11.12.2020, 16:36
(11.12.2020, 11:01)Gast schrieb: Ich würde lieber viele wechselnde Mandate mit streitigen Verhandlungen bearbeiten. So habe ich mir den Anwaltsberuf zum Studienbeginn recht illusorisch auch vorgestellt.Der Punkt ist im Bereich Litigation: Wenn viel gezahlt werden soll (sprich, auch ein hohes Gehalt), muss der Streitwert entsprechend hoch sein bzw. die Wichtigkeit bei der Mandantin. Dann hat man davon aber auch nicht viele wechselnde Sachen, sondern muss sich eher auf wenige Fälle konzentrieren und diese entsprechend intensiv bearbeiten.
Wenn die Fälle hingegen zügig bearbeitet werden können, weil klein oder nicht so wichtig, sinkt auch die Bereitschaft der Mandantin hierfür hohe Stundensätze zu zahlen.
Daher muss man einen Tod sterben. Entweder weniger Fälle aber dafür sehr guter Umsatz oder viele kleine Fälle mit etwas weniger Umsatz.
11.12.2020, 18:36
(11.12.2020, 16:36)Patenter Gast schrieb:(11.12.2020, 11:01)Gast schrieb: Ich würde lieber viele wechselnde Mandate mit streitigen Verhandlungen bearbeiten. So habe ich mir den Anwaltsberuf zum Studienbeginn recht illusorisch auch vorgestellt.Der Punkt ist im Bereich Litigation: Wenn viel gezahlt werden soll (sprich, auch ein hohes Gehalt), muss der Streitwert entsprechend hoch sein bzw. die Wichtigkeit bei der Mandantin. Dann hat man davon aber auch nicht viele wechselnde Sachen, sondern muss sich eher auf wenige Fälle konzentrieren und diese entsprechend intensiv bearbeiten.
Wenn die Fälle hingegen zügig bearbeitet werden können, weil klein oder nicht so wichtig, sinkt auch die Bereitschaft der Mandantin hierfür hohe Stundensätze zu zahlen.
Daher muss man einen Tod sterben. Entweder weniger Fälle aber dafür sehr guter Umsatz oder viele kleine Fälle mit etwas weniger Umsatz.
Pest oder Cholera?
Corona oder Grippe?
11.12.2020, 21:56
11.12.2020, 22:42
Kann das jemand bestätigen? Wäre für mich auch interessant. Versicherungsrecht habe ich nicht so viel Ahnung, aber Zivilrecht allgemein ist mein Ding. Für 70k wäre ich dabei.
11.12.2020, 22:57
(11.12.2020, 11:01)Gast schrieb: Wie der Titel schon sagt, frage ich mich wo ich diese Kombination am Besten finde.
Mir liegt ein Angebot einer GK im Bereich Litigation vor, meine Erfahrungen der Vergangenheit zeigen leider, dass hier unter Umständen monatelang bis jahrelang an nur einem Schiedsverfahren gearbeitet wird. Häufige Gerichtstermine hat man eher in langweiligen copy&paste Sammelklagen auf Unternehmerseite.
Ich würde lieber viele wechselnde Mandate mit streitigen Verhandlungen bearbeiten. So habe ich mir den Anwaltsberuf zum Studienbeginn recht illusorisch auch vorgestellt.
Jetzt ist meine Überlegung, mich bei einem alt eingesessenen Rechtsanwalt zu bewerben, der mir anfangs wahrscheinlich einen Hungerlohn zahlen wird. Für mich interessant ist dabei die Perspektive. Kann es sich auch finanziell lohnen einen solchen Weg zu gehen oder werde ich es bis an mein Lebensende bereuen, nicht den GK-Weg gegangen zu sein?
40- Stunden-Woche und dergleichen brauche ich nicht, ich arbeite gern und viel, solange mir die Tätigkeit Spaß macht und sie abwechslungsreich ist.
Ich habe von einem Kollegen gehört, dass sowas im litigation Bereich bei noerr wohl möglich ist. Weiß aber leider nicht mehr dazu und käme für mich kulturmässig nicht in Betracht. Aber letzteres ist ja bei jedem unterschiedlich...
11.12.2020, 23:08
(11.12.2020, 22:42)Gast schrieb: Kann das jemand bestätigen? Wäre für mich auch interessant. Versicherungsrecht habe ich nicht so viel Ahnung, aber Zivilrecht allgemein ist mein Ding. Für 70k wäre ich dabei.Der Laden soll eine sehr heterogene Gehaltsstruktur haben. Angesichts der Breite der versicherungsrechtlichen Beratung scheint das plausibel. Immerhin berät BLD zu Kfz-Versicherungsfällen ebenso wie zu den größten Schadensfällen des Landes. Dass man einem D&O-Experten weit mehr als einem Kfz-Experten zahlen muss, halte ich für naheliegend. Entsprechendes dürfte für die Aufsichtsrechtler gelten.
Den versicherungsrechtlichen Fokus muss man aber mögen...
11.12.2020, 23:26
(11.12.2020, 22:57)Gast schrieb:(11.12.2020, 11:01)Gast schrieb: Wie der Titel schon sagt, frage ich mich wo ich diese Kombination am Besten finde.
Mir liegt ein Angebot einer GK im Bereich Litigation vor, meine Erfahrungen der Vergangenheit zeigen leider, dass hier unter Umständen monatelang bis jahrelang an nur einem Schiedsverfahren gearbeitet wird. Häufige Gerichtstermine hat man eher in langweiligen copy&paste Sammelklagen auf Unternehmerseite.
Ich würde lieber viele wechselnde Mandate mit streitigen Verhandlungen bearbeiten. So habe ich mir den Anwaltsberuf zum Studienbeginn recht illusorisch auch vorgestellt.
Jetzt ist meine Überlegung, mich bei einem alt eingesessenen Rechtsanwalt zu bewerben, der mir anfangs wahrscheinlich einen Hungerlohn zahlen wird. Für mich interessant ist dabei die Perspektive. Kann es sich auch finanziell lohnen einen solchen Weg zu gehen oder werde ich es bis an mein Lebensende bereuen, nicht den GK-Weg gegangen zu sein?
40- Stunden-Woche und dergleichen brauche ich nicht, ich arbeite gern und viel, solange mir die Tätigkeit Spaß macht und sie abwechslungsreich ist.
Ich habe von einem Kollegen gehört, dass sowas im litigation Bereich bei noerr wohl möglich ist. Weiß aber leider nicht mehr dazu und käme für mich kulturmässig nicht in Betracht. Aber letzteres ist ja bei jedem unterschiedlich...
Off topic, aber: inwiefern kulturmäßig?
12.12.2020, 00:42
(11.12.2020, 23:26)Gsst jdkdkdkdkd schrieb:(11.12.2020, 22:57)Gast schrieb:(11.12.2020, 11:01)Gast schrieb: Wie der Titel schon sagt, frage ich mich wo ich diese Kombination am Besten finde.
Mir liegt ein Angebot einer GK im Bereich Litigation vor, meine Erfahrungen der Vergangenheit zeigen leider, dass hier unter Umständen monatelang bis jahrelang an nur einem Schiedsverfahren gearbeitet wird. Häufige Gerichtstermine hat man eher in langweiligen copy&paste Sammelklagen auf Unternehmerseite.
Ich würde lieber viele wechselnde Mandate mit streitigen Verhandlungen bearbeiten. So habe ich mir den Anwaltsberuf zum Studienbeginn recht illusorisch auch vorgestellt.
Jetzt ist meine Überlegung, mich bei einem alt eingesessenen Rechtsanwalt zu bewerben, der mir anfangs wahrscheinlich einen Hungerlohn zahlen wird. Für mich interessant ist dabei die Perspektive. Kann es sich auch finanziell lohnen einen solchen Weg zu gehen oder werde ich es bis an mein Lebensende bereuen, nicht den GK-Weg gegangen zu sein?
40- Stunden-Woche und dergleichen brauche ich nicht, ich arbeite gern und viel, solange mir die Tätigkeit Spaß macht und sie abwechslungsreich ist.
Ich habe von einem Kollegen gehört, dass sowas im litigation Bereich bei noerr wohl möglich ist. Weiß aber leider nicht mehr dazu und käme für mich kulturmässig nicht in Betracht. Aber letzteres ist ja bei jedem unterschiedlich...
Off topic, aber: inwiefern kulturmäßig?
Bin nicht der Poster, aber Noerr gilt als ziemlich konservativ, ähnlich wie zB FGS oder Redeker. Das muss prinzipiell nichts schlechtes sein, man sollte sich selbst einen Eindruck machen.
12.12.2020, 01:27
Genau das meinte ich damit.
12.12.2020, 02:47
(12.12.2020, 00:42)Gast schrieb: Off topic, aber: inwiefern kulturmäßig?
Bin nicht der Poster, aber Noerr gilt als ziemlich konservativ, ähnlich wie zB FGS oder Redeker. Das muss prinzipiell nichts schlechtes sein, man sollte sich selbst einen Eindruck machen.
Das habe ich nun öfters gehört/gelesen. Könnt ihr uns vielleicht sagen, was wiederum ihr mit "konservativ" meint?
Mein Eindruck (habe aber keinen Einblick) ist tatsächlich auch, dass das nicht gerade die hippen jungen Spin-Off-Boutiquen sind. Das sind sind sie ja nun sowieso nicht. Aber unterscheiden sie sich mit ihrem "Komservatismus" von anderen Kanzleien wie bspw. HM oder FBD? Geht es da "lockerer" zu? Inwiefern? Einfach eine Frage der Mentalität der einzelnen Anwälte dort, eine Gesamtstimmung dort oder wird das (indirekt) durch irgendwelche Vorgaben, Mandatsstrukturen oder sonstwas vorgegeben?
Interessiere mich vor allem in Hinblick auf Redeker. Mir ist klar, dass die zB oft Regierungen beraten und man denen tendenziell anders gegenüber auftritt als dem Mandanten in einem SGB2-Verfahren oder einem jugendlichen BtMG-Täter. Aber sonst? Wobei diese Läden auch weniger Associates pro Psrtner zu haben scheinen und dementsprechend auch einfach das Durchschnittsalter höher sein dürfte.