18.12.2020, 18:49
Was haltet ihr von einem Anwalt der in seknen Schriftsätzen mit Dipl. Iur. Rechtsanwalt unterschreibt und im Briefkopf Dipl iur und assesor nennt. Auf mich wirkt es albern und unseriös oder sehe ich das zu streng?
18.12.2020, 18:50
(18.12.2020, 18:49)Gast schrieb: Was haltet ihr von einem Anwalt der in seknen Schriftsätzen mit Dipl. Iur. Rechtsanwalt unterschreibt und im Briefkopf Dipl iur und assesor nennt. Auf mich wirkt es albern und unseriös oder sehe ich das zu streng?
Soll halt beim (potentiellen) Mandanten Eindruck schinden. 90% aller Dr. iur. machen doch nur deshalb den Titel...
18.12.2020, 18:52
Finde ich gut. Als RA muss man zeigen, was man hat. Ein bisschen Dampf, um die Mandanten zu beeindrucken. Man hat ja schließlich jahrelang dafür gearbeitet.
So kommt, auch ohne Doktor, den vor allem trockene Bücherwürmer haben, ein eindrucksvolles Bild zusammen:
Herr Rechtsanwalt Dilp-jur. Klaus Maier, Assessor iuris.
DAS macht was her.
So kommt, auch ohne Doktor, den vor allem trockene Bücherwürmer haben, ein eindrucksvolles Bild zusammen:
Herr Rechtsanwalt Dilp-jur. Klaus Maier, Assessor iuris.
DAS macht was her.
18.12.2020, 19:27
Einfach extrem peinlich sowas.
18.12.2020, 19:27
(18.12.2020, 18:49)Gast schrieb: Was haltet ihr von einem Anwalt der in seknen Schriftsätzen mit Dipl. Iur. Rechtsanwalt unterschreibt und im Briefkopf Dipl iur und assesor nennt. Auf mich wirkt es albern und unseriös oder sehe ich das zu streng?
Sehe ich genau so. Es bedeutet am Ende such nichts anderes, als dass man an einer Uni war und Ref gemacht hat. Also eigentlich schon alles bei "Rechtsanwalt" mit drin (von Auslandsqualifikationen abgesehen). Ähnlich "viel" aussagend wäre es, wenn man dann noch hinzufügt, dass man sogar stolzer Zwischenprüfungsabsolvent ist. Bischen gaga, oder?
Halte das tendenziell sogar für irreführend. Man schreibt es, um sich von den anderen abzusetzen. Dabei uggeriert man, dass man erwas habe, was den anderen fehlt. Freilich ist dem tatsächlich dann nicht so. Das "Diplom" halte ich sowieso für eine einzige Irreführung, da es zu sehr an das Diplom für die klassischen, zumeist naturwissenschaftlichen Diplomstudiengänge erinnert. Aber das haben schon die verleihenden Universitäten zu verantworten.
Ich muss sagen, dass ich es extrem peinlich finde. Von den bekannten Kanzleien (sämtliche GKs, Boutiquen, Mittelständischen, und auch kleinere Kanzleien mit bundesweiter Bekanntheit) macht das keine. Um das zu machen, muss man es schon sehr nötig haben.
Kenne übrigens einen sehr lieben Kerl, der unter jeder Unterschrift erwähnt, dass er ausgebildeter Hotelfachmann (oder -kaufmann?) ist. Das finde ich wiederum okay (ist immerhin eine zusätzliche Qualifikation), wenn auch etwas "unüblich". :D
18.12.2020, 19:34
Ich finde es i.O. Es kommt doch eh nur darauf an, wie es auf den (potentiellen) Mandanten wirkt. Und wenn es hilft, ist es doch wunderbar. Ich schreibe auch immer LL.M hinter meinen Namen
18.12.2020, 19:40
Einfach nur lächerlich.
18.12.2020, 19:45
Der LLM ist aber tatsächlich eine Zusatzqualifikation, egal wie sehr man sich über dessen Relevanz streiten mag. Es dürfte nebenbei übrigens der Titel sein, mit dem zumindest der einfache Bürger am wenigsten anzufangen weiß.
Einen "Eindruck" gegenüber dem Mandanten kann man mit diesen Pseudo-Qualifikationen nur machen, wenn diese nicht jeder hat. Es hat sie aber jeder, und würde jeder sie auch führen, ist der ganze "Eindruck" dahin.
Diesen Prahlern nützt es also nur, solange die Mehrheit der Juristen stillschweigend zu der Übereinkunft gelangt ist, dass das Führen dieser "Titel" zu peinlich ist.
Einen "Eindruck" gegenüber dem Mandanten kann man mit diesen Pseudo-Qualifikationen nur machen, wenn diese nicht jeder hat. Es hat sie aber jeder, und würde jeder sie auch führen, ist der ganze "Eindruck" dahin.
Diesen Prahlern nützt es also nur, solange die Mehrheit der Juristen stillschweigend zu der Übereinkunft gelangt ist, dass das Führen dieser "Titel" zu peinlich ist.
18.12.2020, 19:54
War es nicht so, dass die DDR-Juristen als Abschluss den Dipl.-Jur. erhalten haben? Dann würde die Angabe Sinn ergeben, denn es ist / wäre ja deren Abschluss und würde dem Rechtssuchenden sofort klar verdeutlichen: Achtung, ich habe in der DDR Jura studiert!
18.12.2020, 20:12
Ist genauso irreführend wie die immer noch häufig zu findende "Qualifikation", dass man bundesweit an allen Landgerichten und Oberlandesgerichten vertretungsberechtigt ist (was ja schon seit Ewigkeiten bei jedem RA der Fall ist).