19.01.2021, 23:16
Unter 200 und über 400 fällt schon auf.
21.01.2021, 05:07
(14.01.2021, 11:33)Gast schrieb:(14.01.2021, 10:02)Gast schrieb:(13.01.2021, 20:40)Gast schrieb:(13.01.2021, 17:45)Gast schrieb: Die Kollegin Spoenle hatte jedenfalls mehr als 200 Seiten
Bitte wer?
Jeder im wissenschaftlichen Diskurs weiß wer diese Frau ist. Bitte informieren Sie sich. Das Internet kann Ihnen helfen
Ich weiß es auch nicht und das Internet sagt mir leider auch nichts
Er selber ist auch nur insofern informiert, dass er ihren Namen falsch schreibt und das trotz Nachfrage nicht bemerkt.
Die Dame war Doktorandin in Köln, jetzt Post-Doc am MPI in Freiburg. In der ZIS war im Sommer eine Rezension zu ihrer Diss. Danach hatten sowohl die Diss als auch die Rezension für Gesprächsstoff und Sonderausgaben gesorgt.
Würde NICHT meinen, dass man den Fall kennen muss, wenn man nicht selber im STRAFRECHT unterwegs ist. Ich bin es und habe auch nur durch Zufall hiervon erfahren.
Und unanhängig was von der Diss dieser Frau nun hält: Der Verweis auf diese Diss trägt mE zu der Frage hier nichts bei. Vielleicht war die Diss zurecht mit summa cum laude bewertet. Vielleicht war die Rezension zurecht so "scharf". Weder Bewertung noch Rezension haben der Seitenzahl eine besondere Bedeutung zugemessen, würde ich meinen.
21.01.2021, 11:13
Die gute Frau heißt Frau Spörl.
Meine Diss hat nur 140 Seiten. Da weiß jeder dass es eine Schmalspur Diss ist und das ist für mich auch ok. Finde trotzdem, dass sie einige neue Ansätze enthält. Man kann jede Diss künstlich aufblähen (Historie, Rechtsvergleiche) ohne irgendwas Neues, Gewinnbringendes hinzuzufügen. Den Eindruck habe ich bei der ein oder anderen Diss mit über 300 Seiten.
Meine Diss hat nur 140 Seiten. Da weiß jeder dass es eine Schmalspur Diss ist und das ist für mich auch ok. Finde trotzdem, dass sie einige neue Ansätze enthält. Man kann jede Diss künstlich aufblähen (Historie, Rechtsvergleiche) ohne irgendwas Neues, Gewinnbringendes hinzuzufügen. Den Eindruck habe ich bei der ein oder anderen Diss mit über 300 Seiten.
21.01.2021, 11:26
unironisch. Du bist mein Held. Die Eier muss man haben. 140 Seiten und fertig.
21.01.2021, 12:19
Ja, Du bist ehrlich und hast Balls.
Man muss ja auch mal die andere Seite sehen: Durch dieses ganze "höher, schneller, weiter" arbeiten viele mehrere Jahre (ggf. neben dem Job) an der Diss, um ja sämtliche Aspekte zu berücksichtigen und sich nicht zu "blamieren", und brechen dann doch ab.
Dann lieber "kurz und knackig", die ja - wie Du schreibst - selbstverständlich trotzdem innovativ sein kann, und dafür hat man's sich selbst bewiesen und zügig durchgezogen. Solange man nicht in die Wissenschaft will, sind Umfang, Verlag und Note ja ohnehin egal. Und für die Eignung, z.B. als Anwalt innerhalb von ein paar Monaten einen umfangreichen Schriftsatz/Gutachten fertigzustellen, der dennoch den Ansprüchen genügt, sagt die "Schmalspurlösung" u.U. sogar mehr aus.
Man muss ja auch mal die andere Seite sehen: Durch dieses ganze "höher, schneller, weiter" arbeiten viele mehrere Jahre (ggf. neben dem Job) an der Diss, um ja sämtliche Aspekte zu berücksichtigen und sich nicht zu "blamieren", und brechen dann doch ab.
Dann lieber "kurz und knackig", die ja - wie Du schreibst - selbstverständlich trotzdem innovativ sein kann, und dafür hat man's sich selbst bewiesen und zügig durchgezogen. Solange man nicht in die Wissenschaft will, sind Umfang, Verlag und Note ja ohnehin egal. Und für die Eignung, z.B. als Anwalt innerhalb von ein paar Monaten einen umfangreichen Schriftsatz/Gutachten fertigzustellen, der dennoch den Ansprüchen genügt, sagt die "Schmalspurlösung" u.U. sogar mehr aus.
21.01.2021, 12:37
(21.01.2021, 12:19)Gast schrieb: Ja, Du bist ehrlich und hast Balls.
Man muss ja auch mal die andere Seite sehen: Durch dieses ganze "höher, schneller, weiter" arbeiten viele mehrere Jahre (ggf. neben dem Job) an der Diss, um ja sämtliche Aspekte zu berücksichtigen und sich nicht zu "blamieren", und brechen dann doch ab.
Dann lieber "kurz und knackig", die ja - wie Du schreibst - selbstverständlich trotzdem innovativ sein kann, und dafür hat man's sich selbst bewiesen und zügig durchgezogen. Solange man nicht in die Wissenschaft will, sind Umfang, Verlag und Note ja ohnehin egal. Und für die Eignung, z.B. als Anwalt innerhalb von ein paar Monaten einen umfangreichen Schriftsatz/Gutachten fertigzustellen, der dennoch den Ansprüchen genügt, sagt die "Schmalspurlösung" u.U. sogar mehr aus.
Das setzt sich auch im Job fort. Der Mandant freut sich auch über eine kurze, präzise und fundierte Antwort auf seine Frage. Und möchte in der Regel kein 15 Seiten Memo das anfängt mit "Das Reichsgericht hat sich zu diesem Problem noch wie folgt verhalten...".
Also, alles richtig gemacht.
21.01.2021, 14:51
Ganz genau so!
21.01.2021, 15:19
(21.01.2021, 11:13)Gast schrieb: Die gute Frau heißt Frau Spörl.
Meine Diss hat nur 140 Seiten. Da weiß jeder dass es eine Schmalspur Diss ist und das ist für mich auch ok. Finde trotzdem, dass sie einige neue Ansätze enthält. Man kann jede Diss künstlich aufblähen (Historie, Rechtsvergleiche) ohne irgendwas Neues, Gewinnbringendes hinzuzufügen. Den Eindruck habe ich bei der ein oder anderen Diss mit über 300 Seiten.
Ehrenmann
21.01.2021, 15:24
(21.01.2021, 12:37)Gast Gast schrieb:Diese Selbstbeweihräucherung ist schon peinlich. Es ist das eine bewusst eine Schmalspur-Diss. zu praktizieren und dazu zu stehen. Aber besonders großartig ist das nicht. Eine Dissertation ist nun einmal eine wissenschaftliche Arbeit und man soll zeigen, dass man die beherrscht. Dann hier das Ganze noch umzudrehen und so zu tun, als sei Schmalspur besonders großartig, ist kaum zu unterbieten. Dem Mandanten gefallen ist das Eine, aber Anwaltstätigkeit erhebt eben nicht den Anspruch der Wissenschaftlichkeit - im Gegensatz zu einer Dissertation.(21.01.2021, 12:19)Gast schrieb: Ja, Du bist ehrlich und hast Balls.
Man muss ja auch mal die andere Seite sehen: Durch dieses ganze "höher, schneller, weiter" arbeiten viele mehrere Jahre (ggf. neben dem Job) an der Diss, um ja sämtliche Aspekte zu berücksichtigen und sich nicht zu "blamieren", und brechen dann doch ab.
Dann lieber "kurz und knackig", die ja - wie Du schreibst - selbstverständlich trotzdem innovativ sein kann, und dafür hat man's sich selbst bewiesen und zügig durchgezogen. Solange man nicht in die Wissenschaft will, sind Umfang, Verlag und Note ja ohnehin egal. Und für die Eignung, z.B. als Anwalt innerhalb von ein paar Monaten einen umfangreichen Schriftsatz/Gutachten fertigzustellen, der dennoch den Ansprüchen genügt, sagt die "Schmalspurlösung" u.U. sogar mehr aus.
Das setzt sich auch im Job fort. Der Mandant freut sich auch über eine kurze, präzise und fundierte Antwort auf seine Frage. Und möchte in der Regel kein 15 Seiten Memo das anfängt mit "Das Reichsgericht hat sich zu diesem Problem noch wie folgt verhalten...".
Also, alles richtig gemacht.
Völlig egal, ob man später in der Wissenschaft bleibt oder nicht. I.Ü. würden deutlich mehr Leute in der Wissenschaft bleiben, wenn das ginge und Perspektive hätte. Aufgrund dauernder befristeter Verträge, wenig Stellen und später Professuren geht das aber nun für viele nicht bzw. ist zu riskant. Die Situation als Rechtfertigung für eigene Dünnbrettbohrerei anzubringen und fast noch stolz drauf zu sein, ist sehr dürftig.
Allerdings kann es in Einzelfällen durchaus kürzere wirklich gute Dissertationen geben, wenn es tatsächlich noch nicht viel Lit. und Rechtsprechung gibt oder man sich mit einem fremden Rechtssystem befasst. Aber offenkundig lagen hier solche Fälle ja nicht vor und sie dürften auch recht selten sein.
22.01.2021, 22:30
Meine 140 Seiten Diss ist aber ja auch wissenschaftlich. Ich hätte die Diss nicht bestanden, wenn es keine wissenschaftliche Arbeit gewesen wäre und ich nicht gezeigt hätte, dass ich zu wissenschaftlicher Arbeit fähig bin.
Die Diss behandelt ein durchaus interessantes Problem, zu dem es bisher quasi keine Literatur, dafür ein wenig Rechtsprechung gibt, die sich allerdings teilweise widerspricht. Ich habe das Problem beschrieben, eingeordnet, die Urteile dazu analysiert und dann eigene (!) Lösungsvorschläge gemacht.
Ganz sicher hätte man noch 50-60 Seiten mehr schreiben können, zB in dem man noch tiefer eindringt und das ganze vielleicht auch noch mit Historie belegt. Oder mit anderen Gerichten vergleicht. Aber so fand ich es durchaus rund und ausreichend.
Meine Doktormutter hat, nachdem sie die Arbeit gelesen hat, sogar gesagt, dass mit der ein oder anderen Vertiefung Magna drin wäre. Da es mir so aber gereicht hat, erfreue ich mich nun über meine cum laude 140 Seiten Diss, an der ich wegen geringer Verlagskosten und VG Wort Ausschüttung noch verdiene. Und ich schäme mich wirklich nicht, weil ich weiß dass es keine schlechte Arbeit ist, sie wissenschaftliche Standards einhält und neue Ansätze bringt.
Man muss aber auch Glück mit dem Thema haben, gebe ich zu.
Danke für den Zuspruch hier :)
Die Diss behandelt ein durchaus interessantes Problem, zu dem es bisher quasi keine Literatur, dafür ein wenig Rechtsprechung gibt, die sich allerdings teilweise widerspricht. Ich habe das Problem beschrieben, eingeordnet, die Urteile dazu analysiert und dann eigene (!) Lösungsvorschläge gemacht.
Ganz sicher hätte man noch 50-60 Seiten mehr schreiben können, zB in dem man noch tiefer eindringt und das ganze vielleicht auch noch mit Historie belegt. Oder mit anderen Gerichten vergleicht. Aber so fand ich es durchaus rund und ausreichend.
Meine Doktormutter hat, nachdem sie die Arbeit gelesen hat, sogar gesagt, dass mit der ein oder anderen Vertiefung Magna drin wäre. Da es mir so aber gereicht hat, erfreue ich mich nun über meine cum laude 140 Seiten Diss, an der ich wegen geringer Verlagskosten und VG Wort Ausschüttung noch verdiene. Und ich schäme mich wirklich nicht, weil ich weiß dass es keine schlechte Arbeit ist, sie wissenschaftliche Standards einhält und neue Ansätze bringt.
Man muss aber auch Glück mit dem Thema haben, gebe ich zu.
Danke für den Zuspruch hier :)