21.01.2021, 22:45
Die Arbeit als Richter macht auch nach Jahren sehr großen Spaß. Ich war Richter am Amtsgericht und bin am OLG. Jedenfalls im Zivilbereich dürften es an den meisten Amtsgerichten zwei Sitzungstage sein. Da die Termine auch vorbereitet werden müssen, für die Terminierung auch vorbereitende Hinweise ergehen sollten und Verkündungstermine anstehen, bedarf es der Zeit im Büro. Jedenfalls die Recherchemöglichkeiten mit Beck-online und Juris sind mittlerweile sehr gut. Es besteht die Chance für Abordnungen an das BMJV, das Landesministerium, das OLG und ggf. den BGH bzw. europäische Institutionen.
Mir macht es Spaß, als neutraler Dritter zu entscheiden und nicht Parteiinteressen vertreten zu müssen.
Mir macht es Spaß, als neutraler Dritter zu entscheiden und nicht Parteiinteressen vertreten zu müssen.
21.01.2021, 22:49
(21.01.2021, 22:45)Hesse schrieb: Die Arbeit als Richter macht auch nach Jahren sehr großen Spaß. Ich war Richter am Amtsgericht und bin am OLG. Jedenfalls im Zivilbereich dürften es an den meisten Amtsgerichten zwei Sitzungstage sein. Da die Termine auch vorbereitet werden müssen, für die Terminierung auch vorbereitende Hinweise ergehen sollten und Verkündungstermine anstehen, bedarf es der Zeit im Büro. Jedenfalls die Recherchemöglichkeiten mit Beck-online und Juris sind mittlerweile sehr gut. Es besteht die Chance für Abordnungen an das BMJV, das Landesministerium, das OLG und ggf. den BGH bzw. europäische Institutionen.
Mir macht es Spaß, als neutraler Dritter zu entscheiden und nicht Parteiinteressen vertreten zu müssen.
Der wahre Richter erteilt Hinweis erst im Termin
21.01.2021, 22:51
Also ob hier ein OLG-Richter schreibt....
21.01.2021, 22:54
21.01.2021, 22:55
21.01.2021, 23:04
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
21.01.2021, 23:29
Ein Richter am AG St. Ingbert findet die Arbeit wohl nicht so toll und hat sich seinen Frust von der Seele geschrieben. Schuld sind die bösen Anwälte mit ihren langen Schriftsätzen:
https://recht.saarland.de/bssl/document/KORE235262020
Vielleicht sollte er in die Niederlande wechseln, dort dürfen Schriftsätze jetzt nur noch 25 Seiten lang sein...
https://recht.saarland.de/bssl/document/KORE235262020
Vielleicht sollte er in die Niederlande wechseln, dort dürfen Schriftsätze jetzt nur noch 25 Seiten lang sein...
21.01.2021, 23:37
(21.01.2021, 23:29)Gast schrieb: Ein Richter am AG St. Ingbert findet die Arbeit wohl nicht so toll und hat sich seinen Frust von der Seele geschrieben. Schuld sind die bösen Anwälte mit ihren langen Schriftsätzen:
https://recht.saarland.de/bssl/document/KORE235262020
Vielleicht sollte er in die Niederlande wechseln, dort dürfen Schriftsätze jetzt nur noch 25 Seiten lang sein...
Armer, verbitterter Kerl...
22.01.2021, 00:16
Ja Hallo TE
Ich bin seit letzten Jahres Proberichterin und am AG - Strafrecht gelandet. Ich würde nicht sagen, dass es 80% stumpfe Büroarbeit ist, sondern sehr vielseitig.
Montag habe ich Strafrecht Sitzung , Mittwoch Bewährungsanhörungen und Donnerstag OWi Sachen. Die „Büroarbeit“ ist vielseitig. Manchmal tatsächlich rechtlich interessante Sache, in die man sich vertiefend einarbeiten muss. Andere Sachen wiederum sind eher oberflächlich und gehen schnell von der Hand. Mindestens jeden zweiten Tag ist eine Sachverhalt zum Lachen dabei. Manche Akten müssen „stumm“ für sich bearbeitet werden, bei anderen tauscht man sich mit Kollegen aus und bei noch andere wiederum telefoniert man mit den verschiedensten Menschen (Ärzten, Behörden, Betreuuern, Anwälten etc)
Ich würde sagen, es ist sehr abwechslungsreich und keinesfalls die öde Aufteilung 80% Büro ala immer das gleiche und 20% Verhandlung ala immer das gleiche.
(Ausgenommen die OWi Sachen)
Natürlich gibt es auch andere Tagen und die Medaille hat immer zwei Seiten. Aber weil in den vorangegangenen Beiträgen der Beruf des Strafrichters am AG etwas Klischeehaft abgewertet wurde, wollte ich mal Partei ergreifen. Letztendlich kommt es immer auf den konkreten Fall an (welche Stadt, welche Kollegen, welches Dezernat, welche Persönlichkeit, welche Fälle)
Ich kann nur für mich sprechen. Aber so erlebe ich es jedenfalls momentan in meinem Berufsalltag
Ich bin seit letzten Jahres Proberichterin und am AG - Strafrecht gelandet. Ich würde nicht sagen, dass es 80% stumpfe Büroarbeit ist, sondern sehr vielseitig.
Montag habe ich Strafrecht Sitzung , Mittwoch Bewährungsanhörungen und Donnerstag OWi Sachen. Die „Büroarbeit“ ist vielseitig. Manchmal tatsächlich rechtlich interessante Sache, in die man sich vertiefend einarbeiten muss. Andere Sachen wiederum sind eher oberflächlich und gehen schnell von der Hand. Mindestens jeden zweiten Tag ist eine Sachverhalt zum Lachen dabei. Manche Akten müssen „stumm“ für sich bearbeitet werden, bei anderen tauscht man sich mit Kollegen aus und bei noch andere wiederum telefoniert man mit den verschiedensten Menschen (Ärzten, Behörden, Betreuuern, Anwälten etc)
Ich würde sagen, es ist sehr abwechslungsreich und keinesfalls die öde Aufteilung 80% Büro ala immer das gleiche und 20% Verhandlung ala immer das gleiche.
(Ausgenommen die OWi Sachen)
Natürlich gibt es auch andere Tagen und die Medaille hat immer zwei Seiten. Aber weil in den vorangegangenen Beiträgen der Beruf des Strafrichters am AG etwas Klischeehaft abgewertet wurde, wollte ich mal Partei ergreifen. Letztendlich kommt es immer auf den konkreten Fall an (welche Stadt, welche Kollegen, welches Dezernat, welche Persönlichkeit, welche Fälle)
Ich kann nur für mich sprechen. Aber so erlebe ich es jedenfalls momentan in meinem Berufsalltag
22.01.2021, 00:21
(22.01.2021, 00:16)Gast33 schrieb: Lieber TE
Ich bin seit letzten Jahres Proberichterin und am AG - Strafrecht gelandet. Ich würde nicht sagen, dass es 80% stumpfe Büroarbeit ist, sondern sehr vielseitig.
Montag habe ich Strafrecht Sitzung , Mittwoch Bewährungsanhörungen und Donnerstag OWi Sachen. Die „Büroarbeit“ ist vielseitig. Manchmal tatsächlich rechtlich interessante Sachen, in die man sich vertiefend einarbeiten muss. Andere Sachen wiederum sind eher oberflächlich und gehen schnell von der Hand. Mindestens jeden zweiten Tag ist eine Sachverhalt zum Lachen dabei. Manche Akten müssen „stumm“ für sich bearbeitet werden, bei anderen tauscht man sich mit Kollegen aus und bei noch anderen wiederum telefoniert man mit den verschiedensten Menschen (Ärzten, Behörden, Betreuuern, Anwälten etc)
Ich würde sagen, es ist sehr abwechslungsreich und keinesfalls die öde Aufteilung 80% Büro ala immer das gleiche und 20% Verhandlung ala immer das gleiche.
(Ausgenommen die OWi Sachen)
Ich liebe es und habe das Gefühl, dass das Verhältnis ausgewogen ist. Eildienst macht auch Spaß!
Natürlich gibt es auch andere Tage und die Medaille hat immer zwei Seiten. Aber weil in den vorangegangenen Beiträgen der Beruf des Strafrichters am AG etwas Klischeehaft abgewertet wurde, wollte ich mal Partei ergreifen. Letztendlich kommt es immer auf den konkreten Fall an (welche Stadt, welche Kollegen, welches Dezernat, welche Persönlichkeit, welche Fälle)
Ich kann nur für mich sprechen. Aber so erlebe ich es jedenfalls momentan in meinem Berufsalltag