30.03.2020, 22:16
Es gibt ja nicht nur Richter oder Anwalt. Es gibt noch viele andere Berufe mit Jura, z.B. in Ministerien oder Vortragstätigkeiten bzw. in einem Unternehmen (Steuerberatung, Legal Counsel etc.). Selbstständig kann man sich auch machen oder einen neuen Beruf lernen bzw. einen Quereinstieg machen in einem weiter von Jura entfernten Beruf.
Jetzt zu Zeiten von Corona würde ich aber eher im sicheren Staatsdienst bleiben. Ein Job macht eben nicht immer Spaß, egal welcher es ist (außer vielleicht Autor, Schriftsteller etc.).
Jetzt zu Zeiten von Corona würde ich aber eher im sicheren Staatsdienst bleiben. Ein Job macht eben nicht immer Spaß, egal welcher es ist (außer vielleicht Autor, Schriftsteller etc.).
31.03.2020, 15:36
Gibt es hier auch Proberichter, die positive Dinge zu berichten haben? :D
31.03.2020, 16:21
Ja, der Job macht Spaß. Überlastet bin ich auch nicht.
Manchmal ist es einfach so, dass der Job für den ein oder anderen nichts ist. Da ist auch überhaupt nichts dran. Einfacher ist natürlich dann immer auf die Umstände zu schimpfen, als sich sein eigenes "Scheitern" einzugestehen.
Manchmal ist es einfach so, dass der Job für den ein oder anderen nichts ist. Da ist auch überhaupt nichts dran. Einfacher ist natürlich dann immer auf die Umstände zu schimpfen, als sich sein eigenes "Scheitern" einzugestehen.
31.03.2020, 16:37
Ich bin in BW seit 2017. Richtige Horrorerfahrungen habe ich keine gemacht, natürlich kann es in der Einarbeitungszeit auch mal stressig werden.
Aber es dürfte extrem darauf ankommen in welchem Bereich (Ordentliche, StA, Fachgericht) und an welchem Ort man eingesetzt wird. Ich habe schon sehr viele Assessoren kennengelernt, wegen Überforderung hat noch keiner hingeschmissen. Pauschale Aussagen zu diesem Thema verbieten sich aber.
Ich selbst habe dennoch auch schonmal mit dem Gedanken gespielt, dem Laden den Rücken zu kehren und hatte auch Gespräche in Kanzleien und Unternehmen. Daraus ist aber nichts geworden, vermutlich bin ich schon ein zu großer Soziopath geworden (oder jedenfalls bei den Gesprächen so rübergekommen :D ) um außerhalb der Justiz noch eine Chance zu bekommen.
Aber es dürfte extrem darauf ankommen in welchem Bereich (Ordentliche, StA, Fachgericht) und an welchem Ort man eingesetzt wird. Ich habe schon sehr viele Assessoren kennengelernt, wegen Überforderung hat noch keiner hingeschmissen. Pauschale Aussagen zu diesem Thema verbieten sich aber.
Ich selbst habe dennoch auch schonmal mit dem Gedanken gespielt, dem Laden den Rücken zu kehren und hatte auch Gespräche in Kanzleien und Unternehmen. Daraus ist aber nichts geworden, vermutlich bin ich schon ein zu großer Soziopath geworden (oder jedenfalls bei den Gesprächen so rübergekommen :D ) um außerhalb der Justiz noch eine Chance zu bekommen.
31.03.2020, 17:25
(31.03.2020, 16:21)Gast123 schrieb: Ja, der Job macht Spaß. Überlastet bin ich auch nicht.
Manchmal ist es einfach so, dass der Job für den ein oder anderen nichts ist. Da ist auch überhaupt nichts dran. Einfacher ist natürlich dann immer auf die Umstände zu schimpfen, als sich sein eigenes "Scheitern" einzugestehen.
Die Zustände negieren ist aber auch kein Weg.
31.03.2020, 17:59
(31.03.2020, 16:37)Paul Laner schrieb: Ich bin in BW seit 2017. Richtige Horrorerfahrungen habe ich keine gemacht, natürlich kann es in der Einarbeitungszeit auch mal stressig werden.
Aber es dürfte extrem darauf ankommen in welchem Bereich (Ordentliche, StA, Fachgericht) und an welchem Ort man eingesetzt wird. Ich habe schon sehr viele Assessoren kennengelernt, wegen Überforderung hat noch keiner hingeschmissen. Pauschale Aussagen zu diesem Thema verbieten sich aber.
Ich selbst habe dennoch auch schonmal mit dem Gedanken gespielt, dem Laden den Rücken zu kehren und hatte auch Gespräche in Kanzleien und Unternehmen. Daraus ist aber nichts geworden, vermutlich bin ich schon ein zu großer Soziopath geworden (oder jedenfalls bei den Gesprächen so rübergekommen :D ) um außerhalb der Justiz noch eine Chance zu bekommen.
Heißt also, du hast dem Staatsdienst nur deshalb nicht den Rücken gekehrt, weil dich in Kanzleien und Unternehmen niemand haben wollte?
31.03.2020, 18:16
(31.03.2020, 17:59)Gast schrieb:(31.03.2020, 16:37)Paul Laner schrieb: Ich bin in BW seit 2017. Richtige Horrorerfahrungen habe ich keine gemacht, natürlich kann es in der Einarbeitungszeit auch mal stressig werden.
Aber es dürfte extrem darauf ankommen in welchem Bereich (Ordentliche, StA, Fachgericht) und an welchem Ort man eingesetzt wird. Ich habe schon sehr viele Assessoren kennengelernt, wegen Überforderung hat noch keiner hingeschmissen. Pauschale Aussagen zu diesem Thema verbieten sich aber.
Ich selbst habe dennoch auch schonmal mit dem Gedanken gespielt, dem Laden den Rücken zu kehren und hatte auch Gespräche in Kanzleien und Unternehmen. Daraus ist aber nichts geworden, vermutlich bin ich schon ein zu großer Soziopath geworden (oder jedenfalls bei den Gesprächen so rübergekommen :D ) um außerhalb der Justiz noch eine Chance zu bekommen.
Heißt also, du hast dem Staatsdienst nur deshalb nicht den Rücken gekehrt, weil dich in Kanzleien und Unternehmen niemand haben wollte?
133,157: ja
31.03.2020, 18:28
(31.03.2020, 16:21)Gast123 schrieb: Ja, der Job macht Spaß. Überlastet bin ich auch nicht.
Manchmal ist es einfach so, dass der Job für den ein oder anderen nichts ist. Da ist auch überhaupt nichts dran. Einfacher ist natürlich dann immer auf die Umstände zu schimpfen, als sich sein eigenes "Scheitern" einzugestehen.
Weil es eben kein Scheitern ist und es auch nicht als solches angesehen werden sollte
31.03.2020, 18:32
Das eine Jahr bis zur Impfung gegen Corona kannst du ja noch dabei bleiben und dann Vorstellungsgespräche führen.
Vielleicht bekommst du ja gar nichts anderes und das hat sich dann erledigt.
Wie gesagt Staatsdienst ist sicherer zur Zeit.
Vielleicht bekommst du ja gar nichts anderes und das hat sich dann erledigt.
Wie gesagt Staatsdienst ist sicherer zur Zeit.
31.03.2020, 18:34
(31.03.2020, 17:25)Gast schrieb:(31.03.2020, 16:21)Gast123 schrieb: Ja, der Job macht Spaß. Überlastet bin ich auch nicht.
Manchmal ist es einfach so, dass der Job für den ein oder anderen nichts ist. Da ist auch überhaupt nichts dran. Einfacher ist natürlich dann immer auf die Umstände zu schimpfen, als sich sein eigenes "Scheitern" einzugestehen.
Die Zustände negieren ist aber auch kein Weg.
Mit dem Verweis auf das persönliche Versagen werden Kritiker innerhalb der Justiz zum Schweigen gebracht. Eine Proberichter-Kollegin von mir wandte sich an die Präsidentin und sagte ihr ganz offen, dass der Arbeitsaufwand bisschen hoch sei und genau das wurde ihr entgegnet: sie solle sich fragen, ob sie geeignet sei für den Beruf des Richters. Berechtigte Kritik wird in persönliches Versagen umetikettiert, so dass ja niemand die Zustände an vielen! Gerichten hier in Deutschland anprangert. Wenn ein Richter kein Privatleben haben darf und darüber hinaus skrupellos Akten schnellstmöglich wegarbeiten soll, jap, dann bin ich nicht geeignet und ja, ich will auch gar nicht geeignet sein! Und wer weiterhin daran zweifelt, dass hier in Deutschland in Sachen Justiz echt enormer Verbesserungsbedarf besteht, der darf sich gerne mal die MDR Dokumentation "Justiz in Not-Deutschlands Richter am Limit" anschauen...Die in dieser Doku zu Wort kommenden Richter sind ganz und gar nicht "persönlich gescheitert" und nicht geeignet, sondern haben wenigstens die Courage offen über Mängel zu sprechen....was ich nach meiner Erfahrung nach noch nicht "verplanten" Proberichtern ganz und gar nicht empfehlen kann.