21.09.2019, 18:11
(21.09.2019, 15:18)Gast xy (BW) schrieb:(19.09.2019, 09:58)Anwalt schrieb:(18.09.2019, 19:05)GastNRW89 schrieb:(18.09.2019, 18:46)FraLaw schrieb:(18.09.2019, 17:20)Gast99987 schrieb: Ich finde es ja etwas albern-amüsierend wie manche sich hier darstellen, aber auch was sie für eine Vorstellung von der Arbeitswelt und danach, was ein angemessenes Gehalt ist, ausgehen. Vor allem immer der Vorwand mit den Noten: ja, sie sind eine Einstiegskarte für die bekanntermaßen eh gut verdienenden Jobs (GK, bei denen man aber auch entsprehcend viel ackert). Wenn dann aber tlw. geraten wird bei Versicherungsunternehmen mehr zu verlangen, nur weil die Noten passen: ähhhhm...ja. Also manche scheinen in der Wirklichkeit nicht angekommen zu sein: die Noten sind nicht immer dafür zu gebrauchen, um mehr Gehalt zu bekommen. Dann geht halt in eine GK. Wenn ihr bei einem Einzelanwalt anfangen würdet mit 2x VB wird der euch trotzdem keine 100.000€ zahlen, sondern eben vllt. 42.000€ - macht es das "unfair" ? Nein, wenn es das ist was man will, sich da gute Chancen verspricht oder gute Aussichten bestehen: why not. Es ist doch nicht so, dass man aus Teufel komm raus das bestbezahlteste Angebot nehmen muss. Ebenso wenig ist es so, dass man mit schlechteren oder normalen Noten gar nichts findet. Mir scheint, dass manche hier sich einfach zu sher von Azur, Staufenbiel und Co blenden lassen oder selbst aus reichem Elternhause kommen und überhaupt kein Gespür für Geld und was einfach auch mal ok ist im Leben, ohne dass man sich dafür rechtfertigen muss, weil mit den Noten doch sicher mehr drin sei. Irgendwie traurig...aber gerade die, die einfach nur nach dem Geld schielen, sind dann auch wieder die, die am schnellsten wieder wechseln - weil eben nicht alles Gold ist was glänzt. :rolleyes: Und wenn wir hier mal bei der Realität bleiben: es ist bei weitem nicht so, dass alles unter 60.000€ ein Hungerlohn wäre - guckt euch bitte mal an, was ein Durchschnittsmensch in Dtl. verdient und setzt das in Relation: klar hat man studiert - aber ja wohl aus freien Stücken. Und die 7-9 Jahre, die man verloren hat, weil andere nach der Ausbildung direkt verdient haben (was ihr ja auch hättet machen können) hat man auf lange Sicht mit den nächsten 30-40 Jahren in der Arbeitswelt auch aufgeholt, selbst wenn es "nur" 45 k sind (die sich zudem ja auch steigern können...hier wird es tlw. so dargestellt, als sollte man unter Summe x lieber Hartz 4 beziehen und sich dafür zu fein sein). Manche sollten vllt. erstmal anfangen zu arbeiten. :rolleyes:
Solche Aussagen kommen immer von Leuten, die sich selbst unter Wert verkauft haben und dies erst mit der Zeit realisieren.
Fakt ist, dass das Einstiegsgehalt ein absolut wesentlicher Faktor für die spätere Gehaltsentwicklung sein wird. Jede zukünftige Anpassung wird immer auf dem vorherigen Gehalt und denknotwendig in letzter Folge damit auch auf dem Einstiegsgehalt beruhen.
Letztendlich ist jeder seines Glückes Schmied
Und Glück machst du an deinem Kontostand aus? Meine Güte, gibt auch andere Dinge, die wichtig sind. Ich bin Richterin und freue mich jeden Monat über das mE recht hohe Gehalt. Ist auch immer eine Sache der Erziehung. Habe Studium und Ref selbst finanziert und immer gearbeitet - da kam nichts von Mami und Papi.
Natürlich kann man auch mit Geld unglücklich sein, aber ohne ist man es mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit, wie dir x Studien beweisen. Gerade jemand, der nicht aus reichem Elternhaus kommt, wird wissen, wie viele Probleme man mit mangelnden finanziellen Ressourcen hat, die einfach weg sind, sobald man Geld hat. Dieses "Geld macht ja gar nicht glücklich" Gerede kommt erfahrungsgemäß oft von Leuten, die richtige Geldnot höchstens aus Studentenzeiten kennen.
Also klar, viel Geld mcht einen ganz schlimmen Job auch nicht besser oder gut. Aber der Job kann noch so toll sein, wenn das Geld nicht stimmt, würde ich ihn nicht machen. Das ist immer noch meine Arbeit und kein Hobby.
X-Studien beweisen aber auch, dass man nich durch immer mehr Geld noch glücklicher wird, sondern es irgendwann einfach stagniert. Natürlich macht Geld in dem Sinne "glücklich", dass es eine Sicherheit vermittelt, weil man keine finanziellen Sorgen hat.
Aber auch mit 45.000€ brutto hat man absolut überhaupt keine finanziellen Sorgen, wenn man zu zweit verdient, schon weit darunter nich mehr.
Und nein, ich kenne finanzielle Nöte nicht erst seit dem Studium, sondern bin mit ihnen aufgewachsen. Gerade deshalb weiß ich, mit wie wenig Geld man leben kann, wenn es sein muss & dass man mit allem über 2000€ netto absolut ohne jegliche Geldsorgen leben kann.
Und genau ab diesem Punkt, würde ich jederzeit einen Job der mir Spaß macht einem Job bei dem ich vllt mehr verdiene aber weniger Spaß habe, vorziehen.
Glücklicherweise gibt es im juristischen Bereich zig Möglichkeiten einen Job zu machen, der einem riesigen Spaß macht und man ein vielfaches von verdient was Du als absolut ausreichend bezeichnest. In deutschen Großstädten (etwa in meiner Wahlheimat Hamburg) kostet ja schon eine familientaugliche Wohnung zwischen 1500-2000 warm. Klar kann man von 2000 glücklich werden, aber nach 10 Jahren Studium darf es ruhig mehr sein als bei Aldi an der Kasse, um es mal etwas provokant zu formulieren.
Ich und meine Frau wir sind auch beide Richter und haben uns nach Jahren in der Großkanzlei auch gegen das "große Geld" entschieden. Aber Deine Einstellung ist schon auch extrem genügsam. Aber wie heißt es so schön: Jeder soll nach seiner Façon selig werden...
22.09.2019, 10:10
(21.09.2019, 18:11)Der echte Norden schrieb:(21.09.2019, 15:18)Gast xy (BW) schrieb:(19.09.2019, 09:58)Anwalt schrieb:(18.09.2019, 19:05)GastNRW89 schrieb:(18.09.2019, 18:46)FraLaw schrieb: Solche Aussagen kommen immer von Leuten, die sich selbst unter Wert verkauft haben und dies erst mit der Zeit realisieren.
Fakt ist, dass das Einstiegsgehalt ein absolut wesentlicher Faktor für die spätere Gehaltsentwicklung sein wird. Jede zukünftige Anpassung wird immer auf dem vorherigen Gehalt und denknotwendig in letzter Folge damit auch auf dem Einstiegsgehalt beruhen.
Letztendlich ist jeder seines Glückes Schmied
Und Glück machst du an deinem Kontostand aus? Meine Güte, gibt auch andere Dinge, die wichtig sind. Ich bin Richterin und freue mich jeden Monat über das mE recht hohe Gehalt. Ist auch immer eine Sache der Erziehung. Habe Studium und Ref selbst finanziert und immer gearbeitet - da kam nichts von Mami und Papi.
Natürlich kann man auch mit Geld unglücklich sein, aber ohne ist man es mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit, wie dir x Studien beweisen. Gerade jemand, der nicht aus reichem Elternhaus kommt, wird wissen, wie viele Probleme man mit mangelnden finanziellen Ressourcen hat, die einfach weg sind, sobald man Geld hat. Dieses "Geld macht ja gar nicht glücklich" Gerede kommt erfahrungsgemäß oft von Leuten, die richtige Geldnot höchstens aus Studentenzeiten kennen.
Also klar, viel Geld mcht einen ganz schlimmen Job auch nicht besser oder gut. Aber der Job kann noch so toll sein, wenn das Geld nicht stimmt, würde ich ihn nicht machen. Das ist immer noch meine Arbeit und kein Hobby.
X-Studien beweisen aber auch, dass man nich durch immer mehr Geld noch glücklicher wird, sondern es irgendwann einfach stagniert. Natürlich macht Geld in dem Sinne "glücklich", dass es eine Sicherheit vermittelt, weil man keine finanziellen Sorgen hat.
Aber auch mit 45.000€ brutto hat man absolut überhaupt keine finanziellen Sorgen, wenn man zu zweit verdient, schon weit darunter nich mehr.
Und nein, ich kenne finanzielle Nöte nicht erst seit dem Studium, sondern bin mit ihnen aufgewachsen. Gerade deshalb weiß ich, mit wie wenig Geld man leben kann, wenn es sein muss & dass man mit allem über 2000€ netto absolut ohne jegliche Geldsorgen leben kann.
Und genau ab diesem Punkt, würde ich jederzeit einen Job der mir Spaß macht einem Job bei dem ich vllt mehr verdiene aber weniger Spaß habe, vorziehen.
Glücklicherweise gibt es im juristischen Bereich zig Möglichkeiten einen Job zu machen, der einem riesigen Spaß macht und man ein vielfaches von verdient was Du als absolut ausreichend bezeichnest. In deutschen Großstädten (etwa in meiner Wahlheimat Hamburg) kostet ja schon eine familientaugliche Wohnung zwischen 1500-2000 warm. Klar kann man von 2000 glücklich werden, aber nach 10 Jahren Studium darf es ruhig mehr sein als bei Aldi an der Kasse, um es mal etwas provokant zu formulieren.
Ich und meine Frau wir sind auch beide Richter und haben uns nach Jahren in der Großkanzlei auch gegen das "große Geld" entschieden. Aber Deine Einstellung ist schon auch extrem genügsam. Aber wie heißt es so schön: Jeder soll nach seiner Façon selig werden...
Es gehr hier ja um das Einstiegsgehalt. Natürlich will man mit 40 dann mehr verdienen als die 2000€ netto. Aber mit Mitte zwanzig, und das ist man idR nach einem 7 jährigen Studium mit Ref (weiß nich wie du auf 10 Jahre kommst), passt das doch. Und das ist deutlich mehr als "bei Aldi an der Kasse". Das ist in sehr vielen Branchen ein ganz normales Einstiegsgehalt für einen Uniabsolventen. Und wenn du schon sagst, dass ihr beide von dee GK in den Staatsdienst seid, dann stimmst du mir doch insgesamt zu oder seid ihr jetzt sehr viel "unglücklicher" als früher, weil ihr nunmal nur noch ein Bruchteil von eurem früheren Gehalt verdient?
22.09.2019, 14:05
2000 Netto wäre auch nach 7 Jahren pure Verarsche aber die meisten brauchen eher 9 bis 10 Jahre je nach Studienordnung und Wartezeit.
22.09.2019, 14:34
Und was siehst du dann nicht als "pure Verarsche" an? Dieses "buhuuu, ich habe so ein schweres Studium überlebt" ist m.E. wirklich albern :rolleyes: Es waren 7 Jahre und keine 27. Natürlich sollte man da mehr erwarten, als bei Aldi an der Kasse - aber nur weil es 7 Jahre waren, wird man jetzt nicht derart kompensiert, dass man der nächste Millionär ohne Arbeitsaufwand wird. Hier wird für einen Einsteiger im Jura-Bereich als Einstiegsgehalt sogar von 38.400€ ausgegangen - und darauf kann man aufbauen. Mit der Einstellung "das nehme ich nicht an, weil ich will ab Tag 1 viel verdienen" entgehen so manchem sicherlich tolle Einstiegsmöglichkeiten und Aussichten. Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
22.09.2019, 16:17
Ich frage mich, was für manche denn ein gutes Einstiegsgehalt(!) wäre, wenn sie selbst ab 2000€ netto direkt rummeckern und wo sie denn Luft nach oben sehen und eine Steigerung? Gerade wenn es nicht GK ist. Wahrscheinlich wirklich die Vorstellung, eine kleine Kanzlei würde einem Einsteiger, bei dem er vllt. die Katze im Sack kauft, direkt mit Geld überhäufen...ja und dann? Soll das immer so weitergehen oder ist dann Stillstand und hier bricht das Entsetzen aus, weil man doch nach 3 Jahren dann locker im sechstelligen Bereich sein müsste und man sonst gar keinen Antrieb mehr verspührt, wenn es sich nicht ständig weiter entwickelt? Dieses Forum ist zu amüsant. :D
22.09.2019, 16:30
(22.09.2019, 14:34)QquaM schrieb: Und was siehst du dann nicht als "pure Verarsche" an? Dieses "buhuuu, ich habe so ein schweres Studium überlebt" ist m.E. wirklich albern :rolleyes: Es waren 7 Jahre und keine 27. Natürlich sollte man da mehr erwarten, als bei Aldi an der Kasse - aber nur weil es 7 Jahre waren, wird man jetzt nicht derart kompensiert, dass man der nächste Millionär ohne Arbeitsaufwand wird. Hier wird für einen Einsteiger im Jura-Bereich als Einstiegsgehalt sogar von 38.400€ ausgegangen - und darauf kann man aufbauen. Mit der Einstellung "das nehme ich nicht an, weil ich will ab Tag 1 viel verdienen" entgehen so manchem sicherlich tolle Einstiegsmöglichkeiten und Aussichten. Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
Glücklicherweise git es unterschiedliche Lebenskonzepte und auch Erwartungshaltungen. Dazu werden erhebliche regionale Unterschiede kommen. Ich glaube es bringt hier nichts eine Neiddebatte zu führen oder darüber zu philosophiere was man braucht. Der eine fühlt sich mit 2.000 Euro reich, der andere mit 5.000 Euro netto im Monat arm. Was sagt uns das? Reichtum ist relativ und sehr subjektiv. Da hilft keine Statistik.
Fakt ist, dass es bei Juristen nach wie vor zwei verschiedene Arbeitsmärkte gibt. Den für Leute mit mindestens einem VB (Markt 1) und den für Leute die mehr oder weniger weit davon entfernt sind (Markt 2). Beide Märkte funktionieren nach völlig anderen Vorzeichen, denn auf dem einen herrscht totaler Mangel, auf dem Anderen hingegen totaler Überfluss.
Auf Markt 1 fangen die Leute mindestens mit 80.000 Euro an, eher mit 100-120.000 Euro Jahresgehalt. Allerdings gehen von diesen Leuten die allermeisten nach etwa 5 Jahren einen Schritt zurück und gehen in die Justiz bzw. ins Unternehmen. Hier verdient man dann sowohl in der Justiz als auch im Unternehmen zw. 4.000 und 6.000 Euro netto im Monat (klassische Mittelschicht, nicht reich nicht arm) und damit weniger (!) als zum Berufseinstieg, jedenfalls aber zum Zeitpunkt des Wechsels. Die wenigen die dauerhaft im System Großkanzlei bleiben, fallen kaum in die Statistik.
Auf Markt 2 fangen die Leute mit erheblich weniger an, die meisten dann bei kleinen Kanzleien oder Unternehmen. Hier wird erheblich anders bezahlt, da sind die 40.000 Euro im Jahr dann ein gutes Gehalt. Im Unterschied zu Markt 1 steigert sich für die meisten Leute auf diesem Markt allerdings das Gehalt mit der Zeit. Ist man ein geschickter Unternehmer kann man auch die Leute in der Justiz oder im Unternehmen dauerhaft deutlich überflügeln.
22.09.2019, 17:19
(22.09.2019, 16:30)Der echte Norden schrieb:(22.09.2019, 14:34)QquaM schrieb: Und was siehst du dann nicht als "pure Verarsche" an? Dieses "buhuuu, ich habe so ein schweres Studium überlebt" ist m.E. wirklich albern :rolleyes: Es waren 7 Jahre und keine 27. Natürlich sollte man da mehr erwarten, als bei Aldi an der Kasse - aber nur weil es 7 Jahre waren, wird man jetzt nicht derart kompensiert, dass man der nächste Millionär ohne Arbeitsaufwand wird. Hier wird für einen Einsteiger im Jura-Bereich als Einstiegsgehalt sogar von 38.400€ ausgegangen - und darauf kann man aufbauen. Mit der Einstellung "das nehme ich nicht an, weil ich will ab Tag 1 viel verdienen" entgehen so manchem sicherlich tolle Einstiegsmöglichkeiten und Aussichten. Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
Glücklicherweise git es unterschiedliche Lebenskonzepte und auch Erwartungshaltungen. Dazu werden erhebliche regionale Unterschiede kommen. Ich glaube es bringt hier nichts eine Neiddebatte zu führen oder darüber zu philosophiere was man braucht. Der eine fühlt sich mit 2.000 Euro reich, der andere mit 5.000 Euro netto im Monat arm. Was sagt uns das? Reichtum ist relativ und sehr subjektiv. Da hilft keine Statistik.
Fakt ist, dass es bei Juristen nach wie vor zwei verschiedene Arbeitsmärkte gibt. Den für Leute mit mindestens einem VB (Markt 1) und den für Leute die mehr oder weniger weit davon entfernt sind (Markt 2). Beide Märkte funktionieren nach völlig anderen Vorzeichen, denn auf dem einen herrscht totaler Mangel, auf dem Anderen hingegen totaler Überfluss.
Auf Markt 1 fangen die Leute mindestens mit 80.000 Euro an, eher mit 100-120.000 Euro Jahresgehalt. Allerdings gehen von diesen Leuten die allermeisten nach etwa 5 Jahren einen Schritt zurück und gehen in die Justiz bzw. ins Unternehmen. Hier verdient man dann sowohl in der Justiz als auch im Unternehmen zw. 4.000 und 6.000 Euro netto im Monat (klassische Mittelschicht, nicht reich nicht arm) und damit weniger (!) als zum Berufseinstieg, jedenfalls aber zum Zeitpunkt des Wechsels. Die wenigen die dauerhaft im System Großkanzlei bleiben, fallen kaum in die Statistik.
Auf Markt 2 fangen die Leute mit erheblich weniger an, die meisten dann bei kleinen Kanzleien oder Unternehmen. Hier wird erheblich anders bezahlt, da sind die 40.000 Euro im Jahr dann ein gutes Gehalt. Im Unterschied zu Markt 1 steigert sich für die meisten Leute auf diesem Markt allerdings das Gehalt mit der Zeit. Ist man ein geschickter Unternehmer kann man auch die Leute in der Justiz oder im Unternehmen dauerhaft deutlich überflügeln.
Deine Aussage hinkt bereits insofern, da du ausgehst, man bräuchte für GK oder Justiz überhaupt ein VB: das ist nichtmal mehr der Fall. Zum anderen gehst du davon aus, dass jeder der ein VB hat, auch einen Job hat der mind. 80.000€ bringt: auch das ist verkehrt. Ich kenne selbst genügend Leute, die mit deutlich weniger eingestiegen sind oder aber - mit VB - die Selbständigkeit gewagt haben, weil sie dort langfristig genau das sehen, was und wie sie leben wollen (selbstbestimmt etc.). Ein guter Bekannter ist mit 11 Pkt im 1. Examen und 9 Pkt im 2. Examen in ein Start-Up....da interessiert es nicht, dass er anderswo auch 120.000€ kriegen könnte: nur weil die Noten besser sind, kann/wird der Arbeitgeber nicht immer mehr zahlen (können). Für ihn ist es dort aber genau das richtige vom Gesamtpaket.
Und der dritte und größte Lacher: 4.000-6.000€ Netto(!)-Einkommen (einer Person) als "klassische Mittelschicht" zu bezeichnen. :D Selten so auf dem Boden gelegen vor Lachen. Damit gehörst du zu den sehr gut Verdiendenen in Dtl.. Mir scheint du bist auch so ein von Beruf Sohn Kind. Anders ist mir die Aussage nicht zu erklären. Das ist mehr als anmaßend. Auch in der GK hsat du zudem netto gerade mal die Spanne raus...scheinbar hast du also keine Ahnung, wieviel von 100.000 GK-Gehalt netto übrig bleibt: nämlich (ohne Kirchensteuer) um die 4700€. Die armen GKler sind nach deiner Aussage also gerade mal so die klassische Mittelschicht...ein Brüller. :D Auch den Richter möchte ich sehen, der diese Gehaltspanne überhaupt bekommt...wenn erst nach Jahren. Du bist als Richter anfangs (wenn die private KV abgezogen ist) mit etwas unter 3000€ dabei, die dir bleiben. Und die Besoldung steigt nur langsam. Die meisten bleiben zudem R1 (gibt nun nicht wahnsinngi viele R2 und höher-Stellen und ist halt auch eine Vetternwirtschaft). Die allerletzte Stufe bei R1, also nach zig vielen(!) Berufsjahren und wenn du schon bald Richtung Rente gehst kommst du mit etwas über 4000€ netto dann raus (private KV schon abgezogen). Demnach gehören Richter also für dich auch zunächst zur "armen Mittelschaft" und irgendwann dann kurz vor der Pension endlich mal zur "klassischen Mittelschicht"...ganz ehrlich: du hast doch den Schuss nicht gehört oder muss total naiv oder betrunken sein, um sowas ernsthaft zu behaupten.
22.09.2019, 18:29
(22.09.2019, 16:30)Der echte Norden schrieb:(22.09.2019, 14:34)QquaM schrieb: Und was siehst du dann nicht als "pure Verarsche" an? Dieses "buhuuu, ich habe so ein schweres Studium überlebt" ist m.E. wirklich albern :rolleyes: Es waren 7 Jahre und keine 27. Natürlich sollte man da mehr erwarten, als bei Aldi an der Kasse - aber nur weil es 7 Jahre waren, wird man jetzt nicht derart kompensiert, dass man der nächste Millionär ohne Arbeitsaufwand wird. Hier wird für einen Einsteiger im Jura-Bereich als Einstiegsgehalt sogar von 38.400€ ausgegangen - und darauf kann man aufbauen. Mit der Einstellung "das nehme ich nicht an, weil ich will ab Tag 1 viel verdienen" entgehen so manchem sicherlich tolle Einstiegsmöglichkeiten und Aussichten. Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
Glücklicherweise git es unterschiedliche Lebenskonzepte und auch Erwartungshaltungen. Dazu werden erhebliche regionale Unterschiede kommen. Ich glaube es bringt hier nichts eine Neiddebatte zu führen oder darüber zu philosophiere was man braucht. Der eine fühlt sich mit 2.000 Euro reich, der andere mit 5.000 Euro netto im Monat arm. Was sagt uns das? Reichtum ist relativ und sehr subjektiv. Da hilft keine Statistik.
Fakt ist, dass es bei Juristen nach wie vor zwei verschiedene Arbeitsmärkte gibt. Den für Leute mit mindestens einem VB (Markt 1) und den für Leute die mehr oder weniger weit davon entfernt sind (Markt 2). Beide Märkte funktionieren nach völlig anderen Vorzeichen, denn auf dem einen herrscht totaler Mangel, auf dem Anderen hingegen totaler Überfluss.
Auf Markt 1 fangen die Leute mindestens mit 80.000 Euro an, eher mit 100-120.000 Euro Jahresgehalt. Allerdings gehen von diesen Leuten die allermeisten nach etwa 5 Jahren einen Schritt zurück und gehen in die Justiz bzw. ins Unternehmen. Hier verdient man dann sowohl in der Justiz als auch im Unternehmen zw. 4.000 und 6.000 Euro netto im Monat (klassische Mittelschicht, nicht reich nicht arm) und damit weniger (!) als zum Berufseinstieg, jedenfalls aber zum Zeitpunkt des Wechsels. Die wenigen die dauerhaft im System Großkanzlei bleiben, fallen kaum in die Statistik.
Auf Markt 2 fangen die Leute mit erheblich weniger an, die meisten dann bei kleinen Kanzleien oder Unternehmen. Hier wird erheblich anders bezahlt, da sind die 40.000 Euro im Jahr dann ein gutes Gehalt. Im Unterschied zu Markt 1 steigert sich für die meisten Leute auf diesem Markt allerdings das Gehalt mit der Zeit. Ist man ein geschickter Unternehmer kann man auch die Leute in der Justiz oder im Unternehmen dauerhaft deutlich überflügeln.
Wie Blauwal schon geschrieben hat, du scheinst ein wenig zu vergessen, dass es auch durchaus Menschen mit 2x VB gibt, die nicht mit 80.000€ plus einsteigen, auch wenn sie es könnten. Ein nicht ganz unbeträchtlicher Anteil zieht nämlich z.B. den Staatsdienst von vorneherein vor. Aber klar, wenn man ein hohes Einkommen als das non plus ultra erachtet, dann macht so etwas natürlich keinen Sinn.
Ich hab absolut nichts gegen GKs, war selbst während des Refs dort und habe mir das auch ne Zeit lang ernsthaft überlegt. Aber was ich absolut nich nachvollziehen kann ist dieses "ich geh ein paar Jahre in die GK, nehm das Geld mit und geh dann zum Staat". Aus meiner Sicht ist das, wenn von vorneherein langfristig der Staatsdienst das Ziel ist, einfach nur verschwendete Lebenszeit...
22.09.2019, 21:57
(22.09.2019, 17:19)BlauWal schrieb:(22.09.2019, 16:30)Der echte Norden schrieb:(22.09.2019, 14:34)QquaM schrieb: Und was siehst du dann nicht als "pure Verarsche" an? Dieses "buhuuu, ich habe so ein schweres Studium überlebt" ist m.E. wirklich albern :rolleyes: Es waren 7 Jahre und keine 27. Natürlich sollte man da mehr erwarten, als bei Aldi an der Kasse - aber nur weil es 7 Jahre waren, wird man jetzt nicht derart kompensiert, dass man der nächste Millionär ohne Arbeitsaufwand wird. Hier wird für einen Einsteiger im Jura-Bereich als Einstiegsgehalt sogar von 38.400€ ausgegangen - und darauf kann man aufbauen. Mit der Einstellung "das nehme ich nicht an, weil ich will ab Tag 1 viel verdienen" entgehen so manchem sicherlich tolle Einstiegsmöglichkeiten und Aussichten. Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
Glücklicherweise git es unterschiedliche Lebenskonzepte und auch Erwartungshaltungen. Dazu werden erhebliche regionale Unterschiede kommen. Ich glaube es bringt hier nichts eine Neiddebatte zu führen oder darüber zu philosophiere was man braucht. Der eine fühlt sich mit 2.000 Euro reich, der andere mit 5.000 Euro netto im Monat arm. Was sagt uns das? Reichtum ist relativ und sehr subjektiv. Da hilft keine Statistik.
Fakt ist, dass es bei Juristen nach wie vor zwei verschiedene Arbeitsmärkte gibt. Den für Leute mit mindestens einem VB (Markt 1) und den für Leute die mehr oder weniger weit davon entfernt sind (Markt 2). Beide Märkte funktionieren nach völlig anderen Vorzeichen, denn auf dem einen herrscht totaler Mangel, auf dem Anderen hingegen totaler Überfluss.
Auf Markt 1 fangen die Leute mindestens mit 80.000 Euro an, eher mit 100-120.000 Euro Jahresgehalt. Allerdings gehen von diesen Leuten die allermeisten nach etwa 5 Jahren einen Schritt zurück und gehen in die Justiz bzw. ins Unternehmen. Hier verdient man dann sowohl in der Justiz als auch im Unternehmen zw. 4.000 und 6.000 Euro netto im Monat (klassische Mittelschicht, nicht reich nicht arm) und damit weniger (!) als zum Berufseinstieg, jedenfalls aber zum Zeitpunkt des Wechsels. Die wenigen die dauerhaft im System Großkanzlei bleiben, fallen kaum in die Statistik.
Auf Markt 2 fangen die Leute mit erheblich weniger an, die meisten dann bei kleinen Kanzleien oder Unternehmen. Hier wird erheblich anders bezahlt, da sind die 40.000 Euro im Jahr dann ein gutes Gehalt. Im Unterschied zu Markt 1 steigert sich für die meisten Leute auf diesem Markt allerdings das Gehalt mit der Zeit. Ist man ein geschickter Unternehmer kann man auch die Leute in der Justiz oder im Unternehmen dauerhaft deutlich überflügeln.
Deine Aussage hinkt bereits insofern, da du ausgehst, man bräuchte für GK oder Justiz überhaupt ein VB: das ist nichtmal mehr der Fall. Zum anderen gehst du davon aus, dass jeder der ein VB hat, auch einen Job hat der mind. 80.000€ bringt: auch das ist verkehrt. Ich kenne selbst genügend Leute, die mit deutlich weniger eingestiegen sind oder aber - mit VB - die Selbständigkeit gewagt haben, weil sie dort langfristig genau das sehen, was und wie sie leben wollen (selbstbestimmt etc.). Ein guter Bekannter ist mit 11 Pkt im 1. Examen und 9 Pkt im 2. Examen in ein Start-Up....da interessiert es nicht, dass er anderswo auch 120.000€ kriegen könnte: nur weil die Noten besser sind, kann/wird der Arbeitgeber nicht immer mehr zahlen (können). Für ihn ist es dort aber genau das richtige vom Gesamtpaket.
Und der dritte und größte Lacher: 4.000-6.000€ Netto(!)-Einkommen (einer Person) als "klassische Mittelschicht" zu bezeichnen. :D Selten so auf dem Boden gelegen vor Lachen. Damit gehörst du zu den sehr gut Verdiendenen in Dtl.. Mir scheint du bist auch so ein von Beruf Sohn Kind. Anders ist mir die Aussage nicht zu erklären. Das ist mehr als anmaßend. Auch in der GK hsat du zudem netto gerade mal die Spanne raus...scheinbar hast du also keine Ahnung, wieviel von 100.000 GK-Gehalt netto übrig bleibt: nämlich (ohne Kirchensteuer) um die 4700€. Die armen GKler sind nach deiner Aussage also gerade mal so die klassische Mittelschicht...ein Brüller. :D Auch den Richter möchte ich sehen, der diese Gehaltspanne überhaupt bekommt...wenn erst nach Jahren. Du bist als Richter anfangs (wenn die private KV abgezogen ist) mit etwas unter 3000€ dabei, die dir bleiben. Und die Besoldung steigt nur langsam. Die meisten bleiben zudem R1 (gibt nun nicht wahnsinngi viele R2 und höher-Stellen und ist halt auch eine Vetternwirtschaft). Die allerletzte Stufe bei R1, also nach zig vielen(!) Berufsjahren und wenn du schon bald Richtung Rente gehst kommst du mit etwas über 4000€ netto dann raus (private KV schon abgezogen). Demnach gehören Richter also für dich auch zunächst zur "armen Mittelschaft" und irgendwann dann kurz vor der Pension endlich mal zur "klassischen Mittelschicht"...ganz ehrlich: du hast doch den Schuss nicht gehört oder muss total naiv oder betrunken sein, um sowas ernsthaft zu behaupten.
Ich scheine bei Dir ja wirklich einen wunden Punkt getroffen zu haben :)
Bis auf persönliche Beleidigungen, lese ich da leider wenig Substanz. Du setzt Dich überhaupt nicht mit meinen Thesen auseinander, sondern glaubst ein Ausrufezeichen macht ein gutes Argument. Kurz gesagt: Dem ist nicht so !!! (Es sollten mindestens drei Ausrufezeichen sein :P )
Dein Gegenbeispiel zu meiner 2-Markt Theorie ist also ein Doppel-VB Jurist der in einem Start-Up angefangen hat. Und was genau hat das jetzt mit meiner Theorie zu tun? Nichts! Auch Deine Thesen zum Verdienst sind zwar sehr emotional vorgetragen, aber nicht zutreffend: Leider bestimmt sich die Schicht nicht nach dem Einkommen, sondern in einer Gesamtschau zwischen Einkommen und Vermögen. Leider deswegen, weil ich nämlich nicht wie von Dir vermutet aus reichem Hause komme, sondern meine Brötchen selbst verdienen muss. Harte Wahrheit: Selbst der durchschnittliche Großkanzlei Anwalt kann sich nämlich trotz 120k Euro im Jahr keine Wohnung oder gar ein Haus in Hamburg, München, Frankfurt oder Düsseldorf kaufen, wo diese Kanzleien nunmal sind. Verdienst Du aber 2000 Euro und hast von Deinen Eltern ein tolles Haus geerbt, bist Du in der Gesamtschau sogar reicher. Das sagt ne Menge über die Schieflage unserer Gesellschaft aus...daran bin ich aber nicht schuld.
Auch Deine Kenntnisse zum Besoldungsrecht sind eher rudimentär und ich bin persönlich froh, dass man nicht erst kurz vor der Pension (nicht Rente) knapp über 4.000 Euro verdient (google mal: Anerkennung von Erfahrungszeiten/danach einen Besoldungsrechner). Du wirst verdutzt sein, dass trotzdem nahezu alle Richter unzufrieden mit ihrer Besoldung sind. Obwohl wohl man nach Deiner Ansicht den Boden küssen müsste endlich zur Oberschicht zu gehören finden sich immer weniger Leute, die den Job machen wollen. In einigen weniger attraktiven Flächenländern oder Regionen, können, wie Du richtig anmerkst, nicht mal mehr die Notenanforderungen aufrecht erhalten werden. Da scheint doch was an deiner Einschätzung nicht zu stimmen oder?
22.09.2019, 22:07
(22.09.2019, 18:29)Gast schrieb:(22.09.2019, 16:30)Der echte Norden schrieb:(22.09.2019, 14:34)QquaM schrieb: Und was siehst du dann nicht als "pure Verarsche" an? Dieses "buhuuu, ich habe so ein schweres Studium überlebt" ist m.E. wirklich albern :rolleyes: Es waren 7 Jahre und keine 27. Natürlich sollte man da mehr erwarten, als bei Aldi an der Kasse - aber nur weil es 7 Jahre waren, wird man jetzt nicht derart kompensiert, dass man der nächste Millionär ohne Arbeitsaufwand wird. Hier wird für einen Einsteiger im Jura-Bereich als Einstiegsgehalt sogar von 38.400€ ausgegangen - und darauf kann man aufbauen. Mit der Einstellung "das nehme ich nicht an, weil ich will ab Tag 1 viel verdienen" entgehen so manchem sicherlich tolle Einstiegsmöglichkeiten und Aussichten. Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich stimme dem oben zu: ab 2000€ lässt sich leben. Und man muss halt auch mal berücksichtigen, dass eben nicht jeder in den Großstädten lebt. Bist du in einer Partnerschaft der einzige der arbeitet und wohnst in München und zahlst 1500€ Miete, dann ist das natürlich zu wenig....aber wenn beide verdienen und je 2000€ verdienen sollten: wo ist das Problem mit dann noch 2500€ im Monat über die Runden zu kommen und den Lebensunterhalt angemessen zu bestreiten? Davon können viele Familien/Paare nur träumen.
Das durchschnittliche Gehalt aller Arbeitnehmer in Dtl betrug letztes Jahr 1890€ netto. D.h. mit 2000€ netto bist du schon überdurchschnittlich dabei. Wie bereits angesprochen scheinen manche gar nicht den Wert von Geld zu realisieren oder aber sie leben auf derart großem Fuß, dass sie einfach eine kaufen-Mentalität haben und nicht zu wissen scheinen, wo das Geld hingeht oder sie da keinen Überblick haben.
Glücklicherweise git es unterschiedliche Lebenskonzepte und auch Erwartungshaltungen. Dazu werden erhebliche regionale Unterschiede kommen. Ich glaube es bringt hier nichts eine Neiddebatte zu führen oder darüber zu philosophiere was man braucht. Der eine fühlt sich mit 2.000 Euro reich, der andere mit 5.000 Euro netto im Monat arm. Was sagt uns das? Reichtum ist relativ und sehr subjektiv. Da hilft keine Statistik.
Fakt ist, dass es bei Juristen nach wie vor zwei verschiedene Arbeitsmärkte gibt. Den für Leute mit mindestens einem VB (Markt 1) und den für Leute die mehr oder weniger weit davon entfernt sind (Markt 2). Beide Märkte funktionieren nach völlig anderen Vorzeichen, denn auf dem einen herrscht totaler Mangel, auf dem Anderen hingegen totaler Überfluss.
Auf Markt 1 fangen die Leute mindestens mit 80.000 Euro an, eher mit 100-120.000 Euro Jahresgehalt. Allerdings gehen von diesen Leuten die allermeisten nach etwa 5 Jahren einen Schritt zurück und gehen in die Justiz bzw. ins Unternehmen. Hier verdient man dann sowohl in der Justiz als auch im Unternehmen zw. 4.000 und 6.000 Euro netto im Monat (klassische Mittelschicht, nicht reich nicht arm) und damit weniger (!) als zum Berufseinstieg, jedenfalls aber zum Zeitpunkt des Wechsels. Die wenigen die dauerhaft im System Großkanzlei bleiben, fallen kaum in die Statistik.
Auf Markt 2 fangen die Leute mit erheblich weniger an, die meisten dann bei kleinen Kanzleien oder Unternehmen. Hier wird erheblich anders bezahlt, da sind die 40.000 Euro im Jahr dann ein gutes Gehalt. Im Unterschied zu Markt 1 steigert sich für die meisten Leute auf diesem Markt allerdings das Gehalt mit der Zeit. Ist man ein geschickter Unternehmer kann man auch die Leute in der Justiz oder im Unternehmen dauerhaft deutlich überflügeln.
Wie Blauwal schon geschrieben hat, du scheinst ein wenig zu vergessen, dass es auch durchaus Menschen mit 2x VB gibt, die nicht mit 80.000€ plus einsteigen, auch wenn sie es könnten. Ein nicht ganz unbeträchtlicher Anteil zieht nämlich z.B. den Staatsdienst von vorneherein vor. Aber klar, wenn man ein hohes Einkommen als das non plus ultra erachtet, dann macht so etwas natürlich keinen Sinn.
Ich hab absolut nichts gegen GKs, war selbst während des Refs dort und habe mir das auch ne Zeit lang ernsthaft überlegt. Aber was ich absolut nich nachvollziehen kann ist dieses "ich geh ein paar Jahre in die GK, nehm das Geld mit und geh dann zum Staat". Aus meiner Sicht ist das, wenn von vorneherein langfristig der Staatsdienst das Ziel ist, einfach nur verschwendete Lebenszeit...
Das mag sein. Aber Du scheint zu vergessen, dass sich im Verlauf des Lebens Vorstellungen und Konzepte ändern. Man kann mit 30 nach entbehrungsreichen Jahren während des Studiums und der Promotion noch dazu ohne Kinder und Frau das Verhältnis von Geld und Arbeit anders bewerten, als wenn man mit 35 auf einmal das Auswachsen seiner Kinder sehen will.
Das war mir mit 30 so noch nicht klar. Zu dem Zeitpunkt wollte ich international arbeiten, die "großen Mandate" mitgestalten und ein bisschen Glamour haben. Das mag dumm und naiv sein, aber so war es nunmal. Bei anderen Leuten mag der Lebensweg immer gerade sein und jeder Schlenker ist ein unnötiger Umweg, aber ich denke, gerade diese Schlenker machen das Leben aus. Das sich meine Bewertung irgendwann geändert hat, empfinde ich deswegen auch nicht als verschwendete Lebenszeit. Man lernt unfassbar viel. Vieles benutze ich täglich in meiner richterlichen Arbeit. Allein die Gelassenheit mit der Masse an Arbeit fertig zu werden ohne an dem Druck zugrunde zu gehen.