29.12.2020, 10:54
(29.12.2020, 10:48)Gast schrieb: 1. Grds hat man mit Jura schon einmal nichts schlechtes studiert, wenn es um die Aufnahme in den öD geht.
2. Problem: viele Stellen im öD benötigen grds Bachelor-Niveau und keine Volljuristen mit 2 Staatsexamen. Da aber heutzutage immer mehr Volljuristen produziert werden, aber die Stellen für Volljuristen stagnieren oder aber zumindest sich nicht proportional zu der hohen Anzahl an neuen Volljuristen erhöhen, wird es für Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern
Es war als Jurist selten so leicht in den ÖD zu kommen, wie heutzutage. Vor 10 Jahren sah das noch ganz anders aus!
Und: Es gibt in der Tendenz eher immer weniger Volljuristen.
29.12.2020, 10:56
(29.12.2020, 10:48)Gast schrieb: 1. Grds hat man mit Jura schon einmal nichts schlechtes studiert, wenn es um die Aufnahme in den öD geht.
2. Problem: viele Stellen im öD benötigen grds Bachelor-Niveau und keine Volljuristen mit 2 Staatsexamen. Da aber heutzutage immer mehr Volljuristen produziert werden, aber die Stellen für Volljuristen stagnieren oder aber zumindest sich nicht proportional zu der hohen Anzahl an neuen Volljuristen erhöhen, wird es für Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern
Die Anzahl an neu hinzukommenden Volljuristen hat in den letzten Jahren - statistisch bestens belegt - erheblich abgenommen. Die Behauptung, es würde "fürr Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern", ist absurd. Wenn man von der aktuellen Corona-Delle absieht, trifft ganz eindeutig das Gegenteil zu.
29.12.2020, 11:17
Wer nichts wird, wird Beamter.
Die freie Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne die freie Wirtschaft ist das Beamtentum nichts.
Die freie Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne die freie Wirtschaft ist das Beamtentum nichts.
29.12.2020, 11:21
(29.12.2020, 10:56)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:48)Gast schrieb: 1. Grds hat man mit Jura schon einmal nichts schlechtes studiert, wenn es um die Aufnahme in den öD geht.
2. Problem: viele Stellen im öD benötigen grds Bachelor-Niveau und keine Volljuristen mit 2 Staatsexamen. Da aber heutzutage immer mehr Volljuristen produziert werden, aber die Stellen für Volljuristen stagnieren oder aber zumindest sich nicht proportional zu der hohen Anzahl an neuen Volljuristen erhöhen, wird es für Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern
Die Anzahl an neu hinzukommenden Volljuristen hat in den letzten Jahren - statistisch bestens belegt - erheblich abgenommen. Die Behauptung, es würde "fürr Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern", ist absurd. Wenn man von der aktuellen Corona-Delle absieht, trifft ganz eindeutig das Gegenteil zu.
2019 scheinen 6500 neue Volljuristen auf dem Arbeitsmarkt gekomnen zu sein.
Ich denke dies wird sich wieder erhöhen. Das kann man sehr gut an den steigenden Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens sehen. Allein in Bayern letztes oder vorletztes Jahr über 3000.
Ich denke mittelfristig wird sich das wieder bei so 9000 neuen Volljuristen einpendeln.
Und so viele Stellenausschreibungen für den öD sehe ich jetzt nicht. Zumibdest nicht in den üblichen Karriereportalen.
29.12.2020, 11:32
(29.12.2020, 11:21)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:56)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:48)Gast schrieb: 1. Grds hat man mit Jura schon einmal nichts schlechtes studiert, wenn es um die Aufnahme in den öD geht.
2. Problem: viele Stellen im öD benötigen grds Bachelor-Niveau und keine Volljuristen mit 2 Staatsexamen. Da aber heutzutage immer mehr Volljuristen produziert werden, aber die Stellen für Volljuristen stagnieren oder aber zumindest sich nicht proportional zu der hohen Anzahl an neuen Volljuristen erhöhen, wird es für Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern
Die Anzahl an neu hinzukommenden Volljuristen hat in den letzten Jahren - statistisch bestens belegt - erheblich abgenommen. Die Behauptung, es würde "fürr Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern", ist absurd. Wenn man von der aktuellen Corona-Delle absieht, trifft ganz eindeutig das Gegenteil zu.
2019 scheinen 6500 neue Volljuristen auf dem Arbeitsmarkt gekomnen zu sein.
Ich denke dies wird sich wieder erhöhen. Das kann man sehr gut an den steigenden Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens sehen. Allein in Bayern letztes oder vorletztes Jahr über 3000.
Ich denke mittelfristig wird sich das wieder bei so 9000 neuen Volljuristen einpendeln.
Und so viele Stellenausschreibungen für den öD sehe ich jetzt nicht. Zumibdest nicht in den üblichen Karriereportalen.
Wo nimmst du denn "steigende Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens" her und worauf beruht deine Prognose von ungefähr 9000 neuen Volljuristen jährlich?
2002 waren wir noch bei 10.500 Absolventen des Zweiten Staatsexamens jährlich, 2017 waren es 7.500 Absolventen. Mit aktuell 6.500 ist die Zahl also relativ gering:
https://www.haufe.de/recht/kanzleimanage...02354.html
Hinzu kommt, dass die Babyboomer in den nächsten Jahren allesamt in Rente gehen.
Wenn es derzeit weniger Stellenausschreibungen im öD geben sollte als beispielsweise noch vor einem Jahr, dann liegt das wie gesagt vor allem an Corona.
29.12.2020, 11:35
(29.12.2020, 11:32)Gast schrieb:(29.12.2020, 11:21)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:56)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:48)Gast schrieb: 1. Grds hat man mit Jura schon einmal nichts schlechtes studiert, wenn es um die Aufnahme in den öD geht.
2. Problem: viele Stellen im öD benötigen grds Bachelor-Niveau und keine Volljuristen mit 2 Staatsexamen. Da aber heutzutage immer mehr Volljuristen produziert werden, aber die Stellen für Volljuristen stagnieren oder aber zumindest sich nicht proportional zu der hohen Anzahl an neuen Volljuristen erhöhen, wird es für Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern
Die Anzahl an neu hinzukommenden Volljuristen hat in den letzten Jahren - statistisch bestens belegt - erheblich abgenommen. Die Behauptung, es würde "fürr Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern", ist absurd. Wenn man von der aktuellen Corona-Delle absieht, trifft ganz eindeutig das Gegenteil zu.
2019 scheinen 6500 neue Volljuristen auf dem Arbeitsmarkt gekomnen zu sein.
Ich denke dies wird sich wieder erhöhen. Das kann man sehr gut an den steigenden Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens sehen. Allein in Bayern letztes oder vorletztes Jahr über 3000.
Ich denke mittelfristig wird sich das wieder bei so 9000 neuen Volljuristen einpendeln.
Und so viele Stellenausschreibungen für den öD sehe ich jetzt nicht. Zumibdest nicht in den üblichen Karriereportalen.
Wo nimmst du denn "steigende Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens" her und worauf beruht deine Prognose von ungefähr 9000 neuen Volljuristen jährlich?
2002 waren wir noch bei 10.500 Absolventen des Zweiten Staatsexamens jährlich, 2017 waren es 7.500 Absolventen. Mit aktuell 6.500 ist die Zahl also relativ gering:
https://www.haufe.de/recht/kanzleimanage...02354.html
Hinzu kommt, dass die Babyboomer in den nächsten Jahren allesamt in Rente gehen.
Wenn es derzeit weniger Stellenausschreibungen im öD geben sollte als beispielsweise noch vor einem Jahr, dann liegt das wie gesagt vor allem an Corona.
Eben. Die Situation ist sogar trotz Corona noch deutlich besser als vor 10 bis 20 Jahren.
29.12.2020, 11:35
Der zitierte Artikel ist interessant und verweist auf eine Studie, in der die Karrierewege eines Prädikatsjuristen als Beamter und in der freien Wirtschaft verglichen werden (https://www.handelsblatt.com/karriere/st...39748.html). Da heißt es:
"So arbeitet der verbeamtete Modell-Jurist im Bundesinnenministerium, startet als Regierungsrat in der Besoldungsstufe A 13 (53.400 Euro Jahresbruttogehalt). Sein Verdienst steigt nicht nur mit den Erfahrungsstufen. Mit 36 Jahren wird er Teamleiter und steigt in A 14 auf, mit 52 wird er Abteilungsleiter, verdient in A 15 rund 80.000 Euro brutto."
Das ist ja ne äußerst hochqualitative Studie. Der AL mit A15 :P
Es geht auch gut weiter:
"In der Wirtschaft beginnt jener Jurist bei einer kleinen Firma mit 46.000 Euro Bruttogehalt, wechselt mit 29 Jahren zu einem Mittelständler mit 500 Angestellten, wo er schon 63.000 Euro verdient. Dort steigt er erst zum Teamleiter und später zum Leiter der Personalabteilung auf, womit brutto 115.000 Euro auf seinem Gehaltszettel stehen."
Also ein Prädikatsjurist steigt nicht einmal während Corona mit bloß 46k brutto ein. Aber dafür wird er gleich mal Leiter der Personalabteilung, wogegen sein Pendant bei A15 stehen bleibt.
Egal, das Fazit, wonach sich die Tätigkeit als Beamter finanziell erst durch die Pension auszahlt, dürfte tendenziell stimmen. Allerdings komme ich im BM, verheiratet, ein Kind, Steuerklase 3, Erfahrungsstufe 3 auf 4,5k netto. Dafür muss man als Angestellter auch ca. 85k brutto verdienen – was natürlich auch viele Prädikatsjuristen tun.
"So arbeitet der verbeamtete Modell-Jurist im Bundesinnenministerium, startet als Regierungsrat in der Besoldungsstufe A 13 (53.400 Euro Jahresbruttogehalt). Sein Verdienst steigt nicht nur mit den Erfahrungsstufen. Mit 36 Jahren wird er Teamleiter und steigt in A 14 auf, mit 52 wird er Abteilungsleiter, verdient in A 15 rund 80.000 Euro brutto."
Das ist ja ne äußerst hochqualitative Studie. Der AL mit A15 :P
Es geht auch gut weiter:
"In der Wirtschaft beginnt jener Jurist bei einer kleinen Firma mit 46.000 Euro Bruttogehalt, wechselt mit 29 Jahren zu einem Mittelständler mit 500 Angestellten, wo er schon 63.000 Euro verdient. Dort steigt er erst zum Teamleiter und später zum Leiter der Personalabteilung auf, womit brutto 115.000 Euro auf seinem Gehaltszettel stehen."
Also ein Prädikatsjurist steigt nicht einmal während Corona mit bloß 46k brutto ein. Aber dafür wird er gleich mal Leiter der Personalabteilung, wogegen sein Pendant bei A15 stehen bleibt.
Egal, das Fazit, wonach sich die Tätigkeit als Beamter finanziell erst durch die Pension auszahlt, dürfte tendenziell stimmen. Allerdings komme ich im BM, verheiratet, ein Kind, Steuerklase 3, Erfahrungsstufe 3 auf 4,5k netto. Dafür muss man als Angestellter auch ca. 85k brutto verdienen – was natürlich auch viele Prädikatsjuristen tun.
29.12.2020, 11:36
(29.12.2020, 11:32)Gast schrieb:(29.12.2020, 11:21)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:56)Gast schrieb:(29.12.2020, 10:48)Gast schrieb: 1. Grds hat man mit Jura schon einmal nichts schlechtes studiert, wenn es um die Aufnahme in den öD geht.
2. Problem: viele Stellen im öD benötigen grds Bachelor-Niveau und keine Volljuristen mit 2 Staatsexamen. Da aber heutzutage immer mehr Volljuristen produziert werden, aber die Stellen für Volljuristen stagnieren oder aber zumindest sich nicht proportional zu der hohen Anzahl an neuen Volljuristen erhöhen, wird es für Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern
Die Anzahl an neu hinzukommenden Volljuristen hat in den letzten Jahren - statistisch bestens belegt - erheblich abgenommen. Die Behauptung, es würde "fürr Juristen immer schwerer einen Job A13 oder sogar E13 zu ergattern", ist absurd. Wenn man von der aktuellen Corona-Delle absieht, trifft ganz eindeutig das Gegenteil zu.
2019 scheinen 6500 neue Volljuristen auf dem Arbeitsmarkt gekomnen zu sein.
Ich denke dies wird sich wieder erhöhen. Das kann man sehr gut an den steigenden Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens sehen. Allein in Bayern letztes oder vorletztes Jahr über 3000.
Ich denke mittelfristig wird sich das wieder bei so 9000 neuen Volljuristen einpendeln.
Und so viele Stellenausschreibungen für den öD sehe ich jetzt nicht. Zumibdest nicht in den üblichen Karriereportalen.
Wo nimmst du denn "steigende Zahlen von Studenten und insb. Absolventen des ersten Examens" her und worauf beruht deine Prognose von ungefähr 9000 neuen Volljuristen jährlich?
2002 waren wir noch bei 10.500 Absolventen des Zweiten Staatsexamens jährlich, 2017 waren es 7.500 Absolventen. Mit aktuell 6.500 ist die Zahl also relativ gering:
https://www.haufe.de/recht/kanzleimanage...02354.html
Hinzu kommt, dass die Babyboomer in den nächsten Jahren allesamt in Rente gehen.
Wenn es derzeit weniger Stellenausschreibungen im öD geben sollte als beispielsweise noch vor einem Jahr, dann liegt das wie gesagt vor allem an Corona.
Bzgl der steigenden Anzahl an Absolventen mit 1. Examen kann man auf die Jahresstatistiken der LJPAer verweisen. In Bayern zumindest seit 2015 eine kontinuierliche Steigerung.
29.12.2020, 11:45
Mit 2 x a kommt man auch nicht in den gD. Oft versucht, sogar in E9c. Habe mir dann nach der Absage mal zeigen lassen, wen sie statt mir beim Bamf in E9c eingestellt haben. Lauter Bachelor Absolventen mit Noten zwischen 3 und 4 und einen Jura Absolventen mit einem Staatsexamen statt zwei. Wohl eher Nasenauslese statt Bestenauslese.
29.12.2020, 11:46
Absolventen der ersten juristischen Prüfung in Bayern:
Bayern 2019: 3266
Bayern 2018: 3221
Bayern 2017: 3423
Bayern 2016: 3696
Bayern 2015: 3188
Bayern 2014: 2848
Bayern 2013: 2707
Bayern 2012: 2712
Bayern 2010: 2614
Das ist eher marginal und teilweise zudem mit doppelten Abiturjahrgängen zu erkären. Außerdem sollte man bei den bayerischen Zahlen berücksichtigen, dass dort schon immer wegen der zahlreichen juristischen Fakultäten besonders viele Leute Jura studiert haben (so dass es 2019 beispielsweise auch bloß 1765 Absolventen der Zweiten Juristischen Staatsprüfung gab, das ist knapp die Hälfte der Absolventen der ersten juristischen Prüfung aus 2016 bzw. 2017).
Bayern 2019: 3266
Bayern 2018: 3221
Bayern 2017: 3423
Bayern 2016: 3696
Bayern 2015: 3188
Bayern 2014: 2848
Bayern 2013: 2707
Bayern 2012: 2712
Bayern 2010: 2614
Das ist eher marginal und teilweise zudem mit doppelten Abiturjahrgängen zu erkären. Außerdem sollte man bei den bayerischen Zahlen berücksichtigen, dass dort schon immer wegen der zahlreichen juristischen Fakultäten besonders viele Leute Jura studiert haben (so dass es 2019 beispielsweise auch bloß 1765 Absolventen der Zweiten Juristischen Staatsprüfung gab, das ist knapp die Hälfte der Absolventen der ersten juristischen Prüfung aus 2016 bzw. 2017).