18.12.2020, 19:26
(18.12.2020, 19:03)Gast 123 schrieb: Pfff... mach doch mal die Rechnung, wie viele Absolventen pro Jahr überhaupt ein Doppel-gut haben. Und dann überlegst du dir, ob diese alle ausschließlich bei HM anfangen ;)
Ja, es ist halt so lustig:
In Deutschland gibt es pro Jahr ca. 10.000 Absolventen mit zweitem Examen. Davon haben im zweiten Examen ca. 2 % ein "gut". Davon hat, großzügig gesagt, etwa die Hälfte ein "gut" auch im ersten Examen. Macht 1 % von 10.000, also 100 im Jahr, bundesweit.
Nun stellt Hengeler im Jahr 50+ Anwälte ein, Freshfields 100+ usw. Daneben gibt es unzählige andere, auch ziemlich gute Kanzleien, Tausende, die bei der Justiz anfangen, Notarassessoren (gerade in Bayern), Wissenschaft usw.
Von den 50-100 Doppel-Gutlern pro Jahr gehen vor diesem Hintergrund allenfalls ein paar einzelne zu Hengeler. Vor dem Hintergrund kann man sich ausrechnen, dass von den 50 Neueinstellungen pro Jahr bei Hengeler im Schnitt allerhöchstens (eher weniger) so 5-max.10 2x"gut" haben. Dementsprechend ist das bei HM insgesamt keinesfalls die Regel.
18.12.2020, 19:33
Und dann muss man noch bedenken, dass es nicht mal 10.000 Absolventen sind, sondern knapp unter 8.000 (Stand 2018). Wie du sagst, rekrutiert sich auch noch der Großteil der Notare und Wissenschaft aus diesem Pool, dazu Justiz und eben andere Kanzleien. Wer keinen Bock auf Corporate hat, wird auch nicht zu einem der Corporate-Häuser gehen. Im Endeffekt tun die Kanzleien immer so, als ob sie aus dem Vollen schöpfen könnten und nur Bewerber mit Top-Noten haben, dabei ist es echt ein Kampf um die guten Bewerber. Deswegen ja auch die krassen Einstiegsgehälter.
18.12.2020, 19:36
(18.12.2020, 19:20)Gast 123 schrieb:(18.12.2020, 19:11)Gast schrieb:(18.12.2020, 18:44)Gasti schrieb: Unter den Großkanzleien hat Hengeler sicherlich die Absolventen mit den höchsten Noten im Schnitt.
Dies ergibt sich erstens daraus, daß man, wenn die Noten es hergeben und man bei einer T1 Kanzlei anfangen kann, gern zu HM geht. Zweitens eröffnet HM wegen der starken Marke die besten Exit Optionen, und zwar in alle Bereiche (Wissenschaft, Notariat, Anwaltschaft, etc.).
Letztlich kann man nicht mehr zählen, wie viele Ex HM Anwälte mittlerweile Professor oder Notar sind ; auch das ist Beleg für die hohen Noten.
Wenn man richtig gute Noten hat, fängt man halt erstmal bei HM an. Da macht man nichts falsch.
Und natürlich gibt es auch bei HM schwarze Schafe. Diese finden sich vor allem in Randbereichen wie Arbeits- oder Steuerrecht oder als verkappte Associates. HM unterscheidet nämlich nach außen nicht, wer on track (Gehalt 120k, meist beide Examina zweistellig, vielfach mindestens ein Gut) und wer off track ist (Gehalt 60k, kein VB).
VG ein HM senior associate
Den besten Schnitt haben die kleinen US-Kanzleien (S&C, Milbank).
Die Stellen pro Jahr nur eine Hand voll Leute ein und können es sich wirklich aussuchen, wen sie nehmen.
Das stimmt nicht einmal. Da laufen sogar Leute mit unter 9 Punkten rum (u.a. ein Kollege von mir). Aber wieso tut er das? Weil er im Job ein absolutes Tier ist und bei so wenigen Neueinstellungen kann man die Bewerber richtig unter die Lupe nehmen. Examen ist ja nur ein Indikator, wenn man nicht groß Zeit hat, sich die Leute anzuschauen. Der liefert im Job aber auch richtig ab (kann nur eben kein Strafrecht und Verwaltungsrecht, das interessiert dort aber niemanden).
Geschichten aus dem Paulanergarten ...
18.12.2020, 19:41
(18.12.2020, 19:36)Gast schrieb:(18.12.2020, 19:20)Gast 123 schrieb:(18.12.2020, 19:11)Gast schrieb:(18.12.2020, 18:44)Gasti schrieb: Unter den Großkanzleien hat Hengeler sicherlich die Absolventen mit den höchsten Noten im Schnitt.
Dies ergibt sich erstens daraus, daß man, wenn die Noten es hergeben und man bei einer T1 Kanzlei anfangen kann, gern zu HM geht. Zweitens eröffnet HM wegen der starken Marke die besten Exit Optionen, und zwar in alle Bereiche (Wissenschaft, Notariat, Anwaltschaft, etc.).
Letztlich kann man nicht mehr zählen, wie viele Ex HM Anwälte mittlerweile Professor oder Notar sind ; auch das ist Beleg für die hohen Noten.
Wenn man richtig gute Noten hat, fängt man halt erstmal bei HM an. Da macht man nichts falsch.
Und natürlich gibt es auch bei HM schwarze Schafe. Diese finden sich vor allem in Randbereichen wie Arbeits- oder Steuerrecht oder als verkappte Associates. HM unterscheidet nämlich nach außen nicht, wer on track (Gehalt 120k, meist beide Examina zweistellig, vielfach mindestens ein Gut) und wer off track ist (Gehalt 60k, kein VB).
VG ein HM senior associate
Den besten Schnitt haben die kleinen US-Kanzleien (S&C, Milbank).
Die Stellen pro Jahr nur eine Hand voll Leute ein und können es sich wirklich aussuchen, wen sie nehmen.
Das stimmt nicht einmal. Da laufen sogar Leute mit unter 9 Punkten rum (u.a. ein Kollege von mir). Aber wieso tut er das? Weil er im Job ein absolutes Tier ist und bei so wenigen Neueinstellungen kann man die Bewerber richtig unter die Lupe nehmen. Examen ist ja nur ein Indikator, wenn man nicht groß Zeit hat, sich die Leute anzuschauen. Der liefert im Job aber auch richtig ab (kann nur eben kein Strafrecht und Verwaltungsrecht, das interessiert dort aber niemanden).
Geschichten aus dem Paulanergarten ...
Bin nicht der obige Gast, kenne aber 2 Milbank-Anwälte. Die haben beide 9 bzw. 10 im ersten Examen (Staatsteil), zweites weiß ich nicht. Glaube nicht, dass dort nur top benotete rumlaufen.
18.12.2020, 19:59
Sehe auch keinen Grund zu der Annahme, dass diese kleinen US-Kanzleien einen höheren Schnitt haben als insbesondere HM.
Es gibt viele Gründe, warum ein "Doppelgutler" lieber zu HM gehen könnte. Vielleicht will er in Düsseldorf oder Berlin arbeiten. Vielleicht will er in ein Rechtsgebiet, dass die US-Kanzleien nicht anbieten. Vielleicht interessiert ihn das höhere Gehalt nicht (50% bekommt sowieso der Staat). Vielleicht will er wenigstens etwas weniger Arbeitsstunden haben als es bei den US-Kanzleien der Fall wäre. Vielleicht mag er das Team (größe, Stimmung). Vielleicht war er dort schon im Ref (HM bildet entsprechend mehr Refs aus) oder hat noch Kontakte aus Uni-/Lehrstuhlzeiten. Vielleicht gefällt ihm das Ausbildungsangebot für Refs.
In Deutschland dürfte HM auch das größere Renomee haben, zumindest unter der Masse der Studenten und Referendare, aus deren Kreisen immerhin rekrutiert werden muss.
Ich würde einfach meinen, dass die wenigsten Bewerbungen bei HM von dem Gedanken "für die US-Kanzleien reichen meine Noten leider nicht aus" getrieben sind.
Es gibt viele Gründe, warum ein "Doppelgutler" lieber zu HM gehen könnte. Vielleicht will er in Düsseldorf oder Berlin arbeiten. Vielleicht will er in ein Rechtsgebiet, dass die US-Kanzleien nicht anbieten. Vielleicht interessiert ihn das höhere Gehalt nicht (50% bekommt sowieso der Staat). Vielleicht will er wenigstens etwas weniger Arbeitsstunden haben als es bei den US-Kanzleien der Fall wäre. Vielleicht mag er das Team (größe, Stimmung). Vielleicht war er dort schon im Ref (HM bildet entsprechend mehr Refs aus) oder hat noch Kontakte aus Uni-/Lehrstuhlzeiten. Vielleicht gefällt ihm das Ausbildungsangebot für Refs.
In Deutschland dürfte HM auch das größere Renomee haben, zumindest unter der Masse der Studenten und Referendare, aus deren Kreisen immerhin rekrutiert werden muss.
Ich würde einfach meinen, dass die wenigsten Bewerbungen bei HM von dem Gedanken "für die US-Kanzleien reichen meine Noten leider nicht aus" getrieben sind.
18.12.2020, 20:31
(18.12.2020, 19:41)Gast schrieb:(18.12.2020, 19:36)Gast schrieb:(18.12.2020, 19:20)Gast 123 schrieb:(18.12.2020, 19:11)Gast schrieb:(18.12.2020, 18:44)Gasti schrieb: Unter den Großkanzleien hat Hengeler sicherlich die Absolventen mit den höchsten Noten im Schnitt.
Dies ergibt sich erstens daraus, daß man, wenn die Noten es hergeben und man bei einer T1 Kanzlei anfangen kann, gern zu HM geht. Zweitens eröffnet HM wegen der starken Marke die besten Exit Optionen, und zwar in alle Bereiche (Wissenschaft, Notariat, Anwaltschaft, etc.).
Letztlich kann man nicht mehr zählen, wie viele Ex HM Anwälte mittlerweile Professor oder Notar sind ; auch das ist Beleg für die hohen Noten.
Wenn man richtig gute Noten hat, fängt man halt erstmal bei HM an. Da macht man nichts falsch.
Und natürlich gibt es auch bei HM schwarze Schafe. Diese finden sich vor allem in Randbereichen wie Arbeits- oder Steuerrecht oder als verkappte Associates. HM unterscheidet nämlich nach außen nicht, wer on track (Gehalt 120k, meist beide Examina zweistellig, vielfach mindestens ein Gut) und wer off track ist (Gehalt 60k, kein VB).
VG ein HM senior associate
Den besten Schnitt haben die kleinen US-Kanzleien (S&C, Milbank).
Die Stellen pro Jahr nur eine Hand voll Leute ein und können es sich wirklich aussuchen, wen sie nehmen.
Das stimmt nicht einmal. Da laufen sogar Leute mit unter 9 Punkten rum (u.a. ein Kollege von mir). Aber wieso tut er das? Weil er im Job ein absolutes Tier ist und bei so wenigen Neueinstellungen kann man die Bewerber richtig unter die Lupe nehmen. Examen ist ja nur ein Indikator, wenn man nicht groß Zeit hat, sich die Leute anzuschauen. Der liefert im Job aber auch richtig ab (kann nur eben kein Strafrecht und Verwaltungsrecht, das interessiert dort aber niemanden).
Geschichten aus dem Paulanergarten ...
Bin nicht der obige Gast, kenne aber 2 Milbank-Anwälte. Die haben beide 9 bzw. 10 im ersten Examen (Staatsteil), zweites weiß ich nicht. Glaube nicht, dass dort nur top benotete rumlaufen.
Bin ehemaliger Milbank-WissMit und wollte fragen, ob die besagten Anwälte in MUC oder in FFM arbeiten. :)
18.12.2020, 20:32
wow, also mit 10 Punkten sollte man sich schämen und direkt die Zulassung zurückgeben
18.12.2020, 20:37
(18.12.2020, 20:31)Gast. schrieb:(18.12.2020, 19:41)Gast schrieb:(18.12.2020, 19:36)Gast schrieb:(18.12.2020, 19:20)Gast 123 schrieb:(18.12.2020, 19:11)Gast schrieb: Den besten Schnitt haben die kleinen US-Kanzleien (S&C, Milbank).
Die Stellen pro Jahr nur eine Hand voll Leute ein und können es sich wirklich aussuchen, wen sie nehmen.
Das stimmt nicht einmal. Da laufen sogar Leute mit unter 9 Punkten rum (u.a. ein Kollege von mir). Aber wieso tut er das? Weil er im Job ein absolutes Tier ist und bei so wenigen Neueinstellungen kann man die Bewerber richtig unter die Lupe nehmen. Examen ist ja nur ein Indikator, wenn man nicht groß Zeit hat, sich die Leute anzuschauen. Der liefert im Job aber auch richtig ab (kann nur eben kein Strafrecht und Verwaltungsrecht, das interessiert dort aber niemanden).
Geschichten aus dem Paulanergarten ...
Bin nicht der obige Gast, kenne aber 2 Milbank-Anwälte. Die haben beide 9 bzw. 10 im ersten Examen (Staatsteil), zweites weiß ich nicht. Glaube nicht, dass dort nur top benotete rumlaufen.
Bin ehemaliger Milbank-WissMit und wollte fragen, ob die besagten Anwälte in MUC oder in FFM arbeiten. :)
Einer in München, der andere in FFM. Why?
18.12.2020, 21:16
18.12.2020, 21:22
Denke von den Noten dürfte es sich in etwa so verhalten:
HM > Freshfields / Gleiss / SZA > Milbank / Sullcrom >> Linklaters >>> Rest
HM > Freshfields / Gleiss / SZA > Milbank / Sullcrom >> Linklaters >>> Rest