07.07.2020, 10:22
(07.07.2020, 10:04)Gast Gast schrieb: Ihr solltet halt auch nicht nur aufs hier und jetzt schauen, sondern auch auf die Entwicklung. Ihr werdet ja nicht nur fünf Jahre arbeiten, sondern wahrscheinlich über dreißig.
Da kann es sein, dass jemand in einer Top GK die ersten drei Jahre 120, 130, 140 verdient, dann aber nicht weiter kommt und in ein Unternehmen wechselt, wo er dauerhaft 100 verdient. Ich kenne auch Hengeler Anwälte, die eben nach ein paar Jahren gemerkt haben, dass sie nicht Partner werden und jetzt Richter sind, weil eben gerade kein Unternehmen eine attraktive Syndikusposition offen hatte (bzw. man mit Mitte 30 und Familie nicht mehr quer durch Deutschland ziehen wollte) und keine kleinere Einheit einen Anwalt für 150+ übernehmen wollte, der keine Mandate mitbringt.
Während der Kollege aus der weniger 'krassen' Einheit mit 80 anfängt, dann aber nach sechs Jahren Partner wird und mit 200-250 dauerhaft nach hause geht.
Ganz genau! Hier wird immer nur auf die ersten paar Jahre geguckt, die einen Bruchteil des Berufslebens ausmachen. Sehr kurzsichtig! Ich hatte das Glück, eine der begehrten Konzern-Inhouse-Stellen nach 5 Jahren GK zu ergattern und bin da auch sehr glücklich. Selbstverständlich ist das aber nicht, so eine Position zu bekommen. Ich kenne einige Kollegen, die total in der Sackgasse hängen nach vielen Jahren GK. Dauerhaft Counsel in der GK wird zum einen nicht vielen gewährt, zum anderen ist das eine extrem undankbare Aufgabe, da man doch immer der Arbeits-Hansel vom Partner ist.
07.07.2020, 10:46
Bleibt halt die Frage, ob man in den schlechter zahlenden GKs wirklich eher Partner wird, oder ob man nicht einfach nur über Jahre hinweg weniger verdient. 80.000 € p.a. ist, wenn man die Pension einrechnet etc, ja netto kaum ein Unterschied zu R1. Klar, der Job ist ein anderer... 80.000 (oder zumindest annähernd) kannst du aber auch in einer mittelständischen Kanzlei oder "normalen" Boutique haben, wo die Partnerchancen nochmal wesentlich höher sind.
07.07.2020, 10:46
Ca 9-19:30, manchmal auch bis 21h (im Schnitt einmal pro Woche), selten auch länger bis vielleicht 22h (vielleicht einmal im Monat), nie am Wochenende. Das bei kurzer Mittagspause und konzentrierten Arbeiten ohne viele größere Kaffeepausen.
115k
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07.07.2020, 10:54
(07.07.2020, 10:46)Gast schrieb: Ca 9-19:30, manchmal auch bis 21h (im Schnitt einmal pro Woche), selten auch länger bis vielleicht 22h (vielleicht einmal im Monat), nie am Wochenende. Das bei kurzer Mittagspause und konzentrierten Arbeiten ohne viele größere Kaffeepausen.
115k
Oh man, diese 115ker, beim Screenen der JUVE-Gehaltstabelle muss es sich hier um einen Lovels Associate handeln. Hogan Lovells - aha, mhm. Na, da will aber einer kräftig die Werbetrommel für eine zweite Reihe Kazlei rühren ...
07.07.2020, 10:56
(07.07.2020, 10:54)Gast schrieb:(07.07.2020, 10:46)Gast schrieb: Ca 9-19:30, manchmal auch bis 21h (im Schnitt einmal pro Woche), selten auch länger bis vielleicht 22h (vielleicht einmal im Monat), nie am Wochenende. Das bei kurzer Mittagspause und konzentrierten Arbeiten ohne viele größere Kaffeepausen.
115k
Oh man, diese 115ker, beim Screenen der JUVE-Gehaltstabelle muss es sich hier um einen Lovels Associate handeln. Hogan Lovells - aha, mhm. Na, da will aber einer kräftig die Werbetrommel für eine zweite Reihe Kazlei rühren ...
Das stimmt doch gar nicht, Gleiss hat z. B. eine Spanne für Einsteiger (110-120k), da kann man also auch bei 115 landen.
07.07.2020, 10:57
https://www.lto.de/recht/kanzleien-unter...ll-umsatz/
Jedenfalls ein cleveres Kerlchen :D.
Hätte ich auch so gemacht, wenn ich nicht schon deutlich vorher gegangen wäre und während meiner Zeit tatsächlich auch von Arbeitnehmerrechten Gebrauch gemacht hätte.
Jedenfalls ein cleveres Kerlchen :D.
Hätte ich auch so gemacht, wenn ich nicht schon deutlich vorher gegangen wäre und während meiner Zeit tatsächlich auch von Arbeitnehmerrechten Gebrauch gemacht hätte.
07.07.2020, 11:01
Machen wir uns mal nicht vor:
In der GK wird der Flaschenhals nach oben sehr dünn, was die Aufstiegschancen angeht. Die Unterscheidung zwischen Equity- und Salary-Partner in vielen Kanzleien spiegelt es kaum besser wieder.
Frage ich Leute, was deren Plan B neben der GK ist, ernte ich in den allermeißten Fällen ein Schulterzucken. Das empfinde ich fatal, was deren Schicksal angeht.
Jeder, der in der GK anfängt, sollte ab Tag eins einen Plan B haben. Vorallem aber sollte er den Mut haben, den Absprung zu schaffen. Und dafür sind viele zu schwach, weil sie sich in ihren Arbeitgeber verliebt haben.
Großkanzleien sind nichts weiteres als eine Suggestion, die Illusionen weckt.
In der GK wird der Flaschenhals nach oben sehr dünn, was die Aufstiegschancen angeht. Die Unterscheidung zwischen Equity- und Salary-Partner in vielen Kanzleien spiegelt es kaum besser wieder.
Frage ich Leute, was deren Plan B neben der GK ist, ernte ich in den allermeißten Fällen ein Schulterzucken. Das empfinde ich fatal, was deren Schicksal angeht.
Jeder, der in der GK anfängt, sollte ab Tag eins einen Plan B haben. Vorallem aber sollte er den Mut haben, den Absprung zu schaffen. Und dafür sind viele zu schwach, weil sie sich in ihren Arbeitgeber verliebt haben.
Großkanzleien sind nichts weiteres als eine Suggestion, die Illusionen weckt.
07.07.2020, 11:06
(07.07.2020, 10:57)Gast schrieb: https://www.lto.de/recht/kanzleien-unter...ll-umsatz/
Jedenfalls ein cleveres Kerlchen :D.
Hätte ich auch so gemacht, wenn ich nicht schon deutlich vorher gegangen wäre und während meiner Zeit tatsächlich auch von Arbeitnehmerrechten Gebrauch gemacht hätte.
Die Argumentation "Rechtsmissbrauch, weil Sonntags gearbeitet" ist schon ein starkes Stück. :D
07.07.2020, 11:12
(07.07.2020, 11:01)Gast schrieb: Machen wir uns mal nicht vor:
In der GK wird der Flaschenhals nach oben sehr dünn, was die Aufstiegschancen angeht. Die Unterscheidung zwischen Equity- und Salary-Partner in vielen Kanzleien spiegelt es kaum besser wieder.
Frage ich Leute, was deren Plan B neben der GK ist, ernte ich in den allermeißten Fällen ein Schulterzucken. Das empfinde ich fatal, was deren Schicksal angeht.
Jeder, der in der GK anfängt, sollte ab Tag eins einen Plan B haben. Vorallem aber sollte er den Mut haben, den Absprung zu schaffen. Und dafür sind viele zu schwach, weil sie sich in ihren Arbeitgeber verliebt haben.
Großkanzleien sind nichts weiteres als eine Suggestion, die Illusionen weckt.
1. Das Leben ist nie planbar.
2. "Großkanzleien sind nichts weiteres als eine Suggestion, die Illusionen weckt" - was zur Hölle?
07.07.2020, 11:14
(07.07.2020, 11:01)Gast schrieb: Machen wir uns mal nicht vor:
In der GK wird der Flaschenhals nach oben sehr dünn, was die Aufstiegschancen angeht. Die Unterscheidung zwischen Equity- und Salary-Partner in vielen Kanzleien spiegelt es kaum besser wieder.
Frage ich Leute, was deren Plan B neben der GK ist, ernte ich in den allermeißten Fällen ein Schulterzucken. Das empfinde ich fatal, was deren Schicksal angeht.
Jeder, der in der GK anfängt, sollte ab Tag eins einen Plan B haben. Vorallem aber sollte er den Mut haben, den Absprung zu schaffen. Und dafür sind viele zu schwach, weil sie sich in ihren Arbeitgeber verliebt haben.
Großkanzleien sind nichts weiteres als eine Suggestion, die Illusionen weckt.
Das ist meiner Meinung nach ein enorm wichtiger Punkt, der viel zu häufig unterschätzt wird. Bei der Justiz bzw. generell im öffentlichen Dienst trifft man regelmäßig zum Berufseinstieg eine Lebensentscheidung im Hinblick auf die Arbeit. Bei einem Einstieg in einer GK ist es genau andersherum, hier werden 99% der Leute nicht dauerhaft bleiben (können).