20.06.2020, 19:44
Also mein Ref war eine super Zeit.
Ich hatte ne gute AG und fand es gut in der Gruppe zu lernen und sich gemeinsam aufs zweite Examen vorzubereiten.
Mit ein bisschen Vorbereitung und Initiative konnte man in verschiedene Berufe reinschnuppern. Wollte nie Richter oder StA werden, aber mal ne Beweisaufnahme leiten oder die sitzungsvertretung zu übernehmen war schon interessant. Zudem konnte man bei uns auf Eigeninitiative zum Haftrichter und ein paar Tage Eildienst mitmachen, dort hat man so ziemlich alles erlebt.
Behörde hatte man dann selbst in der Hand. Wer dort was uninteressantes macht und trotzdem an mehreren Tagen hin muss, hat sich nicht gut entschieden.
Anwaltsstation ebenso.
Wahlstation sind letztendlich 3 Monate Möglichkeit zu Reisen oder ein gut bezahltes Praktikum zu machen.
Klar mit dem Examen hat das alles nichts zu tun. Aber hat von euch wirklich jemand gedacht dass man bei der Behörde was relevantes fürs Examen lernt?!
Zu dem war der Workload auch echt gut zu bewältigen.
Also ich würde das nochmal machen, sofern die Bezahlung etwas angehoben wird :D
Ich hatte ne gute AG und fand es gut in der Gruppe zu lernen und sich gemeinsam aufs zweite Examen vorzubereiten.
Mit ein bisschen Vorbereitung und Initiative konnte man in verschiedene Berufe reinschnuppern. Wollte nie Richter oder StA werden, aber mal ne Beweisaufnahme leiten oder die sitzungsvertretung zu übernehmen war schon interessant. Zudem konnte man bei uns auf Eigeninitiative zum Haftrichter und ein paar Tage Eildienst mitmachen, dort hat man so ziemlich alles erlebt.
Behörde hatte man dann selbst in der Hand. Wer dort was uninteressantes macht und trotzdem an mehreren Tagen hin muss, hat sich nicht gut entschieden.
Anwaltsstation ebenso.
Wahlstation sind letztendlich 3 Monate Möglichkeit zu Reisen oder ein gut bezahltes Praktikum zu machen.
Klar mit dem Examen hat das alles nichts zu tun. Aber hat von euch wirklich jemand gedacht dass man bei der Behörde was relevantes fürs Examen lernt?!
Zu dem war der Workload auch echt gut zu bewältigen.
Also ich würde das nochmal machen, sofern die Bezahlung etwas angehoben wird :D
20.06.2020, 21:37
Mein Problem damit ist nicht, dass man da nichts fürs Examen lernt, sondern dass es so konzipiert ist. Theoretisch hat man hier einen Lerntag pro Woche frei, da kann man den verlangten Stoff halt unmöglich lernen.
21.06.2020, 12:01
(20.06.2020, 21:37)Gast schrieb: Mein Problem damit ist nicht, dass man da nichts fürs Examen lernt, sondern dass es so konzipiert ist. Theoretisch hat man hier einen Lerntag pro Woche frei, da kann man den verlangten Stoff halt unmöglich lernen.
Ganz ehrlich, bei uns waren es gerade diejenigen, die „echte“ Stationen gemacht haben, nebenher noch weiter in der Kanzlei gearbeitet, Verwaltungsstation im Ausland, und (trotzdem) am Ende super abgeschnitten haben. Da war auch gefühlt kaum Zeit zum Lernen da.
Von daher: Unmöglich ist es sicher nicht. Größtenteils liegt es in der eigenen Verantwortung.
Zugegeben, mich persönlich hat es auch genervt, dass in der Anwaltsstation neben den Tagen in der Kanzlei und der AG nur noch ein Lerntag übrig blieb. Aber irgendwann taucht man und muss da eben Gas geben. (Und ja, bis auf ein paar weniger Ausnahmen tauchen alle mehrere Monate.)
21.06.2020, 12:25
Für mich war des Ref rückblickend ebenfalls eine außerordentlich tolle Zeit!
Ich konnte für drei Monate einfach mal unverbindlich in Behörden/Unternehmen reinschauen, was sonst so nicht möglich ist. So durfte ich unter anderem ein Berliner Bundesministerium, einen internationalen Konzern und Auslandsbotschaften von Innen kennenlernen und auch sehen wie die Arbeit eines Notars und in einer GK abläuft. Das war alles spannend und alle Eindrücke helfen mir bei meiner jetzigen Tätigkeit weiter. Es hat einfach meinen Horizont erweitert. Bei mir waren die Ausbilder auch motiviert und haben meine Entwürfe in der Praxis genutzt. Von daher hatte ich auch nie das Gefühl nutzlos zu sein.
Das Lernen am Ende ist natürlich etwas ätzend. Ich würde aber trotzdem nicht empfehlen, die Stationen nur für das Lernen auszusuchen. Dann ist ja klar, dass das Ref keinen Spaß machen kann. Denn man erlebt ja nichts Spannendes. Ich habe schließlich auch mit "echten" Stationen ein gutes Examen geschafft. Einfach von Beginn an die einschlägigen Skripte lesen und nach einem Jahr Übungsklausuren schreiben. Fand ich machbar.
Ich konnte für drei Monate einfach mal unverbindlich in Behörden/Unternehmen reinschauen, was sonst so nicht möglich ist. So durfte ich unter anderem ein Berliner Bundesministerium, einen internationalen Konzern und Auslandsbotschaften von Innen kennenlernen und auch sehen wie die Arbeit eines Notars und in einer GK abläuft. Das war alles spannend und alle Eindrücke helfen mir bei meiner jetzigen Tätigkeit weiter. Es hat einfach meinen Horizont erweitert. Bei mir waren die Ausbilder auch motiviert und haben meine Entwürfe in der Praxis genutzt. Von daher hatte ich auch nie das Gefühl nutzlos zu sein.
Das Lernen am Ende ist natürlich etwas ätzend. Ich würde aber trotzdem nicht empfehlen, die Stationen nur für das Lernen auszusuchen. Dann ist ja klar, dass das Ref keinen Spaß machen kann. Denn man erlebt ja nichts Spannendes. Ich habe schließlich auch mit "echten" Stationen ein gutes Examen geschafft. Einfach von Beginn an die einschlägigen Skripte lesen und nach einem Jahr Übungsklausuren schreiben. Fand ich machbar.
22.06.2020, 22:12
Fand das Ref auch nicht so schlimm. Man bekommt schon ohne Nebnjob mehr Geld, als man mit BAföG und 450€-Job hat, kann nebenbei noch arbeiten und hat dann ein für den Arbeitsaufwand - der ja recht gering ist - ein vernünftiges Auskommen. Dazu noch das Geld, was man in der Anwaltsstation verdient.
Die paar halben Tage AG und einmal die Woche zum Stationsausbilder fand ich auch nicht so schlimm. Konnte mir ein paar Sachen angucken und sehen, was ich danach (nicht) machen will.
Fürs Examen hat mir das ganze zwar nicht viel, aber durchaus auch etwas gebracht. Die Gespräche mit manchen Ausbildern waren auch recht lehrreich.
Wie Kinder wurden wir auch nicht behandelt, eher wie Kollegen auf Augenhöhe.
Viel schlimmer fand ich eigentlich das Studium, das ewig dauert, wo man praktisch nichts tut bis zur Examensvorbereitung und kaum Kohle hat, trotz Nebenjob. Ich fände es rückblickend sogar wesentlich klüger, das ganze Studium schon im Ref-Stil zu machen. Dann wäre ich mit Sicherheit ein ganzes Stück besser im ersten Examen gewesen.
Die paar halben Tage AG und einmal die Woche zum Stationsausbilder fand ich auch nicht so schlimm. Konnte mir ein paar Sachen angucken und sehen, was ich danach (nicht) machen will.
Fürs Examen hat mir das ganze zwar nicht viel, aber durchaus auch etwas gebracht. Die Gespräche mit manchen Ausbildern waren auch recht lehrreich.
Wie Kinder wurden wir auch nicht behandelt, eher wie Kollegen auf Augenhöhe.
Viel schlimmer fand ich eigentlich das Studium, das ewig dauert, wo man praktisch nichts tut bis zur Examensvorbereitung und kaum Kohle hat, trotz Nebenjob. Ich fände es rückblickend sogar wesentlich klüger, das ganze Studium schon im Ref-Stil zu machen. Dann wäre ich mit Sicherheit ein ganzes Stück besser im ersten Examen gewesen.
23.06.2020, 09:02
(22.06.2020, 22:12)Gast schrieb: Fand das Ref auch nicht so schlimm. Man bekommt schon ohne Nebnjob mehr Geld, als man mit BAföG und 450€-Job hat, kann nebenbei noch arbeiten und hat dann ein für den Arbeitsaufwand - der ja recht gering ist - ein vernünftiges Auskommen. Dazu noch das Geld, was man in der Anwaltsstation verdient.
Die paar halben Tage AG und einmal die Woche zum Stationsausbilder fand ich auch nicht so schlimm. Konnte mir ein paar Sachen angucken und sehen, was ich danach (nicht) machen will.
Fürs Examen hat mir das ganze zwar nicht viel, aber durchaus auch etwas gebracht. Die Gespräche mit manchen Ausbildern waren auch recht lehrreich.
Wie Kinder wurden wir auch nicht behandelt, eher wie Kollegen auf Augenhöhe.
Viel schlimmer fand ich eigentlich das Studium, das ewig dauert, wo man praktisch nichts tut bis zur Examensvorbereitung und kaum Kohle hat, trotz Nebenjob. Ich fände es rückblickend sogar wesentlich klüger, das ganze Studium schon im Ref-Stil zu machen. Dann wäre ich mit Sicherheit ein ganzes Stück besser im ersten Examen gewesen.
Ich kenne niemanden, der meint, dass man ein "geringes" Arbeitspensum hat. AG vorbereiten, AG besuchen, (bei uns zumindest von halb 9 bis 16 Uhr, halber Tag?) AG nachbereiten, selbstständiges Lernen, zum Ausbilder, Akten besprechen, Arbeiten vorbereiten, Arbeiten anfertigen, Arbeiten nachbereiten, in der STA das Gleiche, nur dass man durch halb NRW geschickt wird, um Sitzungsdienst wahrzunehmen, jede Woche, gute Stationen suchen, bewerben, Vorstellungsgespräche wahrnehmen, ab der Verwaltungsstation Vollzeit arbeiten, immer mehr lernen, Samstags eine Klausur. Oder wie lief dein Ref so ab?
Ich hatte auch tolle Stationen, Gott sei dank. Sonst hätte ich wahrscheinlich auch gekündigt und wäre kein Volljurist.
23.06.2020, 09:17
Einmal die Woche zum Ausbilder ist ja schon absolute Schmalspur.
23.06.2020, 09:25
(23.06.2020, 09:02)Puh schrieb:(22.06.2020, 22:12)Gast schrieb: Fand das Ref auch nicht so schlimm. Man bekommt schon ohne Nebnjob mehr Geld, als man mit BAföG und 450€-Job hat, kann nebenbei noch arbeiten und hat dann ein für den Arbeitsaufwand - der ja recht gering ist - ein vernünftiges Auskommen. Dazu noch das Geld, was man in der Anwaltsstation verdient.
Die paar halben Tage AG und einmal die Woche zum Stationsausbilder fand ich auch nicht so schlimm. Konnte mir ein paar Sachen angucken und sehen, was ich danach (nicht) machen will.
Fürs Examen hat mir das ganze zwar nicht viel, aber durchaus auch etwas gebracht. Die Gespräche mit manchen Ausbildern waren auch recht lehrreich.
Wie Kinder wurden wir auch nicht behandelt, eher wie Kollegen auf Augenhöhe.
Viel schlimmer fand ich eigentlich das Studium, das ewig dauert, wo man praktisch nichts tut bis zur Examensvorbereitung und kaum Kohle hat, trotz Nebenjob. Ich fände es rückblickend sogar wesentlich klüger, das ganze Studium schon im Ref-Stil zu machen. Dann wäre ich mit Sicherheit ein ganzes Stück besser im ersten Examen gewesen.
Ich kenne niemanden, der meint, dass man ein "geringes" Arbeitspensum hat. AG vorbereiten, AG besuchen, (bei uns zumindest von halb 9 bis 16 Uhr, halber Tag?) AG nachbereiten, selbstständiges Lernen, zum Ausbilder, Akten besprechen, Arbeiten vorbereiten, Arbeiten anfertigen, Arbeiten nachbereiten, in der STA das Gleiche, nur dass man durch halb NRW geschickt wird, um Sitzungsdienst wahrzunehmen, jede Woche, gute Stationen suchen, bewerben, Vorstellungsgespräche wahrnehmen, ab der Verwaltungsstation Vollzeit arbeiten, immer mehr lernen, Samstags eine Klausur. Oder wie lief dein Ref so ab?
Ich hatte auch tolle Stationen, Gott sei dank. Sonst hätte ich wahrscheinlich auch gekündigt und wäre kein Volljurist.
Also in meiner Zeit war das so.
Zivilstation Landgericht, 1 Tag AG so von 9 bis 14h und 1 Tag an ner Sitzung so von 9 bis 13 h teilnehmen. Drei Tage die Woche zur freien Verfügung.
Stafrechtsstation StA, 1-2 Tage Sitzungsvertretung, immer bis 14h durch. 1 Tag AG ebenfalls bis 14h. Also auch 2-3 Tage zur freien Verfügung. Ggf. an einem der Tage noch ne Akte bearbeiten.
Behördenstation: 3 Tage reduzierte Vollzeit, so 8 bis 15 Uhr. 1 Tag AG, 1 Tag frei.
Anwaltsstation, 5 monate gearbeitet, 4 Tage Kanzlei GK Vollzeit, 5 Monate zur freien Verfügung.
Wahlstation Vollzeit.
Für die Leute die ich kenne ziemlich repräsentativ. Man arbeitet also in 2 Jahren insgesamt 8 Monate Vollzeit und das ohne Verantwortung. Viel entspannter kann es bezahlt doch nicht mehr werden ^^
Gelernt hauptsächlich erst in der Tauchphase mit Ergebnis mittelmäßiges vb.
23.06.2020, 09:29
Äh nein, man bekommt idR mehrere Akten, sodass man meist die ganze Woche ausgelastet ist.
23.06.2020, 09:34