18.03.2020, 10:05
(18.03.2020, 07:07)Gast Nrw schrieb: Nohfelden (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Corona-Krise in Deutschland hat die Deutsche Justiz-Gewerkschaft (DJG) eine Schließung der Gerichte für mindestens zwei Wochen gefordert. „Die akute Corona-Krise ist eine Gefahr für die Mitarbeitenden in Gerichten und Staatsanwaltschaften. Es ist daher jetzt notwendig, die Gerichte für mindestens zwei Wochen zu schließen“, sagte Emanuel Schmidt, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
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Nur eine solche Maßnahme schütze das Personal und die Menschen in den Gerichten und Staatsanwaltschaften vernünftig. „Prozesse vor Gericht können verschoben werden, Dienststellen der Gerichte und der Bewährungshilfe könnten Notfallnummern und Eildienste einrichten“, so der DJG-Bundesvorsitzende weiter. Der Postverkehr etwa zwischen Anwaltschaft und Gerichten könne dagegen weiterhin laufen. Aus Sicht der Justiz-Gewerkschaft agiere bisher jede Justizbehörde in Deutschland unterschiedlich. „Es ist ein Flickenteppich an Maßnahmen und kein kontrolliertes Krisenmanagement“, kritisierte Schmidt. Kontrollen an den Eingängen zu Gerichten könnten durch die Justizwachtmeister nicht mit dem gebotenen Abstand von zwei Metern zu den Besuchern geleistet werden. „Und auch in der Bewährungshilfe ist ein direkter Kontakt zu den Straftätern für die Mitarbeiter der Behörde riskant, gerade weil die Klienten häufig weiterhin Kontakt in die Drogenszene oder das Geschäft mit der Prostitution halten“, sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Uns wurde am Dienstag vor der Klausur mitgeteilt, dass das Examen zu Ende geschrieben wird. Ehrlich gesagt hätte ich mir gewünscht, nicht an diesem historischen Durchgang teilzunehmen. Mir ist nicht klar, wie das Ljpa bei auftretenden Infektion der Prüflinge argumentieren will, wo der Unterschied zwischen uns und einer mündlichen Prüfung war (weil's einfacher war? Wirklich?). Im Zweifel kommen Amtshaftungsprozesse und Anfechtungen in größerem Ausmaß. Prüflinge mit Verwandten aus einer Risikogruppe. Prüflinge mit Kindern oder Beides. Wie soll mit dem Ergebnis dieser Prüfungen Umgegangen werden? Ich fühle mich allein durch die Umstände des Examens belastet, jetzt hänge ich vorm Liveticker und sehe das es innerhalb von 4 Tagen auf 9000 Infizierte hoch gegangen ist. Ausgangssperren sind geplant. Ich persönlich bin z.B. der Auffassung, dass meine Leistung am Montag ohne diese Umstände besser gewesen wäre. Wenn es stimmt, dass die Übertragungsrate bei fast drei (in Italien) liegt, dann hat das Ljpa allein in Berlin ein Potenzial von 150 x 3 geschaffen, was exponentiell wiederum steigt. Sorry, das geht nicht. Man weiß ja noch nicht einmal ob das mit den 2m reicht oder wie genau es übertragen wird. Die Nachricht mit Ibuprofen, galt letzte Woche noch als Fake News und jetzt sollte man sich lieber keine geben (klar nur wenn man's hat). Aber wann weiß ich das als Leihe? Kommt das Kratzen im Hals von der trockenen Luft im Prüfungsraum oder habe ich den Scheiß? Die Lunge tut auch son büsschen weh. Allein zu denken, ich könnt es haben, aber Abbrechen und dann ALLES von Anfang, lässt mich hoffen, dass es die trockene Luft ist. Ich hoffe sehr auf die Berücksichtigung dieser Umstände bei der Korrektur dieses Klausurensatzes. Von mir aus auch erst ab Montag, aber seit dem gibt es Maßnahmen die es seit 70 Jahren nicht in diesem Land gegeben hat und keiner der vorangegangenen oder unmittelbar nachfolgenden Termine müsste oder muss unter diesen Bedingungen ihr Bestes geben.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Ich schreibe derzeit die Märzkampagne in NRW mit und kann nicht leugnen, eine immense Zusatzbelastung zu verspüren. Aufgrund dessen haben meine Wenigkeit sowie andere Ref-Kollegen das LJPA angeschrieben und unseren Unmut verlauten lassen. Ich empfehle an dieser Stelle und bitte Euch, Euch ebenfalls an das LJPA mit euren Beschwerden zu wenden. Es ist gut sich hier auszutauschen, doch bewirken wir damit Nichts.
Alle Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, berücksichtigen unseren Durchgang in keiner Weise. Wir werden damit alleine gelassen. Es geht nicht mehr nur darum, das Examen hinter uns zubringen, sondern auch gesundheitliche Vorsorge für uns zu gewährleisten.
18.03.2020, 10:15
18.03.2020, 10:25
(18.03.2020, 10:05)Gast NRW schrieb:(18.03.2020, 07:07)Gast Nrw schrieb: Nohfelden (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Corona-Krise in Deutschland hat die Deutsche Justiz-Gewerkschaft (DJG) eine Schließung der Gerichte für mindestens zwei Wochen gefordert. „Die akute Corona-Krise ist eine Gefahr für die Mitarbeitenden in Gerichten und Staatsanwaltschaften. Es ist daher jetzt notwendig, die Gerichte für mindestens zwei Wochen zu schließen“, sagte Emanuel Schmidt, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
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Nur eine solche Maßnahme schütze das Personal und die Menschen in den Gerichten und Staatsanwaltschaften vernünftig. „Prozesse vor Gericht können verschoben werden, Dienststellen der Gerichte und der Bewährungshilfe könnten Notfallnummern und Eildienste einrichten“, so der DJG-Bundesvorsitzende weiter. Der Postverkehr etwa zwischen Anwaltschaft und Gerichten könne dagegen weiterhin laufen. Aus Sicht der Justiz-Gewerkschaft agiere bisher jede Justizbehörde in Deutschland unterschiedlich. „Es ist ein Flickenteppich an Maßnahmen und kein kontrolliertes Krisenmanagement“, kritisierte Schmidt. Kontrollen an den Eingängen zu Gerichten könnten durch die Justizwachtmeister nicht mit dem gebotenen Abstand von zwei Metern zu den Besuchern geleistet werden. „Und auch in der Bewährungshilfe ist ein direkter Kontakt zu den Straftätern für die Mitarbeiter der Behörde riskant, gerade weil die Klienten häufig weiterhin Kontakt in die Drogenszene oder das Geschäft mit der Prostitution halten“, sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Uns wurde am Dienstag vor der Klausur mitgeteilt, dass das Examen zu Ende geschrieben wird. Ehrlich gesagt hätte ich mir gewünscht, nicht an diesem historischen Durchgang teilzunehmen. Mir ist nicht klar, wie das Ljpa bei auftretenden Infektion der Prüflinge argumentieren will, wo der Unterschied zwischen uns und einer mündlichen Prüfung war (weil's einfacher war? Wirklich?). Im Zweifel kommen Amtshaftungsprozesse und Anfechtungen in größerem Ausmaß. Prüflinge mit Verwandten aus einer Risikogruppe. Prüflinge mit Kindern oder Beides. Wie soll mit dem Ergebnis dieser Prüfungen Umgegangen werden? Ich fühle mich allein durch die Umstände des Examens belastet, jetzt hänge ich vorm Liveticker und sehe das es innerhalb von 4 Tagen auf 9000 Infizierte hoch gegangen ist. Ausgangssperren sind geplant. Ich persönlich bin z.B. der Auffassung, dass meine Leistung am Montag ohne diese Umstände besser gewesen wäre. Wenn es stimmt, dass die Übertragungsrate bei fast drei (in Italien) liegt, dann hat das Ljpa allein in Berlin ein Potenzial von 150 x 3 geschaffen, was exponentiell wiederum steigt. Sorry, das geht nicht. Man weiß ja noch nicht einmal ob das mit den 2m reicht oder wie genau es übertragen wird. Die Nachricht mit Ibuprofen, galt letzte Woche noch als Fake News und jetzt sollte man sich lieber keine geben (klar nur wenn man's hat). Aber wann weiß ich das als Leihe? Kommt das Kratzen im Hals von der trockenen Luft im Prüfungsraum oder habe ich den Scheiß? Die Lunge tut auch son büsschen weh. Allein zu denken, ich könnt es haben, aber Abbrechen und dann ALLES von Anfang, lässt mich hoffen, dass es die trockene Luft ist. Ich hoffe sehr auf die Berücksichtigung dieser Umstände bei der Korrektur dieses Klausurensatzes. Von mir aus auch erst ab Montag, aber seit dem gibt es Maßnahmen die es seit 70 Jahren nicht in diesem Land gegeben hat und keiner der vorangegangenen oder unmittelbar nachfolgenden Termine müsste oder muss unter diesen Bedingungen ihr Bestes geben.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Ich schreibe derzeit die Märzkampagne in NRW mit und kann nicht leugnen, eine immense Zusatzbelastung zu verspüren. Aufgrund dessen haben meine Wenigkeit sowie andere Ref-Kollegen das LJPA angeschrieben und unseren Unmut verlauten lassen. Ich empfehle an dieser Stelle und bitte Euch, Euch ebenfalls an das LJPA mit euren Beschwerden zu wenden. Es ist gut sich hier auszutauschen, doch bewirken wir damit Nichts.
Alle Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, berücksichtigen unseren Durchgang in keiner Weise. Wir werden damit alleine gelassen. Es geht nicht mehr nur darum, das Examen hinter uns zubringen, sondern auch gesundheitliche Vorsorge für uns zu gewährleisten.
Gab es darauf schon Reaktionen? Ich befürchte die werden sich weiter renitent zeigen. Leider völlig unverantwortlich. Zum einen uns Prüflingen aber auch der Bevölkerung gegenüber.
Ich frage mich, welchen Teil von „Vermeidet jede Menschenansammlung“ haben das LJPA und der Justizminister eigentlich nicht verstanden.
18.03.2020, 10:29
Meldet euch doch beim Hausarzt krank...
18.03.2020, 10:40
(18.03.2020, 10:05)Gast NRW schrieb:(18.03.2020, 07:07)Gast Nrw schrieb: Nohfelden (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Corona-Krise in Deutschland hat die Deutsche Justiz-Gewerkschaft (DJG) eine Schließung der Gerichte für mindestens zwei Wochen gefordert. „Die akute Corona-Krise ist eine Gefahr für die Mitarbeitenden in Gerichten und Staatsanwaltschaften. Es ist daher jetzt notwendig, die Gerichte für mindestens zwei Wochen zu schließen“, sagte Emanuel Schmidt, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
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Nur eine solche Maßnahme schütze das Personal und die Menschen in den Gerichten und Staatsanwaltschaften vernünftig. „Prozesse vor Gericht können verschoben werden, Dienststellen der Gerichte und der Bewährungshilfe könnten Notfallnummern und Eildienste einrichten“, so der DJG-Bundesvorsitzende weiter. Der Postverkehr etwa zwischen Anwaltschaft und Gerichten könne dagegen weiterhin laufen. Aus Sicht der Justiz-Gewerkschaft agiere bisher jede Justizbehörde in Deutschland unterschiedlich. „Es ist ein Flickenteppich an Maßnahmen und kein kontrolliertes Krisenmanagement“, kritisierte Schmidt. Kontrollen an den Eingängen zu Gerichten könnten durch die Justizwachtmeister nicht mit dem gebotenen Abstand von zwei Metern zu den Besuchern geleistet werden. „Und auch in der Bewährungshilfe ist ein direkter Kontakt zu den Straftätern für die Mitarbeiter der Behörde riskant, gerade weil die Klienten häufig weiterhin Kontakt in die Drogenszene oder das Geschäft mit der Prostitution halten“, sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Uns wurde am Dienstag vor der Klausur mitgeteilt, dass das Examen zu Ende geschrieben wird. Ehrlich gesagt hätte ich mir gewünscht, nicht an diesem historischen Durchgang teilzunehmen. Mir ist nicht klar, wie das Ljpa bei auftretenden Infektion der Prüflinge argumentieren will, wo der Unterschied zwischen uns und einer mündlichen Prüfung war (weil's einfacher war? Wirklich?). Im Zweifel kommen Amtshaftungsprozesse und Anfechtungen in größerem Ausmaß. Prüflinge mit Verwandten aus einer Risikogruppe. Prüflinge mit Kindern oder Beides. Wie soll mit dem Ergebnis dieser Prüfungen Umgegangen werden? Ich fühle mich allein durch die Umstände des Examens belastet, jetzt hänge ich vorm Liveticker und sehe das es innerhalb von 4 Tagen auf 9000 Infizierte hoch gegangen ist. Ausgangssperren sind geplant. Ich persönlich bin z.B. der Auffassung, dass meine Leistung am Montag ohne diese Umstände besser gewesen wäre. Wenn es stimmt, dass die Übertragungsrate bei fast drei (in Italien) liegt, dann hat das Ljpa allein in Berlin ein Potenzial von 150 x 3 geschaffen, was exponentiell wiederum steigt. Sorry, das geht nicht. Man weiß ja noch nicht einmal ob das mit den 2m reicht oder wie genau es übertragen wird. Die Nachricht mit Ibuprofen, galt letzte Woche noch als Fake News und jetzt sollte man sich lieber keine geben (klar nur wenn man's hat). Aber wann weiß ich das als Leihe? Kommt das Kratzen im Hals von der trockenen Luft im Prüfungsraum oder habe ich den Scheiß? Die Lunge tut auch son büsschen weh. Allein zu denken, ich könnt es haben, aber Abbrechen und dann ALLES von Anfang, lässt mich hoffen, dass es die trockene Luft ist. Ich hoffe sehr auf die Berücksichtigung dieser Umstände bei der Korrektur dieses Klausurensatzes. Von mir aus auch erst ab Montag, aber seit dem gibt es Maßnahmen die es seit 70 Jahren nicht in diesem Land gegeben hat und keiner der vorangegangenen oder unmittelbar nachfolgenden Termine müsste oder muss unter diesen Bedingungen ihr Bestes geben.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Ich schreibe derzeit die Märzkampagne in NRW mit und kann nicht leugnen, eine immense Zusatzbelastung zu verspüren. Aufgrund dessen haben meine Wenigkeit sowie andere Ref-Kollegen das LJPA angeschrieben und unseren Unmut verlauten lassen. Ich empfehle an dieser Stelle und bitte Euch, Euch ebenfalls an das LJPA mit euren Beschwerden zu wenden. Es ist gut sich hier auszutauschen, doch bewirken wir damit Nichts.
Alle Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, berücksichtigen unseren Durchgang in keiner Weise. Wir werden damit alleine gelassen. Es geht nicht mehr nur darum, das Examen hinter uns zubringen, sondern auch gesundheitliche Vorsorge für uns zu gewährleisten.
An wen genau habt ihr geschrieben bzw. welche Stelle? Ich würde mich gerne anschließen...
18.03.2020, 10:40
Na, was macht ihr anderen im April Freigewordenen jetzt bis Juni? Durchlernen?
18.03.2020, 10:47
Zur Info an alle Hessen: eben beim OLG angerufen. Wenn das Wahlstationszeugnis nicht da ist, ist das zwar nicht ideal aber natürlich kann man trotzdem die mündliche Prüfung absolvieren und es wirkt sich nicht nachteilig aus.
Auf meine Frage, ob die Prüfungen stattfinden hieß es schlicht und einfach "Bis jetzt ja".
Auf meine Frage, ob die Prüfungen stattfinden hieß es schlicht und einfach "Bis jetzt ja".
18.03.2020, 10:49
(18.03.2020, 10:40)Law2020 schrieb:(18.03.2020, 10:05)Gast NRW schrieb:(18.03.2020, 07:07)Gast Nrw schrieb: Nohfelden (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Corona-Krise in Deutschland hat die Deutsche Justiz-Gewerkschaft (DJG) eine Schließung der Gerichte für mindestens zwei Wochen gefordert. „Die akute Corona-Krise ist eine Gefahr für die Mitarbeitenden in Gerichten und Staatsanwaltschaften. Es ist daher jetzt notwendig, die Gerichte für mindestens zwei Wochen zu schließen“, sagte Emanuel Schmidt, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
Anzeige
Nur eine solche Maßnahme schütze das Personal und die Menschen in den Gerichten und Staatsanwaltschaften vernünftig. „Prozesse vor Gericht können verschoben werden, Dienststellen der Gerichte und der Bewährungshilfe könnten Notfallnummern und Eildienste einrichten“, so der DJG-Bundesvorsitzende weiter. Der Postverkehr etwa zwischen Anwaltschaft und Gerichten könne dagegen weiterhin laufen. Aus Sicht der Justiz-Gewerkschaft agiere bisher jede Justizbehörde in Deutschland unterschiedlich. „Es ist ein Flickenteppich an Maßnahmen und kein kontrolliertes Krisenmanagement“, kritisierte Schmidt. Kontrollen an den Eingängen zu Gerichten könnten durch die Justizwachtmeister nicht mit dem gebotenen Abstand von zwei Metern zu den Besuchern geleistet werden. „Und auch in der Bewährungshilfe ist ein direkter Kontakt zu den Straftätern für die Mitarbeiter der Behörde riskant, gerade weil die Klienten häufig weiterhin Kontakt in die Drogenszene oder das Geschäft mit der Prostitution halten“, sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Uns wurde am Dienstag vor der Klausur mitgeteilt, dass das Examen zu Ende geschrieben wird. Ehrlich gesagt hätte ich mir gewünscht, nicht an diesem historischen Durchgang teilzunehmen. Mir ist nicht klar, wie das Ljpa bei auftretenden Infektion der Prüflinge argumentieren will, wo der Unterschied zwischen uns und einer mündlichen Prüfung war (weil's einfacher war? Wirklich?). Im Zweifel kommen Amtshaftungsprozesse und Anfechtungen in größerem Ausmaß. Prüflinge mit Verwandten aus einer Risikogruppe. Prüflinge mit Kindern oder Beides. Wie soll mit dem Ergebnis dieser Prüfungen Umgegangen werden? Ich fühle mich allein durch die Umstände des Examens belastet, jetzt hänge ich vorm Liveticker und sehe das es innerhalb von 4 Tagen auf 9000 Infizierte hoch gegangen ist. Ausgangssperren sind geplant. Ich persönlich bin z.B. der Auffassung, dass meine Leistung am Montag ohne diese Umstände besser gewesen wäre. Wenn es stimmt, dass die Übertragungsrate bei fast drei (in Italien) liegt, dann hat das Ljpa allein in Berlin ein Potenzial von 150 x 3 geschaffen, was exponentiell wiederum steigt. Sorry, das geht nicht. Man weiß ja noch nicht einmal ob das mit den 2m reicht oder wie genau es übertragen wird. Die Nachricht mit Ibuprofen, galt letzte Woche noch als Fake News und jetzt sollte man sich lieber keine geben (klar nur wenn man's hat). Aber wann weiß ich das als Leihe? Kommt das Kratzen im Hals von der trockenen Luft im Prüfungsraum oder habe ich den Scheiß? Die Lunge tut auch son büsschen weh. Allein zu denken, ich könnt es haben, aber Abbrechen und dann ALLES von Anfang, lässt mich hoffen, dass es die trockene Luft ist. Ich hoffe sehr auf die Berücksichtigung dieser Umstände bei der Korrektur dieses Klausurensatzes. Von mir aus auch erst ab Montag, aber seit dem gibt es Maßnahmen die es seit 70 Jahren nicht in diesem Land gegeben hat und keiner der vorangegangenen oder unmittelbar nachfolgenden Termine müsste oder muss unter diesen Bedingungen ihr Bestes geben.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Ich schreibe derzeit die Märzkampagne in NRW mit und kann nicht leugnen, eine immense Zusatzbelastung zu verspüren. Aufgrund dessen haben meine Wenigkeit sowie andere Ref-Kollegen das LJPA angeschrieben und unseren Unmut verlauten lassen. Ich empfehle an dieser Stelle und bitte Euch, Euch ebenfalls an das LJPA mit euren Beschwerden zu wenden. Es ist gut sich hier auszutauschen, doch bewirken wir damit Nichts.
Alle Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, berücksichtigen unseren Durchgang in keiner Weise. Wir werden damit alleine gelassen. Es geht nicht mehr nur darum, das Examen hinter uns zubringen, sondern auch gesundheitliche Vorsorge für uns zu gewährleisten.
An wen genau habt ihr geschrieben bzw. welche Stelle? Ich würde mich gerne anschließen...
Wir haben an die aufgeführte Mail-Adresse des LJPA geschrieben:
https://www.justiz.nrw.de/Gerichte_Behoe.../index.php
sowie an unser zuständiges OLG.
Das OLG hat umgehend reagiert und gemeint, es sei dafür nicht zuständig und man müsse sich an das LJPA wenden.... Es wurde dennoch die Empfehlung ausgesprochen, alle möglichen Stellen zu konktakieren, um auf uns aufmerksam zu machen und das Problem auf die Agenda zu setzen.
18.03.2020, 10:56
(18.03.2020, 10:47)Hessin123 schrieb: Zur Info an alle Hessen: eben beim OLG angerufen. Wenn das Wahlstationszeugnis nicht da ist, ist das zwar nicht ideal aber natürlich kann man trotzdem die mündliche Prüfung absolvieren und es wirkt sich nicht nachteilig aus.
Auf meine Frage, ob die Prüfungen stattfinden hieß es schlicht und einfach "Bis jetzt ja".
Sehr gut! Besten Dank. Wie genervt war die Person auf der anderen Seite?
18.03.2020, 10:57
(18.03.2020, 10:40)Gast schrieb: Na, was macht ihr anderen im April Freigewordenen jetzt bis Juni? Durchlernen?
Das Problem ist, dass jedenfalls NRW noch keine Aussagen dazu getroffen hat, wann die Klausuren nachgeholt werden sollen und vor allem, ob die praktische Arbeit in den Stationen in der Zwischenzeit einfach weiterläuft oder nicht. Grundsätzlich bleibt uns wohl nicht anderes übrig, als gegen das Vergessen anzulernen. Ob das möglich ist, hängt aber maßgeblich davon ab, ob wir nicht Anfang Mai unsere Wahlstation antreten müssen.
Gibt es dazu in anderen Bundesländern schon aussagen? (Ich weiß, dass die Situation in Hamburg mit 2 Wahlstationen etwas anderes ist, aber grundsätzlich stellt sich doch auch für euch die Frage, ob ihr quasi Sonderurlaub bekommt, oder die nächste Station antreten müsst.)