02.12.2019, 17:16
(02.12.2019, 10:36)Gast schrieb:(01.12.2019, 20:50)Der echte Norden schrieb:(01.12.2019, 18:50)Gast schrieb:(01.12.2019, 18:27)Der echte Norden schrieb:(01.12.2019, 17:42)GastSH schrieb: Hört sich doch gut an. Wahrscheinlich GK? Da hast Du bei den deutschen GK vielleicht noch 5-6 Wochenstunden mehr, aber dafür 100/110 k. So bei CMS zum Beispiel. Aber 54 Stunden gehen ja gerade noch!
Sowohl meine persönliche Erfahrung im Magic Circle als auch die Umfragen der AZUR sagen, dass 54 Std in der ersten Reihe absolut realistisch ist. Deine Einschätzung deutet eher auf die Horrorgeschichten derjenigen hin, die nie in diesen Läden gearbeitet haben...
Darf man fragen wo du gearbeitet hast und was der Verdienst war? Ich finde einen Vergleich zu haben immer ganz nett
Ich war bei CC und habe zum Einstieg 100k bekommen (inzwischen gibt es dort 120k EUR, an der Arbeitszeit hat das aber nichts geändert). Als ich gegangen bin waren es 150k plus etwa 20k Bonus.
Allerdings stellst Du Dir imho letztlich die falsche Frage, man arbeitet aus meiner Sicht als Anwalt nämlich überall etwa gleich viel, jedenfalls wenn man die Ambition hat nicht immer nur im Angestelltenverhältnis zu versauern, in dem mit der Zeit die Perspektiven schwinden. Der eigentliche Unterschied zwischen kleinen und großen Kanzleien ist schlicht die Erwartungshaltung der Mandanten (und damit auch deiner Chefs) ständig erreichbar zu sein. Ob man das erträgt bzw. ertragen will ist die eigentliche Frage...zwar materialisierst sich diese Erwartungshaltung nur sehr selten, aber sie schwebt immer über einem!
Dem würde ich so nicht zustimmen. Man (mich eingeschlossen) arbeitet in kleinen teilweise Einheiten durchaus weniger. Und dort ist es auch etwas anderes angestellter Anwalt zu sein. Die Beziehung zur Kanzlei ist nachhaltig und es gibt ganz klar eine Perspektive.
Aber es kommt natürlich auch sehr drauf an, was für Mandanten man hat. Wenn man in einem GK-Spinoff arbeitet, ist es wohl wirklich faktisch das gleiche.
Ich finde 54 Stunden auch verrückt. Vor allem, wenn man einen Partner hat und ein stabiles (nicht-juristisches) soziales Umfeld. Wenn man dann auch noch Sport betreiben will...
Wie sehen denn deine Arbeitszeiten so aus? Würde mich interessieren, weil ich leider nie in einer kleineren Einheit im Studium und Ref war und jetzt vorm Berufseinstieg stehe. Justiz oder kleinere Kanzlei kommt für mich derzeit nur in Frage...
02.12.2019, 17:34
(02.12.2019, 14:19)Gast12345 schrieb: Es gibt Teams mit Aussicht auf Karriere. Das sind dann die mit den 60 Stunden. Es gibt aber auch Teams ohne Aussicht auf Karriere. Das sind die Teams mit 50 Stunden.
Etwas pauschal natürlich...
Das ist nicht „etwas pauschal“, das ist vollkommener Unsinn. :rolleyes:
02.12.2019, 18:39
(02.12.2019, 17:16)GastHH schrieb:(02.12.2019, 10:36)Gast schrieb:(01.12.2019, 20:50)Der echte Norden schrieb:(01.12.2019, 18:50)Gast schrieb:(01.12.2019, 18:27)Der echte Norden schrieb: Sowohl meine persönliche Erfahrung im Magic Circle als auch die Umfragen der AZUR sagen, dass 54 Std in der ersten Reihe absolut realistisch ist. Deine Einschätzung deutet eher auf die Horrorgeschichten derjenigen hin, die nie in diesen Läden gearbeitet haben...
Darf man fragen wo du gearbeitet hast und was der Verdienst war? Ich finde einen Vergleich zu haben immer ganz nett
Ich war bei CC und habe zum Einstieg 100k bekommen (inzwischen gibt es dort 120k EUR, an der Arbeitszeit hat das aber nichts geändert). Als ich gegangen bin waren es 150k plus etwa 20k Bonus.
Allerdings stellst Du Dir imho letztlich die falsche Frage, man arbeitet aus meiner Sicht als Anwalt nämlich überall etwa gleich viel, jedenfalls wenn man die Ambition hat nicht immer nur im Angestelltenverhältnis zu versauern, in dem mit der Zeit die Perspektiven schwinden. Der eigentliche Unterschied zwischen kleinen und großen Kanzleien ist schlicht die Erwartungshaltung der Mandanten (und damit auch deiner Chefs) ständig erreichbar zu sein. Ob man das erträgt bzw. ertragen will ist die eigentliche Frage...zwar materialisierst sich diese Erwartungshaltung nur sehr selten, aber sie schwebt immer über einem!
Dem würde ich so nicht zustimmen. Man (mich eingeschlossen) arbeitet in kleinen teilweise Einheiten durchaus weniger. Und dort ist es auch etwas anderes angestellter Anwalt zu sein. Die Beziehung zur Kanzlei ist nachhaltig und es gibt ganz klar eine Perspektive.
Aber es kommt natürlich auch sehr drauf an, was für Mandanten man hat. Wenn man in einem GK-Spinoff arbeitet, ist es wohl wirklich faktisch das gleiche.
Ich finde 54 Stunden auch verrückt. Vor allem, wenn man einen Partner hat und ein stabiles (nicht-juristisches) soziales Umfeld. Wenn man dann auch noch Sport betreiben will...
Wie sehen denn deine Arbeitszeiten so aus? Würde mich interessieren, weil ich leider nie in einer kleineren Einheit im Studium und Ref war und jetzt vorm Berufseinstieg stehe. Justiz oder kleinere Kanzlei kommt für mich derzeit nur in Frage...
Noch ziemlich genau 40 Stunden. Ich bin aber auch immer noch Berufsanfänger und andere (ältere) Kollegen arbeiten auch mehr, was wohl aus der Verantwortung heraus entsteht. Da verstehe ich das aber auch noch mehr als bei einem Anfänger, der viel zuarbeitet. Letztlich kommt es ja auch auf Effizienz an. Früher habe ich bei einer WissMit Tätigkeit immer gerne noch hier einen Kaffee getrunken und dort mal geschnackt. Ich persönlich lasse das weg, arbeite konzentriert und gehe um 18 Uhr. Aber das muss jeder selbst wissen.
Ich finde Justiz auch nicht uninteressant. Wenn ich das hier aber mit den (angeblichen) Arbeitszeiten lese und von anderen aus erster Hand höre, vergeht mir da die Lust. Vor allem, weil man dann viel einsamer arbeitet.
02.12.2019, 20:17
(02.12.2019, 18:39)Gast schrieb:(02.12.2019, 17:16)GastHH schrieb:(02.12.2019, 10:36)Gast schrieb:(01.12.2019, 20:50)Der echte Norden schrieb:(01.12.2019, 18:50)Gast schrieb: Darf man fragen wo du gearbeitet hast und was der Verdienst war? Ich finde einen Vergleich zu haben immer ganz nett
Ich war bei CC und habe zum Einstieg 100k bekommen (inzwischen gibt es dort 120k EUR, an der Arbeitszeit hat das aber nichts geändert). Als ich gegangen bin waren es 150k plus etwa 20k Bonus.
Allerdings stellst Du Dir imho letztlich die falsche Frage, man arbeitet aus meiner Sicht als Anwalt nämlich überall etwa gleich viel, jedenfalls wenn man die Ambition hat nicht immer nur im Angestelltenverhältnis zu versauern, in dem mit der Zeit die Perspektiven schwinden. Der eigentliche Unterschied zwischen kleinen und großen Kanzleien ist schlicht die Erwartungshaltung der Mandanten (und damit auch deiner Chefs) ständig erreichbar zu sein. Ob man das erträgt bzw. ertragen will ist die eigentliche Frage...zwar materialisierst sich diese Erwartungshaltung nur sehr selten, aber sie schwebt immer über einem!
Dem würde ich so nicht zustimmen. Man (mich eingeschlossen) arbeitet in kleinen teilweise Einheiten durchaus weniger. Und dort ist es auch etwas anderes angestellter Anwalt zu sein. Die Beziehung zur Kanzlei ist nachhaltig und es gibt ganz klar eine Perspektive.
Aber es kommt natürlich auch sehr drauf an, was für Mandanten man hat. Wenn man in einem GK-Spinoff arbeitet, ist es wohl wirklich faktisch das gleiche.
Ich finde 54 Stunden auch verrückt. Vor allem, wenn man einen Partner hat und ein stabiles (nicht-juristisches) soziales Umfeld. Wenn man dann auch noch Sport betreiben will...
Wie sehen denn deine Arbeitszeiten so aus? Würde mich interessieren, weil ich leider nie in einer kleineren Einheit im Studium und Ref war und jetzt vorm Berufseinstieg stehe. Justiz oder kleinere Kanzlei kommt für mich derzeit nur in Frage...
Noch ziemlich genau 40 Stunden. Ich bin aber auch immer noch Berufsanfänger und andere (ältere) Kollegen arbeiten auch mehr, was wohl aus der Verantwortung heraus entsteht. Da verstehe ich das aber auch noch mehr als bei einem Anfänger, der viel zuarbeitet. Letztlich kommt es ja auch auf Effizienz an. Früher habe ich bei einer WissMit Tätigkeit immer gerne noch hier einen Kaffee getrunken und dort mal geschnackt. Ich persönlich lasse das weg, arbeite konzentriert und gehe um 18 Uhr. Aber das muss jeder selbst wissen.
Ich finde Justiz auch nicht uninteressant. Wenn ich das hier aber mit den (angeblichen) Arbeitszeiten lese und von anderen aus erster Hand höre, vergeht mir da die Lust. Vor allem, weil man dann viel einsamer arbeitet.
Danke dir! Das hört sich derzeit ja wirklich ganz angenehm an. Ich hoffe, es wird bei dir so oder so ähnlich bleiben.
Ich habe auch kein Problem damit, viel zu arbeiten und zeitweise vielleicht auch mal sehr viel, aber dauerhaft jenseits von 50 Stunden zu landen, ist mir persönlich zu viel.
Ich schwanke momentan noch sehr. Mein Gedanke ist aber, dass es in der Justiz mit zunehmender Erfahrung eher weniger wird und als Anwalt leider eher mehr, aus den Gründen, die Du auch schon nanntest...
02.12.2019, 20:32
(02.12.2019, 15:03)Gast schrieb:(02.12.2019, 14:19)Gast12345 schrieb: Es gibt Teams mit Aussicht auf Karriere. Das sind dann die mit den 60 Stunden. Es gibt aber auch Teams ohne Aussicht auf Karriere. Das sind die Teams mit 50 Stunden.
Etwas pauschal natürlich...
So ein Unsinn
Es ist nunmal einfacher Partner zu werden, wenn man in besonders umsatzstarken Teams unterwegs ist, weil Umsatz ein ganz maßgeblichen Kriterium bei der Partnerernennung ist (nicht die Examensnote ;)). Umsatzstarke Teams sind typischerweise Teams, in denen besonders viel gearbeitet wird (M&A bspw.).
02.12.2019, 20:34
(02.12.2019, 20:17)GastHH schrieb:(02.12.2019, 18:39)Gast schrieb:(02.12.2019, 17:16)GastHH schrieb:(02.12.2019, 10:36)Gast schrieb:(01.12.2019, 20:50)Der echte Norden schrieb: Ich war bei CC und habe zum Einstieg 100k bekommen (inzwischen gibt es dort 120k EUR, an der Arbeitszeit hat das aber nichts geändert). Als ich gegangen bin waren es 150k plus etwa 20k Bonus.
Allerdings stellst Du Dir imho letztlich die falsche Frage, man arbeitet aus meiner Sicht als Anwalt nämlich überall etwa gleich viel, jedenfalls wenn man die Ambition hat nicht immer nur im Angestelltenverhältnis zu versauern, in dem mit der Zeit die Perspektiven schwinden. Der eigentliche Unterschied zwischen kleinen und großen Kanzleien ist schlicht die Erwartungshaltung der Mandanten (und damit auch deiner Chefs) ständig erreichbar zu sein. Ob man das erträgt bzw. ertragen will ist die eigentliche Frage...zwar materialisierst sich diese Erwartungshaltung nur sehr selten, aber sie schwebt immer über einem!
Dem würde ich so nicht zustimmen. Man (mich eingeschlossen) arbeitet in kleinen teilweise Einheiten durchaus weniger. Und dort ist es auch etwas anderes angestellter Anwalt zu sein. Die Beziehung zur Kanzlei ist nachhaltig und es gibt ganz klar eine Perspektive.
Aber es kommt natürlich auch sehr drauf an, was für Mandanten man hat. Wenn man in einem GK-Spinoff arbeitet, ist es wohl wirklich faktisch das gleiche.
Ich finde 54 Stunden auch verrückt. Vor allem, wenn man einen Partner hat und ein stabiles (nicht-juristisches) soziales Umfeld. Wenn man dann auch noch Sport betreiben will...
Wie sehen denn deine Arbeitszeiten so aus? Würde mich interessieren, weil ich leider nie in einer kleineren Einheit im Studium und Ref war und jetzt vorm Berufseinstieg stehe. Justiz oder kleinere Kanzlei kommt für mich derzeit nur in Frage...
Noch ziemlich genau 40 Stunden. Ich bin aber auch immer noch Berufsanfänger und andere (ältere) Kollegen arbeiten auch mehr, was wohl aus der Verantwortung heraus entsteht. Da verstehe ich das aber auch noch mehr als bei einem Anfänger, der viel zuarbeitet. Letztlich kommt es ja auch auf Effizienz an. Früher habe ich bei einer WissMit Tätigkeit immer gerne noch hier einen Kaffee getrunken und dort mal geschnackt. Ich persönlich lasse das weg, arbeite konzentriert und gehe um 18 Uhr. Aber das muss jeder selbst wissen.
Ich finde Justiz auch nicht uninteressant. Wenn ich das hier aber mit den (angeblichen) Arbeitszeiten lese und von anderen aus erster Hand höre, vergeht mir da die Lust. Vor allem, weil man dann viel einsamer arbeitet.
Danke dir! Das hört sich derzeit ja wirklich ganz angenehm an. Ich hoffe, es wird bei dir so oder so ähnlich bleiben.
Ich habe auch kein Problem damit, viel zu arbeiten und zeitweise vielleicht auch mal sehr viel, aber dauerhaft jenseits von 50 Stunden zu landen, ist mir persönlich zu viel.
Ich schwanke momentan noch sehr. Mein Gedanke ist aber, dass es in der Justiz mit zunehmender Erfahrung eher weniger wird und als Anwalt leider eher mehr, aus den Gründen, die Du auch schon nanntest...
Dafür verdienen Partner ein vielfaches mehr.
02.12.2019, 23:30
(02.12.2019, 20:32)Gast12345 schrieb:(02.12.2019, 15:03)Gast schrieb:(02.12.2019, 14:19)Gast12345 schrieb: Es gibt Teams mit Aussicht auf Karriere. Das sind dann die mit den 60 Stunden. Es gibt aber auch Teams ohne Aussicht auf Karriere. Das sind die Teams mit 50 Stunden.
Etwas pauschal natürlich...
So ein Unsinn
Es ist nunmal einfacher Partner zu werden, wenn man in besonders umsatzstarken Teams unterwegs ist, weil Umsatz ein ganz maßgeblichen Kriterium bei der Partnerernennung ist (nicht die Examensnote ;)). Umsatzstarke Teams sind typischerweise Teams, in denen besonders viel gearbeitet wird (M&A bspw.).
Die Rechnung geht nicht auf: Hoher Zeiteinsatz ist nämlich leider nicht gleichbedeutend mit vielen abrechenbaren Stunden. Gerade im M&A Bereich sitzt man doch stundenlang rum und dreht Däumchen, um dann ab 17:00 Uhr völlig frei zu drehen. Das weiß man aber leider meist erst so spät, dass man bis dahin nur Spiegel Online gelesen hat und 5 mal Kaffee trinken war. Da ist in Bereichen wie Litigation oder Kartellrecht ein deutlich planbarerer Arbeitsanfall gegeben und am Ende hat man auch nicht weniger Stunden auf der Uhr. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass M&A für viele Mandaten nicht mehr viel Geld wert ist, sondern (im Großkanzlei-Sprech) commodity-work die quasi jeder kann. Viel Geld liegt daher in Spezialbereichen etwa dem Bankaufsichtsrecht oder dem Kartellrecht, wo man nicht so stark mit kleineren Einheiten konkurriert.
In meiner GK-Zeit waren die (komischerweise) immer die Arbeitsrechtler am längsten da. Die bekamen aber nur etwa 50% des Stundensatzes am Markt durchgesetzt wie wir im Kartellrecht. Selbst wenn man also "nur" 8 Stunden auf der Uhr hatte, war es für die quasi unmöglich so profitabel zu sein wie wir. Lange sitzen allein macht Dich also nicht zum Partner oder erhöht gar deine Chancen darauf...
03.12.2019, 02:01
(02.12.2019, 23:30)Der echte Norden schrieb: Die Rechnung geht nicht auf: Hoher Zeiteinsatz ist nämlich leider nicht gleichbedeutend mit vielen abrechenbaren Stunden.
Wie sieht das eigentlich in der Praxis aus. Bin im Moment noch im Ref. und lese gerade relativ viel bei Azur oder Juve quer und da bekommt man auch hin und wieder mit, wie viele abrechenbare Stunden die Kanzleien von ihren Associates verlangen. Ab wann ist denn eine Arbeitsstunde ggü. dem Mandanten abrechenbar? Wie wird das kontrolliert? Wie sieht das Verhältnis zwischen abrechenbaren Stunden und Stunden in der Kanzlei aus? Was passiert, wenn man die Stunden nicht schafft?
03.12.2019, 08:36
Wenn ein Einsteiger 10h an einer Klageschrift sitzt und man dem Mandanten die 10h billt, dann ist er die längste Zeit Mandant gewesen.
03.12.2019, 08:58