17.12.2020, 00:10
Bin zwar nicht in der Justiz, dafür aber in einer Landesbehörde in NRW (ca.120 Mitarbeiter) beschäftigt und kann meinen Dienstherren nur loben. Kaffeerunden und gemeinsame Mittagspausen sind seit Anfang November verboten, Besprechungen finden nur noch online statt, strenge Maskenpflicht, kostenlose Verteilung von Masken (bisher 3 an der Zahl, aber immerhin), großzügige Home-Office-Regelung, dadurch durchgehende Gewährleistung einer “Einzelzimmerbelegung" der Büros. Letztlich kann man jedoch nur an die Vernunft des Einzelnen appellieren. Trotz aller Maßnahmen finden sich leider immer noch Kollegen mehrmals am Tag zum Kollektivrauchen zusammen und das ohne Einhaltung eines vernünftigen Abstandes.
17.12.2020, 00:27
Bin Proberichter an einem größeren LG in NRW.
Kantine ist mittags voll besetzt, Kaffeerunden finden weiterhin statt, Kammerbesprechungen auch - natürlich ohne Maskenpflicht, richterliche Unabhängigkeit
Wer - wie ich - ausschert und den unverantwortlichen Quatsch nicht mitmacht, ist "übervorsichtig" und wird kritisch beäugt. Fazit: Kammer geht seit Wochen ohne mich essen und Kaffee trinken und ich sitze stoisch als einziger mit Ffp2-Maske in den Besprechungen und Sitzungen neben den maskenfreien Kollegen und schütze mich selbst weils kein anderer tut.
Sitzungsbetrieb läuft trotz gegenteilige Erlasslage des Justizministeriums normal weiter. Die Erledigungszahlen müssen ja auch in einer Pandemie stimmen.
Kantine ist mittags voll besetzt, Kaffeerunden finden weiterhin statt, Kammerbesprechungen auch - natürlich ohne Maskenpflicht, richterliche Unabhängigkeit
Wer - wie ich - ausschert und den unverantwortlichen Quatsch nicht mitmacht, ist "übervorsichtig" und wird kritisch beäugt. Fazit: Kammer geht seit Wochen ohne mich essen und Kaffee trinken und ich sitze stoisch als einziger mit Ffp2-Maske in den Besprechungen und Sitzungen neben den maskenfreien Kollegen und schütze mich selbst weils kein anderer tut.
Sitzungsbetrieb läuft trotz gegenteilige Erlasslage des Justizministeriums normal weiter. Die Erledigungszahlen müssen ja auch in einer Pandemie stimmen.
17.12.2020, 00:34
Aber in der Kantine gibt's doch auch lecker currywurst mit pommes?
Finde nicht das man übervorsichtig sein muss, man trifft ja schon privst keinen und trägt sonst maske, da muss es in der kammer nicht sein, da sind ja eh aerosole.
Finde nicht das man übervorsichtig sein muss, man trifft ja schon privst keinen und trägt sonst maske, da muss es in der kammer nicht sein, da sind ja eh aerosole.
17.12.2020, 00:51
(17.12.2020, 00:00)RiSH schrieb:(16.12.2020, 19:31)Auch Bln schrieb:(16.12.2020, 19:15)Gast schrieb: Schon mal was von Videoverhandlung gehört oder leben wir noch im Mittelalter?
Du bist offensichtlich weder in der Justiz, noch als Anwalt tätig.
Videoverhandlungen sind selbst dort, wo sie rechtlich möglich wären, meist technisch unmöglich (i.S.e. subjektiven Unmöglichkeit der Dienststelle).
Hier in SH gar kein Problem. Einige Richter verhandeln fast nur noch mit der Videoanlage. Aber in Berlin ticken die Uhren ja eh ein bisschen anders als im Rest der Republik.
Ja, habe ich auch schon gemacht. Bild verschwommen und schlechte Akustik in SH am LSG. Kein Vergleich zu Bayerns gestochen scharfen Videobildern.
17.12.2020, 07:47
(16.12.2020, 20:34)Gast schrieb:(16.12.2020, 18:50)Gast82 schrieb: Hallo Zusammen,
wie wird bei euch- in der Justiz - mit Corona umgegangen? Und wie zufrieden seid ihr damit?
Bei mir, große Behörde der StA in einem Gebäude mit dem AG/LG merkt man fast nichts. Ok es werden Masken getragen, ansonsten finden Kaffeerunden und Sitzungen normal statt, die Kantine ist auf und - mangels anderer Angebote - regelmäßig bis auf den letzten Platz besetzt.
Ich falle in keine Risikogruppe, bin dementsprechend nicht so sehr um meine.eigene Gesundheit besorgt. Ich finde es jedoch krass, dass unser Dienstherr uns alle dem nahezu so aussetzt als wäre nichts. Fühle mich ziemlich wie billiges und ersetzbares Humankapital (was zur allgemeinen Wertschätzung passt).
Finde das ziemlich schade, dass die Justiz offenbar unfähig oder nicht willens ist ihre Mitarbeiter zumindest ein bisschen zu schützen.
Wie wäre es, wenn du dich selbst schützt und die Verantwortung nicht auf andere (den Staat) abwälzt? Heißt, trag eine (ffp2) Maske, vermeide Kaffeerunden usw.
Will gar nichts abwälzen, wie gesagt, bin ja selbst nicht sehr gefährdet.
Nur es geht ja aktuell darum die Pandemie als Ganze einzudämmen und dafür müssen aktuell auch Geschäfte/Restaurants schließen.
Finde es da sehr bemerkenswert, wenn der Staat sich selbst in großen Teilen nicht daran beteiligt.
Und ein bisschen Fürsorge des Dienstherrn erwarte ich nicht zwangsweise zum (zu meinem) Gesundheitsschutz, sondern einfach auch als Zeichen der Wertschätzung den dort arbeitenden Menschen gegenüber.
Zumal es bei uns auch ähnlich ist wie oben bereits beschrieben, Maske im Gericht ist halt nicht. Und bei den Kaffeerunden besteht natürlich schon ein gewisser sozialer Druck.
Interessant, dass es auch in anderenorts in der Justiz vergleichbar läuft.
17.12.2020, 08:59
Bei uns an einem kleinen LG wird es recht gut gehandhabt. Die Maskenpflicht in den Fluren und Gemeinschaftsräumen wird ganz überwiegend befolgt und bei den Kammerbesprechungen, die stark zurückgefahren wurden, wird auch der Mindestabstand eingehalten (großes Büro vom Vorsitzenden). Außerdem gab es neulich eine sehr ausdrückliche Mail vom Präsidium, dass man wenn möglich auf Videoverhandlung umstellen solle, was meinem Eindruck nach auch weitgehend befolgt wird.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
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Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
17.12.2020, 09:00
(17.12.2020, 07:47)Gast82 schrieb:(16.12.2020, 20:34)Gast schrieb:(16.12.2020, 18:50)Gast82 schrieb: Hallo Zusammen,
wie wird bei euch- in der Justiz - mit Corona umgegangen? Und wie zufrieden seid ihr damit?
Bei mir, große Behörde der StA in einem Gebäude mit dem AG/LG merkt man fast nichts. Ok es werden Masken getragen, ansonsten finden Kaffeerunden und Sitzungen normal statt, die Kantine ist auf und - mangels anderer Angebote - regelmäßig bis auf den letzten Platz besetzt.
Ich falle in keine Risikogruppe, bin dementsprechend nicht so sehr um meine.eigene Gesundheit besorgt. Ich finde es jedoch krass, dass unser Dienstherr uns alle dem nahezu so aussetzt als wäre nichts. Fühle mich ziemlich wie billiges und ersetzbares Humankapital (was zur allgemeinen Wertschätzung passt).
Finde das ziemlich schade, dass die Justiz offenbar unfähig oder nicht willens ist ihre Mitarbeiter zumindest ein bisschen zu schützen.
Wie wäre es, wenn du dich selbst schützt und die Verantwortung nicht auf andere (den Staat) abwälzt? Heißt, trag eine (ffp2) Maske, vermeide Kaffeerunden usw.
Will gar nichts abwälzen, wie gesagt, bin ja selbst nicht sehr gefährdet.
Nur es geht ja aktuell darum die Pandemie als Ganze einzudämmen und dafür müssen aktuell auch Geschäfte/Restaurants schließen.
Finde es da sehr bemerkenswert, wenn der Staat sich selbst in großen Teilen nicht daran beteiligt.
Und ein bisschen Fürsorge des Dienstherrn erwarte ich nicht zwangsweise zum (zu meinem) Gesundheitsschutz, sondern einfach auch als Zeichen der Wertschätzung den dort arbeitenden Menschen gegenüber.
Zumal es bei uns auch ähnlich ist wie oben bereits beschrieben, Maske im Gericht ist halt nicht. Und bei den Kaffeerunden besteht natürlich schon ein gewisser sozialer Druck.
Interessant, dass es auch in anderenorts in der Justiz vergleichbar läuft.
Ich finde es schon als wertschätzend, dass der Dienstherr einen nicht wie kleine Kinder behandelt und alles verbietet. In der Justiz arbeiten erwachsene Menschen, von denen man erwarten kann, dass sie sich auch in einer Corona-Pandemie ordentlich verhalten. Außerdem führen Kaffeerunden (finden hier aber auch gar nicht statt) nicht gleich zu Infektionen, wenn dort auch auf den Abstand und Lüftung geachtet wird. Übrigens ist das in vielen Kanzleien und Unternehmen auch nicht anders. Also hier gleich geringe Wertschätzung der Justiz gegenüber ihren Mitarbeitern zu wittern, finde ich echt albern.
17.12.2020, 09:32
(17.12.2020, 07:47)Gast82 schrieb:(16.12.2020, 20:34)Gast schrieb:(16.12.2020, 18:50)Gast82 schrieb: Hallo Zusammen,
wie wird bei euch- in der Justiz - mit Corona umgegangen? Und wie zufrieden seid ihr damit?
Bei mir, große Behörde der StA in einem Gebäude mit dem AG/LG merkt man fast nichts. Ok es werden Masken getragen, ansonsten finden Kaffeerunden und Sitzungen normal statt, die Kantine ist auf und - mangels anderer Angebote - regelmäßig bis auf den letzten Platz besetzt.
Ich falle in keine Risikogruppe, bin dementsprechend nicht so sehr um meine.eigene Gesundheit besorgt. Ich finde es jedoch krass, dass unser Dienstherr uns alle dem nahezu so aussetzt als wäre nichts. Fühle mich ziemlich wie billiges und ersetzbares Humankapital (was zur allgemeinen Wertschätzung passt).
Finde das ziemlich schade, dass die Justiz offenbar unfähig oder nicht willens ist ihre Mitarbeiter zumindest ein bisschen zu schützen.
Wie wäre es, wenn du dich selbst schützt und die Verantwortung nicht auf andere (den Staat) abwälzt? Heißt, trag eine (ffp2) Maske, vermeide Kaffeerunden usw.
Will gar nichts abwälzen, wie gesagt, bin ja selbst nicht sehr gefährdet.
Nur es geht ja aktuell darum die Pandemie als Ganze einzudämmen und dafür müssen aktuell auch Geschäfte/Restaurants schließen.
Finde es da sehr bemerkenswert, wenn der Staat sich selbst in großen Teilen nicht daran beteiligt.
Und ein bisschen Fürsorge des Dienstherrn erwarte ich nicht zwangsweise zum (zu meinem) Gesundheitsschutz, sondern einfach auch als Zeichen der Wertschätzung den dort arbeitenden Menschen gegenüber.
Zumal es bei uns auch ähnlich ist wie oben bereits beschrieben, Maske im Gericht ist halt nicht. Und bei den Kaffeerunden besteht natürlich schon ein gewisser sozialer Druck.
Interessant, dass es auch in anderenorts in der Justiz vergleichbar läuft.
Du bist dein eigener (Dienst)herr.Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Deine nächste Kaffeerunde fällt aus. Nimm dir n Reisewasserkocher und einen Thermobecher mit ins Büro.
17.12.2020, 09:36
(17.12.2020, 07:47)Gast82 schrieb:(16.12.2020, 20:34)Gast schrieb:(16.12.2020, 18:50)Gast82 schrieb: Hallo Zusammen,
wie wird bei euch- in der Justiz - mit Corona umgegangen? Und wie zufrieden seid ihr damit?
Bei mir, große Behörde der StA in einem Gebäude mit dem AG/LG merkt man fast nichts. Ok es werden Masken getragen, ansonsten finden Kaffeerunden und Sitzungen normal statt, die Kantine ist auf und - mangels anderer Angebote - regelmäßig bis auf den letzten Platz besetzt.
Ich falle in keine Risikogruppe, bin dementsprechend nicht so sehr um meine.eigene Gesundheit besorgt. Ich finde es jedoch krass, dass unser Dienstherr uns alle dem nahezu so aussetzt als wäre nichts. Fühle mich ziemlich wie billiges und ersetzbares Humankapital (was zur allgemeinen Wertschätzung passt).
Finde das ziemlich schade, dass die Justiz offenbar unfähig oder nicht willens ist ihre Mitarbeiter zumindest ein bisschen zu schützen.
Wie wäre es, wenn du dich selbst schützt und die Verantwortung nicht auf andere (den Staat) abwälzt? Heißt, trag eine (ffp2) Maske, vermeide Kaffeerunden usw.
Will gar nichts abwälzen, wie gesagt, bin ja selbst nicht sehr gefährdet.
Nur es geht ja aktuell darum die Pandemie als Ganze einzudämmen und dafür müssen aktuell auch Geschäfte/Restaurants schließen.
Finde es da sehr bemerkenswert, wenn der Staat sich selbst in großen Teilen nicht daran beteiligt.
Und ein bisschen Fürsorge des Dienstherrn erwarte ich nicht zwangsweise zum (zu meinem) Gesundheitsschutz, sondern einfach auch als Zeichen der Wertschätzung den dort arbeitenden Menschen gegenüber.
Zumal es bei uns auch ähnlich ist wie oben bereits beschrieben, Maske im Gericht ist halt nicht. Und bei den Kaffeerunden besteht natürlich schon ein gewisser sozialer Druck.
Interessant, dass es auch in anderenorts in der Justiz vergleichbar läuft.
Okay, diese Ansichten kann ich nachvollziehen! Ziehe meinen Abwälz-Beitrag dir gegenüber also zurück! :)
17.12.2020, 09:38
(16.12.2020, 18:55)Gast schrieb:(16.12.2020, 18:50)Gast82 schrieb: Hallo Zusammen,
wie wird bei euch- in der Justiz - mit Corona umgegangen? Und wie zufrieden seid ihr damit?
Bei mir, große Behörde der StA in einem Gebäude mit dem AG/LG merkt man fast nichts. Ok es werden Masken getragen, ansonsten finden Kaffeerunden und Sitzungen normal statt, die Kantine ist auf und - mangels anderer Angebote - regelmäßig bis auf den letzten Platz besetzt.
Ich falle in keine Risikogruppe, bin dementsprechend nicht so sehr um meine.eigene Gesundheit besorgt. Ich finde es jedoch krass, dass unser Dienstherr uns alle dem nahezu so aussetzt als wäre nichts. Fühle mich ziemlich wie billiges und ersetzbares Humankapital (was zur allgemeinen Wertschätzung passt).
Finde das ziemlich schade, dass die Justiz offenbar unfähig oder nicht willens ist ihre Mitarbeiter zumindest ein bisschen zu schützen.
Bei uns ist es ganz anders. Kleines AG, Kaffeerunden gibt es schon seit Wochen nicht. Verhandlungen mit mehreren Beteiligten sollen nach Möglichkeit nicht mehr terminiert werden, kostenlose Masken FFP 2 für alle und Schwangere müssen sofort ins Beschäftigungsverbot.
In welchem Bundesland ist das so? In NRW arbeiten Schwangere ganz normal weiter.
Bei unserer Behörde (größere StA) haben wir Maskenpflicht überall außer im eigenen Büro, was auch eigehalten wird. Kaffeepausen etc verboten, wobei sich da nicht strikt dran gehalten wird. Die Geschäftsstellen (Doppelbüros) haben immerhin teilweise Plexiglasscheiben.
Sitzungen sind in der Regel komplett mit Maske. Oft darf man sie aber abnehmen für Anklageverlesung, Plädoyer oder wenn man Zeugen befragt etc.