09.10.2020, 20:42
(09.10.2020, 18:41)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:36)Gastz schrieb: Die Diskussion ist sehr interessant. Ich bin RA bei HM und hatte daher schon sehr oft mit Absolventen der Bucerius zu tun. Dazu folgende Punkte :
- die Praktikanten sind zwar oft eingebildeter als andere, dafür tatsächlich aber ebenfalls oft - für den Studienfortschritt - gut bzw sogar besser ausgebildet als die Studierenden staatlicher Unis. Zudem sind die Leute ziemlich motiviert und man merkt, daß sie im Leben was erreichen wollen.
- die Referendare sind mir ebenfalls positiv aufgefallen.
- jetzt kommt der seltsame Punkt : die Anwaltskollegen von der BLS arbeiten zwar oft ganz gut. Aus irgendwelchen Gründen gibt es dann aber immer wieder Leute von den staatlichen Unis, die noch smarter und einfach bessere Anwälte sind. Bis heute, 20 Jahre nach Gründung der BLS, hat es daher kein Absolvent in unsere Partnerschaft geschafft. Und das, obwohl besonders viele als junge Kollegen anfangen. Bei Freshfields ist das nach meiner Kenntnis nichts anders.
Die Frage lautet dann: Woran liegt es? Eine Antwort weiß ich nicht. Nur einige Thesen:
- BLS Absolventen können weniger gut selbstständig arbeiten. Das merkt man immer wieder in der Zusammenarbeit und es zeigt sich auch daran, daß bei BLS Leuten das zweite Examen ist gegenüber dem ersten (deutlich) schwächer ist. Die Kombi gut / befriedigend habe ich bei BLS Leuten schon recht oft im CV gesehen.
- Akademisch sind die Leute ist schwächer,weil es an theoretischen Grundlagen fehlt. Man merkt, daß auf Note gelernt wird.
- Nach der langen harten Zeit an der BLS sind die Leute bisschen ausgebrannt. Sie droppen deshalb nach zwei bis drei Jahren oft bei uns auf eigene Entscheidung raus, um etwas entspannteres zu machen.
Insgesamt wirklich komisch und nur Nahbereichsempirie, da ich natürlich nur HM wirklich kenne. Habe aber auch schon mit Freunden von FBD darüber philosophiert und dort war auch ein ähnlicher Eindruck.
Wenn ich da meinen Senf dazu geben kann: Ich habe den Eindruck, dass die wirklich guten Leute an der BLS (zumindest in meinem Umfeld) nicht GK-Partner werden wollten. Das ist sicherlich für viele ein sehr befriedigender Job, aber gerade an der BLS findet man viele, die sozial sehr engagiert sind/ politisch aktiv o.ä. Und ein entsprechendes Engagement verträgt sich halt schlecht mit diesem Job.
Dazu stellt sich erst einmal die Frage, wie viel Partnererennungen es in der Zeit überhaupt gegeben hat und wie viele Anwälte wählbar waren.
Mich würde nicht wundern, wenn die BLS Absolventen - gerade wegen ihrer engen Bindungen - lieber Spin-Offs gründen, die im Übrigen vielfach eine sehr attraktive Work-Life Balance bieten.
Dazu gibt es auch - gerade von FBD - namhafte Beispiele. Man denke z.B. an Neuwerk Legal.
09.10.2020, 21:27
Ja, weil ihre Eltern tendenziell eher reich sind und sie die Schinderei nicht nötig haben.
09.10.2020, 23:47
10.10.2020, 00:02
das Prädikat ist fürs Ego
10.10.2020, 08:17
Wer über den Tellerrand seines eigenen Fachs hinaussehen möchte und auch mal in andere Studiengänge hineinhören will, oder sogar zwei Fächer studieren will, ist an einer staatlichen Universität jedenfalls besser aufgestellt. Das bringen eigentlich die Bezeichnungen schon ziemlich gut zum Ausdruck: "universitas [Gesamtheit]" vs "school."
10.10.2020, 10:58
Und wieviele Partnerernennungen gab es bei den Tier Kanzleien in den letzten 5 Jahren von HD Absolventen? ::D Dann bitte vergleichen mit Zahl er Absolventen. Dann schauen, was aus den Absolventen jeweils konkret wurde. Schauen warum es sich so entwickelt hat. Herkunft. Andere Einnahmequellene etc pp.
Man merkt schon, was passiert wenn RA keine Ahnung von Zahlenwerten haben.
=> BC ist im Schnitt schlicht besser. Das kann man nicht leugnen. Einfach mal schauen WER da anfängt und WIE die Person dort ausgebildet wird...
Man merkt schon, was passiert wenn RA keine Ahnung von Zahlenwerten haben.
=> BC ist im Schnitt schlicht besser. Das kann man nicht leugnen. Einfach mal schauen WER da anfängt und WIE die Person dort ausgebildet wird...
10.10.2020, 11:28
(10.10.2020, 10:58)gast 1231231242 schrieb: Und wieviele Partnerernennungen gab es bei den Tier Kanzleien in den letzten 5 Jahren von HD Absolventen? ::D Dann bitte vergleichen mit Zahl er Absolventen. Dann schauen, was aus den Absolventen jeweils konkret wurde. Schauen warum es sich so entwickelt hat. Herkunft. Andere Einnahmequellene etc pp.
Man merkt schon, was passiert wenn RA keine Ahnung von Zahlenwerten haben.
=> BC ist im Schnitt schlicht besser. Das kann man nicht leugnen. Einfach mal schauen WER da anfängt und WIE die Person dort ausgebildet wird...
Also aus Heidelberg haben wir einige Partner, aber mir sind in der Tat aus den letzten Jahren, in denen ich bei HM bin, keine bekannt, die dazu gekommen wären. Besonders stark scheint mir Freiburg vertreten zu sein, da haben bestimmt 15 Sozien studiert. Allein aus den letzten zwei Ernennungsterminen sind es drei, die mir spontan einfallen.
Bis zu der Partnerwahl sind tatsächlich in den letzten zehn Jahren nur selten Bucerius-Leute vorgedrungen. Aber es gab immer wieder Fälle, die es probiert haben, und dann sang- und klanglos gescheitert sind. So zuletzt ein Kollege, der uns nun verlassen hat und bei Ashurst-Partner geworden ist. Als Bucerius-Apologet kann man nun natürlich argumentieren, dass Ashurst ohnehin unternehmerischer ist als Hengeler und man kann auch sagen, dass die ganzen Spin-Offs toll sind. Es ändert aber nichts an dem Fakt, dass die Bucerius-Leute im Top-Tier nicht durchkommen, und das wirft schon die Frage auf, woran das liegt.
dann aber sang- und klanglos in der Wahl untergegangen. Eine Person, an die ich dabei denke, ist nun aber immerhin Partner bei Ashurst geworden.
10.10.2020, 11:33
... und wenn wir gerade bei Zahlen sind: Immerhin gibt es laut Homepage der Bucerius bereits ca. 1.900 Absolventen. Wenn man bedenkt, dass die Bucerius ganz bewusst - jedenfalls nach Eigenwerbung - auch für Großkanzleien ausbildet, dann ist eine Anzahl von "0" Partnern bei den beiden besten Kanzleien in Deutschland einfach ein Flop.
10.10.2020, 11:42
Die durchschnittliche Note IM Schwerpunkt liegt bei der BLS bei 11 bis 13 Punkten.
Zum Vergleich: In RLP bzw. Mainz bei etwa 7 Punkten.
Soll sich jeder selbst überlegen wie aussagekräftig die VBs dort sind.
Zum Vergleich: In RLP bzw. Mainz bei etwa 7 Punkten.
Soll sich jeder selbst überlegen wie aussagekräftig die VBs dort sind.
10.10.2020, 12:55
(10.10.2020, 11:42)Gast132 schrieb: Die durchschnittliche Note IM Schwerpunkt liegt bei der BLS bei 11 bis 13 Punkten.
Zum Vergleich: In RLP bzw. Mainz bei etwa 7 Punkten.
Soll sich jeder selbst überlegen wie aussagekräftig die VBs dort sind.
Also wenn irgendjemand in der Wirtschaft von "VB" spricht, ist damit selbstverständlich das staatliche VB gemeint... wer mit 7.5 im Staatsteil aus dem 1. kommt, hat kein VB. Egal woh er studiert hat...