04.05.2020, 08:20
(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Also im Idealfall denkt man nicht viel über sie, da das kein Thema sein soll.
In der Praxis ist das aber wahrscheinlich anders. Denke aber das hängt damit zusammen, nach welchem "Sinn" das Gegenüber lebt.
Mein Gedanke wäre: ich hoffe da bleibt genug Zeit für die Kinder. Das denke ich aber auch beim Mann, der Karriere macht ;)
Hängt damit zusammen, dass ich keine steile Karriere möchte, sondern anständige Arbeitszeiten, um mich auf meine Familie einstellen zu können. Für mich war Arbeit noch nie die Erfüllung meines Seins und wird es denke ich auch nie werden.
Denn sind wir mal ehrlich, um Karriere zu machen, muss man eben viel Zeit investieren. Egal in welchem Beruf.
Ändert aber auch nichts daran, dass ich kurz danach denken würde: aber naja, ist ja ihre Sache. Sie (oder wie gesagt auch er) wird da schon ihren Weg gefunden haben, der für sie gangbar ist.
Fühle mich nämlich selbst immer ertappt, wenn ich Sachen denke, die man heutzutage nicht mehr denken sollte ;)
04.05.2020, 09:01
(04.05.2020, 08:20)Gästin schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Also im Idealfall denkt man nicht viel über sie, da das kein Thema sein soll.
In der Praxis ist das aber wahrscheinlich anders. Denke aber das hängt damit zusammen, nach welchem "Sinn" das Gegenüber lebt.
Mein Gedanke wäre: ich hoffe da bleibt genug Zeit für die Kinder. Das denke ich aber auch beim Mann, der Karriere macht ;)
Hängt damit zusammen, dass ich keine steile Karriere möchte, sondern anständige Arbeitszeiten, um mich auf meine Familie einstellen zu können. Für mich war Arbeit noch nie die Erfüllung meines Seins und wird es denke ich auch nie werden.
Denn sind wir mal ehrlich, um Karriere zu machen, muss man eben viel Zeit investieren. Egal in welchem Beruf.
Ändert aber auch nichts daran, dass ich kurz danach denken würde: aber naja, ist ja ihre Sache. Sie (oder wie gesagt auch er) wird da schon ihren Weg gefunden haben, der für sie gangbar ist.
Fühle mich nämlich selbst immer ertappt, wenn ich Sachen denke, die man heutzutage nicht mehr denken sollte ;)
Das stimmt. Wenn eine Frau rund um die Uhr arbeitet, denkt man unweigerlich an die (armen) Kinder. Ein Mann muss sich da nicht rechtfertigen.
04.05.2020, 09:54
(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Ich war im Referendariat bei einer Partnerin einer GK, die zwei Kinder hatte und Vollzeit arbeitet. Sie meinte, das funktioniert nur, wenn entweder (wie bei ihnen) das traditionelle Rollenbild umgedreht wird und sich der Mann im Wesentlichen um die Kinderbetreuung kümmert (sie sieht ihre Kinder eben auch nur ganz kurz abends und am Wochenende) oder, wenn beide Karriere machen wollen, die Betreuung komplett abgegeben wird. Zwei Karrieren und ein intaktes Familienleben funktionieren, abgesehen von wenigen Ausnahmen, eben nicht. Das ist aber nicht nur bei Jura so.
04.05.2020, 11:04
(04.05.2020, 09:54)Gast schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Ich war im Referendariat bei einer Partnerin einer GK, die zwei Kinder hatte und Vollzeit arbeitet. Sie meinte, das funktioniert nur, wenn entweder (wie bei ihnen) das traditionelle Rollenbild umgedreht wird und sich der Mann im Wesentlichen um die Kinderbetreuung kümmert (sie sieht ihre Kinder eben auch nur ganz kurz abends und am Wochenende) oder, wenn beide Karriere machen wollen, die Betreuung komplett abgegeben wird. Zwei Karrieren und ein intaktes Familienleben funktionieren, abgesehen von wenigen Ausnahmen, eben nicht. Das ist aber nicht nur bei Jura so.
Im Männerberuf Anwalt traut man sich als Mann kaum, in Elternzeit zu gehen. Kann aus eigener Erfahrung sprechen. Da sind 4 Wochen schon das höchste der Gefühle, am besten aber natürlich gar keine Auszeit. Als Mann musst du dich dann schon beinahe rechtfertigen dafür.
04.05.2020, 11:14
(04.05.2020, 08:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Was denkst du denn selbst drüber?
Wir haben eine angestellte Kinderbetreuung und abends und am Wochenende wirklich tolle Zeit mit den Kindern. Sie sind sogar echt stolz auf uns, glücklich und gut drauf, so wie wir auch. Oft merke ich aber, dass andere Leute und nicht wohlgesonnen sind. Es wird von „Mannsweib“ gesprochen etc. Das finde ich schade, denn wir, also die ganze Familie, ist glücklich...
04.05.2020, 11:19
(04.05.2020, 11:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 08:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Was denkst du denn selbst drüber?
Wir haben eine angestellte Kinderbetreuung und abends und am Wochenende wirklich tolle Zeit mit den Kindern. Sie sind sogar echt stolz auf uns, glücklich und gut drauf, so wie wir auch. Oft merke ich aber, dass andere Leute und nicht wohlgesonnen sind. Es wird von „Mannsweib“ gesprochen etc. Das finde ich schade, denn wir, also die ganze Familie, ist glücklich...
Und darauf kommt es an. Am besten ignorieren so etwas...
04.05.2020, 11:23
(04.05.2020, 11:19)Gast schrieb:(04.05.2020, 11:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 08:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Was denkst du denn selbst drüber?
Wir haben eine angestellte Kinderbetreuung und abends und am Wochenende wirklich tolle Zeit mit den Kindern. Sie sind sogar echt stolz auf uns, glücklich und gut drauf, so wie wir auch. Oft merke ich aber, dass andere Leute und nicht wohlgesonnen sind. Es wird von „Mannsweib“ gesprochen etc. Das finde ich schade, denn wir, also die ganze Familie, ist glücklich...
Und darauf kommt es an. Am besten ignorieren so etwas...
Danke für eure Antworten! Soweit jeder glücklich ist, ist doch alles fein.
Wie gesagt, hat mich nur interessiert...
04.05.2020, 11:46
(04.05.2020, 11:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 08:14)Gast schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Was denkst du denn selbst drüber?
Wir haben eine angestellte Kinderbetreuung und abends und am Wochenende wirklich tolle Zeit mit den Kindern. Sie sind sogar echt stolz auf uns, glücklich und gut drauf, so wie wir auch. Oft merke ich aber, dass andere Leute und nicht wohlgesonnen sind. Es wird von „Mannsweib“ gesprochen etc. Das finde ich schade, denn wir, also die ganze Familie, ist glücklich...
Ich finde es extrem schwierig ,auf beiden Seiten, ob mann, ob Frau. Egal was du tust, du entweder Rabenmutter oder Hausmütterchen, Macho oder Weichei. Sieht man doch auch hier, wenn selbst ernannte Feministinnen rumnölen und nur schwarz oder weiß kennen.
04.05.2020, 11:52
Genau das ist das, was ich meinte. Viele haben einfach noch das Denken in klassischen Rollenbildern. Als Mann wird man entweder dafür bejubelt ("Oha, der kümmert sich alleinerziehend um seine 3 Kinder! Was ein Held!") oder belächelt ("Wie der nimmt 3 Monate Elternzeit? Hat der seine Frau nicht im Griff?"), wenn man Zeit in die Familie investiert. Als Frau ist man direkt ein Monster, wenn man sich zu viel Zeit für sich selbst / die Familie nimmt.
Ich ertappe mich ja wie gesagt selbst darin. Und versuche mich dann zu berichtigen. Ich denke ein Umdenken ist da gar nicht so einfach und erfordert Zeit. Dinge die man einmal drin hat, bekommt man so schnell nicht mehr raus. Wenn aber genügend Leute über ihren Schatten springen und die Meinung anderer ignorieren, dann wird das hoffentlich irgendwann besser.
Vereinbarkeit von Karriere und Familie wären natürlich optimal. Allerdings sehe ich einfach nicht, wie jemand mit z.B. einer Teilzeitstelle Chef sein soll. Gerade die Führungspositionen erfordern eben eine ständige Erreichbarkeit und große Einsatzbereitschaft. Und top Anwälte sind meist auch nur solche, die eben viele zeitintensive Mandate betreuen und immer erreichbar sind. Sonst geht der Mandant trotz guter Beratung doch schnell zum nächstbesten Anwalt.
Ich ertappe mich ja wie gesagt selbst darin. Und versuche mich dann zu berichtigen. Ich denke ein Umdenken ist da gar nicht so einfach und erfordert Zeit. Dinge die man einmal drin hat, bekommt man so schnell nicht mehr raus. Wenn aber genügend Leute über ihren Schatten springen und die Meinung anderer ignorieren, dann wird das hoffentlich irgendwann besser.
Vereinbarkeit von Karriere und Familie wären natürlich optimal. Allerdings sehe ich einfach nicht, wie jemand mit z.B. einer Teilzeitstelle Chef sein soll. Gerade die Führungspositionen erfordern eben eine ständige Erreichbarkeit und große Einsatzbereitschaft. Und top Anwälte sind meist auch nur solche, die eben viele zeitintensive Mandate betreuen und immer erreichbar sind. Sonst geht der Mandant trotz guter Beratung doch schnell zum nächstbesten Anwalt.
04.05.2020, 11:54
(04.05.2020, 08:20)Gästin schrieb:(04.05.2020, 07:32)Gast schrieb: Nur aus Interesse: Was denkt man eigentlich über Frauen, die trotz Familie mit drei Kindern eine gute Anwaltskarriere hinlegen? Ist wirklich nur aus Interesse. Ich muss zugeben, dass ich das selten sehe und frage mich warum. Und ich frage mich halt, was man gesellschaftlich denkt.
Also im Idealfall denkt man nicht viel über sie, da das kein Thema sein soll.
In der Praxis ist das aber wahrscheinlich anders. Denke aber das hängt damit zusammen, nach welchem "Sinn" das Gegenüber lebt.
Mein Gedanke wäre: ich hoffe da bleibt genug Zeit für die Kinder. Das denke ich aber auch beim Mann, der Karriere macht ;)
Hängt damit zusammen, dass ich keine steile Karriere möchte, sondern anständige Arbeitszeiten, um mich auf meine Familie einstellen zu können. Für mich war Arbeit noch nie die Erfüllung meines Seins und wird es denke ich auch nie werden.
Denn sind wir mal ehrlich, um Karriere zu machen, muss man eben viel Zeit investieren. Egal in welchem Beruf.
Ändert aber auch nichts daran, dass ich kurz danach denken würde: aber naja, ist ja ihre Sache. Sie (oder wie gesagt auch er) wird da schon ihren Weg gefunden haben, der für sie gangbar ist.
Fühle mich nämlich selbst immer ertappt, wenn ich Sachen denke, die man heutzutage nicht mehr denken sollte ;)
Fühlst du dich nicht bescheuert dabei dich selbst zu zensieren und dir darüber Gedanken zu machen, was man "denken sollte" und was man "nicht denken sollte". Ich finde allein die Vorstellung gruselig.
@ Frau mit 3 Kindern
interessiert mich persönlich null, das Privatleben anderer Leute geht mich nichts an. Soweit sie als Kollegin funktioniert, ist alles super.