22.12.2020, 10:47
(22.12.2020, 10:35)Fast 57 schrieb:(22.12.2020, 10:23)Scoopdiedoo schrieb:(22.12.2020, 10:14)Fast 57 schrieb:(22.12.2020, 10:12)Gast schrieb:(22.12.2020, 09:57)Fast 57 schrieb: Bei uns inserieren die durchaus auch. In der lokalen Zeitung (online), Arbeitsagentur oder indeed.
Unabhängig davon, würde ich niemals wieder in so einer Kanzlei anfangen.
Wieso nicht?
Ausbeuterei, keine Perspektive, Arbeitszeiten, sich sonst keine Benefits
Da würde ich dann doch gerne einmal einhaken. Ich habe jetzt knapp 2 Jahre auf dem Land gearbeitet (ca. 3k) und bin jetzt in einer Wirtschaftskanzlei (wegen eines Umzugs).
Es ist schon richtig, dass die Bezahlung deutlich schlechter ist (verdiene jetzt das grob gesagt das doppelte). Allerdings gibt es in solch kleinen Kanzleien extrem viele Vorteile, wenn man die richtige erwischt. Zum einen sind die Hierarchien teils deutlich flacher, der Umgang deutlich persönlicher und der Kontakt zum Mandanten deutlich "wärmer".
Und man sammelt unglaublich viel Prozesserfahrung, die du später egal wie viel Umsatz du machst immer gebrauchen kannst. Ob der Streitwert nun 50 € oder 5 mio € sind, das Prozessrecht ist immer das gleiche.
Immer nur die kleinen Kanzleien wegen des Lohns zu verteufeln ist aus meiner Sicht nicht Zielführend, weil hier dann nur einseitig eine Erfahrung geschildert wird.
Geld ist unglaublich wichtig ist aber nicht unbedingt etwas was einen beruflich erfüllen muss. Manchmal reichen einem auch 3k um glücklich zu sein. Und ich will es nicht missen, dass ich in einer ländlichen Kanzlei auch bei enormen Arbeitszeiten angefangen habe. Es war teils extrem nervenaufreibend, aber wenn ich ehrlich bin, gibt es auch Tage wo ich das kollegiale Miteinander vermisse.
Mag sein, dass es in deiner Kanzlei so war.
Hier sind die Hierarchien insofern flach, als dass die ReNos sich nicht als solche verstehen und Arbeit verweigern, zB Abrechnen usw.
Muss im Grunde alles selbst machen.
Arbeitszeiten sind - für den Job an Anwalt - bei mir sogar ok. Arbeite von 8-16:30. Außerhalb der Anwaltstätigkeit würde ich aber ungern so arbeiten.
Möchte ich nicht abstreiten, aber dann ist es eine negative Erfahrung. Das würde mir tatsächlich auch "stinken". Aber ich habe das Gefühl, dass in diesem Forum gerade solche kleinen Kanzleien nicht ausreichend gewürdigt werden.
Bei uns hatten wir sogar eine Zwangsvollstreckungsabteilung. Also ich hatte mit Dingen wie Forderungseintreibung oder Rechnungserstellung praktisch nichts am Hut, abgesehen von der Unterschrift. Allerdings muss ich auch sagen, da ich aktuell überlege mich selbstständig zu machen ich vielleicht doch ganz gerne auch mal eine Rechnung geschrieben hätte ::)
Wünsche dir aber dennoch alles Gute und hoffe du findest eine bessere berufliche Perspektive
22.12.2020, 10:48
(22.12.2020, 10:35)Fast 57 schrieb:(22.12.2020, 10:23)Scoopdiedoo schrieb:(22.12.2020, 10:14)Fast 57 schrieb:(22.12.2020, 10:12)Gast schrieb:(22.12.2020, 09:57)Fast 57 schrieb: Bei uns inserieren die durchaus auch. In der lokalen Zeitung (online), Arbeitsagentur oder indeed.
Unabhängig davon, würde ich niemals wieder in so einer Kanzlei anfangen.
Wieso nicht?
Ausbeuterei, keine Perspektive, Arbeitszeiten, sich sonst keine Benefits
Da würde ich dann doch gerne einmal einhaken. Ich habe jetzt knapp 2 Jahre auf dem Land gearbeitet (ca. 3k) und bin jetzt in einer Wirtschaftskanzlei (wegen eines Umzugs).
Es ist schon richtig, dass die Bezahlung deutlich schlechter ist (verdiene jetzt das grob gesagt das doppelte). Allerdings gibt es in solch kleinen Kanzleien extrem viele Vorteile, wenn man die richtige erwischt. Zum einen sind die Hierarchien teils deutlich flacher, der Umgang deutlich persönlicher und der Kontakt zum Mandanten deutlich "wärmer".
Und man sammelt unglaublich viel Prozesserfahrung, die du später egal wie viel Umsatz du machst immer gebrauchen kannst. Ob der Streitwert nun 50 € oder 5 mio € sind, das Prozessrecht ist immer das gleiche.
Immer nur die kleinen Kanzleien wegen des Lohns zu verteufeln ist aus meiner Sicht nicht Zielführend, weil hier dann nur einseitig eine Erfahrung geschildert wird.
Geld ist unglaublich wichtig ist aber nicht unbedingt etwas was einen beruflich erfüllen muss. Manchmal reichen einem auch 3k um glücklich zu sein. Und ich will es nicht missen, dass ich in einer ländlichen Kanzlei auch bei enormen Arbeitszeiten angefangen habe. Es war teils extrem nervenaufreibend, aber wenn ich ehrlich bin, gibt es auch Tage wo ich das kollegiale Miteinander vermisse.
Mag sein, dass es in deiner Kanzlei so war.
Hier sind die Hierarchien insofern flach, als dass die ReNos sich nicht als solche verstehen und Arbeit verweigern, zB Abrechnen usw.
Muss im Grunde alles selbst machen.
Arbeitszeiten sind - für den Job an Anwalt - bei mir sogar ok. Arbeite von 8-16:30. Außerhalb der Anwaltstätigkeit würde ich aber ungern so arbeiten.
Dann mach halt mal Druck. Ist wie wenn ein neuer Lehrer in die Klasse kommt. Der wird erst mal abgeklopft, bis er sich Respekt verschafft. Und das tut man durch Souveränität und Kompetenz.
22.12.2020, 10:58
(22.12.2020, 10:48)Gast schrieb:(22.12.2020, 10:35)Fast 57 schrieb:(22.12.2020, 10:23)Scoopdiedoo schrieb:(22.12.2020, 10:14)Fast 57 schrieb:(22.12.2020, 10:12)Gast schrieb: Wieso nicht?
Ausbeuterei, keine Perspektive, Arbeitszeiten, sich sonst keine Benefits
Da würde ich dann doch gerne einmal einhaken. Ich habe jetzt knapp 2 Jahre auf dem Land gearbeitet (ca. 3k) und bin jetzt in einer Wirtschaftskanzlei (wegen eines Umzugs).
Es ist schon richtig, dass die Bezahlung deutlich schlechter ist (verdiene jetzt das grob gesagt das doppelte). Allerdings gibt es in solch kleinen Kanzleien extrem viele Vorteile, wenn man die richtige erwischt. Zum einen sind die Hierarchien teils deutlich flacher, der Umgang deutlich persönlicher und der Kontakt zum Mandanten deutlich "wärmer".
Und man sammelt unglaublich viel Prozesserfahrung, die du später egal wie viel Umsatz du machst immer gebrauchen kannst. Ob der Streitwert nun 50 € oder 5 mio € sind, das Prozessrecht ist immer das gleiche.
Immer nur die kleinen Kanzleien wegen des Lohns zu verteufeln ist aus meiner Sicht nicht Zielführend, weil hier dann nur einseitig eine Erfahrung geschildert wird.
Geld ist unglaublich wichtig ist aber nicht unbedingt etwas was einen beruflich erfüllen muss. Manchmal reichen einem auch 3k um glücklich zu sein. Und ich will es nicht missen, dass ich in einer ländlichen Kanzlei auch bei enormen Arbeitszeiten angefangen habe. Es war teils extrem nervenaufreibend, aber wenn ich ehrlich bin, gibt es auch Tage wo ich das kollegiale Miteinander vermisse.
Mag sein, dass es in deiner Kanzlei so war.
Hier sind die Hierarchien insofern flach, als dass die ReNos sich nicht als solche verstehen und Arbeit verweigern, zB Abrechnen usw.
Muss im Grunde alles selbst machen.
Arbeitszeiten sind - für den Job an Anwalt - bei mir sogar ok. Arbeite von 8-16:30. Außerhalb der Anwaltstätigkeit würde ich aber ungern so arbeiten.
Dann mach halt mal Druck. Ist wie wenn ein neuer Lehrer in die Klasse kommt. Der wird erst mal abgeklopft, bis er sich Respekt verschafft. Und das tut man durch Souveränität und Kompetenz.
Hab das schon öfter angebracht, der Chef meint es wäre „Freiheit der Mitarbeiter“ oder son Quatsch. Wenn ich hier Chef wäre, würde ich auch die Arbeiten klar verteilen, aber die kennen es halt seit 30 Jahren so, da ändert sich nichts mehr.
22.12.2020, 11:07
als kleinr Berufseinsteiger bist du halt nur fachlich weisungsbefugt, nicht disziplinarisch. Wenn die ReNo schnallt, dass du sie nicht abmahnen, feuern, ihr Gehalt erhöhen etc. kannst, kann sie machen was sie will dir gegenüber. Nur die Partner haben da wirklich Möglicheiten.
Wenn du dich dann darüber beim Chef beschwerst, dann wird es dir negativ ausgelegt "kann keine Mitarbeiter führen", "kann sich nicht durchsetzen".
Wenn du dich dann darüber beim Chef beschwerst, dann wird es dir negativ ausgelegt "kann keine Mitarbeiter führen", "kann sich nicht durchsetzen".
22.12.2020, 11:25
Hier wird aber ein ganz schön schlechtes Bild von den Mitarbeitern gemalt, das ich nicht so bestätigen kann. Alle ReFas etc. mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe waren sehr nett und außerdem hilfreich. Sich dem "Backoffice" gegenüber autoritär zu verhalten ist vllt. der größte Fehler den man machen kann. Natürlich muss man keine Freundschaften schließen, aber wenn einen das Backoffice einmal gefressen hat, ist man faktisch chanchenlos. Ohne die geht nichts.
22.12.2020, 11:29
(22.12.2020, 11:25)Gast schrieb: Hier wird aber ein ganz schön schlechtes Bild von den Mitarbeitern gemalt, das ich nicht so bestätigen kann. Alle ReFas etc. mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe waren sehr nett und außerdem hilfreich. Sich dem "Backoffice" gegenüber autoritär zu verhalten ist vllt. der größte Fehler den man machen kann. Natürlich muss man keine Freundschaften schließen, aber wenn einen das Backoffice einmal gefressen hat, ist man faktisch chanchenlos. Ohne die geht nichts.
In meinem Fall ist das halt gerade nicht der Fall.
Die werden fürs Akten raussuchen und gelegentlich Telefon bezahlt, mehr nicht, kein Witz, nur die fürs Notariat zuständig sind, machen mehr. Aber da habe ich als RA eben nichts mit zu tun.
Nett sind sie auch alle, aber arbeiten können sie halt nicht.
Mir ist schon klar, dass das sicher nicht die Regel ist, hier ist das aber leider so.
22.12.2020, 12:26
(22.12.2020, 11:25)Gast schrieb: Hier wird aber ein ganz schön schlechtes Bild von den Mitarbeitern gemalt, das ich nicht so bestätigen kann. Alle ReFas etc. mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe waren sehr nett und außerdem hilfreich. Sich dem "Backoffice" gegenüber autoritär zu verhalten ist vllt. der größte Fehler den man machen kann. Natürlich muss man keine Freundschaften schließen, aber wenn einen das Backoffice einmal gefressen hat, ist man faktisch chanchenlos. Ohne die geht nichts.
Respekt verschafft man sich auch nicht, indem man autoritär ist. Dennoch sind Mitarbeiter, die ihre Aufgaben nicht wahrnehmen, verzichtbar. Und es ist Aufgabe der Partner, den MA deutlich zu machen, was deren Aufgaben sind.