28.09.2020, 23:02
(28.09.2020, 19:58)Gast schrieb:(28.09.2020, 18:41)Gast schrieb: Im ÖD hatte ich auch ziemlich schnell zwei Angebote, aber das ist auch nicht mit der freien Wirtschaft zu vergleichen.
Warum? Weil man in der freien Wirtschaft mehr verdient?
Nein, weil für die Kanzlei Neueinstellungen ein wesentlich höheres Risiko darstellen und viele Kanzleien Einstellungsstopp haben/hatten
28.09.2020, 23:16
29.09.2020, 00:37
(28.09.2020, 23:02)Gast schrieb:Aber dann geh doch halt für ein Jahr oder so in den ÖD. Da verdient man immerhin knapp 3000 netto und hat schon mal erste Arbeitserfahrung. Von da weg bewerben kann man sich immer noch. Aber von Februar oder was bis jetzt arbeitslos sein nur weil nicht der absolute Traumjob dabei war ist doch total bekloppt.(28.09.2020, 19:58)Gast schrieb:(28.09.2020, 18:41)Gast schrieb: Im ÖD hatte ich auch ziemlich schnell zwei Angebote, aber das ist auch nicht mit der freien Wirtschaft zu vergleichen.
Warum? Weil man in der freien Wirtschaft mehr verdient?
Nein, weil für die Kanzlei Neueinstellungen ein wesentlich höheres Risiko darstellen und viele Kanzleien Einstellungsstopp haben/hatten
29.09.2020, 09:11
Ich denke, jedenfalls einstellungstechnisch sind wir noch voll in der Krise. Jedes Bundesland verlangt jetzt quasi ein VB im Zweiten, wenn man Glück hat minimal darunter (aber nur NRW usw.). Die Juristenschwemme wird sich auch noch jahrelang forttragen, auch wenn Corona wieder vorüber ist.
29.09.2020, 09:32
(28.09.2020, 19:39)Gast schrieb:Natürlich ist das 2. Examen gemeint, denn das ist doch das für den Berufseinstieg relevante Examen. Ggf. wird natürlich auch das 1. Examen berücksichtigt.(28.09.2020, 17:52)Gast schrieb:(28.09.2020, 17:41)Gast schrieb:(28.09.2020, 16:02)Gast schrieb: Hey Leute,
meint ihr, dass die Einstellungsstopps langsam rum sind? Was ist eure Einschätzung, wann der Arbeitsmarkt wieder anfangen wird zu brummen?
Kann ich mir nicht vorstellen, es müssen jetzt erstmal die Folgen abgeschätzt werden und es bestehen einfach immer noch zu viele Unsicherheiten. Außerdem gibt es jetzt einen Stau an guten Juristen, die sich auf die wenigen ausgeschriebenen Stellen bewerben. Das wird leider noch etwas dauern bis das Niveau von Ende 2019 auf dem Arbeitsmarkt wieder erreicht wird.
google doch bei google news einfach mal Arbeitsmarkt.
Was Du da von heute und den letzten Tagen siehst, dürfte zumindest etwas mehr Aussagekraft haben, als das, was die ganzen Schwarzseher hier immer schreiben.
Der Aufschwung heißt natürlich nicht, dass einem die Traumjobs vor die Füße fallen und Kanzleien sowie die jeweils gefragten Rechtsgebiete sind schon etwas anderes als die Anstellung bzw. Gesuche bei Unternehmen. Aber es läuft schon länger wieder an, nur wird sich nun durch den ganzen Rückstau auf absehbare Zeit eine höhere Dichte an Anfängern, insbes. mit guten Noten, auf dem Einsteiger-Markt tummeln.
Justiz wird sicher die nächsten 1-2 Jahre, wenn nicht mittelfristig, die höheren Notenanforderungen beibehalten können, bei GK kommt es auf den Bereich und die jeweilige Bewerberanzahl an. Auch da wird es Orte/Gebiete geben, wo es noch ohne VB klappt, während in anderen Bereichen ggf das Examen zweistellig sein muss und 9 Punkte nicht reichen.
Insgesamt ist das jetzt aber allenfalls in sehr geringem Ausmaß der Angst vor Corona anzulasten, sondern eben primär der Tatsache, dass jetzt deutlich mehr Jura-Absolventen ohne Job dastehen als sonst üblich. Gehört einfach mehr Glück dazu als Anfang des Jahres.
Was meinst du mit "das Examen"? Es gibt zwei. Wenn beide zweistellig sein sollen (also 20 Punkte in der Summe) sind wohl 95 % aller Juristen raus. Das wäre - auch für eine GK - eine hohe Hürde.
Ich hatte ja nun explizit das GK Bsp. , um zu zeigen, dass da -je nach Ort und Bereich- die Anforderungen noch höher als früher sind.
Hier findet man durchaus auch häufiger TE, die trotz zwei VB noch keinen Job in der GK haben. Nur weil es da und in der Justiz noch für einige Zeit schwieriger sein dürfte, heißt das aber nicht, dass der Markt für Juristen total schlecht sei. Aber man hat eben kein Anrecht auf die Filetstückchen und wenn man bislang immer davon ausging, mit 2 knappen VB quasi die Lizenz zum Gelddrucken oder mit etwas über 8 Punkten den Richterposten zu haben, dann ist das auf absehbare Zeit eben nicht mehr so.
Aber es gibt eben außerhalb GK und Justiz noch genug andere Jobs, selbst wenn die vielleicht nicht so begehrt sind. Da werden jetzt sicher einige hin ausweichen müssen und das Problem der "Juristenschwemme" ist gerade sicher sehr akut. Aber es gab auch noch viel schlimmere Zeiten, man muss eben nun deutlich flexibler sein und akzeptieren, dass der Traumjob vielleicht nicht möglich ist. Willkommen im Erwachsenenleben!
29.09.2020, 09:56
(29.09.2020, 09:32)Gast schrieb:(28.09.2020, 19:39)Gast schrieb:Natürlich ist das 2. Examen gemeint, denn das ist doch das für den Berufseinstieg relevante Examen. Ggf. wird natürlich auch das 1. Examen berücksichtigt.(28.09.2020, 17:52)Gast schrieb:(28.09.2020, 17:41)Gast schrieb:(28.09.2020, 16:02)Gast schrieb: Hey Leute,
meint ihr, dass die Einstellungsstopps langsam rum sind? Was ist eure Einschätzung, wann der Arbeitsmarkt wieder anfangen wird zu brummen?
Kann ich mir nicht vorstellen, es müssen jetzt erstmal die Folgen abgeschätzt werden und es bestehen einfach immer noch zu viele Unsicherheiten. Außerdem gibt es jetzt einen Stau an guten Juristen, die sich auf die wenigen ausgeschriebenen Stellen bewerben. Das wird leider noch etwas dauern bis das Niveau von Ende 2019 auf dem Arbeitsmarkt wieder erreicht wird.
google doch bei google news einfach mal Arbeitsmarkt.
Was Du da von heute und den letzten Tagen siehst, dürfte zumindest etwas mehr Aussagekraft haben, als das, was die ganzen Schwarzseher hier immer schreiben.
Der Aufschwung heißt natürlich nicht, dass einem die Traumjobs vor die Füße fallen und Kanzleien sowie die jeweils gefragten Rechtsgebiete sind schon etwas anderes als die Anstellung bzw. Gesuche bei Unternehmen. Aber es läuft schon länger wieder an, nur wird sich nun durch den ganzen Rückstau auf absehbare Zeit eine höhere Dichte an Anfängern, insbes. mit guten Noten, auf dem Einsteiger-Markt tummeln.
Justiz wird sicher die nächsten 1-2 Jahre, wenn nicht mittelfristig, die höheren Notenanforderungen beibehalten können, bei GK kommt es auf den Bereich und die jeweilige Bewerberanzahl an. Auch da wird es Orte/Gebiete geben, wo es noch ohne VB klappt, während in anderen Bereichen ggf das Examen zweistellig sein muss und 9 Punkte nicht reichen.
Insgesamt ist das jetzt aber allenfalls in sehr geringem Ausmaß der Angst vor Corona anzulasten, sondern eben primär der Tatsache, dass jetzt deutlich mehr Jura-Absolventen ohne Job dastehen als sonst üblich. Gehört einfach mehr Glück dazu als Anfang des Jahres.
Was meinst du mit "das Examen"? Es gibt zwei. Wenn beide zweistellig sein sollen (also 20 Punkte in der Summe) sind wohl 95 % aller Juristen raus. Das wäre - auch für eine GK - eine hohe Hürde.
Ich hatte ja nun explizit das GK Bsp. , um zu zeigen, dass da -je nach Ort und Bereich- die Anforderungen noch höher als früher sind.
Hier findet man durchaus auch häufiger TE, die trotz zwei VB noch keinen Job in der GK haben. Nur weil es da und in der Justiz noch für einige Zeit schwieriger sein dürfte, heißt das aber nicht, dass der Markt für Juristen total schlecht sei. Aber man hat eben kein Anrecht auf die Filetstückchen und wenn man bislang immer davon ausging, mit 2 knappen VB quasi die Lizenz zum Gelddrucken oder mit etwas über 8 Punkten den Richterposten zu haben, dann ist das auf absehbare Zeit eben nicht mehr so.
Aber es gibt eben außerhalb GK und Justiz noch genug andere Jobs, selbst wenn die vielleicht nicht so begehrt sind. Da werden jetzt sicher einige hin ausweichen müssen und das Problem der "Juristenschwemme" ist gerade sicher sehr akut. Aber es gab auch noch viel schlimmere Zeiten, man muss eben nun deutlich flexibler sein und akzeptieren, dass der Traumjob vielleicht nicht möglich ist. Willkommen im Erwachsenenleben!
Totaler Quatsch. Das erste Examen ist gerade für die Bewerbung in der GK wichtig und kein „nice to have“. Und mit DoppelVB stehen weiterhin fast alle Türen offen. Nur weil sich hier vereinzelt Leute gemeldet haben, die Probleme bei der Jobsuchenden haben, lässt sich daraus noch kein allgemeiner Schluss auf den Arbeitsmarkt schließen.
29.09.2020, 10:09
Ohne doppel VB ist es derzeit beim Staat und den GK schwierig. Vor Corona haben oftmals 2xb (sofern nicht im allzu niedrigen Bereich) schon gereicht, jetzt (und in den kommenden Jahren) ist es halt wieder anders. Als die jetzigen Absolventen mit dem Studium begonnen haben, war es aber ja auch noch so, dass doppel VB erforderlich war. Insofern haben sie jetzt zwar Pech im Vergleich zu denen, die vor einem Jahr fertig wurden und von den niedrigen Einstiegsschwellen profitieren konnten, aber letztlich ist es das, womit sie von Beginn an rechnen konnten (bzw. hätten rechnen müssen).
Und ein Richter mit VB im Zweiten ist mMn auch angenehmer als ein solcher, der nur ein b hat.
Und ein Richter mit VB im Zweiten ist mMn auch angenehmer als ein solcher, der nur ein b hat.
29.09.2020, 10:12
(29.09.2020, 10:09)Gast schrieb: Ohne doppel VB ist es derzeit beim Staat und den GK schwierig. Vor Corona haben oftmals 2xb (sofern nicht im allzu niedrigen Bereich) schon gereicht, jetzt (und in den kommenden Jahren) ist es halt wieder anders. Als die jetzigen Absolventen mit dem Studium begonnen haben, war es aber ja auch noch so, dass doppel VB erforderlich war. Insofern haben sie jetzt zwar Pech im Vergleich zu denen, die vor einem Jahr fertig wurden und von den niedrigen Einstiegsschwellen profitieren konnten, aber letztlich ist es das, womit sie von Beginn an rechnen konnten (bzw. hätten rechnen müssen).
Und ein Richter mit VB im Zweiten ist mMn auch angenehmer als ein solcher, der nur ein b hat.
Woher nimmst du denn dein Wissen hinsichtlich der derzeitigen Anforderungen?
29.09.2020, 10:13
(29.09.2020, 10:12)GastHE schrieb:(29.09.2020, 10:09)Gast schrieb: Ohne doppel VB ist es derzeit beim Staat und den GK schwierig. Vor Corona haben oftmals 2xb (sofern nicht im allzu niedrigen Bereich) schon gereicht, jetzt (und in den kommenden Jahren) ist es halt wieder anders. Als die jetzigen Absolventen mit dem Studium begonnen haben, war es aber ja auch noch so, dass doppel VB erforderlich war. Insofern haben sie jetzt zwar Pech im Vergleich zu denen, die vor einem Jahr fertig wurden und von den niedrigen Einstiegsschwellen profitieren konnten, aber letztlich ist es das, womit sie von Beginn an rechnen konnten (bzw. hätten rechnen müssen).
Und ein Richter mit VB im Zweiten ist mMn auch angenehmer als ein solcher, der nur ein b hat.
Woher nimmst du denn dein Wissen hinsichtlich der derzeitigen Anforderungen?
Aussagen hier im Forum; in verschiedenen Bundesländern (nicht allen) von mir getätigte Anfragen bei den zuständigen Stellen.
29.09.2020, 10:31
(29.09.2020, 10:13)Gast schrieb:(29.09.2020, 10:12)GastHE schrieb:(29.09.2020, 10:09)Gast schrieb: Ohne doppel VB ist es derzeit beim Staat und den GK schwierig. Vor Corona haben oftmals 2xb (sofern nicht im allzu niedrigen Bereich) schon gereicht, jetzt (und in den kommenden Jahren) ist es halt wieder anders. Als die jetzigen Absolventen mit dem Studium begonnen haben, war es aber ja auch noch so, dass doppel VB erforderlich war. Insofern haben sie jetzt zwar Pech im Vergleich zu denen, die vor einem Jahr fertig wurden und von den niedrigen Einstiegsschwellen profitieren konnten, aber letztlich ist es das, womit sie von Beginn an rechnen konnten (bzw. hätten rechnen müssen).
Und ein Richter mit VB im Zweiten ist mMn auch angenehmer als ein solcher, der nur ein b hat.
Woher nimmst du denn dein Wissen hinsichtlich der derzeitigen Anforderungen?
Aussagen hier im Forum; in verschiedenen Bundesländern (nicht allen) von mir getätigte Anfragen bei den zuständigen Stellen.
Auf die meisten Aussagen hier im Forum kann man nicht viel geben. Das liegt schon daran, dass sich hier kaum eine ausreichende Menge an Leuten an der Diskussion beteiligt um irgendwie repräsentativ zu sein. Mich würde sehr interessieren, bei wem du dich gemeldet hast...soweit ich es mitbekommen habe, werden die für das Einstellungsverfahren zuständigen Stellen sich hüten irgendwelche Interna rauszugeben, die über "die Bewerberlage ist besser als sonst" hinausgehen.