17.04.2020, 20:14
Ich bin auch SHler, sogar Kind eines Landesbeamten im höheren Dienst und bei mir war SH ziemlich geizig bei den Noten. In der mündlichen Prüfung beim GPA Hamburg war ich dann überrascht, wie viele Punkte man auch in Hamburg kriegen kann.
17.04.2020, 20:33
(17.04.2020, 19:27)Auch Bln schrieb:(17.04.2020, 18:44)Der echte Norden schrieb:(17.04.2020, 17:45)Gast schrieb:(17.04.2020, 17:22)Der echte Norden schrieb:(17.04.2020, 17:05)Gast schrieb: Falls Du darauf hinaus willst, dass die von Dir genannten Amtsgerichte alle um Hamburg herum liegen (was Du selber schon ausgeführt hattest), dann bringt uns das für den Beleg Deiner Aussage leider auch nicht weiter. Aber ich finde es gut, dass Du kämpfst. Du könntest aber auch darüber nachdenken, ob Du zukünftig Spekulationen einfach als solche kennzeichnest. Nichts für ungut ...
Wir reden völlig aneinander vorbei und ich scheine irgendetwas emotionales bei Dir getriggered zu haben. Es liegt mir fern mit Dir zu kämpfen, wieso auch? Ich wundere mich nur über deine Aussagen und wollte wissen, ob Du Einblicke in die Justiz beider Länder hast, weil mich dann deine Aussagen sehr verwundert hätten. Ich habe Einblicke in beide Bundesländer, die ich hier - wie Du sicher verstehen kannst - aber nicht offenlegen kann.
Du hast also Insider-Wissen darüber, dass sämtliche (!) Richter/innen in den Bezirken Lübeck und Itzehoe aus Hamburg kommen und aus irgendeinem Grund nicht in die Hamburger Justiz gekommen sind. Das klingt ja sehr wahrscheinlich (Ironie), aber es ist natürlich immer einfach, sich auf geheimnisvolles Insider-Wissen zurückzuziehen. Das ganze ist einfach nur sehr mysteriös. weil Du zuvor noch von Amtsgerichts-Listen sprachst, zu denen ich konkrete Nachfragen stellte, die Du unbeantwortet gelassen hast.
Zitat:Nur zur Klarstellung: Keines deiner Argumente macht Sinn, Du hast meine Argumente nicht widerlegt und ich kann Deiner Gedankenführung nicht folgen. Wer die strukturellen Unterschiede zwischen dem OLG Hamm und einem Bundesland wie HH oder SH nicht erkennt, mit dem ist es auch schwer zu diskutieren.
Aus welchem Grund macht welches Argument keinen Sinn? Du bringst hier die allergrößten Spekulationen, wirfst mit Thesen um Dir und kannst keine plausibel begründen oder belegen - und dann versperrst Du Dich kritischen Nachfragen? Welche strukturellen Unterschiede meinst Du denn und inwieweit belegt das Deine Aussagen?
Bleibt es dabei : Die Notenanforderungen in Hamm sind geringer, weil dort mehr Leute eingestellt werden / worden sind - und das kannst Du sagen (vermuten?), ohne die Anzahl der Bewerber/innen zu kennen?
Zum Bezirk LG Lübeck/LG Itzehoe:
Natürlich sind nicht alle Richter der Bezirke Lübeck und Itzehoe gescheiterte Hamburger Bewerber, ich habe etwas überspitzt formuliert "fast ausnahmslos", selbst bei dieser etwas zu dramatischen Formulierung wird klar, dass ich nicht von sämtlichen Richtern gesprochen habe. Ich wollte lediglich sagen, dass es ein in Hamburger Justizkreisen bekanntes Phänomen ist, dass viele Bewerber, die in Hamburg nicht unterkommen, in diesen beiden Gerichtsbezirken unterkommen. Aufgrund der niedrigen Einstellungszahlen macht diese Gruppe einen erheblichen Anteil aus. Ich würde den Anteil an Hamburgern unter den Richtern in diesen beiden Bezirken auf etwa 70% schätzen.
Zum Notenvergleich mit dem OLG Hamm:
Ich versuche es nochmal mit einer Rechnung am Beispiel Hamburg vs. OLG Hamm, da ich hier veröffentlichte Zahlen gefunden habe. SH und Hamburg ist größenmäßig vom Justizapparat durchaus vergleichbar, sodass sich die Zahlen in etwa entsprechen dürften.
In Hamburg gab es laut kleiner Anfrage folgende Bewerberzahlen in der Justiz (in Klammern jeweils die Anzahl der tatsächlichen Einstellungen: 2010: 207 (44); 2011: 178 (51); 2012: 185 (38); 2013: 179 (39); 2014: 160 (33); 2015: 236 (58); 2016: 155 (43) Es wurden also rund 25% der Bewerber eingestellt!
Beim OLG Hamm haben sich im Jahr 2016 - andere Zahlen finde ich gerade nicht - 256 Leute beworben, von denen 129 eingestellt wurden, also rund 50%. Das muss sich doch in den Noten niederschlagen?
Leider geht der Link zu den Anfragen nicht durch, lässt sich aber Googlen...
Manche Foristen sind wirklich erstaunlich - Leute, die sich ernsthaft bemühen, werden -wenn sich das berühmte Haar in der Suppe finden lässt (beim Echten Norden die leicht polemische Formulierung "nahezu" die Richterschaft der um Hamburg herumliegenden AG- bzw- LG)- werden einfach nur niedergemacht...
Der echte Norden hat aber mit seinen Ausführungen im Großen und Ganzen Recht!
Es ist nicht nur in der sog. Metropolregion kein Geheimnis, dass seit sich die private Law School in Hamburg etabliert hat, der ohnehin enge Markt dort noch weiter verengt hat. Deswegen gibt es in Hamburg sowohl bei den GK/MK/Boutiquen als auch inder Justiz ein absolutes Übergangebot an hervorragenden Kandidaten (also mindestens zwei VB, dazu Auslandserfahrung gerne inkl. LL.M. einer namhaften Uni, und Dr. -getoppt von einschlägiger Arbeitserfahrung als WiMi und vielfach noch als Anwalt mit 1-3 Jahren).
Ebenso ist es kein Geheimnis, das deshalb der Großteil der jüngeren Hamburger Richter (Einstellung so ab 2009) sich aus genau solchen Idealbewerbern zusammen setzt - die dann natürlich nicht nur von der Law School, sondern von allen möglichen Unis kommen. Da viele der Hamburger Assessoren gerne in der Region bleiben wollen, auch wenn sie es in Hamburg wegen der Marktlage nicht in die Justiz geschafft haben, gibt es eben die Bestrebungen in die pendelnahen schleswig-holsteinischen Gerichte zu kommen.
Natürlich gibt es hervorragende schleswig-holsteinische Assessoren! Gerade im Strafrecht genießt z.B. die CAU einen Top-Ruf und läuft der Law School mMn locker den Rang ab. Aber im Rahmen der Bestenauslese schaffen es halt neben den besten Landeskindern in den schleswig holsteinischen Dienst auch regelmäßig viele sehr gute Hamburger Absolventen.
@der echte Norden: gerne Single Malt
Der Whiskey wird immer älter :blush:
17.04.2020, 21:50
Lieber Threadersteller! Ich wurde vor kurzem in SH eingestellt. Ich habe zwar über 18 Punkte, aber im Zweiten nur eine 7 vor dem Komma!
Aus den Rückmeldungen bei den Bewerbungsgesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, dass es wichtig ist, sich zum richtigen Zeitpunkt zu bewerben. SH stellt laufend ein. Wenn Richter dringend benötigt werden, stellen sie denjenigen ein, der zu dem Zeitpunkt verfügbar ist und die besten Noten hat.
Mein Tipp: Bewirb Dich zwischen den Phasen der mündlichen Prüfungen in HH. In diesen Zeiträumen gibt es kaum neue Absolventen und damit Chancen für notentechnisch Schwächere.
Wie gesagt: Das sind bloße Mutmaßungen aufgrund der Aussagen in den Vorstellungsgesprächen!
Aus den Rückmeldungen bei den Bewerbungsgesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, dass es wichtig ist, sich zum richtigen Zeitpunkt zu bewerben. SH stellt laufend ein. Wenn Richter dringend benötigt werden, stellen sie denjenigen ein, der zu dem Zeitpunkt verfügbar ist und die besten Noten hat.
Mein Tipp: Bewirb Dich zwischen den Phasen der mündlichen Prüfungen in HH. In diesen Zeiträumen gibt es kaum neue Absolventen und damit Chancen für notentechnisch Schwächere.
Wie gesagt: Das sind bloße Mutmaßungen aufgrund der Aussagen in den Vorstellungsgesprächen!
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
17.04.2020, 22:37
Warum geht man den heutzutage mit einem Doppel-VB in die Justiz? Der ganze Stress nur für ein Lehreregehalt mit 45 bis 50h Woche? Really?
17.04.2020, 23:04
(17.04.2020, 22:37)Gast schrieb: Warum geht man den heutzutage mit einem Doppel-VB in die Justiz? Der ganze Stress nur für ein Lehreregehalt mit 45 bis 50h Woche? Really?
Bin sogar mit Doppel-Gut in der Justiz. Der Stressfaktor ist bei mir gering und ich liebe meine Aufgaben sowie die zeitliche Flexibilität.
17.04.2020, 23:25
Sagt mir Bescheid, wenn man in der Justiz in SH mit insgesamt 10 P. eingestellt wird, bin ständig verfügbar... :(
17.04.2020, 23:53
(17.04.2020, 23:04)Gast schrieb:(17.04.2020, 22:37)Gast schrieb: Warum geht man den heutzutage mit einem Doppel-VB in die Justiz? Der ganze Stress nur für ein Lehreregehalt mit 45 bis 50h Woche? Really?
Bin sogar mit Doppel-Gut in der Justiz. Der Stressfaktor ist bei mir gering und ich liebe meine Aufgaben sowie die zeitliche Flexibilität.
Als Alleinverdiener leider nicht möglich.
18.04.2020, 07:47
(17.04.2020, 22:37)Gast schrieb: Warum geht man den heutzutage mit einem Doppel-VB in die Justiz? Der ganze Stress nur für ein Lehreregehalt mit 45 bis 50h Woche? Really?
Finanzielle Gründe sind es nicht, das stimmt. Der Beruf zieht halt auch immer noch Leute an, die Macht ausüben wollen bzw die sich damit selbst aufwerten möchten.
18.04.2020, 09:16
(17.04.2020, 23:53)Gast schrieb:(17.04.2020, 23:04)Gast schrieb:(17.04.2020, 22:37)Gast schrieb: Warum geht man den heutzutage mit einem Doppel-VB in die Justiz? Der ganze Stress nur für ein Lehreregehalt mit 45 bis 50h Woche? Really?
Bin sogar mit Doppel-Gut in der Justiz. Der Stressfaktor ist bei mir gering und ich liebe meine Aufgaben sowie die zeitliche Flexibilität.
Als Alleinverdiener leider nicht möglich.
Als Alleinverdiener muss man mind. 120 TEUR verdienen, sonst wird es echt trist. Irgendwie muss man die häusliche Pflegekraft ja bei Laune halten.
18.04.2020, 09:24
Verstehe es ehrlich gesagt auch nicht, wieso man in die Justiz geht. Ein Kumpel von mir hat es mit vergleichbaren Noten wie ich (jeweils rund 10 pro Examen) gemacht; ich bin in den privaten Bereich. Er verdient nicht die Hälfte von mir und arbeitet mehr. Aber jeder ist da anders. Manche arbeiten halt gerne mehr und verdienen dafür weniger. :s