02.10.2020, 16:37
Naja, die Arbeit ist schon durchaus unterschiedlich. Größere Unternehmen haben tendenziell eine bessere Rechtsabteilung, die Kleinzeug selbst macht oder anderes zumindest halbwegs aufbereitet. Bei kleineren Unternehmen ist das nicht der Fall.
02.10.2020, 17:13
(02.10.2020, 16:13)NDS7 schrieb: Allein schon die Grundannahme, dass bei großen Mandanten automatisch die Aufgaben (juristisch) anspruchsvoller und spannender werden, ist falsch.
Ich bin selbst Anwalt in einer sog. T1 Kanzlei. Wir haben genügend "marketingwirksame" Mandate, bei denen man erstmal denken könnte "cool, spannend". Aber die juristisch anspruchvollsten Fragen hatte ich tatsächlich eher im Rahmen kleinerer Mandate.
Dem juristischen Problem ist doch relativ egal, ob das Unternehmen Tesla heißt oder es die eine xbelibige GmbH ist. Mir ist klar, dass das im Gesellschaftsrecht etwas anders ist, aber auch dort kommt es nicht auf Namenhaftigkeit des Mandanten an. Auch weniger bekannte Mandate können komplexe Strukturen haben.
Für einige Rechtsgebiete stimmt das sicherlich, aber nicht für alle. In der Fusionskontrolle ist es bspw. etwas ganz anderes, ob es zum BKartA oder zur EU-Kommission geht und das richtet sich nunmal in erster Linie nach dem Umsatz der beteiligten Unternehmen.
02.10.2020, 17:21
Größere Mandanten sind oft eher bereit, die Anzahl an Stunden zu bezahlen, die für eine vertiefte juristische Bearbeitung erforderlich ist.
02.10.2020, 17:36
Das ist doch total vom Rechtsgebiet abhängig ...
02.10.2020, 17:49
Und auch vom Partner innerhalb der Kanzlei. Nach meiner Erfahrung sind die Anwälte, die in Juve als führende Namen in den jeweiligen Rechtsgebieten gelistet werden, auch tatsächlich die Koryphäen, bei denen man am meisten lernen kann. Wenn es richtig kritisch wird (z.B. ein hohes Bußgeld, wichtiges Verfahren), dann sucht man als Mandant nicht nur die beste Kanzlei, sondern den besten Anwalt in dem Gebiet aus. Geht natürlich als Associate mit entsprechender Arbeitsbelastung einher.
02.10.2020, 19:54
Hengeler ist die Nummer 1. Es gibt keine andere Kanzlei, die derart gute Exit-Optionen bietet. Sei es zu anderen GKs, zu Unternehmen, die Wissenschaft oder ins Nurnotariat.
Die Nummer 2 ist traditionell FBD. Der Lack ist aber seit Cum Ex etwas ab.
Danach kommt erstmal nichts. Seit Beginn der 2000er gibt es dieses klassische Duopol zwischen HM und FBD.
Top amerikanische Kanzleien haben fast alle ihrer Partner aus den Reihen dieser zwei Kanzleien rekrutiert. Deshalb habe diese auch ein tolles Standing heute. So kann man zum Beispiel auch von Sullivan oder Kirkland einen guten Exit zum Mandanten machen. Man sollte dabei aber immer Bedenken, daß das Feld der Mandanten deutlich anders ist und es sich viel um PE handelt. So viele Juristen brauchen die nicht. Transportables Geschäft kriegt man bei amerikanischen Kanzleien auch nicht. In der Wissenschaft oder im Notariat bringt einem eine amerikanische Kanzlei auch nichts. Insgesamt lässt sich die pauschale Frage also ganz gut beantworten, wenn man sich im Markt auskennt und nach Exit Optionen schaut.
PS: ich bin selbst bei Linklaters weil ich den Partner und das Team cool fand. Heute, wo ich nach Exit Optionen schaue, merke ich in Gesprächen mit Headhuntern immer wieder, daß ich lieber zu HM gegangen wäre.
Die Nummer 2 ist traditionell FBD. Der Lack ist aber seit Cum Ex etwas ab.
Danach kommt erstmal nichts. Seit Beginn der 2000er gibt es dieses klassische Duopol zwischen HM und FBD.
Top amerikanische Kanzleien haben fast alle ihrer Partner aus den Reihen dieser zwei Kanzleien rekrutiert. Deshalb habe diese auch ein tolles Standing heute. So kann man zum Beispiel auch von Sullivan oder Kirkland einen guten Exit zum Mandanten machen. Man sollte dabei aber immer Bedenken, daß das Feld der Mandanten deutlich anders ist und es sich viel um PE handelt. So viele Juristen brauchen die nicht. Transportables Geschäft kriegt man bei amerikanischen Kanzleien auch nicht. In der Wissenschaft oder im Notariat bringt einem eine amerikanische Kanzlei auch nichts. Insgesamt lässt sich die pauschale Frage also ganz gut beantworten, wenn man sich im Markt auskennt und nach Exit Optionen schaut.
PS: ich bin selbst bei Linklaters weil ich den Partner und das Team cool fand. Heute, wo ich nach Exit Optionen schaue, merke ich in Gesprächen mit Headhuntern immer wieder, daß ich lieber zu HM gegangen wäre.
03.10.2020, 07:22
Klar, HM & FBD sind Tier 1, aber im Gegensatz zu dir würde ich dazu auch noch die Top Amibutzen nehmen (Kirkland, Skadden etc). Du hast sicher Recht, dass das Beratungsangebot weniger breit ist, aber der Name eröffnet einem auch extrem gute Exitchancen.
Danach kommen mE die üblichen Verdächtigen (Rest Magic Circle, GL...), eine Stufe darunter die internationalen wie Dentons, TW, DLA.
Tier 4, wenn man das so nennen will, sind für mich Luther und Co.
Danach kommen mE die üblichen Verdächtigen (Rest Magic Circle, GL...), eine Stufe darunter die internationalen wie Dentons, TW, DLA.
Tier 4, wenn man das so nennen will, sind für mich Luther und Co.
03.10.2020, 07:27
Ergänzung:
Das azur-Rating ist natürlich komplett nichtssagend, aber auch juve finde ich nicht optimal. Milbank mit Görg in Tier 3 zu packen grenzt ja beinahe an Blasphemie.
Das azur-Rating ist natürlich komplett nichtssagend, aber auch juve finde ich nicht optimal. Milbank mit Görg in Tier 3 zu packen grenzt ja beinahe an Blasphemie.
03.10.2020, 09:50
(02.10.2020, 19:54)Das Gasti schrieb: Hengeler ist die Nummer 1. Es gibt keine andere Kanzlei, die derart gute Exit-Optionen bietet. Sei es zu anderen GKs, zu Unternehmen, die Wissenschaft oder ins Nurnotariat.
Die Nummer 2 ist traditionell FBD. Der Lack ist aber seit Cum Ex etwas ab.
Danach kommt erstmal nichts. Seit Beginn der 2000er gibt es dieses klassische Duopol zwischen HM und FBD.
Top amerikanische Kanzleien haben fast alle ihrer Partner aus den Reihen dieser zwei Kanzleien rekrutiert. Deshalb habe diese auch ein tolles Standing heute. So kann man zum Beispiel auch von Sullivan oder Kirkland einen guten Exit zum Mandanten machen. Man sollte dabei aber immer Bedenken, daß das Feld der Mandanten deutlich anders ist und es sich viel um PE handelt. So viele Juristen brauchen die nicht. Transportables Geschäft kriegt man bei amerikanischen Kanzleien auch nicht. In der Wissenschaft oder im Notariat bringt einem eine amerikanische Kanzlei auch nichts. Insgesamt lässt sich die pauschale Frage also ganz gut beantworten, wenn man sich im Markt auskennt und nach Exit Optionen schaut.
PS: ich bin selbst bei Linklaters weil ich den Partner und das Team cool fand. Heute, wo ich nach Exit Optionen schaue, merke ich in Gesprächen mit Headhuntern immer wieder, daß ich lieber zu HM gegangen wäre.
Wenn man die Qualität der Kanzlei ausschließlich nach den sich bietenden Exit-Opt bestimmt, geht man sowieso ganz falsch an die Sache ran.
03.10.2020, 10:07
(03.10.2020, 09:50)Gast schrieb:(02.10.2020, 19:54)Das Gasti schrieb: Hengeler ist die Nummer 1. Es gibt keine andere Kanzlei, die derart gute Exit-Optionen bietet. Sei es zu anderen GKs, zu Unternehmen, die Wissenschaft oder ins Nurnotariat.
Die Nummer 2 ist traditionell FBD. Der Lack ist aber seit Cum Ex etwas ab.
Danach kommt erstmal nichts. Seit Beginn der 2000er gibt es dieses klassische Duopol zwischen HM und FBD.
Top amerikanische Kanzleien haben fast alle ihrer Partner aus den Reihen dieser zwei Kanzleien rekrutiert. Deshalb habe diese auch ein tolles Standing heute. So kann man zum Beispiel auch von Sullivan oder Kirkland einen guten Exit zum Mandanten machen. Man sollte dabei aber immer Bedenken, daß das Feld der Mandanten deutlich anders ist und es sich viel um PE handelt. So viele Juristen brauchen die nicht. Transportables Geschäft kriegt man bei amerikanischen Kanzleien auch nicht. In der Wissenschaft oder im Notariat bringt einem eine amerikanische Kanzlei auch nichts. Insgesamt lässt sich die pauschale Frage also ganz gut beantworten, wenn man sich im Markt auskennt und nach Exit Optionen schaut.
PS: ich bin selbst bei Linklaters weil ich den Partner und das Team cool fand. Heute, wo ich nach Exit Optionen schaue, merke ich in Gesprächen mit Headhuntern immer wieder, daß ich lieber zu HM gegangen wäre.
Wenn man die Qualität der Kanzlei ausschließlich nach den sich bietenden Exit-Opt bestimmt, geht man sowieso ganz falsch an die Sache ran.
Wenn man danach geht, wo man faire Chancen auf die Partnerschaft hat, ist Hengeler auch besser als die US Kanzleien oder Magic circle. Und wenn es darum geht, was man lernt, ist HM mit der Rotation und St Gallen auch vorne. Allein die Möglichkeit, eigenes Geschäft aufzubauen, ist bei anderen Kanzleien besser. Aber gerade die Ausbildung ist ja der Grund, warum man so gute Wechselmöglichkeiten hat. Von daher scheint mir das schon entscheidend zu sein.