11.11.2019, 18:43
(11.11.2019, 15:35)GastGast schrieb: Man hat also als Richter keinen Anspruch auf Homeoffice?
Doch, Home Office ist möglich. Aber wie sieht es denn z.B. mit den anderen angesprochenen Goodies aus? Der Staat ist in dieser Hinsicht wenig flexibel.
Zitat:Wieviel verdient ein Arbeitnehmer (Unternehmensberater)eines Sabbaticals?
Das kommt auf die Länges des Sabbaticals und auf den AG an - idR wird da natürlich das Gehalt reduziert. Aber immerhin besteht die Möglichkeit, sich mal 3 Monate eine Auszeit zu genehmigen, wenn man einfach mal Zeit für sich und die Familie benötigt.
Zitat:Es ist ratsam sich am Anfang seiner Berufung beruflichen Laufbahn nicht um Altersvorsorge zu kümmern?
Da man in der freien Wirtschaft mehr verdienen kann, wenn man gut ist, kann man natürlich auch mehr Geld z.B. in Aktien oder Immobilien investieren und seine Altervorsorge zum Teil selbst in die Hand nehmen.
Zitat:Es ist besser auf die Bonität des (privatwirtschatlichen) Emmitenten eines Altersvorsorgefinanzproduktes in 35 Jahren zu vertrauen, als auf die Bonität der BRD in 35 Jahren?
Generell sollte man auf nichts vertrauen, was 30-35 Jahre in der Zukunft liegt, sondern die Vorsorge in die eigene Hand nehmen, so gut es geht. Je höher das Gehalt, desto besser geht es. (s.o.)
Auf die Bonität der BRD zu hoffen, ist schön und gut, aber der demographische Wandel steht nun einmal vor der Türe.
Zitat:Welche Bonität haben Richter, wenn es um die Finanzierung von Wohnhäusern geht?
Da haben Richter tatsächlich einen Vorteil.
11.11.2019, 20:52
(11.11.2019, 18:43)Gast schrieb:(11.11.2019, 15:35)GastGast schrieb: Man hat also als Richter keinen Anspruch auf Homeoffice?
Doch, Home Office ist möglich. Aber wie sieht es denn z.B. mit den anderen angesprochenen Goodies aus? Der Staat ist in dieser Hinsicht wenig flexibel.
Zitat:Wieviel verdient ein Arbeitnehmer (Unternehmensberater)eines Sabbaticals?
Das kommt auf die Länges des Sabbaticals und auf den AG an - idR wird da natürlich das Gehalt reduziert. Aber immerhin besteht die Möglichkeit, sich mal 3 Monate eine Auszeit zu genehmigen, wenn man einfach mal Zeit für sich und die Familie benötigt.
Zitat:Es ist ratsam sich am Anfang seiner Berufung beruflichen Laufbahn nicht um Altersvorsorge zu kümmern?
Da man in der freien Wirtschaft mehr verdienen kann, wenn man gut ist, kann man natürlich auch mehr Geld z.B. in Aktien oder Immobilien investieren und seine Altervorsorge zum Teil selbst in die Hand nehmen.
Zitat:Es ist besser auf die Bonität des (privatwirtschatlichen) Emmitenten eines Altersvorsorgefinanzproduktes in 35 Jahren zu vertrauen, als auf die Bonität der BRD in 35 Jahren?
Generell sollte man auf nichts vertrauen, was 30-35 Jahre in der Zukunft liegt, sondern die Vorsorge in die eigene Hand nehmen, so gut es geht. Je höher das Gehalt, desto besser geht es. (s.o.)
Auf die Bonität der BRD zu hoffen, ist schön und gut, aber der demographische Wandel steht nun einmal vor der Türe.
Zitat:Welche Bonität haben Richter, wenn es um die Finanzierung von Wohnhäusern geht?
Da haben Richter tatsächlich einen Vorteil.
Ich finde Du malst den Richterberuf zu schlecht und die freie Wirtschaft zu gut. Im Einzelnen:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
- Thema Sabbatical: In meinem Bundesland gibt es das Angebot, dass man vier Jahre lang auf 25% Besoldung verzichtet und dann im 5ten Jahr bei voller Besoldung ein Jahr nicht arbeitet. Das Angebot kann man zweimal in seiner Laufbahn wahrnehmen. Man muss bei keinem Arbeitgeber darum betteln. Man hat einen Anspruch darauf. Habe ich so in der Wirtschaft nicht erlebt.
- Altersvorsorge: Du bist wirklich der erste, der glaubt in der freien Wirtschaft sei die Altersvorsorge besser. Mich überzeugen deine Argumente nicht, aber meinetwegen...wenn Du soviel verdienst, dass Du völlig unabhängig von einem solidarischen Versorgungssystem im Alter, dann hast Du tatsächlich vielen von uns was voraus. Glückwunsch! Gegenüber den Unglücklichen, die auf eine Rente angewiesen sind, sind die Beamten mit ihrer Pension doch ganz gut dran. Wenn der Staat diese Ansprüche tatsächlich nicht mehr wird bedienen können hilft einem nur noch ein Schrebergarten, Aktien und Immobilien helfen Dir dann auch nicht mehr.
- sonstige Goodys: Mein Bundesland hat auch zahlreiche Kooperationen mit Fitness-Centern. Macht das einen guten Arbeitgeber aus. Keine Ahnung. Aber ich nutze auch den Hausvertrag. Ein Handy wird tatsächlich nicht bezahlt. Und warum nicht? Weil man es nicht braucht :), ein Luxus den es in der freien Wirtschaft so nicht gibt. Man kann einfach selbst bestimmen, wann man erreichbar ist.
11.11.2019, 21:37
Zitat:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
Arbeitest du in der Ziviljustiz oder meinst du das Ernst?! Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt von der Arbeitshaltung, die aus diesen Sätzen (gerade dem Letzten) spricht.
Im Zivilrecht kann ich es nachvollziehen, aber nicht in der Strafjustiz. Und welche Tätigkeit man konkret ausübt, kann man auch nur begrenzt steuern.
11.11.2019, 22:42
(11.11.2019, 20:52)RiAG schrieb:(11.11.2019, 18:43)Gast schrieb:(11.11.2019, 15:35)GastGast schrieb: Man hat also als Richter keinen Anspruch auf Homeoffice?
Doch, Home Office ist möglich. Aber wie sieht es denn z.B. mit den anderen angesprochenen Goodies aus? Der Staat ist in dieser Hinsicht wenig flexibel.
Zitat:Wieviel verdient ein Arbeitnehmer (Unternehmensberater)eines Sabbaticals?
Das kommt auf die Länges des Sabbaticals und auf den AG an - idR wird da natürlich das Gehalt reduziert. Aber immerhin besteht die Möglichkeit, sich mal 3 Monate eine Auszeit zu genehmigen, wenn man einfach mal Zeit für sich und die Familie benötigt.
Zitat:Es ist ratsam sich am Anfang seiner Berufung beruflichen Laufbahn nicht um Altersvorsorge zu kümmern?
Da man in der freien Wirtschaft mehr verdienen kann, wenn man gut ist, kann man natürlich auch mehr Geld z.B. in Aktien oder Immobilien investieren und seine Altervorsorge zum Teil selbst in die Hand nehmen.
Zitat:Es ist besser auf die Bonität des (privatwirtschatlichen) Emmitenten eines Altersvorsorgefinanzproduktes in 35 Jahren zu vertrauen, als auf die Bonität der BRD in 35 Jahren?
Generell sollte man auf nichts vertrauen, was 30-35 Jahre in der Zukunft liegt, sondern die Vorsorge in die eigene Hand nehmen, so gut es geht. Je höher das Gehalt, desto besser geht es. (s.o.)
Auf die Bonität der BRD zu hoffen, ist schön und gut, aber der demographische Wandel steht nun einmal vor der Türe.
Zitat:Welche Bonität haben Richter, wenn es um die Finanzierung von Wohnhäusern geht?
Da haben Richter tatsächlich einen Vorteil.
Ich finde Du malst den Richterberuf zu schlecht und die freie Wirtschaft zu gut. Im Einzelnen:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
- Thema Sabbatical: In meinem Bundesland gibt es das Angebot, dass man vier Jahre lang auf 25% Besoldung verzichtet und dann im 5ten Jahr bei voller Besoldung ein Jahr nicht arbeitet. Das Angebot kann man zweimal in seiner Laufbahn wahrnehmen. Man muss bei keinem Arbeitgeber darum betteln. Man hat einen Anspruch darauf. Habe ich so in der Wirtschaft nicht erlebt.
- Altersvorsorge: Du bist wirklich der erste, der glaubt in der freien Wirtschaft sei die Altersvorsorge besser. Mich überzeugen deine Argumente nicht, aber meinetwegen...wenn Du soviel verdienst, dass Du völlig unabhängig von einem solidarischen Versorgungssystem im Alter, dann hast Du tatsächlich vielen von uns was voraus. Glückwunsch! Gegenüber den Unglücklichen, die auf eine Rente angewiesen sind, sind die Beamten mit ihrer Pension doch ganz gut dran. Wenn der Staat diese Ansprüche tatsächlich nicht mehr wird bedienen können hilft einem nur noch ein Schrebergarten, Aktien und Immobilien helfen Dir dann auch nicht mehr.
- sonstige Goodys: Mein Bundesland hat auch zahlreiche Kooperationen mit Fitness-Centern. Macht das einen guten Arbeitgeber aus. Keine Ahnung. Aber ich nutze auch den Hausvertrag. Ein Handy wird tatsächlich nicht bezahlt. Und warum nicht? Weil man es nicht braucht :), ein Luxus den es in der freien Wirtschaft so nicht gibt. Man kann einfach selbst bestimmen, wann man erreichbar ist.
GastGast, ENDLICH gibst du dich zu erkennen - thumbs Up!
11.11.2019, 22:48
(11.11.2019, 21:37)shocked schrieb:Zitat:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
Arbeitest du in der Ziviljustiz oder meinst du das Ernst?! Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt von der Arbeitshaltung, die aus diesen Sätzen (gerade dem Letzten) spricht.
Im Zivilrecht kann ich es nachvollziehen, aber nicht in der Strafjustiz. Und welche Tätigkeit man konkret ausübt, kann man auch nur begrenzt steuern.
Warst du schon im Ref?
Habe diese Einstellung täglich als Referendar miterleben "dürfen". Strafrichter hatten bisweilen Mühe, überhaupt auf 30h Wochenarbeitszeit zu kommen. Wie auch?! Es soll ja jedes Verfahren eingestellt, bzw am besten gar nicht angeklagt werden.
Am Landgericht in Zivilsachen sah es schon anders aus, da wurde schon vernünftig gearbeitet. Aber diese zur Schau getragene "Unabhängigkeit" (eher das Desinteresse, die Verfahren zu betreiben) war auch hier zu beobachten.
11.11.2019, 22:54
Bin kein Richter: Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht. Sollen die ruhig im eigenen Tempo arbeiten, so lange die Urteile dadurch besser werden.
11.11.2019, 23:16
(11.11.2019, 22:48)Gast schrieb:(11.11.2019, 21:37)shocked schrieb:Zitat:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
Arbeitest du in der Ziviljustiz oder meinst du das Ernst?! Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt von der Arbeitshaltung, die aus diesen Sätzen (gerade dem Letzten) spricht.
Im Zivilrecht kann ich es nachvollziehen, aber nicht in der Strafjustiz. Und welche Tätigkeit man konkret ausübt, kann man auch nur begrenzt steuern.
Warst du schon im Ref?
Habe diese Einstellung täglich als Referendar miterleben "dürfen". Strafrichter hatten bisweilen Mühe, überhaupt auf 30h Wochenarbeitszeit zu kommen. Wie auch?! Es soll ja jedes Verfahren eingestellt, bzw am besten gar nicht angeklagt werden.
Am Landgericht in Zivilsachen sah es schon anders aus, da wurde schon vernünftig gearbeitet. Aber diese zur Schau getragene "Unabhängigkeit" (eher das Desinteresse, die Verfahren zu betreiben) war auch hier zu beobachten.
Wie gesagt, da wo ich Ref gemacht habe, haben die Leute vernünftig gearbeitet.
11.11.2019, 23:47
(11.11.2019, 21:37)shocked schrieb:Zitat:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
Arbeitest du in der Ziviljustiz oder meinst du das Ernst?! Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt von der Arbeitshaltung, die aus diesen Sätzen (gerade dem Letzten) spricht.
Im Zivilrecht kann ich es nachvollziehen, aber nicht in der Strafjustiz. Und welche Tätigkeit man konkret ausübt, kann man auch nur begrenzt steuern.
Du bist schockiert davon, dass der Richter das Verfahren und seinen Ablauf bestimmt. Das ist ja wirklich skandalös, was der Gesetzgeber sich da ausgedacht hat.
Was hier mit "überspitzt" eingeleitet wird heiß übersetzt nichts anderes als: Der Anwalt muss den Fristen Dritter (Mandanten, Justiz und Verwaltung) hinterherlaufen, der Richter gestaltet das Verfahren selbst. Dabei nimmt er natürlich auch auf seine persönlichen Belange Rücksicht. Dem Mandanten ist der Urlaub des Mandanten häufig egal.
Ich kann dich übrigens beruhigen. Die Fristen der StPO sind sehr starr und zwingen selbst den faulsten Richter zu einem zügigen Verfahren. Da werden auch Deine Stammtisch Parolen durchaus befriedigt!
11.11.2019, 23:57
(11.11.2019, 22:48)Gast schrieb:(11.11.2019, 21:37)shocked schrieb:Zitat:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
Arbeitest du in der Ziviljustiz oder meinst du das Ernst?! Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt von der Arbeitshaltung, die aus diesen Sätzen (gerade dem Letzten) spricht.
Im Zivilrecht kann ich es nachvollziehen, aber nicht in der Strafjustiz. Und welche Tätigkeit man konkret ausübt, kann man auch nur begrenzt steuern.
Warst du schon im Ref?
Habe diese Einstellung täglich als Referendar miterleben "dürfen". Strafrichter hatten bisweilen Mühe, überhaupt auf 30h Wochenarbeitszeit zu kommen. Wie auch?! Es soll ja jedes Verfahren eingestellt, bzw am besten gar nicht angeklagt werden.
Am Landgericht in Zivilsachen sah es schon anders aus, da wurde schon vernünftig gearbeitet. Aber diese zur Schau getragene "Unabhängigkeit" (eher das Desinteresse, die Verfahren zu betreiben) war auch hier zu beobachten.
Diese Diagnose erlaubst Du Dir aus deiner Anwesenheit an einem Sitzungstag die Woche? Hast Du mit dem Fernglas im Gebüsch vor dem Gericht gelegen und beobachtet, wann die Leute kommen und gehen oder hat dein Ausbilder dich beiseite genommen und gesagt: Ganz ehrlich ich reiße hier nicht mehr als meine 30h Stunden die Woche ab? Selten so einen Unsinn gelesen (auch wenn ich wünschte Du hättest auch nur ansatzweise Recht). Während Du über einer Akte gegrübelt hast, haben deine Ausbilder Minimum 150 Verfahren im Bestand, die es zu betreuen gilt. Willst Du echt beurteilen, mit wieviel Elan sie diese Verfahren betrieben haben?
12.11.2019, 00:00
(11.11.2019, 23:57)FragenüberFragen schrieb:(11.11.2019, 22:48)Gast schrieb:(11.11.2019, 21:37)shocked schrieb:Zitat:
- Thema Homeoffice: Man kann ja vieles über den Richterberuf sagen (zB zu wenig Geld, schlechte sachliche Ausstattung, angestaubte Arbeitsabläufe etc.), aber wenn etwas signifikant besser ist als in der freien Wirtschaft dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nirgendwo kann man so frei seinen Arbeitsalltag gestalten wie in der Justiz. Anders als der Dienstleister Anwalt muss man sich NULL nach anderen Richten. Überspitzt gesagt: Fristen die einen nerven hebt man auf. Wird man nicht fertig dauert alles eben etwas länger.
Arbeitest du in der Ziviljustiz oder meinst du das Ernst?! Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt von der Arbeitshaltung, die aus diesen Sätzen (gerade dem Letzten) spricht.
Im Zivilrecht kann ich es nachvollziehen, aber nicht in der Strafjustiz. Und welche Tätigkeit man konkret ausübt, kann man auch nur begrenzt steuern.
Warst du schon im Ref?
Habe diese Einstellung täglich als Referendar miterleben "dürfen". Strafrichter hatten bisweilen Mühe, überhaupt auf 30h Wochenarbeitszeit zu kommen. Wie auch?! Es soll ja jedes Verfahren eingestellt, bzw am besten gar nicht angeklagt werden.
Am Landgericht in Zivilsachen sah es schon anders aus, da wurde schon vernünftig gearbeitet. Aber diese zur Schau getragene "Unabhängigkeit" (eher das Desinteresse, die Verfahren zu betreiben) war auch hier zu beobachten.
Diese Diagnose erlaubst Du Dir aus deiner Anwesenheit an einem Sitzungstag die Woche? Hast Du mit dem Fernglas im Gebüsch vor dem Gericht gelegen und beobachtet, wann die Leute kommen und gehen oder hat dein Ausbilder dich beiseite genommen und gesagt: Ganz ehrlich ich reiße hier nicht mehr als meine 30h Stunden die Woche ab? Selten so einen Unsinn gelesen (auch wenn ich wünschte Du hättest auch nur ansatzweise Recht). Während Du über einer Akte gegrübelt hast, haben deine Ausbilder Minimum 150 Verfahren im Bestand, die es zu betreuen gilt. Willst Du echt beurteilen, mit wieviel Elan sie diese Verfahren betrieben haben?
Irgendwie sind wir dramatisch vom Thema abgekommen.