03.12.2020, 19:56
Ich habe es endlich geschafft, die jahrelange Ausbildung ist vorbei. Sogar für eine zweistellige Topnote hat es gereicht, alle Türen stehen mir offen.
Trotzdem fühle ich mich nur leer und ziellos. Ich habe mir das alles so grandios ausgemalt, jetzt ist es nur ein Tag nach dem anderen, genau wie zuvor. Berufseinstieg, Promotion - nichts davon reizt mich wirklich. LLM und Urlaub sind nicht wirklich möglich.
Geht es jemandem wie mir? Wie damit umgehen?
Trotzdem fühle ich mich nur leer und ziellos. Ich habe mir das alles so grandios ausgemalt, jetzt ist es nur ein Tag nach dem anderen, genau wie zuvor. Berufseinstieg, Promotion - nichts davon reizt mich wirklich. LLM und Urlaub sind nicht wirklich möglich.
Geht es jemandem wie mir? Wie damit umgehen?
03.12.2020, 20:04
(03.12.2020, 19:56)Gast schrieb: Ich habe es endlich geschafft, die jahrelange Ausbildung ist vorbei. Sogar für eine zweistellige Topnote hat es gereicht, alle Türen stehen mir offen.
Trotzdem fühle ich mich nur leer und ziellos. Ich habe mir das alles so grandios ausgemalt, jetzt ist es nur ein Tag nach dem anderen, genau wie zuvor. Berufseinstieg, Promotion - nichts davon reizt mich wirklich. LLM und Urlaub sind nicht wirklich möglich.
Geht es jemandem wie mir? Wie damit umgehen?
Hier genauso, 2x zweistellig und jetzt seit einem Monat am Abhängen. Wenn man endlich reichlich Freizeit hat, kann man sie auch nicht mehr richtig genießen. Irgendwie habe ich auch gar keine Lust mehr auf Jura, aber irgendeiner Beschäftigung muss man ja jetzt mal nachgehen.Wenn ich jetzt noch eine Diss dranhänge drehe ich vermutlich durch...
03.12.2020, 20:09
Ich hatte nach dem Examen auch erst mal das gleiche Problem wie du.
Aber dann habe ich mich an Claudia Oberts Weisheiten gehalten.
Erstes Prinzip: Life is a Party. And no Campari - no Party! (Alternativ kannst du "Campari" mit "Korn" ersetzen)
Zweiter Grundsatz: Nüchtern halt ich das hier nicht aus! No dope, no hope!
Dritte Regel: Einmal im Jahr muss ich einen alkoholfreien Tag machen.
Voilá, dein Geheimrezept gegen die Post-Examens-Depression. Jetzt schnell noch zum Späti um die Ecke und dich für den Rest der Woche mit genug Korn eindecken und du wirst sehen, bald wird es dir wieder sehr gut gehen! Prost!
Aber dann habe ich mich an Claudia Oberts Weisheiten gehalten.
Erstes Prinzip: Life is a Party. And no Campari - no Party! (Alternativ kannst du "Campari" mit "Korn" ersetzen)
Zweiter Grundsatz: Nüchtern halt ich das hier nicht aus! No dope, no hope!
Dritte Regel: Einmal im Jahr muss ich einen alkoholfreien Tag machen.
Voilá, dein Geheimrezept gegen die Post-Examens-Depression. Jetzt schnell noch zum Späti um die Ecke und dich für den Rest der Woche mit genug Korn eindecken und du wirst sehen, bald wird es dir wieder sehr gut gehen! Prost!
03.12.2020, 20:09
(03.12.2020, 19:56)Gast schrieb: Ich habe es endlich geschafft, die jahrelange Ausbildung ist vorbei. Sogar für eine zweistellige Topnote hat es gereicht, alle Türen stehen mir offen.
Trotzdem fühle ich mich nur leer und ziellos. Ich habe mir das alles so grandios ausgemalt, jetzt ist es nur ein Tag nach dem anderen, genau wie zuvor. Berufseinstieg, Promotion - nichts davon reizt mich wirklich. LLM und Urlaub sind nicht wirklich möglich.
Geht es jemandem wie mir? Wie damit umgehen?
Im Buddhismus lautet die 2. der vier Wahrheiten: "Und dieses ist die edle Wahrheit vom Ursprung von Leiden: das Verlangen, welches zu weiterem Werden treibt, begleitet von Begierde und Erfreuen, genösse nun hier und nun dort, d. h. Verlangen nach Sinnesvergnügen, Verlangen nach Werden, Verlangen nach Nicht-Werden." Kurzum, alles ist vergänglich, auch die Freude über die Noten, wenn sie denn überhaupt da war, ist vergänglich. Es ist mit allen Dingen so, das ist die hedonistische Tretmühle. Wenn Du ein angenehmes Leben führen möchtest, solltest Du vielleicht woanders schauen, bspw. in den Erkenntnissen der positiven Psychologie. Haidt hat dazu eine ganz gute Einführung geschrieben.
03.12.2020, 20:21
03.12.2020, 20:24
Verabschiedet euch davon, dass ihr das Glück im Berufsleben findet. Werdet ihr nicht. Egal ob in der GK, als OLG Richter oder sonst was! Seht Jura als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck an sich.
03.12.2020, 20:55
(03.12.2020, 20:24)Ich Gast schrieb: Verabschiedet euch davon, dass ihr das Glück im Berufsleben findet. Werdet ihr nicht. Egal ob in der GK, als OLG Richter oder sonst was! Seht Jura als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck an sich.
Genau! Deswegen sollte man auch versuchen, nicht nahezu alle verfügbare Zeit in sein Berufsleben zu investieren. Das Privatleben ist das, was langfristige Zufriedenheit garantiert. Der Beruf soll auch Spaß machen, aber kann keine Lebenszufriedenheit bringen.
03.12.2020, 21:06
(03.12.2020, 19:56)Gast schrieb: Ich habe es endlich geschafft, die jahrelange Ausbildung ist vorbei. Sogar für eine zweistellige Topnote hat es gereicht, alle Türen stehen mir offen.
Trotzdem fühle ich mich nur leer und ziellos. Ich habe mir das alles so grandios ausgemalt, jetzt ist es nur ein Tag nach dem anderen, genau wie zuvor. Berufseinstieg, Promotion - nichts davon reizt mich wirklich. LLM und Urlaub sind nicht wirklich möglich.
Geht es jemandem wie mir? Wie damit umgehen?
Um auch mal ne ernsthafte Antwort zu geben: Was Du empfindest ist ganz normal für jeden, der lange auf seine Examen hingearbeitet hat. Jahrelang steht da dieses große Ziel am Ende quasi aller Bemühungen und treibt einen an. Hat man es dann erreicht, ist der Antrieb weg und man weiß nicht was man tun soll. Für eine gewisse Zeit ist das völlig normal, aber dann heißt es: Neue Ziele suchen. Mit guten Noten hast Du da die freie Auswahl. Sei es als Anwalt das Gewinnen eines Mandates, als Richter die rechtsmittelfeste Erledigung eines komplizierten Prozesses, als Staatsanwalt das erfolgreiche Ende einer langen Ermittlung oder im Unternehmen die Erneuerung von Prozessen oder was auch immer man da als Syndikus so treibt. Überleg Dir, in welchem Job Du Dich siehst und fang an Dich zu bewerben. Wenn man dann erstmal wieder im Alltag unterwegs ist, kommt die Motivation von ganz alleine zurück.
03.12.2020, 21:50
(03.12.2020, 20:55)RiSH schrieb:(03.12.2020, 20:24)Ich Gast schrieb: Verabschiedet euch davon, dass ihr das Glück im Berufsleben findet. Werdet ihr nicht. Egal ob in der GK, als OLG Richter oder sonst was! Seht Jura als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck an sich.
Genau! Deswegen sollte man auch versuchen, nicht nahezu alle verfügbare Zeit in sein Berufsleben zu investieren. Das Privatleben ist das, was langfristige Zufriedenheit garantiert. Der Beruf soll auch Spaß machen, aber kann keine Lebenszufriedenheit bringen.
Exakt. Deshalb Finger weg vom Staatsdienst
03.12.2020, 21:58
(03.12.2020, 21:50)Gast schrieb:(03.12.2020, 20:55)RiSH schrieb:(03.12.2020, 20:24)Ich Gast schrieb: Verabschiedet euch davon, dass ihr das Glück im Berufsleben findet. Werdet ihr nicht. Egal ob in der GK, als OLG Richter oder sonst was! Seht Jura als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck an sich.
Genau! Deswegen sollte man auch versuchen, nicht nahezu alle verfügbare Zeit in sein Berufsleben zu investieren. Das Privatleben ist das, was langfristige Zufriedenheit garantiert. Der Beruf soll auch Spaß machen, aber kann keine Lebenszufriedenheit bringen.
Exakt. Deshalb Finger weg vom Staatsdienst
+ 100