10.05.2020, 15:42
Gerade Leute, die gute Noten haben, haben in ihren 20ern manchmal nichts anderes gemacht als lernen. Da bleibt die soziale Entwicklung und der Altruismus oft auf der Strecke und man will sich für die durchs Lernen verpassten Jahre durch ein hohes Gehalt entschädigen, was verständlich ist, aber Leute auch zu Egoisten ohne Sozialkompetenzen machen kann. Und solche möchte ich nicht als Richter haben, wenn ich mal vor Gericht muss. Dann lieber den Doppel-6er, der was vom Leben hatte und dementsprechend großzügig und gerecht zu anderen Menschen sein kann.
10.05.2020, 15:52
(10.05.2020, 15:42)Gast schrieb: Gerade Leute, die gute Noten haben, haben in ihren 20ern manchmal nichts anderes gemacht als lernen. Da bleibt die soziale Entwicklung und der Altruismus oft auf der Strecke und man will sich für die durchs Lernen verpassten Jahre durch ein hohes Gehalt entschädigen, was verständlich ist, aber Leute auch zu Egoisten ohne Sozialkompetenzen machen kann. Und solche möchte ich nicht als Richter haben, wenn ich mal vor Gericht muss. Dann lieber den Doppel-6er, der was vom Leben hatte und dementsprechend großzügig und gerecht zu anderen Menschen sein kann.
Doppel 6er sind also quasi besser geeignet, man kann sich auch alles schön reden
10.05.2020, 15:53
(10.05.2020, 15:52)Gast schrieb:(10.05.2020, 15:42)Gast schrieb: Gerade Leute, die gute Noten haben, haben in ihren 20ern manchmal nichts anderes gemacht als lernen. Da bleibt die soziale Entwicklung und der Altruismus oft auf der Strecke und man will sich für die durchs Lernen verpassten Jahre durch ein hohes Gehalt entschädigen, was verständlich ist, aber Leute auch zu Egoisten ohne Sozialkompetenzen machen kann. Und solche möchte ich nicht als Richter haben, wenn ich mal vor Gericht muss. Dann lieber den Doppel-6er, der was vom Leben hatte und dementsprechend großzügig und gerecht zu anderen Menschen sein kann.
Doppel 6er sind also quasi besser geeignet, man kann sich auch alles schön reden
Doppel 6-er sind oft gelassener und hatten noch andere Lebensinhalte als Lernen (Lebenserfahrung).
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
10.05.2020, 15:55
(10.05.2020, 15:52)Gast schrieb:(10.05.2020, 15:42)Gast schrieb: Gerade Leute, die gute Noten haben, haben in ihren 20ern manchmal nichts anderes gemacht als lernen. Da bleibt die soziale Entwicklung und der Altruismus oft auf der Strecke und man will sich für die durchs Lernen verpassten Jahre durch ein hohes Gehalt entschädigen, was verständlich ist, aber Leute auch zu Egoisten ohne Sozialkompetenzen machen kann. Und solche möchte ich nicht als Richter haben, wenn ich mal vor Gericht muss. Dann lieber den Doppel-6er, der was vom Leben hatte und dementsprechend großzügig und gerecht zu anderen Menschen sein kann.
Doppel 6er sind also quasi besser geeignet, man kann sich auch alles schön reden
Zumal ich die Beobachtung, wonach der Lernaufwand proportional zur Note steht nicht teile. Wir kennen doch alle Leute die sich trotz extrem hohem Lernaufwand die Zähne an einem guten Examen ausgebissen haben und diejenigen, die in der Uni anstatt in der Bib zu büffeln nur Kaffe trinken waren und dann trotzdem mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschlossen haben. Leider ist die Welt nicht so einfach...
10.05.2020, 16:00
(10.05.2020, 15:52)Gast schrieb:(10.05.2020, 15:42)Gast schrieb: Gerade Leute, die gute Noten haben, haben in ihren 20ern manchmal nichts anderes gemacht als lernen. Da bleibt die soziale Entwicklung und der Altruismus oft auf der Strecke und man will sich für die durchs Lernen verpassten Jahre durch ein hohes Gehalt entschädigen, was verständlich ist, aber Leute auch zu Egoisten ohne Sozialkompetenzen machen kann. Und solche möchte ich nicht als Richter haben, wenn ich mal vor Gericht muss. Dann lieber den Doppel-6er, der was vom Leben hatte und dementsprechend großzügig und gerecht zu anderen Menschen sein kann.
Doppel 6er sind also quasi besser geeignet, man kann sich auch alles schön reden
Das ist sicher übertrieben, allerdings sind mir etwa aus eigener Erfahrung auch nicht wenige Strafrichter (insbesondere Richterinnen) begegnet, die nicht verbergen konnten, über nicht besonders viel Empathie und Lebenserfahrung zu verfügen (ganz zu schweigen von den Damen und Herren auf Probe, die nichts mehr zu fürchten scheinen, als die Aufhebung durch die Berufungskammer).
Deren Rechtskenntnisse sind sicherlich überdurchschnittlich. Da die Fallkonstellationen insbesondere als Strafrichter regelmäßig aber derart einfach gelagert sind, bleibt fragwürdig, ob die Bestenauslese hier weiterhin maßgeblich über starre Notengrenzen stattfinden sollte.
10.05.2020, 16:15
(10.05.2020, 15:38)Gast schrieb:(10.05.2020, 15:36)Gast schrieb: Oh ja der Staat geht pleite, wenn das Einstiegsgehalt um 20% bei Richtern und StA steigt.
Die Leute wären eher froh ,wenn mehr Kompetenz in der Justiz zu finden sein wird. Aktuell lebt die Justiz ja von Müttern und Teilzeitkräften
und Leuten die geil auf die angebliche 35h Woche sind. Nur so steigt die Verfahrensdauer in allen Bereichen immer weiter.
Am Stammtisch mögen diese Parolen ja ihre Berechtigung haben, mit der Realität haben diese Aussagen wirklich nichts zu tun.
1. Die Erhöhung der Besoldung würde die Qualität der Arbeit der Richter nicht tangieren. Wieso auch? Sie würde allein die Attraktivität des Berufsbilds unter Berufseinsteigern erhöhen. Um den Kandidaten ("ich will ne Villa und nen Porsche") zu überzeugen wird die Besoldung nie hoch genug sein. Kein Richter würde einen bessern Job machen, wenn er mehr Geld bekäme. Vielmehr bräuchte der Richter mehr Zeit pro Verfahren, was sich schlicht durch mehr Personal erreichen lässt. Hier würde allein eine Erhöhung der Mittel für mehr Stellen helfen. Vielleicht würde eine Erhöhung der Besoldung auch mehr Kandidaten anziehen, ich bin da aber eher kritisch, da man nie wird mit dem GK-Niveau wird mithalten können.
2. Der Staat hat erst letztes Jahr im Zuge des "Pakts für den Rechtsstaat" die Gehälter im rund 10% im ÖD erhöht. Ich habe bislang keine Veränderung bei der Qualität der Neueinstellungen wahrgenommen. In den Metropolen bewerben sich nach wie vor die sehr gute Leute, in den unattraktiven OLG-Bezirken tut man sich nach wie vor sehr schwer.
3. Der herablassende Blick auf die "angebliche 35h-Woche" ist in GK-Kreisen weit verbreitet und nachvollziehbar, weil sich da natürlich ne Menge Frust angesammelt hat. Wer darauf neidisch ist, kann ja gerne in die Justiz wechseln. Wer hier effektiv arbeitet geht früh nach Hause. Wer in der GK effektiv arbeitet bekommt mehr Arbeit. Jedes System hat andere Gesetzmäßigkeiten. So ist es nunmal.
4. Die lange Verfahrensdauer in Deutschland auf faule Richter zurückzuführen ist schlicht falsch. Vielmehr kämpft die Justiz immer noch mit den Folgen von der Politik 20 Jahre lang kaputt gespart worden zu sein. Stellen wurden gestrichen und Mittel wurden gekürzt, ohne dabei die Folgen im Blick zu halten. Dafür zahlt man jetzt seinen Preis. Allerdings nehme ich eine deutliche Trendwende wahr, die allerdings noch Jahre braucht um Früchte zu tragen.
10.05.2020, 16:21
(10.05.2020, 16:00)Gast schrieb:(10.05.2020, 15:52)Gast schrieb:(10.05.2020, 15:42)Gast schrieb: Gerade Leute, die gute Noten haben, haben in ihren 20ern manchmal nichts anderes gemacht als lernen. Da bleibt die soziale Entwicklung und der Altruismus oft auf der Strecke und man will sich für die durchs Lernen verpassten Jahre durch ein hohes Gehalt entschädigen, was verständlich ist, aber Leute auch zu Egoisten ohne Sozialkompetenzen machen kann. Und solche möchte ich nicht als Richter haben, wenn ich mal vor Gericht muss. Dann lieber den Doppel-6er, der was vom Leben hatte und dementsprechend großzügig und gerecht zu anderen Menschen sein kann.
Doppel 6er sind also quasi besser geeignet, man kann sich auch alles schön reden
Das ist sicher übertrieben, allerdings sind mir etwa aus eigener Erfahrung auch nicht wenige Strafrichter (insbesondere Richterinnen) begegnet, die nicht verbergen konnten, über nicht besonders viel Empathie und Lebenserfahrung zu verfügen (ganz zu schweigen von den Damen und Herren auf Probe, die nichts mehr zu fürchten scheinen, als die Aufhebung durch die Berufungskammer).
Deren Rechtskenntnisse sind sicherlich überdurchschnittlich. Da die Fallkonstellationen insbesondere als Strafrichter regelmäßig aber derart einfach gelagert sind, bleibt fragwürdig, ob die Bestenauslese hier weiterhin maßgeblich über starre Notengrenzen stattfinden sollte.
Was sind das denn für konkrete Erfahrungen? Woran machst Du fehlende Empathie fest? Das dein Mandant verurteilt wurde?
Jeder Richter sollte die Aufhebung möglichst vermeiden, dass ist nicht nur für Proberichter kennzeichnend. Sollen die Richter jetzt Urteile losgelöst vom Recht sprechen?
Wonach sollte denn die Auswahl erfolgen, wenn nicht nach der Bestenauslese? Nach der Schlechtestenauslese?
10.05.2020, 16:26
(10.05.2020, 11:48)Gast schrieb:(10.05.2020, 11:35)Gast3.0 schrieb: Niemand bestreitet, dass man in der Wirtschaft mehr Geld verdient. Aber für 5k + eine 35-40 h Woche zu schieben ist definitiv kein schlechter Deal. Wenn dann einem die Arbeit noch gefällt hat man nichts falsch gemacht.
Die Richterbesoldung ist ein solides gutes Gehalt und man kann gut davon leben.
Ich stimme dir zu, dass die 5K top sind. Dass du aber gerade in der wichtigen Phase zwischen 30 und 40 deutlich weniger hast und damit keine großen Sprünge machen kannst, unterschlägst du aber. Und das ist auch kein Richterbashing, wenn man auf diesen Fakt hinweist.
Man kann auch dagegenhalten, dass das gerade die Phase ist in der man am meisten Zeit mit seiner Familie verbringen kann.
Ich bin 34 Jahre, Staatsanwalt und habe 2 Kinder. Ich krieg netto nach Abzug der pkv ca 4000 netto. Ich kenne keinen Kollegen der weit mehr als 40h arbeitet. Ich komme meist mit 35h aus und habe wg Bereitschaftsdienst insgesamt 34 Urlaubstage. Ich sehe meine Kinder aufwachsen und das sind mir die 1000-2000 euro weniger wert. Natürlich reicht es nicht für eine Villa in München aber für Haus, Auto und Urlaub reicht es allemal.
Man muss sich auch einfach vergegenwärtigen, dass so ein GK Gehalt alles andere als normal auch für einen Akademiker ist. Die meisten Akademiker bewegen sich ungefähr in dieser Gehaltsspanne eines Richters. Man muss nicht unbedingt in der GK arbeiten um ein gutes Leben zu führen. Aber klar dass das Gehalt schon einen lockt kann ich sehr gut verstehen. Ich habe es aber auch schon persönlich wg der Arbeit ausgeschlossen. Sorry aber ich finde meinen Beruf einfach viel spannender als Tag und Nacht irgendwelche Verträge aufzusetzen ^^ aber jedem das seine
10.05.2020, 16:29
(10.05.2020, 16:26)Gost schrieb:(10.05.2020, 11:48)Gast schrieb:(10.05.2020, 11:35)Gast3.0 schrieb: Niemand bestreitet, dass man in der Wirtschaft mehr Geld verdient. Aber für 5k + eine 35-40 h Woche zu schieben ist definitiv kein schlechter Deal. Wenn dann einem die Arbeit noch gefällt hat man nichts falsch gemacht.
Die Richterbesoldung ist ein solides gutes Gehalt und man kann gut davon leben.
Ich stimme dir zu, dass die 5K top sind. Dass du aber gerade in der wichtigen Phase zwischen 30 und 40 deutlich weniger hast und damit keine großen Sprünge machen kannst, unterschlägst du aber. Und das ist auch kein Richterbashing, wenn man auf diesen Fakt hinweist.
Man kann auch dagegenhalten, dass das gerade die Phase ist in der man am meisten Zeit mit seiner Familie verbringen kann.
Ich bin 34 Jahre, Staatsanwalt und habe 2 Kinder. Ich krieg netto nach Abzug der pkv ca 4000 netto. Ich kenne keinen Kollegen der weit mehr als 40h arbeitet. Ich komme meist mit 35h aus und habe wg Bereitschaftsdienst insgesamt 34 Urlaubstage. Ich sehe meine Kinder aufwachsen und das sind mir die 1000-2000 euro weniger wert. Natürlich reicht es nicht für eine Villa in München aber für Haus, Auto und Urlaub reicht es allemal.
Man muss sich auch einfach vergegenwärtigen, dass so ein GK Gehalt alles andere als normal auch für einen Akademiker ist. Die meisten Akademiker bewegen sich ungefähr in dieser Gehaltsspanne eines Richters. Man muss nicht unbedingt in der GK arbeiten um ein gutes Leben zu führen. Aber klar dass das Gehalt schon einen lockt kann ich sehr gut verstehen. Ich habe es aber auch schon persönlich wg der Arbeit ausgeschlossen. Sorry aber ich finde meinen Beruf einfach viel spannender als Tag und Nacht irgendwelche Verträge aufzusetzen ^^ aber jedem das seine
4000 nach Abzug der pkv? Hast du mit 20 als StA angefangen?
10.05.2020, 16:32
(10.05.2020, 16:26)Gost schrieb:(10.05.2020, 11:48)Gast schrieb:(10.05.2020, 11:35)Gast3.0 schrieb: Niemand bestreitet, dass man in der Wirtschaft mehr Geld verdient. Aber für 5k + eine 35-40 h Woche zu schieben ist definitiv kein schlechter Deal. Wenn dann einem die Arbeit noch gefällt hat man nichts falsch gemacht.
Die Richterbesoldung ist ein solides gutes Gehalt und man kann gut davon leben.
Ich stimme dir zu, dass die 5K top sind. Dass du aber gerade in der wichtigen Phase zwischen 30 und 40 deutlich weniger hast und damit keine großen Sprünge machen kannst, unterschlägst du aber. Und das ist auch kein Richterbashing, wenn man auf diesen Fakt hinweist.
Man kann auch dagegenhalten, dass das gerade die Phase ist in der man am meisten Zeit mit seiner Familie verbringen kann.
Ich bin 34 Jahre, Staatsanwalt und habe 2 Kinder. Ich krieg netto nach Abzug der pkv ca 4000 netto. Ich kenne keinen Kollegen der weit mehr als 40h arbeitet. Ich komme meist mit 35h aus und habe wg Bereitschaftsdienst insgesamt 34 Urlaubstage. Ich sehe meine Kinder aufwachsen und das sind mir die 1000-2000 euro weniger wert. Natürlich reicht es nicht für eine Villa in München aber für Haus, Auto und Urlaub reicht es allemal.
Man muss sich auch einfach vergegenwärtigen, dass so ein GK Gehalt alles andere als normal auch für einen Akademiker ist. Die meisten Akademiker bewegen sich ungefähr in dieser Gehaltsspanne eines Richters. Man muss nicht unbedingt in der GK arbeiten um ein gutes Leben zu führen. Aber klar dass das Gehalt schon einen lockt kann ich sehr gut verstehen. Ich habe es aber auch schon persönlich wg der Arbeit ausgeschlossen. Sorry aber ich finde meinen Beruf einfach viel spannender als Tag und Nacht irgendwelche Verträge aufzusetzen ^^ aber jedem das seine
Verträge aufsetzen mach ich zB überhaupt nicht. Ich finde die Mandate in der spannend. Andersrum könnte man ja auch sagen, als Staatsanwalt machst du tagein tagaus Verkehrsdelikte. Das haut auch keinen aus den Socken.