehmen, sähe das Gehaltsgefüge auch anders aus und öD wäre kein riesiger Abstrich mehr. Und vergleichbare Bezahlungen zu Großkanzleien gibt es eben außerhalb von Banken und paar IT Konzernen nicht.
07.02.2023, 21:13
(07.02.2023, 20:17)Patenter Gast schrieb:(07.02.2023, 20:01)Chill3r schrieb: Aber: man gibt sich als Beamter ja schon mit einem vergleichsweise sehr geringen Netto-Gehalt zufrieden.
Das Argument greift aber auch nur bei Juristen und vielleicht noch Informatikern. Ein Großteil der anderen Beamten freut sich über ein im Vergleich zur freien Wirtschaft gutes Gehalt plus die Pension. In A12 bekommst du dann etwa nach ein paar Jahren mit Ehepartner und Kind deine 55.000 Euro brutto und das für Stellen bzw. mit Qualifikationen, mit denen du in der freien Wirtschaft auch nicht überragend mehr verdienen würdest.
Würdest du bei den Juristen die Großkanzleien wegnehmen, sähe das Gehaltsgefüge auch anders aus und öD wäre kein riesiger Abstrich mehr. Und vergleichbare Bezahlungen zu Großkanzleien gibt es eben außerhalb von Banken und paar IT Konzernen nicht.
Das Argument greift evtl im späteren Berufsleben. Aber noch noch jemand auf Lehramt studieren würde, für 55k Jahresbrutto... fraglich
08.02.2023, 09:08
(07.02.2023, 17:41)MrJudgeBW schrieb: Ich gehe davon aus, dass das Pensionsniveau des öffentlichen Dienstes in den nächsten 30 Jahren erheblich zusammenschrumpfen wird. Ungeachtet der Besonderheiten der Beamtenpensionen im Vergleich zur Rente, vermute ich sehr stark, dass sich die rund 71% Pensionsniveau im Vergleich zum immer weiter absinkenden Rentenniveau ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr vermitteln lassen. Das BVerfG hat zwar hinsichtlich der Beamtenversorgung einige "Pflöcke" eingeschlagen, aber auch daran kann und wird man drehen. Vermutlich wird (auch) die Pension irgendwann zu einer Grundsicherung verkommen. Davon gehe ich schon alleine deswegen aus, da in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche Kostenlawinen auf Deutschland zukommen, die - jedenfalls meiner Meinung nach - durch unsere woke grün-linken Politik noch verschärft wurden und sich inzwischen leider kaum noch strukturell beseitigen lassen (missratene Energie- und Migrationspolitik, Klimahysterie, Deutschland als "Zahlmeister" der halben Welt, unterfinanziertes Gesundheitssystem, Abwanderungstrend der Industrie, etc.). Angesichts der vielen Krisenherde, bei denen man sich zum Mitmischen verpflichtet fühlt und der m.E. oftmals verantwortungslosen Haushaltspolitik wird die Verschuldung von Bund, Ländern und Kommunen immer weiter anwachsen. Da die Besoldung und Versorgung vornehmlich von der Ländern als Dienstherren geleistet werden und die Personalkosten - je nach Bundesland - teilweise über 40 Prozent liegen, braucht man nicht viel Fantasie, wo man perspektivisch den Rotstift ansetzen könnte. Vielleicht kommt es auch alles anders, aber ich bin derzeit eher pessimistisch und würde jedenfalls alleine mit Blick auf die Pension keinen Jobwechsel vollziehen.
Wie sooft ist es hilfreich, sich selbst um alles zu kümmern (Stichwort: private Vorsorge).
Das sehe ich komplett anders.
Der Staat sitzt zugunsten der Beamten auch Konflikte rund um das Zweiklassensystem GKV und PKV sowie - viel schlimmer - Rente einfach aus, obwohl es absolut vernünftig wäre, auch Selbstständige und insbesondere Beamte einzahlen zu lassen (bei Anpassung der Bezüge, aber diese zu erhöhen ist ja kein Problem, wie man regelmäßig sieht).
Ich denke insbesondere, dass der Staat dies nicht machen würde, da damit eine der essenziellen Säulen der Attraktivität dieses Standes wegfiele und wir aufgrund 33 GG Beamte benötigen.
@topic ich würde mir einen Job suchen, der mich nicht allzu sehr nervt und gut bezahlt ist. Vielleicht stirbt man vor Eintritt in den Ruhestand, und dann?
08.02.2023, 09:59
(05.02.2023, 10:45)Bärlina schrieb: Liebe alle,
es ist Sonntag und ich nutze mal die Zeit, mit euch über ein evtl. komisch klingendes Thema zu sprechen. Ich bin in sehr geordneten, aber nicht sonderlich reichen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Eltern sind beide Angestellt, also nix mit Pension etc.
Zur Zeit arbeite ich als Anwalt (seit ca. 10 Monaten) in einer FWW Kanzlei in Berlin und die Arbeit erfüllt mich und macht mir unglaublichen Spaß. Gute Arbeitszeiten, Gehalt könnte etwas besser sein, aber das kann sich in Zukunft ja noch ändern.
Mich treibt allerdings immer mehr der Gedanke rum, wie das später im Rentenalter eigentlich aussehen soll. Ich werde wohl kaum die Möglichkeit haben ein Haus/ Wohnung zu erben, geschweige denn selbst zu finanzieren. Daher schleicht sich bei mir der Gedanke ein, in den öD zu wechseln, auf eine Beamtenposition, um die Vorzüge der Pension später zu genießen. Denn ich sehe bei meinen Eltern, dass Rente einfach nicht wirklich hoch ist, was aber bei der Pension bezahlt wird, ist absurd.
Schön und gut, aber die Arbeit in der Justiz oder im öD fände ich allerdings nicht ganz so cool, sie würde mir glaub ich nicht gefallen, weil ich Zivilrechtler durch und durch bin. Ich hänge mich auch gerne mal so richtig in einen Fall rein. Wie soll ich also auf dieses Missstand am besten reagieren bzw wie macht ihr es? Macht ihr euch über die Zukunft gar keine Sorgen? Ich mein, mit 1,5k-2k Rente später ( das ist wohl schon viel) muss man halt echt krasse Abstriche machen. Aber meinen Job nur aus Zukunftsangst auszuwählen, kann das richtig sein?
Es wäre schön, wenn sich hier eine sachliche Diskusion auftun könnte, wo man Argumente austauscht, was wohl am sinnvollsten ist.
Besten Dank
Die vom Versorgungswerk prognostizierte Rente liegt in der Regel deutlich über derjenigen der DRV. Bei mir sollen es so 4.000 Euro sein. Aber natürlich ist das nur eine Prognose. Wer die Beitragsbemessungsgrundlage überschreitet kann übrigens auch freiwillig mehr einzahlen (früher 13/10 Regel, heute 15/10). Das habe ich ein paar Jahre gemacht. Zudem sollte man natürlich privat vorsorgen. Wenn Du dann noch eine (oder mehrere) Immobilie(n) während deiner Arbeitszeit abbezahlst, sollte es während der Rente nicht allzu knapp werden. Da haben andere Berufsgruppen ganz andere Probleme (Stichwort Niedriglohnsektor).